Academia.edu no longer supports Internet Explorer.
To browse Academia.edu and the wider internet faster and more securely, please take a few seconds to upgrade your browser.
2012, Petersen, O.; Borchers, D.; Spitzley, Th.; Stöckler, M. (Hg.): Proceedings von GAP.7. Nachdenken und Vordenken – Herausforderungen an die Philosophie. Online-Veröffentlichung der Universität Duisburg-Essen (DuEPublico).
Commonly, in liberal thought equal opportunity is understood as principle of distribution. However, such a point of view misses the close conceptual relation between equal opportunity and liberty. This paper’s aim is to show, why there is such a close conceptual relation between the two ideals. From this follows that within liberalism equal opportunity and liberty can only be defended together if they conceptually correlate. In a first step the conceptual structure of both ideals is in focus. This discussion shows why equal opportunity must be conceived as an egalitarian conceptualization of claims of lib-erty. In a second step this paper discusses the potential conflicts between equal opportunity and liberty. Defending these conflicts has further consequences for conceptualizing liberty. Most commonly, in liberalism liberty guarantees conditions to realize an autonomous life. Therefore, it is necessary to show, why equal opportunity can serve this goal. Hence, in a third step this paper sketches two arguments for this purpose.
Deutsche Zeitschrift für Philosophie Bd. 62, Heft 2, 2014
Recently, a number of critical social theorists have argued that the analysis of social relations of unfreedom should take into account the phenomenon of self-subordination. In my article, I draw on Hegel’s theory of recognition to elucidate this phenomenon and show that recognition can be not only a means of self-realization, but also of subjugation. I develop my argument in three steps: As a first step, I reconstruct the idea of social pathologies in the tradition of Critical Theory. In the course of this reconstruction, it becomes clear that the analysis of social pathologies should focus on the binding force of recognition. As a second step, I reinterpret Hegel and show that a close reading of the relationship of lordship and bondage can help us to understand how a subject can become bound by recognition. As a third step, I make an attempt at reactualizing Hegel’s idea. Following Sartre’s analysis of anti-Semitism, I outline three stages of how subjects can gradually come to subordinate themselves and become entrapped in social relations of unfreedom such as race, class or gender.
Direkte Demokratie und politische Verantwortlichkeit – eine gegenläufige Abhängigkeit, Schweizerisches Zentralblatt für Staats- und Verwaltungsrecht [ZBl] 119 (2018) S. 505–506, 2018
Die Souveränität kooperierender Staaten ist in zahlreichen Politikbereichen additiv gebündelt. Die dadurch im Kollektiv erhöhte internationale Durchschlagskraft geht oft mit schrumpfenden nationalstaatlichen Handlungsspielräumen einher. Das Versprechen, nationale Entscheidungsfreiheit ohne Nachteile zurückzuerobern, wird damit umso attraktiver: <Note leave, take contrai» lautete der Slogan, der am 23. Juni 2016 im Vereinigten Königreich triumphierte. 51,89% der Abstimmenden markierten das Kästchen «Leave the Eurapean Union». Eine Volksabstimmung bin-det jedoch weder andere Staaten noch internationale Organisationen. Mit Blick auf Art. 121a BV (Steuerung der Zuwanderung) ist diese Erfahrung auch der Schweiz vertraut. Vor der Abstimmung abgegebene Beteuerungen können sich aufgrund bilateral und multilateral fehlender Kooperationsbereitschaft als illusorisch erweisen. Eine erneute Volksabstimmung, wie sie das Komitee der «Rasa-Initiative» zunächst angestrebt hatte (vgl. BBl 2018 215), kann in solchen Konstellationen an-gemessen sein. Verallgemeinernd hat Andreas Auer daraus geschlossen, dass auch der «Brexit» ohne eine zweite, in Kenntnis einer allfällig erzielten Vereinbarung mit der EU durchgeführte Volksabstimmung «demokratiepolitisch auf schwa-chem Fuss» stünde (ZBl119/2018 S. 105 f.). Ob sich ein Volksentscheid im Zeitablauf als ausreichend demokratisch legitimiert erweist, beurteilt sich indessen je nach verfassungsrechtlichem Kontext unterschiedlich. Walter Bagehot (The English Constitution, 1864, 22 f.) mutmasste, dass Menschen abstrakte Erörterungen verabscheuten, Dramatik aber stets fasziniere. Im britischen Parlamentarismus seien Sach-und Personalfragen eng verschränkt. Fundamentale Weichenstellungen zögen Personalwechsel nach sich. Dank diesem melodramatischen Element werde Politik einsichtig. Es ist daher nur konsequent, Legitimität politischer Entscheidungen mittels Wahlen herzustellen. Ihre politische Programmatik legen Parteien in einem «Manifest» (<<manifesto») vor. Die Wäh-lerschaft gibt Kandidierenden mit ihrer Stimme sinngemäss den Auftrag, diese «manifesto policies» zu verwirklichen, was vom House of Lords aufgrund der sog. «5alisbury Convention» zu respektieren ist. Der britischen Wählerschaft kommt daher laut A.V Dicey nur «politische Souveränität» zu, während die «rechtliche Souveränität» beim Parlament liegt, das nach klassischer Ansicht-mit Ausnahme der Naturgesetze-keinerlei materiellen Schranken unterliegt (A.V Dicey, Introduction to the Study of the Law of the Constitution, 8. Aufl., 1915, 37 f., 41, 424-428). Diese «Omnipotenz», Recht beliebigen Inhalts zu setzen, bringt es mit sich, dass das Parlament im Vereinigten Königreich jederzeit mit einfacher Mehrheit eigene Beschlüsse umstossen kann. Der Handlungsspielraum der Regierung ist eine blosse Folgewirkung der Souveränität des Parlaments und findet in ihr eine unüberwindliche Grenze. Diesen Zusammenhang hat der 5upreme Court of the United Kingdom am 24. Januar 2017 sinngemäss in Erinnerung gerufen: Der Austritt des Vereinigten Königreichs aus der EU setzt einen entsprechenden Entscheid des ZBllO/2018 sos
Aufklärung und Kritik, 2023
Mill war ein außerordentlich vielseitiger und tiefgründiger Denker. Das zwingt im Rahmen eines Aufsatzes zur thematischen Beschränkung auf höchstens zwei Themenbereiche. Seine Überlegungen zur Entstehung und Zukunft demokratischer Institutionen sind von besonderer Aktualität, da wir Demokratie inzwischen für selbstverständlich halten und nicht für einen historischen Glücksfall. Die Entstehung von Demokratien wird nach Mill durch wirtschaftliche Entwicklung begünstigt, da sie die Menschen innerhalb marktlicher Koordination an Arbeit für Andere gewöhnt. Eine solche Mentalität kann dann auch eher in der herrschenden Klasse Fuß fassen, die ihre Tätigkeit dann nicht mehr als kleptokratische Selbstbereicherung, sondern als Regelsetzung zum Vorteil aller verstehen kann. Entsprechende Mentalitäten sind aber nicht überall gegeben, und damit verbieten sich beispielsweise auch Experimente mit gewaltsamen Demokratieexporten. Mill bevorzugte hier den Weg einer paternalistischen Wirtschaftsentwicklung. Auch seine Überlegungen zur Meinungsfreiheit sind aktueller denn je. Von anderen Meinungen, Theorien und Weltsichten könne man immer etwas lernen; daher sollte eine meinungsoffene Gesellschaft für abweichende (also konkurrierende!) Ansichten immer ein offenes Ohr haben. Und den Vertretern der ›führenden Cliquen‹ rät Mill sogar, in einem aufgeheizten Meinungsklima als Erste den Ton zu mäßigen und eine gesellschaftliche Ausgrenzung zu überdenken, wie sie vor allem in der "cancel culture" zu beobachten ist.
GPR 2014, 236-239
Service -Internationales Privat-und Zivilverfahrensrecht GPR 4/2014 236 | in dem betreffenden Staat (insoweit) nicht vollstreckbar. Aller Voraussicht nach würden sich auch die zuständigen Stellen in den anderen EU-Mitgliedstaaten an dieser Entscheidung orientieren, so dass die deutsche Entscheidung in keinem anderen EU-Mitgliedstaat (in vollem Umfang) vollstreckt werden könnte.
2022
USA/Deutschland/Philippinen: Der Film "Quezon's Game" behandelt historische Aspekte, die bisher noch wenig bekannt sind: die amerikanische Besatzung der Philippinen, die Präsidentschaft von Manuel Quezon und die Aufnahme jüdischer Flüchtlinge während des Nazi-Regimes.
PROKLA. Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft, 2006
Seit der sozialliberalen Koalition der 1970er Jahre hat es keine relevante sozialliberale Strömung mehr in Deutschland gegeben. Ein entsprechendes politisches Projekt, wie es von Liberalen wie Werner Maihofer und Walter Scheel mit den Freiburger Thesen vorgeschlagen wurde, kam unter die Räder zunächst des Modells Deutschland von Helmut Schmidt und dann der Krisenbewältigungsstrategie der neokonservativ-neoliberalen Wende von Kohl und Lambsdorff. In der philosophischen Diskussion wurde ungleichzeitig zum realen Abbau des nationalen Wohlfahrtsstaates und seinem Umbau zu einem global ausgerichteten Wettbewerbs- und Netzwerkstaat der politische Liberalismus von John Rawls aufgegriffen und dieser Entwicklung entgegengestellt – wenig erfolgreich, wie man am Schicksal des politischen Liberalismus unter der Clinton- Administration und der rot-grünen Regierung in Deutschland beobachten konnte, die beide – und von liberalen Argumenten gestützt – erheblich zur Umverteilung nach oben und zur Ve...
Ökologisches Wirtschaften - Fachzeitschrift, 2005
W eite Teile von Mittel-und Osteuropa wurden auch 2005 wieder von katastrophalen Hochwasserereignissen heimgesucht. Obwohl die Anzahl der Untersuchungen über zu ziehende Lehren aus dem Hochwassersommer 2002 Legion ist, konnten die Opfer des Jahres 2005 davon noch nicht profitieren. Vor allem die konkrete Forderung, das System staatlicher Ad hoc-Hilfen in Deutschland oder regional ungleich verteilter Unterstützungen aus dem Katastrophenfonds in Österreich in Richtung einer durchdachten Kooperation von Versicherungswirtschaft und solidarischen Leistungen des Staates zu überwinden, wurde aus unterschiedlichen Gründen-da wie dortnicht erfüllt. Dabei hatten die Betroffenen mancher Regionen, etwa im Bundesland Steiermark, Glück. Es herrschte Wahlkampf und wie schon in Deutschland 2002 waren vollmundige zusätzliche Unterstützungszusagen schnell zur Stelle. In solchen Situationen die politische Kaste im fotogenen Regendress davor zu warnen, dass hundertprozentige Entschädigungszusagen den Anreiz zur Eigenvorsorge völlig untergraben, wird immer zynisch wirken und erfolglos bleiben.
Action : Zivilschutz, Bevölkerungsschutz, Kulturgüterschutz = Protection civile, protection de la population, protection des biens culturels = Protezione civile, protezione della populazione, protezione dei beni culturali , 2001
Im Kampf des Menschen um seine Transzendenz, die Unverletzlichkeit seines Gewissens, die Wahrung seiner Rechte und die Beständigkeit seiner Pflichten spielen die Kultur und folglich auch der Schutz der Kulturgüter eine existenzielle Rolle. Dazu leistet der Zivilschutz eine wichtige Rolle, nicht nur in Kriegen, sondern auch in Friedenszeiten, wo viele Kulturgüter dem Profitdenken und dem Unverständnis der Behörden zum Opfer fallen.
Body Politics Schwerpunktheft 13/9, 2021
Alle Artikel stehen unter der Creative-Commons-Lizenz BY-NC-ND 3.0 (Deutschland).
Gethmann, C. F. (Hrsg.): Lebenswelt und Wissenschaft. XXI. Deutscher Kongress für Philosophie, Sektions-CD., 2008
Berliner Journal für Soziologie, 2009
Zusammenfassung: die europäische union hat die Idee einer nationalstaatlich begrenzten gleichheit der bürger durch die Idee einer europäischen gleichheit aller Marktbürger ersetzt: Alle bürger der eu können in jedem land der eu arbeiten. Auf der basis einer Auswertung einer 2006 in deutschland durchgeführten repräsentativen bevölkerungsbefragung geht der beitrag der Frage nach, ob und in welchem Maße die Idee des gleichen Zugangs zu den nationalen Arbeitsmärkten von den bürgerinnen und bürgern geteilt wird. unsere deskriptiven befunde zeigen, dass die europäisierung der Arbeitsmärkte bei den meisten bürgerinnen und bürgern der bundesrepublik eine hohe Zustimmung findet, auch wenn die Zustimmung je nach nationaler Herkunft und Qualifikationsgrad eines ausländischen EU-Arbeitnehmers schwankt. Die aggregierten Befunde können aber mögliche sozialstrukturelle Spaltungslinien verdecken, die sich durch die bevölkerung ziehen. der Artikel untersucht deshalb, ob sich je nach Interessenlage und sozialstruktureller Position der befragten unterschiedliche einstellungen zur Idee der europäisierung der Arbeitsmärkte ergeben. die Kausalanalysen zeigen, dass die arbeitsmarktbezogenen Personenmerkmale insgesamt keine stark politisierbaren Konfliktlinien erwarten lassen, weil ihr Einfluss auf die einstellung zur europäisierten gleichheitsidee nicht existent bzw. sehr gering ist.
In dem vorliegenden Beitrag möchte ich zwei eng miteinander zusammen-hängenden Fragen nachgehen. Welche Rolle kommen Identität und Hand-lungsfähigkeiten in einem Verständnis von Freiheit zu, wie sie in sozialen und politischen Zusammenhängen relevant ist? Beide Fragen werden in An-sätzen realer Freiheit miteinander verbunden, entsprechend werden diese im Zentrum der folgenden Überlegungen stehen. Damit werde ich eine der Fra-gen aufgreifen, die dem vorliegenden Band zugrunde liegen und die nach der Rolle von Identität für Herrschaftskritik und Befreiung sucht. Ich werde diese Frage aus einer freiheitsanalytischen Perspektive angehen. Das Konzept der Identität ist selbst viel diskutiert. Im Vorliegenden werde ich Identität als ein Set von Eigenschaften verstehen, die ein Indivi-duum dauerhaft charakterisieren und die handlungsrelevant sind. Ob eine Identität, die in aller Regel ein Amalgam aus Sozialisierung, Zuschreibungen, eigener ex-und impliziter Affirmation ist, als frei bezeichnet werden kann, hängt davon ab, was als Freiheitshindernis verstanden wird. In dem hier in-teressierenden Kontext werde ich der Frage nachgehen, ob man sinnvoll im Rückgriff auf die Kategorie der Identität ein Freiheitsverständnis entwickeln kann, das sich als eine Grundlage von Herrschaftskritik und Befreiung eignet. Diese Frage lässt sich als Frage nach der freiheitstheoretischen Rolle von Wünschen und deren Realisierung übersetzen und damit auch als Frage, in-wiefern reale Handlungsfähigkeiten eigentlich ein notwendiges und/oder hinreichendes Kriterium von Freiheit sind. Bei der Entwicklung einer Antwort werde ich in einem ersten Schritt die zeitgenössische freiheitstheoretische Diskussion und deren politischen Hin-tergrund darstellen und im Anschluss kurz einigen methodischen Überle-gungen nachgehen. Diese dienen dazu, Kriterien zu entwickeln, anhand de-rer die einzelnen Freiheitsverständnisse auf ihre Plausibilität hin überprüft werden können. Anschließend werde ich mich zunächst auf die Frage des Status von realen Handlungsfähigkeiten in einer Freiheitkonzeption
Suchtmedizin, 2006
2016
Bestimmungen von Identität und Differenz gehen in nahezu alle sozialwissenschaftlichen und politischen Theorien, Konzepte und Debatten ein. Je nach Theorietradition, normativer Perspektive, politischer Konjunktur oder akademischer Mode werden Konzepte von Identität oder Differenz als Fluchtpunkt für (Gesellschafts-)Kritik herangezogen. Obwohl und weil die konzeptuelle und die gesellschaftliche Bedeutung beider Konzepte nicht abnimmt, bleiben Bestimmungen und Perspektiven kontrovers. Uneinigkeit besteht darin, ob es Identität herzustellen, zu multiplizieren, zu dekonstruieren oder abzuschaffen gilt. Auch Differenz wird ebenso als Lösung wie als Problem, als Gegenstand von Forderungen wie als Gegenstand von Kritik konzeptualisiert. Eine Gemeinsamkeit der (gesellschafts-)kritischen Perspektiven auf Identität und Differenz besteht darin, Versprechen der Emanzipation und der Freiheit oder Hinweise auf Repression, Unterdrückung und Herrschaft mit einer Hervorhebung oder Ablehnung von Identität oder Differenz zu verbinden. Angesichts dieser Heterogenität steht im vorliegenden Sammelband die Frage im Mittelpunkt, welche Dimensionen und Bedeutungen von Identität und Differenz welches Potenzial für (gesellschafts-)kritische Perspektiven aufweisen (oder verhindern) können. Grundlegend dafür sind Bestimmungen, wie beide Konzepte in unterschiedlichen Disziplinen herangezogen werden, welche Motive, Funktionen und Implikationen ihnen zugrunde liegen und welche theoretischen und praktischen Effekte sie zeitigen. Worauf wird abgezielt, wenn von Differenz und wenn von Identität die Rede ist? Welche Momente werden jeweils kritisiert, und welche Momente werden bewahrt?
Historische Zeitschrift
ALS Peter der Große das Tor zum Westen aufstieß, trat das Moskauer Reich nicht nur in die politische Konkurrenz der europäischen Mächte ein. Indem er das Land endgültig aus jahrhundertelanger Isolation befreite, setzte er es auch dem Vergleich mit den Staaten und Kulturen aus, die am neu eröffneten Horizont Kontur gewannen. Westeuropa, was immer man darunter im einzelnen verstand, wurde zum Maßstab nicht nur der äußeren Stärke des Reiches, sondern auch der inneren Verfassung, seiner Wirtschaft, Verwaltung und Kultur. In der neueren, nachpetrinischen russischen Geschichte dürfte es kein zentraleres und umfassenderes Problem geben als das Verhältnis zu Europa. Die Bestimmung des eigenen Standorts führte über seine Definition. Die Antwort auf die Frage nach der Stellung Rußlands zu Europa wurde zum elementaren Bestandteil der geistigen Selbstfindung und der Suche nach nationaler Identität. Sichtbarster Ausdruck dessen war die Schlüsselstellung, die dem bekannten Streit zwischen slavisch-nationaler und westlicher Orientierung in all seinen Variationen und Schattierungen im gesamten 19. Jahrhundert zukam. Gerade auch die Bemühungen der Nachwelt um das Verständnis der russischen Geschichte sind von dieser Perspektive geprägt worden. Geschichtsphilosophie und Geschichtswissenschaft, die in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts kaum voneinander zu trennen waren, verdankten ihnen nicht nur die Entstehung, sondern in * Erweiterte Fassung meiner Göttinger Antrittsvorlesung vom 11. Dezember 1985. ') Vgl. A. Gerschenkron, Economic Backwardness in Historical Perspective. A Book of Essays. Cambridge, Mass. 1966, insbesondere den Titelaufsatz 5-30, sowie Zusammenfassungen der erst später präzisierten Substitutionsvorgänge in: ders., The Early Phases of Industrialization in Russia. Afterthoughts and Counterthoughts, in: The Economics of Takeoff into Sustained Growth. Ed. by W.
Zeitschrift für praktische Philosophie, 2024
In Axel Honneths Theorie sozialer Freiheit kann Freiheit im vollen Sinne nur in und durch Partizipation an sozialen Kooperationszusammenhängen verwirklicht werden. Eine Freiheitstheorie müsse daher, so Honneth in Abgrenzung zu liberalen und neokantianischen Konzeptionen, ausgehend von den in modernen Gesellschaften institutionalisierten Kooperationsbeziehungen formuliert werden. Zugleich erlaube es ein solches Vorgehen, Störungen in sozialen Kooperationsbeziehungen als Einschränkungen von Freiheit zu rekonstruieren und entsprechend zu kritisieren. Honneth geht im Unterschied zu seiner früheren Anerkennungstheorie inzwischen jedoch davon aus, dass derartige Funktionsstörungen keine individuellen Leiderfahrungen mehr hervorbringen müssen. Der Beitrag argumentiert hingegen dafür, dass Einschränkungen sozialer Freiheit notwendig zumindest schwache Formen sozialen Leidens nach sich ziehen und greift dafür auf einen von Honneth liegen gelassenen Argumentationsstrang zurück: Um unterscheiden zu können, ob ihre Absichten in der sozialen Kooperation zwanglos oder doch nur zwangsförmig realisiert werden können, müssen Individuen in der Lage sein, ihre Bedürfnisse und Interessen ebenso zwanglos zu deuten. Der Beitrag entwickelt zwei in Honneths Ansatz angedeutete, aber nicht ausgearbeitete Möglichkeiten, jene Selbstdeutungsprozesse zu erhellen: Einerseits Parsons Theorie der Wertverinnerlichung, andererseits Honneths Anerkennungstheorie, welche in der Freiheitstheorie lediglich einen abgeschwächten Status innehat. Da sich die Fähigkeiten zur Selbstdeutung in beiden Ansätzen auf dem Fundament psychologisch tief ansetzender Sozialisationsprozesse ausbilden, muss auch davon ausgegangen werden, dass die von Honneth beschriebenen sozialen Pathologien und Fehlentwicklungen das Verständnis der eigenen Bedürfnisse und Interessen auf eine Weise verzerren, die von den Individuen als leidvoll erfahren wird. Vor diesem Hintergrund lassen sich drei verschiedene Fälle unterscheiden: Unmittelbare Ausschlusserfahrungen, vorübergehende Blockaden der Fähigkeiten zur Selbstdeutung sowie Störungen in der Ausbildung jener Fähigkeiten. Allerdings werden sowohl die Verinnerlichungs- als auch die Anerkennungstheorie den konzeptionellen Prämissen der Theorie sozialer Freiheit nicht vollständig gerecht, sodass es, wie abschließend festgehalten wird, für eine detaillierte Ausarbeitung des Zusammenhangs weiterer konzeptioneller Arbeit bedarf.
Grammatik: Syntax. WSK Band 1.2, 2018
eingebetteter Untertyp der Fragesätze -im Deutschen mit Verb-Letzt-Stellung, entweder durch den Complementizer ob oder durch ein Interrogativum eingeleitet-, der nicht notwendigerweise eine Antwort vom Adressaten verlangt.
John Rawls: Eine Theorie der Gerechtigkeit, 2013
Zeitschrift Fur Berufs Und Wirtschaftspadagogik, 2008
Gewährt wird ein nicht exklusives, nicht übertragbares, persönliches und beschränktes Recht auf Nutzung dieses Dokuments. Dieses Dokument ist ausschließlich für den persönlichen, nicht-kommerziellen Gebrauch bestimmt. Die Nutzung stellt keine Übertragung des Eigentumsrechts an diesem Dokument dar und gilt vorbehaltlich der folgenden Einschränkungen: Auf sämtlichen Kopien dieses Dokuments müssen alle Urheberrechtshinweise und sonstigen Hinweise auf gesetzlichen Schutz beibehalten werden. Sie dürfen dieses Dokument nicht in irgendeiner Weise abändern, noch dürfen Sie dieses Dokument für öffentliche oder kommerzielle Zwecke vervielfältigen, öffentlich ausstellen, aufführen, vertreiben oder anderweitig nutzen. We grant a non-exclusive, non-transferable, individual and limited right to using this document. This document is solely intended for your personal, non-commercial use. Use of this document does not include any transfer of property rights and it is conditional to the following limitations: All of the copies of this documents must retain all copyright information and other information regarding legal protection. You are not allowed to alter this document in any way, to copy it for public or commercial purposes, to exhibit the document in public, to perform, distribute or otherwise use the document in public. Mit der Verwendung dieses Dokuments erkennen Sie die Nutzungsbedingungen an. By using this particular document, you accept the above-stated conditions of use.
Loading Preview
Sorry, preview is currently unavailable. You can download the paper by clicking the button above.