Academia.eduAcademia.edu

IFB-Rezension Handbuch Männlichkeit

Abstract

In der gegenwärtigen Mode der sogenannten Geschlechterforschung, die im ereich der deutschen Literatur-und Kulturwissenschaften weitgehend von den angloamerikanischen und französischen Konzepten abhängig zu sein scheint, 1 gibt es insofern eine gewisse Korrektur langjähriger Einseitigkei-ten, als mit dem Fokus auf " Männlichkeit " 2 die feministische Frauen-und Geschlechterforschung ohne Männer an ihr Ende kommt. Das ist natürlich erfreulich, galt doch lange gleichsam Genderforschung an sich als femini-stisch. Inzwischen gibt es überzeugende Modelle etwa zur Literaturge-schichtsschreibung aus Sicht der Geschlechterforschung, 3 die sich von den bekannten ideologischen Einseitigkeiten solcher " feministischer Wissen-schaft " (begrifflich sozusagen eine Fortsetzung von Konzepten wie " proleta-rischer Wissenschaft ") abheben, und nach vielen Forschungen zu Männer-phantasien richtet sich nun der Blick gar auf Frauenphantasien. 4 Das ist im Sinne eines Differenzierungsgewinns sicherlich zu begrüßen, weil dann erst die ganze Komplexität der Geschlechterbeziehungen erschlossen werden kann.