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Area dynamics of single animal species or the relative change of zoocoenoses in a special region is accepted since a long time for »geological« periods of time. For the younger past, investigated by archaeological or historical methods, such changes were accepted only from the early 20th century on. Even today they are partly rejected, mainly by conservationists. They frequently ins ist in a museum-type conservation of special Stages of faunas , and they tend to react even on natural changes by panic. There are many factors causing changes in biodiversitY. Most important are (frequently interdependent) changes of geomorphology, of climate, and human activities, which can be traced back at least to the end of the Pleistocene: Mankind converts nature imo culture. Biodiversity reacts by (a) extinction (total, regional), (b) selective adaptation, (c) opportunism, (d) natural area changes or pro111otion of 111an-induced area expansion (neophytes, neozoans). To 1Ho1·e change of faunas by climate it needs time series studies at certain localities or the reconstruction of stages of area changes in time. Results must be cross-checked irith those obtained by other methods. Most of the isolated published records are not up to standard. On the other hand there is convincing ei·idence, even for vertebrates, that the present global warming shows effects. The dimensions are discussed, a tentatil'e prognosis and evaluation of the future de1 •elop111ent is gil·en.
Area dynamics of single animal species or the relative change of zoocoenoses in a special region is accepted since a long time for »geological« periods of time. For the younger past, investigated by archaeological or historical methods, such changes were accepted only from the early 20th century on. Even today they are partly rejected, mainly by conservationists. They frequently ins ist in a museum-type conservation of special Stages of faunas , and they tend to react even on natural changes by panic. There are many factors causing changes in biodiversitY. Most important are (frequently interdependent) changes of geomorphology, of climate, and human activities, which can be traced back at least to the end of the Pleistocene: Mankind converts nature imo culture. Biodiversity reacts by (a) extinction (total, regional), (b) selective adaptation, (c) opportunism, (d) natural area changes or pro111otion of 111an-induced area expansion (neophytes, neozoans). To 1Ho1·e change of faunas by climate it needs time series studies at certain localities or the reconstruction of stages of area changes in time. Results must be cross-checked irith those obtained by other methods. Most of the isolated published records are not up to standard. On the other hand there is convincing ei·idence, even for vertebrates, that the present global warming shows effects. The dimensions are discussed, a tentatil'e prognosis and evaluation of the future de1 •elop111ent is gil·en.
D as Klima auf unserem Planeten wandelt sich.Tierund Pflanzenwelt haben darauf schon immer mehr oder weniger erfolgreich reagiert.Prognosen sind riskant, weil nicht nur die Unwägbarkeiten des Klimawandels in diese eingehen müssen, sondern auch der Einfluss dritter Faktoren und vor allem die vielfach hohe Komplexität der Vorgänge in Populationen und im Ökosystem. Das Ausrufen einer Katastrophe speziell für die Tierwelt ist unglaubwürdig, da sie bereits stattgefunden hat beziehungsweise noch stattfindet: Der Mensch rottet weit mehr Tierarten aus oder schmälert ihren Lebensraum als ein mittlerer Klimawandel verursachen könnte. Die weitere Vermehrung beispielsweise der Rapsfelder (Monokulturen, Überdüngung, Pestizide, Subventionen) vernichtet mehr Arten in weiten Teilen unseres Landes als mehrere Grad Temperaturanstieg vermöchten. Regenwälder werden unter dem Vorwand der Produktion nachwachsender Rohstoffe verbraucht. Krokodilstränen über die vom Klimawandel bedrohte Tierwelt sind angesichts der vergangenen, gegenwärtigen und in naher Zukunft zu erwartenden direkten oder durch Habitatzerstörung verursachten Schäden nicht überzeugend.
Zusaminen:fassung , .. 15 Die Überschrift verdient ihr Fragezeichen. Denn Arealveränderungen von Tier-und Pflanzenarten sind so alt wie die Lebewesen selbst. Sie sind Teil der natürlichen Abläufe im Ökosystem. Sie sind Ergebnis der Wechselwirkung zwischen dem jeweils artspezifischen Ausbreitungspotenzial der Organismen und dem Vorhandensein zur Ansiedlung geeigneter Umweltbedingungen. Ein Problem kommt erst auf mit dem Menschen, seiner wachsenden Bevölkerungszahl mit steigender Aktivität in allen Bereichen sowie seiner Eigenwahrnehmung. Er beeinflusst Existenz und Verbreitung von Tieren und Pflanzen.
Es steht außer Zweifel, dass die Erde von einer klimatischen Unruhe erfasst ist, die von einem Temperaturanstieg veranlasst wurde. Dieser Beitrag stellt den Bericht "UN Report on Climate Change" von 2007 daher nicht in Frage. Zur Zeit besteht jedoch die Gefahr, die Ursache aller Probleme der Tierwelt bei der "Klimakatastrophe" zu suchen. Eutrophierung, Habitatzerstörung und Unkenntnis machen vielen Tierarten ebenfalls das Leben schwer -was angesichts der aktuellen Debatte um den Klimawandel auf bedauerliche Weise in den Hintergrund tritt. D as Klima auf unserem Planeten wandelt sich.Tierund Pflanzenwelt haben darauf schon immer mehr oder weniger erfolgreich reagiert. Prognosen sind riskant, weil nicht nur die Unwägbarkeiten des Klimawandels in diese eingehen müssen, sondern auch der Einfluss dritter Faktoren und vor allem die vielfach hohe Komplexität der Vorgänge in Populationen und im Ökosystem. DasAusrufen einer Katastrophe speziell für die Tierwelt ist unglaubwürdig, da sie bereits stattgefunden hat beziehungsweise noch stattfindet: Der Mensch rottet weit mehr Tierarten aus oder schmälert ihren Lebensraum als ein mittlerer Klimawandel verursachen könnte. Die weitere Vermehrung beispielsweise der Rapsfelder (Monokulturen, Überdüngung, Pestizide, Subventionen) vernichtet rµehr Arten in weiten Teilen unseres Landes als mehrere Grad Temperaturanstieg vermöchten. Regenwälder werden unter dem Vorwand der Produktion nachwachsender Rohstoffe verbraucht. Krokodilstränen über die vom Klimawandel bedrohte Tierwelt sind angesichts der vergangenen, gegenwärtigen und in naher Zukunft zu erwartenden direkten oder durch Habitatzerstörung verursachten Schäden nicht überzeugend. Klima: Allgemeines und Folgenkaskade Klitna ist die Gesamtheit der meteorologischen Erscheinungen, die den mittleren (ca. 30-40 Jahre) Zustand der Atmosphäre an irgendeiner Stelle der Erdoberfläche kennzeichnen. Man unterscheidet Groß-/ Makroklima, Lokal-/Mesoklima und Mikroklima, wel-250 1 Biol. Unserer Zeit j 4/2007 (37) ffiWILEY lnterScience® ches für das überleben von Tieren entscheidend ist. Wetter ist der momentane Zustand der Atmosphäre (Stunde, Tag). Witterung beschreibt den Charakter des Wetters während einigerTage oder einer Jahreszeit. Das Klima wird primär durch die absolute und relative Temperatur des Milieus (Boden,Wasser, Luft, Grenzschichten) bestimmt, in dem ein Tier lebt. Komplex wird es durch die Folgenkaskade der zeiträumlichen Temperaturverteilung, die aus vielen Komponenten besteht: Tag-Nachtund jahreszeitliche Schwankungen, Wind (Richtung, Stärke, Dauer), Wasserströmung (Richtung Stärke, Dauer), Bedeckungsgrad, Niederschläge (Art, Menge, Verteilung) usw. Es gibt vielfältige Kombinationsmöglichkeiten, das Resultat ist im Detail chaotisch. Klimaschwankungen haben überwiegend natürliche Ursachen wie die Globalstrahlung der Sonne, Meteoritenschlag und Vulkanismus, Bio-Aktivität (beispielsweise Reflektion, Absorption, Speicherung; Verteilung von Lösungen, Aerosolen, Stäuben, Gasen in biogeochemischen Zyklen). Klimaschwankungen haben teilweise auch anthropogene Ursachen. Entstanden die Warmzeiten im Neolithikum und im Hochmittelalter vielleicht durch Brandrodungen? Was war die Ursache, was die Folge? Die Erwärmung seit dem Ende der Kleinen Eiszeit 1790/1810 fällt grob mit der Industriellen Revolution zusammen (Ursache? Folge?). Später kam es zu einer Erwärmung, die erst lokal, dann global wahrnehmbar war. Diese Erwärmung wurde durch Kälteperioden unterbrochen und erfolgt deutlich und kontinuierlich seit 1985. Eine Verursachung durch Treibhausgase wird diskutiert.
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