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Henry Lefevbre "Nie war das Anderssein ein schwereres Vergehen als in unserer Zeit der Toleranz" 2 Pier Paolo Pasolini "Bei aller Kritik an den USA und Europa, der Unterschied lautet, wir unterdrücken den Widerspruch nicht." 3 US-Präsident Barack Obama "Das Problem, das sich uns heute stellt, ist nicht der Versuch, das Individuum vom Staat und dessen Institutionen zu befreien, sondern uns selbst vom Staat und der damit verbundenen Form der Individualisierung zu befreien. Wir müssen nach neuen Formen von Subjektivität suchen und die Art von Individualität zurückweisen, die man uns seit Jahrhunderten aufzwingt." 4 Michel Foucault Die Geschicklichkeit, mit der uns die Werbung Glück, Attraktivität und Freiheit durch den Verkauf ihrer Produkte vorgaukelt, kann mich immer wieder von neuem überraschen. Doch heute sah ich ein Werbeplakat, das mich sprachlos zurückließ: Unter einem stylischen Sportschuh, der mit grellen Farben auf eine Leinwand geworfen war, stand der Slogan "BE THE DIFFERENCE" 5 . Allerhand, so dachte ich, das setzt der Apple Werbung aus dem Jahr 1997 noch eins drauf: Damals verkauften die ihr Produkt mit dem Slogan "Think different" 6 . "Denke das Andere", das funktioniert, danach strebe ich auch. Doch "Sei der Andere", wie soll das gehen? Wie können Sie so etwas versprechen und uns dabei noch ihre geheime Praxis preisgeben -ihre Strategie, die funktioniert, wenn sie uns zu dem "Anderen" machen? Sie geben uns ihren Schuh und nehmen uns unsere Identität! Wie soll ich nicht ICH, sondern der ANDERE sein? Der Andere ist nicht in mir, er ist mein Gegenüber, dem ich mit Empathie begegnen möchte.
Henry Lefevbre "Nie war das Anderssein ein schwereres Vergehen als in unserer Zeit der Toleranz" 2 Pier Paolo Pasolini "Bei aller Kritik an den USA und Europa, der Unterschied lautet, wir unterdrücken den Widerspruch nicht." 3 US-Präsident Barack Obama "Das Problem, das sich uns heute stellt, ist nicht der Versuch, das Individuum vom Staat und dessen Institutionen zu befreien, sondern uns selbst vom Staat und der damit verbundenen Form der Individualisierung zu befreien. Wir müssen nach neuen Formen von Subjektivität suchen und die Art von Individualität zurückweisen, die man uns seit Jahrhunderten aufzwingt." 4 Michel Foucault Die Geschicklichkeit, mit der uns die Werbung Glück, Attraktivität und Freiheit durch den Verkauf ihrer Produkte vorgaukelt, kann mich immer wieder von neuem überraschen. Doch heute sah ich ein Werbeplakat, das mich sprachlos zurückließ: Unter einem stylischen Sportschuh, der mit grellen Farben auf eine Leinwand geworfen war, stand der Slogan "BE THE DIFFERENCE" 5 . Allerhand, so dachte ich, das setzt der Apple Werbung aus dem Jahr 1997 noch eins drauf: Damals verkauften die ihr Produkt mit dem Slogan "Think different" 6 . "Denke das Andere", das funktioniert, danach strebe ich auch. Doch "Sei der Andere", wie soll das gehen? Wie können Sie so etwas versprechen und uns dabei noch ihre geheime Praxis preisgeben -ihre Strategie, die funktioniert, wenn sie uns zu dem "Anderen" machen? Sie geben uns ihren Schuh und nehmen uns unsere Identität! Wie soll ich nicht ICH, sondern der ANDERE sein? Der Andere ist nicht in mir, er ist mein Gegenüber, dem ich mit Empathie begegnen möchte.
As a political artist, director, theoretician and writer, Pier Paolo Pasolini engaged, on a variety of levels, with non-European cultures and the ways they were shaped by the forces of western late capitalism and modern globalization. In Pasolini’s confrontation with the foreign, his work after 1968 opens up the discursive space of modernity and puts trust in novel constellations in the form of allegory. That Pasolini had worked since the early 1970s on an allegorization of the profane in a foreign context had two consequences for both the concept of allegory and Pasolini’s idea of profanation: firstly, that as a critical form of confrontation, the allegory draws on an alternative store of text and image; secondly, that in the foreign context, the profane as such may only possibly be conceived as allegory. This transmission becomes evident in a short film that has received little attention till now: Le mura di Sana’a.
PROKLA. Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft
Pasolini expressed his views on all questions of social and political changes in Italy from 1943 to1975. Thereby, he anticipated a Jot of today's problems. His heretical approaches can beuseful for analysing the contemporary crises and a new beginning of the Left.
Studia Litteraria et Historica, 2021
Über das Werk von Pier Paolo Pasolini kann wohl niemand ohne eine subjektive und politi sche Position schreiben. Der Autor geht von der Gegenwärtigkeit des Poeten und Filmemachers in seinem Gast land Italien aus, in dem der Name Pasolini viel mehr bedeutet als der Name eines Autors. Pasolini steht für den rebellischen Geist in der Zeit des ausgehenden italienischen Wirtschaftswunders, in dem sich eine große "conta minazione" (Pasolini), eine wechselseitige "Ansteckung" zwischen dem Vulgären und dem Erhabenen, der Kultur der armen Vorstädte und den Diskursen der Intellektuellen, zwischen alten Mythen und neuen Verführungen ereignete. In dieser Situation suchen Pasolinis Texte und Filme nach einem Weg, dem Schrecken eines neuen Faschismus in Form der "konsumistischen" Herrschaft des wachsenden Kleinbürgertums eine "Kraft der Vergan genheit" entgegen zu setzen. Die Bezugspunkte dafür sind ein radikaler Katholizismus und ein Kommunismus, der sich über eine marxistische Gesellschaftsanalyse zu einem archaischen UrKommunismus bewegt. Pasolini selbst hat sich dabei immer als "Fremder" gesehen, und nahezu alle seine Filme (vielleicht von der vitalistischen Trilogie des Lebens abgesehen, von der er sich mit seinem letzten und radikalsten Film, Salò distanzierte) sind Versuche, der Fremdheit im Vertrauten und der Vertrautheit im Fremden nachzuspüren. Dabei hat sich der Autor und Filmemacher selber nie geschont; seine Filme sind eine magische Autobiographie. Anders gesagt: Pasolinis Biographie macht seine Filme "lesbar", und Pasolinis Filme machen die innere Geschichte Italiens (und bis zu einem gewissen Grad ganz Europas) in den sechziger und siebziger Jahren "lesbar", so wie in seinen Filmen die Körper die Ideen und die Ideen die Körper lesbar machen. Texte zu Pier Paolo Pasolini können Markierungen für diese Vorgänge des Lesens geben, aber nie den eigenen Weg ersetzen, der zwischen beidem hin und herführt: der Körperlichkeit (die Straßenwirklichkeit mit Kunstgeschichte "kontaminiert") und die Ideenwelt (die Mythos und Religion mit Marxismus und Psychoanalyse "kontaminiert").
Authentizität nach Pasolini, 2023
"Die einzig annehmbare Form, sich mit Pasolini auseinanderzusetzen, ist, ihn zu lesen" – so Franco Fortini, zum Zeitpunkt in seinem Nachruf auf seinen ehemaligen "Wegbegleiter". Pasolini zu lesen, das heißt, ihn ‚als Dichter‘ lesen. Auch und gerade dann, wenn er Formen pragmatischer, nicht-fiktionaler Kommunikation beansprucht. Denn ein „symbolisches Element“, das ihn von den Voraussetzungen des rationalen Diskurses - auf dem er gleichsam besteht - entbindet, agiert auch in seinen lato sensu politischen Schriften: „Pasolini politico è insomma Pasolini poeta“ (Fortini). Eine „symbolische“ Spannung eignet auch Pasolinis Begrifflichkeit. So rückt er seine polemischen Kategorien verschiedentlich in den Schatten jener antilogisch-logischen Formen der Rede (Paradoxie, Ironie), die er insbesondere in den "Freibeuterschriften" und "Lutherbriefen" anwendet. In anderen Fällen wiederum verwendet er seine Begriffe in intuitiver Funktion – als Zeichen, deren spezifischer Sinn sich nicht punktuell, sondern im Zusammenspiel mit angrenzenden, auch fiktionalen Kontexten ergibt. Dies trifft auch auf das Begriffsfeld des ‚Authentischen‘ zu. Nimmt diese in Pasolinis – gegen die "entfremdende" kapitalistische Warenwelt gerichtete – Kulturkritik eine wesentliche Rolle ein, so soll sie hier genauer, insbesondere im Licht des unverwirklicht gebliebenen Filmprojekts, "L'Histoire du soldat" (1973), beleuchtet werden.
Pasolini-Bachmann: Gespräche (1963-1975)/ vol. II - Kommentar, 2022
Fabien Vitali, geboren 1978, Philologe und Romanist, hat die Gespräche zwischen Pier Paolo Pasolini und Gideon Bachmann anhand des in den Archiven Cinemazero (Pordenone) und ZKM (Karlsruhe) aufbewahrten Audio-und Textmaterials chronologisch rekonstruiert und übersetzt (Vol. 1). In diesem zweiten Band stellt er den Transkripten einen ausführlichen, kritischen Kommentar zur Seite, der Informationen zu den allgemeinen Hintergründen der Begegnungen und ihren Inhalten bereithält. Hierbei reflektiert er die Gespräche im Licht der Debatten über Pasolini und bildet damit eine Art Echokammer, in der die kritischen Stimmen zu Pasolinis Werk aus den vergangenen 50 Jahren nachhallen. Vitali bringt in stellenweise essayistischen Anmerkungen seine langjährige Auseinandersetzung mit Pasolini zur Geltung und tritt damit in den »nicht integrierbaren Raum« von Pasolinis Kunst, um dessen Spannkraft und Unruhe neu zu vergegenwärtigen.
Refubium.fu-berlin.de, 2019
Vorliegende Arbeit untersucht Einsatz und Wirken der Allegorie im filmischen Werk Pier Paolo Pasolinis und legt dabei besonderes Augenmerk auf das Wechselspiel von textueller Abstraktion und filmischer Konkretion. In der kritischen Literatur zu Pasolinis filmischem Werk fällt der Begriff der Allegorie häufig. Doch obwohl die Allegorie als eine von Pasolinis grundlegenden poetischen Figuren erkannt wird, werden Begriff und Einsatz der Allegorie kaum näher analysiert. Dies holt diese Arbeit nach und setzt damit zugleich an jenem Aspekt von Pasolinis Filmen an, der nach wie vor als einer der interessantesten seines Werkes gilt: Pasolinis außergewöhnliche Zusammenführung einer überladenen, exponierten Zeichenhaftigkeit auf der einen Seite mit einer irreduziblen und emphatischen Körperlichkeit auf der anderen. Ausgehend von einem Überblick über die Geschichte der Allegorie und ihrer kontroversen Bestimmungen in Kunst-, Literatur- und Filmwissenschaften, arbeite ich im ersten Kapitel ein für den Film geeigneten Allegoriebegriff heraus. Darauf folgt eine Untersuchung von Pasolinis filmtheoretischen Schriften nach Anschlusspunkten für eine allegorische Praxis. Detaillierte Analysen der Filme Accattone (1961), Uccellacci e Uccellini (1966) und Porcile (1969) zeigen anschließend die Konsistenz, mit der sich Pasolini der Allegorie bedient hat, und geben zugleich Einblick in die Bandbreite, in der die Allegorie im Film wirken kann. This dissertation examines the allegorical practice in the films of Pier Paolo Pasolini, paying special attention to the question of textual abstraction and filmic concreteness. While critics often use the term allegory or allegorical when discussing Pasolini’s films, and even acknowledge the fundamentally allegorical nature of his poetic outlook in general, they rarely engage further in what this actually means. The allegorical mode more often than not is taken as a known term or, when explained further, reduced to only some of its aspects. In the following, I will start with a historical overview of the practice and aesthetic discussions of allegory and distill from it a definition of allegorical practice suited particularly to film. I will then analyze to what extent Pasolini’s own writings on cinema can be seen to reflect his allegorical practice. Detailed analyses of the films Accattone (1961), Uccellacci e Uccellini (1966) und Porcile (1969) subsequently show how consistently Pasolini employed allegory, and how differently it can be put into filmic play.
Pasolini-Bachmann: Gespräche (1963-1975), 2022
Die Gespräche des jüdischen Filmjournalisten Gideon Bachmann mit Pier Paolo Pasolini aus den Jahren 1963-1975 wurden bis dato nur vereinzelt und vorwiegend in redaktionell bearbeiteter Form veröffentlicht. In diesem Band hingegen liegen sie zum ersten Mal vollständig, entsprechend der originalen Tonaufnahmen verschriftlicht und in deutscher Sprache übersetzt, vor. Es handelt sich dabei nicht um herkömmliche Interviews, vielmehr sind es Dokumente persönlicher Begegnungen: Pasolinis geistige und künstlerische Erfahrungen erschließen sich hier über Umwege – aus dem Zusammenhang weitschweifiger Unterhaltungen zu politischen, kulturhistorischen, auch privaten Anliegen. Diese mit Photographien von Gideon Bachmann und der Set-Fotografin Deborah Imogen Beer ergänzte Edition wird begleitet von einem ausführlichen Kommentar im Volumen 2. Hier reflektiert der Autor, Fabien Vitali, die Gespräche im Licht der Debatten über Pasolini und bildet damit eine Art Echokammer, in der die kritischen Stimmen zu Pasolinis Werk aus den vergangenen 50 Jahren nachhallen. In stellenweise essayistischen Anmerkungen bringt der Verfasser nicht zuletzt seine langjährige Auseinandersetzung mit Pasolini zur Geltung und tritt damit in den »nicht integrierbaren Raum« von Pasolinis Kunst, um dessen Spannkraft und Unruhe neu zu vergegenwärtigen.
Blaser, Jutta ; Lang, Sabine ; Lustig, Wolf (Hrsg.): : Miradas entrecruzadas : Diskurse interkultureller Erfahrung : Beiträge eines hispanoamerikanistischen Forschungskolloquiums zu Ehren von Dieter Janik, Frankfurt am Main, 2002
Horizonte. Italianistische Zeitschrift für Kulturwissenschaft und Gegenwartsliteratur. Neue Serie 7, 2022
Maler-gilt als einer der schillerndsten Intellektuellen Italiens im 20. Jahrhundert. Er war homosexuell, Atheist und doch zutiefst geprägt von der christlichen Tradition, ein aus dem Partito Comunista Italiano ausgeschlossener Kommunist und polemischer Kritiker der Konsumgesellschaft, deren Medien er gleichwohl bediente. Am 5. März dieses Jahres wäre der widersprüchliche und unorthodoxe Intellektuelle 100 Jahre alt geworden. Aus diesem Anlass sind jüngst eine Vielzahl von Publikationen zu Pasolinis Leben und Werk erschienen-auch in deutscher Sprache. Zwei davon sollen hier besprochen werden: Zum einen das von Monika Lustig und Florian Baranyi bei Edition Converso veröffentlichte Buch Pier Paolo Pasolini. Eine Jugend im Faschismus; zum anderen die von Gaetano Biccari zusammengestellte und bei Wagenbach verlegte Anthologie Pier Paolo Pasolini in persona. Gespräche und Selbstzeugnisse.
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Kunstchronik, 2024
In: Hermann Kappelhoff et al. (Hg.), Demokratisierung der Wahrnehmung? Das westeuropäische Nachkriegskino, 2010
Fest/Schrift, 2019
In: Forum zur Genealogie des MedienDenkens, Vol. 2, ed. Daniel Irrgang, Konstantin Daniel Haensch and Inger Neick (Berlin: Verlag der UdK, 2014), 16–21.
"Medien des Heiligen"
Horizonte. Neue Serie. Italianistische Zeitschrift für Kulturwissenschaft und Gegenwartsliteratur / Horizonte. Nuova serie. Rivista d'Italianistica e di letteratura contemporanea, 2018
Lo Sguardo. Rivista di Filosofia, 2015
Christa Bertelsmeier-Kierst / Rainer Stillers (Hrsg.): 700 Jahre Boccaccio. Traditionslinien vom Trecento bis in die Moderne, 2015
Festschrift für Eckhard Christmann, Wilfried Edelmaier und Rudolf Kettemann (= Studien zur klassischen Philologie, 144), 2004
Deutsche Vierteljahrsschrift für Literaturwissenschaft und Geistesgeschichte, 2011
Scharold, Irmgard (Hg.): Dante intermedial. Die Divina Commedia in Literatur und Medien. Würzburg: Königshausen & Neumann 2022, 331-354, 2022