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2017, Verkündigung und Forschung
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Review essay: Jüngste religionswissenschaftliche Debatten zu Raum – R.W. Stump, The Geography of Religion: Faith, Place, and Space, London 2008 – K. Knott, The Location of Re-ligion: A Spatial Analysis, London 2005 – P. Kuppinger, Faithfully Urban. Pious Muslims in a German City, New York, Oxford 2015 – M. Stausberg, Religion im modernen Tourismus. Berlin 2010 – B. Beinhauer-Köhler, M. Roth, Mirko, B. Schwarz-Boenneke (Hg.), Viele Re-ligionen – ein Raum?! Plurale Raumarrangements im gesellschaftlichen Diskurs, Berlin 2015
Verkündigung und Forschung, 2017
Zeitschrift der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft 149, 1999
Sammelrezension: Bärbel Bosenius, Der literarische Raum des Markusevangeliums (WMANT 140), Neukirchener Theologie Neukirchen-Vluyn 2014, XII + 526 S. – Ksenija Magda, Paul’s Territoriality and Mission Strategy. Searching for the Geographical Awareness Paradigm behind Romans (WUNT II/266), Mohr Siebeck Tübingen 2009, XI + 215 S. – Jorunn Økland, Women in their Place. Paul and the Corinthian Discourse of Gender and Sanctuary Space (JSNT.SS 269), T&T Clark London 2004, IX + 328 S. – Matthew Sleeman, Geography and the Ascension Narrative in Acts (SNTS.MS 146), Cambridge University Press Cambridge 2009, XI + 300 S.
2012
Die Theodizee-Problematik wird im angelsächsischen Raum seit geraumer Zeit ausführlich diskutiert. Unter den Diskutanten aus Philosophie und Theologie herrscht dabei weitgehend Konsens, das sog. problem of evil als Widerspruchsproblem zu interpretieren. "Und zwar als Widerspruch zwischen der Erfahrung von Übel und Leid einerseits und dem Bekenntnis zu einem allmächtigen und sittlich vollkommenen Gott andererseits." 1 Der aus der Leiderfahrung resultierende Einwand gegen den Glauben an Gott hebt traditionell auf die innerweltlichen Übel ab. Die Akzentsetzungen variieren dabei: Manche Autoren verweisen auf das enorme Ausmaß bzw. die willkürliche Verteilung der Übel, andere führen einzelne, besonders grauenhafte Leiderfahrungen (horrendous evils) 2 gegen das theistische Bekenntnis ins Feld. In zunehmendem Maße berücksichtigen vor allem analytisch gesinnte Autoren des Weiteren auch postmortale Übel. Als postmortales Übel par excellence erachten viele die Wirklichkeit einer ewigen Hölle, wie sie traditionell im Christentum gelehrt werde. Beileibe keine Einzelmeinung äussert Jerry Walls, wenn er bemerkt: "The problem of hell is an aspect of the larger problem of evil. Indeed, it is arguably the most severe aspect of the problem of evil, for hell is by definition an eternal evil, so it holds out no reason to hope that it will eventually be redeemed." 3
Raumkonzeptionen in antiken Religionen. Beiträge des internationalen Symposiums in Göttingen, 28. und 29. Juni 2012, 2014
Spatial turn bezeichnet eine junge Forschungstendenz der Postmoderne, welche die Raumkategorie gegenüber der Zeit stark akzentuiert. Während sich das 18. und 19. Jh. als eine stark von Zeit und Geschichte geprägte Epoche ausmachen lassen, tritt gegen die Hälfte der 1980er Jahre Raum als prägende Kategorie hervor. Diesbezüglich behauptet JAMESON (1986: 60f.), "dass wir in einer Zeit der Synchronie und nicht der Diachronie leben, und ich glaube, dass man in der Tat empirisch nachweisen kann, dass unser Alltag, dass unsere psychischen Erfahrungen und die Sprachen unserer Kultur heute -im Gegensatz zur vorangegangenen Epoche der «Hochmoderne» -eher von den Kategorien des Raums als von denen der Zeit beherrscht werden". Im Kampf um die Vorherrschaft der Zeit oder des Raumes gewann erstere wegen der Konzentration auf ‚Entwicklung' und ‚Fortschritt' in der Aufklärungsepoche des 18. Jh. und der anschließenden geschichtsorientierten Perspektive des 19. Jh. die Oberhand (vgl. BACHMANN-MEDICK 2009: 285f.). Das gesteigerte Interesse an der Verräumlichung anderer Konzepte und der Theoretisierung des Raumes der Postmoderne 1 versucht primär, diese zweihundert Jahre lange Unterordnung des Raumes unter die Zeit wiedergutzumachen. Dennoch ist es nicht nur die Relevanz der Zeit, die in den letzten Jahrzehnten zurückgewichen ist; dies gilt z. T. auch für den Raum: Die Bedeutung, die der Begriff ‚Territorium' im Kolonialismus besaß, schwindet in der postkolonialen Zeit; moderne Kommunikationsmedien und die Globalisierung blenden nicht nur durch die mit ihnen hergestellte Simultanität die Zeit aus, sondern durch die erhöhte Geschwindigkeit und die Überwindung von Entfernungen ebenso den Raum. Für den Raum gilt jedoch darüber hinaus eine Kehrseite: Einerseits treten trotz der Aufhebung der traditionellen Grenzen neue Grenzziehungen, neue räumliche Disparitäten, Raumansprüche und Abgrenzungen auf, andererseits gibt es wie zuvor reale Orte, die für die Raumwahrnehmung einschlägig sind (vgl. BACHMANN-MEDICK 2009: 287f. u. 300). Somit scheint der Raum als eine Primärkategorie der Lebenserfahrung und der Wissenschaft eine noch gewichtigere Position einzunehmen, während die Signifikanz der Zeit als solche stark reduziert ist. Diese Entwicklung in der Postmoderne hat zu einer Alleinherrschaft des Raumes Ich danke Felicitas Sedlmair für die Korrektur des Textes und ihre wertvollen Vorschläge zur Präzisierung meiner Formulierung.
Dieses Werk wird unter den Bedingungen einer Creative-Commons-Lizenz (Namensnen-nung–Keine kommerzielle Nutzung–Keine Bearbeitung 3.0 Deutschland) veröffentlicht. Weitere Informationen zu dieser Lizenz finden sich unter A Der vorliegende Artikel diskutiert die Einsatzmöglichkeiten der Diskurstheorie und ihrer Elemente in der Religionswissenschaft. Dazu bespricht er zunächst die Begriffsgeschichte, um anschließend ein Schlaglicht auf die Foucault'sche Konzep-tionalisierung zu werfen. In einem nächsten Schritt werden anhand der deutschen Religionswissenschaftler H. Kippenberg und K. von Stuckrad Beispiele für die dis-ziplinspezifische Anwendung einer modifizierten Diskurstheorie und deren Aus-wirkungen auf die Methodologie erörtert. Dabei wird deutlich, dass die Diskurs-theorie auch als ein Mittel verstanden wird, um nach der Notwendigkeit einer Religionsdefinition zu fragen. Abschließend wird auf die Möglichkeit verwiesen, die Diskurstheorie als Mittel der Disziplinkritik einzusetzen. Das Fazit des Artikels kommt zu der Feststellung, dass sich die Diskurstheorie zu religionswis-senschaftlichen Zwecken eignet, letztlich aber im religionswissenschaftlichen Rah-men eine theoriefähige Religionsdefinition nicht ersetzen kann. The present article addresses the potential of discourse theory and its elements in religious studies. First, the focus is directed at the conceptual history in order to shed light on Foucault's conceptualisation of discourse. Second, we discuss the discipline specific implementation of a modified discourse theory and its impact on methodology based on the examples provided by the German scholars H. Kippen-berg and K. von Stuckrad. This approach demonstrates that discourse theory can be conceived as a means to question the necessity of a definition of religion. The final section demonstrates the critical potential of discourse theory. In conclusion, discourse theory is a useful lens through which to gain further insight into the academic discipline of religious studies, but ultimately, is not sufficient to replace a definition of religion applicable for further theorising.
2010
Raum als Medium und als Amme. Zur Raumdiskussion um 1300 Karin Leonhard Raum als Medium und als Amme. Zur Raumdiskussion um 1300 In seinem Perspektivaufsatz hatte Panofsky versucht, ein antikes von einem mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Raumsystem zu unterscheiden, wobei ihm die hellenistische künstlerische Imagination, wie er schreibt, an den Einzeldingen zu hängen und den Raum als bloßen Zwischenraum aufzufassen schien-"diese bereicherte und erweiterte Welt [ist] noch keine vollkommen vereinheitlichte, d.h. keine solche, innerhalb derer die Körper und ihre freiräumlichen Intervalle nur die Differenzierungen und Modifikationen eines Continuums höherer Ordnung wären." 1 Es ist kein Zufall, dass eine Kritik an seinem Essay wiederholt an dieser Stelle ansetzte (kurz zuvor hatte er Cassirers "Symbolische Form" eingeführt), haben wir mit ihr doch das Thema und Anliegen des Aufsatzes in nuce vor uns: die Diagnostik einer historischen Entwicklung von Raumauffassungen, verbunden mit dem erkenntnistheoretischen Anspruch, eine Korrespondenz von Denkraum und Bildraum zu belegen. Und obwohl Panofsky als gewissenhafter Riegl-Leser von der historischen Arbitrarität jeder künstlerischen Darstellungsform wusste und diesen Gedanken sogar in seinen Aufsatz aufnahm, blieb es bei einem Lippenbekenntnis. Denn für den Kant-Leser Panofsky war der Raum vor allem eine apriorische Kategorie, unter der jede individuelle Anschauungsform subsumiert werden konnte. In seinem Aufsatz zeigt er dann, wie sie innerhalb des Geschichtsverlaufs zu ihrer eigenen autonomen Darstellung durch die zentralperspektivische Konstruktion drängt und dabei quasi zu sich selbst kommt. Analog ihrem jeweiligen Entwicklungsstand weist Panofsky den Denkformen von Epochen und Kulturräumen symbolische Bildformen zu. Dadurch werden sie zu Äquivalenten logischer Aussagen aufgewertet und zugleich abgewertet, denn man unterstellt ihnen eine eigentliche Bedeutung hinter ihrer phänomenalen Oberflächlichkeit, vergleichbar der ikonographischen Bildanalyse, die sich in letzter (ikonologischer) Instanz ebenfalls als umfassende Kulturanalyse verstehen will und die individuelle visuelle Darstellung darüber vernachlässigt.
2019
In den letzten Jahren seines Lebens hat Peter Damerow ein Forschungsprojekt begleitet und mit eigenen Beiträgen bereichert, das mir sehr am Herzen lag: Die historische Epistemologie des Raumes, ein Projekt zur langfristigen historischen Entwicklung räumlicher Begriffe, das ich mit einer Forschergruppe im Rahmen des Projektclusters TOPOI am Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte durchgeführt habe. Ich möchte hier zu Peters Gedenken einige Forschungsergebnisse dieses Projektes umreißen. Eine ausführliche Darstellung unserer Ergebnisse, die auch zwei bisher unveröffentlichte Beiträge von Peter enthält (Damerow 2016a, Damerow 2016b), ist kürzlich erschienen (Schemmel 2016b). Eine monographische Darstellung der historischen Epistemologie des Raumes ist Schemmel 2016a. Das Thema der Gruppe war die langfristige Transformation räumlicher Begriffe in der Wissenschaftsgeschichte. Nun sind langfristige Wissensentwicklungen nicht allein auf der Ebene wissenschaftlichen Wissens zu verstehen. Wissenschaftliches Wissen, das ist eine Grundannahme, die sich wie ein roter Faden durch Peters Werk zieht, ist Teil einer komplexen Wissensarchitektur, in der sich verschiedene Wissensformen gegenseitig beeinflussen. 1 In etwas vereinfachender Weise können wir drei Wissensebenen unterscheiden: elementares, instrumentelles, und theoretisches Wissen. Elementares Wissen erwirbt ein jedes Individuum erneut für sich im Prozess der Ontogenese, d. h. des Aufwachsens in seiner Umwelt. Aufgrund der Übereinstimmungen in der biologischen Konstitution und in den elementaren Eigenschaften der physikalischen Umwelt sind große Teile dieses Wissens kulturunabhängige Universalien. Dieses Wissen ist jedoch im Allgemeinen nicht begrifflich strukturiert, sondern bleibt, zum Beispiel als Handlungsschema, unbewusst. Instrumentelles und, ganz allgemein, praktisches Wissen wird durch den Umgang mit Instrumenten und durch das Ausüben kultureller Praktiken erwor
Wittgenstein Handbuch, 2022
Publiziert in Majetschak, Stefan; Weiberg, Anja (Hrsg.): Wittgenstein Handbuch, 2022, 350–353. Erratum, S. 351, rechte Spalte: In der Wahrheitswert-Tabelle ist das "q" oben rechts zu streichen. Raumbegriffe sind bei W. in verschiedenen Kontexten und Bedeutungen thematisch oder dienen als Werkzeug der Klärung und Veranschaulichung. Am bekanntesten ist der vieldiskutierte 'logische Raum' seiner Frühphilosophie, gefolgt – mit einigem Abstand – vom 'Gesichtsraum', den W. auch 'visuellen Raum' oder 'Sehraum' nennt. Dieser ist der "subjektiv aufgefasst[e]" Raum und steht im Gegensatz zum "Raum der physikalischen Messungen" (PB VII, 71; BT 445). Dabei geht es W. häufig darum, auf falsche Analogien zwischen dem physikalischen und visuellen Raum hinzuweisen (vgl. PB XX, 213; BT 438, 454, 463; BBB 1969, 8-9). In W.'s Werk finden sich auch Bildungen wie: "Farbenraum" (TLP 2.0131; PB I, 1 und VIII, 83), "Gehörsraum" (PB IV, 45), "Hell-dunkel-Raum", "Laut-leise-Raum" (PB IV, 45), "Schmerzraum" (PB VIII, 82; PG Teil II, V, 28), "Tastraum" (ebd., II, 8; V, 2), "Maßraum" (ebd., II, 5) oder "Zahlenraum" (EBP 214; BGM, 260; PU 185). Solche Begriffe bezeichnen i. d. R. Systeme oder Dimensionen von Erfahrungsmöglichkeiten oder Möglichkeiten etwas zu bestimmen, z. B. einen Farbwert hinsichtlich seiner Helligkeit oder einen Quader hinsichtlich seiner Höhe. Auch 'im selben' oder 'in einem anderen Raum sein' sind typische W.sche Wendungen: Im selben Raum sind Bestimmungen oder Werte, die sich gegenseitig ausschließen; in einem anderen Raum sind sie, wenn sie unabhängig voneinander realisiert werden können (vgl. PB IV, 45 und VI, 62; PG Teil II, V, 22; Z, 622, 628).
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Rhetorik und Religion, hg. v. Philipp Stoellger (Rhetorik. Ein internationales Jahrbuch, Bd. 34), Berlin/Boston 2015, 2015
Theologische Medienethik im digitalen Zeitalter (hg. von Gotlind Ulshöfer und Monika Wilhelm), 2019
Zeitschrift für Religionswissenschaft, 2018
Zeitschrift für Religionswissenschaft, 1993
2013
Interdisziplinäre Perspektiven, 2013
Branković et al. (Hg.): Religion in Ex-Position. Eine religionswissenschaftliche Ausstellung. Begleitband zur Ausstellung. Heidelberg: Universitätsmuseum, 2015, 34-37 , 2015
Wandel und Wertschätzung. Synergien für die Zukunft von Kirchenräumen, 2017
Schweizerische Zeitschrift für Religions- und Kulturgeschichte, 2020
Verirrungen der bundesdeutschen Diskussion - Eine Polemik, 2019
WEA Bulletin, 2019
KIT Scientific Publishing eBooks, 2013
Religionspädagogische Beiträge
Theologische Literaturzeitung 143 (2018): 983-998