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Chiara De Santi spricht mit Arturo Larcati

Abstract

Professor Arturo Larcati lehrt Moderne Deutsche Literatur an der Università Verona in Italien. Er wohnt in Salzburg, Österreich, und arbeitet mit dem dortigen Stefan Zweig Centre zusammen. Von seinen Veröffentlichungen seien Ingeborg Bachmanns Poetik (Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft, 2006) und L'espressionismo tedesco (Milan: Editrice Bibliografica, 1999) erwähnt. Anfang Oktober 2013 besuchte er das Stefan Zweig Archiv an der Reed Library der University of SUNY Fredonia, im Staat New York. Professor Arturo Larcati, erzählen Sie uns ein wenig über Ihre Forschungsinteressen und warum Sie unserer Bibliothek hier in SUNY Fredonia einen Besuch abstatten? Von Hause aus bin ich Germanist und lehre moderne deutsche Literatur an der Universität Verona. Mein Wohnsitz befindet sich in Salzburg und ich arbeite mit dem dortigen Stefan Zweig Centre zusammen. An dem Zentrum befasst man sich mit Stefan Zweig als Intellektueller und seinem Einfluss nicht nur auf die deutschsprachige Literatur, sondern auf ganz Europa. SUNY Fredonia besitzt die grösste Sammlung an Materialien von und über Stefan Zweig in Form von Manuskripten, Briefen an Freunde und Kollegen, sowie kritischen Schriften zu dem Denker und seinen Werken. Bitte, geben Sie uns eine kurze Einführung zu Stefan Zweig. Der Österreicher Stefan Zweig geniesst in den deutschsprachigen Ländern hohes Ansehen. Seine Schachnovelle steht an vielen Schulen auf dem Leseplan und an den Universitäten werden seine Werke heute intensiv studiert. Mit seiner Autobiographie Die Welt von Gestern hat er uns eine faszinierende Darstellung des österreichisch-ungarischen Kaiserreichs und darüber hinaus ganz Europas in der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg hinterlassen. Während dieser belle époque -wie sie genannt wird -erfreute man sich in Europa allgemeinen Wohlbefindens und eines Gefühls von Sicherheit, welche nach dem Ersten Weltkrieg unwiderbringlich verloren gingen. Mit dem Untergang der Habsburgermonarchie setzten die Krisen ein, die schliesslich zum zweiten Weltkrieg führten. Wie kommt es, dass wir gerade hier in Fredonia ein international bekanntes Stefan Zweig Archiv besitzen? Eigentlich ist dies der Verdienst der beiden Ehefrauen des Literaten. Sein erste Frau, Friderike von Winternitz, die -unabhängig von ihm -auch nach Amerika