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Organisation von Arbeit und berufsbegleitendem Lernen, hrsg. von Henry Johns und Günther Vedder, Schriften zur interdiziplinären Arbeitswissenschaft, Bd. 10, 2018
Gliederung 1. Einleitung 2. Arbeit, welche Arbeit? 3. Herausforderung des Arbeitsverständnisses durch ein BGE 4. Leistungsverständnis, Leistungsethos und "Beschäftigung" 5. Der Mensch braucht Arbeit nicht nur, er will auch arbeiten! 6. Wohlstand, Leistung und BGE 7. Schluss: Normative Gleichordnung von Leistungsformen Abstract Unser heutiges Verständnis von Arbeit ist menschheitsgeschichtlich jüngeren Datums. Dass Arbeit selbstverständlich mit Erwerbsarbeit gleichgesetzt wird, reicht bis in die Konstruktion des Sozialstaats hinein, der jegliche Leistung sozialer Sicherung fast ausschließlich danach bewertet, ob sie dem Erwerbsgebot gemäß ist. Das führt dazu, Leistungsformen normativ zu degradieren, die für die Existenz eines Gemeinwesens unerlässlich sind, nämlich all das, was als "unbezahlte Arbeit" bezeichnet wird, darin maßgeblich die "Haushaltstätigkeiten". Der Vorschlag eines Bedingungslosen Grundeinkommens fordert das auf Erwerbsarbeit verengte Verständnis heraus und setzt es ins Verhältnis zur "unbezahlten Arbeit" und der politischen Vergemeinschaftung der Bürger. Das ruft vehemente Einwände hervor, denn offenbar greift der Vorschlag tiefsitzende Überzeugungen an. Dabei lässt sich zeigen, dass die Einwände gegen ein BGE widersprüchlich sind, es eher leistungsfördernd, denn leistungshemmend wäre, zugleich die Einkommenssicherheit aber nicht mehr an ein Erwerbsgebot knüpft. Damit werden Leistungsformen egalisiert, die sich heute in einer normativen Hierarchie befinden.
D.J. Petersen et al. (2019) Perspektiven einer pluralen Ökonomik. Springer VS., 2019
Inwiefern macht ein Grundeinkommen eine Postwachstumsgesellschaft möglich? Diese Frage steht im Zentrum des Beitrags, der verschiedene Grundeinkommens-modelle daraufhin befragt, ob sie Ursache und Voraussetzungen des Wachstums-zwangs beheben. Auf Basis der einschlägigen Grundeinkommensliteratur und unter besonderer Berücksichtigung empirischer Studien, wird folgende These entwickelt: Ein teilhabesicherndes Grundeinkommen würde zunächst nicht an der Ursache, jedoch an einer wichtigen Voraussetzung des Wachstumszwangs ansetzen: dem Geld-Arbeitskraft-Nexus. Indem das teilhabesichernde Grundeinkommen menschliche Arbeitskraft partiell dekommodifiziert, birgt es ein Potenzial für Postwachstums-gesellschaften, da potenziell die Wiederaneignung und Demokratisierung der Produktionsverhältnisse möglich wird und zugleich die kapitalistische Eskalations-dynamik eingeschränkt werden könnte.
Kerbe – Forum für Sozialpsychiatrie 3, 2012
K. Dörre et al. (2019). Große Transformation? Zur Zukunft moderner Gesellschaften, Berliner Journal für Soziologie, 2019
1 Einleitung: Bedingungsloses Grundeinkommen und gesellschaftliche Transformation Der fortschreitende Klimawandel, die alarmierende Situation der Biodiversität weltweit, die Zunahme sozialer Ungleichheiten und das Erstarken neuer Nationalismen sind nur einige aktuelle Symptome der multidimensionalen Krise der kapitalistischen Gesellschaftsformation. Obschon die Nichtnachhaltigkeit der kapitalistischen Gesellschaft, welche sich nur über die Ausbeutung ihrer natürlichen und menschlichen Lebensgrundlagen zu reproduzieren vermag, umfassend analysiert und kritisiert wurde, fehlt bislang eine systematische Beschäftigung mit gesellschaftlichen Alternativen und den Bedingungen für eine grundlegende Transformation dieser Gesellschaftsformation. Erik O. Wrights (2010) Buch Envisioning real utopias bildet hier eine Ausnahme von großer Bedeutung. Seine Untersuchung setzt sich systematisch mit möglichen Transformationspfaden auseinander, welche aus dem Gegenwartskapitalismus hinaus und in eine nachhaltigere egalitär-demokratische Gesellschaft führen könnten. Wright sieht in einem bedingungslosen Grundeinkommen einen gangbaren und realisierbaren Transformationspfad mit einem besonderen emanzipatorischen Potenzial: Durch die dekommodifizierende Wirkung eines Grundeinkommens würde die Handlungsautonomie der Akteur*innen vergrößert und die zivilgesellschaftliche Wiederaneignung der ökonomischen Sphäre ermöglicht. Im Ergebnis könnte dies eine Verschiebung der Machtakkumulation von der Kapitalseite hin zur Zivilgesellschaft bewirken und hätte "the potential to substantially reduce human suffering and expand the possibilities for human flourishing" (Wright 2013, S. 2). Die Stichhaltigkeit von Wrights Argumentation für ein transformatorisches Grundeinkommen ist -wie bei allen Vertreter*innen, die in das Grundeinkommen große Hoffnungen für eine Postwachstumsgesellschaft setzen -jedoch letztlich davon
Ethik und Gesellschaft, 2008
Ethik und Gesellschaft 2/2008 ± 2 land vorläufig abgenommen. Wer noch daran zweifelte, dass die Arbeitsgesellschaft wächst und gedeiht, darf sich eines besseren belehrt fühlen (Statistishes Bundesamt 2008). Allerdings sollte im Blick behalten werden, dass die Vollbeschäftigung, von der hier die Rede ist, keineswegs eine Beschäftigung aller Erwerbsfähigen, eine Beschäftigung zu auskömmlichen Löhnen oder gar eine Anstellung nach Wunsch meint (vgl. W. Strengmann-Kuhn 2008, in dieser Ausgabe). Denn in den letzten Jahren sind viele unbefristete, auskömmlich entlohnte, sozial gesicherte Erwerbsarbeitsplätze, die eine verlässliche Lebensplanung ermöglichen, durch prekäre Arbeitsmöglichkeiten ersetzt worden, die sich durch einen hohen Grad erzwungener Flexibilität auszeichnen und oft einen Mangel an sozialer Sicherung und niedrige Löhne beinhalten. Nach aktuellen Schätzungen machen diese Verhältnisse, die im Rückblick auf das klassische Normalarbeitsverhältnis als ›atypische Beschäftigung‹ bezeichnet werden, inzwischen etwa ein Viertel der Arbeitsplätze aus. Damit freilich gewinnt der Begriff der Vollbeschäftigung, der im Alltagsverständnis noch eng mit der Erhardschen Vorstellung des Wohlstands für alle verknüpft ist, neue und beunruhigende Züge. Ähnlich wie in den angelsächsischen Ländern, die schon seit Jahren niedrige Arbeitslosenzahlen mit einer hohen Armutsquote verbinden, lässt sich auch hier eine Tendenz erkennen, die Vollbeschäftigung von der Idee allgemeiner Prosperität entkoppelt. Angesichts dieser Lage wird -quer durch die politischen Lager und verschiedenste weltanschauliche Positionen übergreifenddie Idee eines nicht an Bedürftigkeitsprüfungen geknüpften und in diesem Sinne ›bedingungslosen‹ Grundeinkommens eingebracht. Vorschläge in dieser Richtung wurden unter anderem von dem Dieter Althaus (2008), dem der Union angehörenden Ministerpräsidenten Thüringens, von der Partei der Grünen (Th. Poreski, M. Emmel 2006), der Linken und der FDP eingebracht, aber auch ein der Anthroposophie nahe stehender Unternehmer wie der Gründer des dm-Konzerns, Götz Werner (2007), füllt seit einiger Zeit Akademietagungen mit seiner Version eines solchen Grund-
2016
Der Originalbeitrag erschien 2013 in der Rubrik "Standpunkte" der Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft. Sie ist auch abgedruckt in meinem Buch "Aus dem Geist der Demokratie: Bedingungsloses Grundeinkommen". Die hier verfügbar gemachte Fassung ist in 2016 leicht überarbeitet worden.
Beziehungen zwischen Lebensfülle und Gewalt. Psychoanalyse und Philosophie. Jahrbuch 2019, 2019
Christoph Weismüller: Entkoppelung vom Arbeitsopfer?, in: Beziehungen zwischen Lebensfülle und Gewalt. Psychoanalyse und Philosophie. Jahrbuch 2019 + Inhalt + Editorial
Vom untauglichen Versuch Kunstproduktion und künstlerische Tätigkeiten dem Begriff der ›Arbeit‹ zuzuordnen um dadurch Lohn-und Entgelt-Ansprüche herleiten zu können. Diplomarbeit Visuelle Kommunikation/Medien theoretischer Teil 4 5
"Mit Durchführung der Schröderschen Arbeitsmarktreformen ist der schon einmal in den 1980er Jahren diskutierte Vorschlag eines bedingungslosen Grundeinkommens und die mit ihm verbundene Diagnose einer »Krise der Arbeitsgesellschaft« in die reformpolitische Debatte zurückkehrt. Sie bilden eine sich zunehmend artikulierende »Antithese« zu dem in Deutschland von der rot-grünen Bundesregierung eingeführten Modell der »aktivierenden Arbeitsmarktpolitik«, das unter anderem eine Kultur des Misstrauens gegenüber Arbeitslosen institutionalisiert hat. Vor diesem Hintergrund versammelt das vorliegende Buch sozialwissenschaftliche Diskussionsbeiträge. Im Anschluss an eine Rekapitulation und Neuformulierung dieser Diagnose, die in Deutschland erstmals von Hannah Arendt prononciert formuliert wurde und nun wie eine »Wiederkehr des Verdrängten« eine Renaissance erfährt, folgen darauf bezogene zeitdiagnostische Fallrekonstruktionen sowie Beiträge zu Fragen der Realisierung des Grundeinkommensvorschlags. Enthält Beiträge von Olaf Behrend, Eva Daniels, Thomas Franke, Manuel Franzmann, Achim Greser, Heribert Lenz, Matthias Jung, Ingmar Kumpmann, Jörn Lamla, Wolfgang Ludwig-Mayerhofer, Matthias Müller, Ulrich Oevermann, Michael Opielka, Andé Presse, Gerhard Schildt, Ariadne Sondermann, Johannes Suciu, Yannick Vanderborght, Philippe Van Parijs, Georg Vobruba, Götz W. Werner. "
Möglichkeitswissenschaften, 2019
Soziologische Revue, 2024
Das Grundeinkommen. Würdigung, Wertungen,Wege.Herausgegeben von Götz W. Werner, Wolfgang Eichhorn und Lothar Friedrich. Karlsruhe: KIT Scientific Publishing, 2012
AKMB-news: Informationen zu Kunst, Museum und Bibliothek, 2015
Image, 2021
dortmunder politisch-philosophische diskurse, 2016
Internationale Revue für Soziale Sicherheit, 2008
Hegel-Jahrbuch, 2020