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1986, Naturwissenschaften
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DIE HIEROGAMIE IN SUMER, 2010
Die Hierogamie oder Heilige Hochzeit wurde während 2000 Jahren in Sumer, Mesopotamien und Ägypten praktiziert. Diese Zeremonie ermöglichte eine wichtige Mobilisierung und Ansammlung einer hochwertigen und bedeutungsgeladenen Energie, die ungewöhnliche Erfahrungen inspirierten Bewusstseins zu erzeugen vermochte. Dies wurde dadurch ermöglicht, dass sie sich in einer geistigen Atmosphäre sowie in einem heiligen Raum und einer heiligen Zeit entwickelte, ein zuvor aufgeladenes Vorhaben besaß und weil die Vorstellung der Göttin der Fruchtbarkeit und der Liebe sowie des göttlichen Gemahls verinnerlicht war, was in den Hauptdarstellern-innen der Zeremonie eine Erfahrung des Ich-Ersatzes durch ihre göttlichen Vorbilder hervorrief. Gewiss war die Zeremonie der Hierogamie eine Quelle der Inspiration, der Freude und der Vitalität, und zwar nicht nur für die Hauptdarsteller/-innen sondern ebenso für die sie begleitenden Gläubigen.
1972
In den folgenden Überlegungen soll die Identifizierung der griechischen Bauprofile mit ihren überlieferten antiken Namen kritisch geprüft werden. Diese Absicht erfordert einige Abweichungen von der gewohnten Terminologie, da die Ausschließlichkeit, mit der in der deutschsprachigen Forschung die antiken Bezeichnungen,dorisches Kymation' und ,lesbisches Kymation* verwendet werden, eine neutrale Benennung dieser Profilformen nicht erlaubt. Um Neubildungen oder den Rückgriff auf außer Gebrauch gekommene Namen wie Karnies, Herzblattwelle oder Wasserlaub zu vermeiden, verwende ich im folgenden bei Bedarf die in der englischsprachigen Forschung geläufigen Bezeichnungen ,hawksbeak* (französisch ,bec de corbin') und ,cyma reversa' 1 ; das deutsche Wort ,Eierstab' als eine rein deskriptive Bildung kann beibehalten werden. Neben der ohne weiteres verständlichen Unterscheidung zwischen glattem und skulpiertem Hawksbeak, Cyma reversa und Eierstab wird gelegentlich die Anwendung der englischen Bezeichnung ,leaf and dart' (französisch ,rais de cceur') für das der Cyma reversa aufgelegte skulpierte oder gemalte Ornament von Nutzen sein; die Unterscheidung der glatten und der skulpierten Ausführung des Astragals erfolgt zweckmäßig durch die deutschen Bezeichnungen ,Rundstab* und ,Perlstab'. Die Bedeutung des griechischen Wortes xüua bzw. Kuudriov als eines-vornehmlich in der Baukunst verwendeten-Zierprofils ist nicht zweifelhaft und bedarf nicht der Uberprüfung 2 ; dasselbe gilt für das griechische Wort äoTpdjaXoq, das sowohl den Rundstab als auch den Perlstab meint 3. Die Identifizierung der verschiedenen Formen des Kymation ist es, die eine kritische Gegenüberstellung mit den Quellen erfordert.
Kameogläser galten seit Generationen als Krönung der Glasschneidekunst. Auch heute glauben noch viele, dass der attraktive Kameodekor nur der meisterhaften Beherrschung abrasiver Techni-ken zu verdanken ist. Schließlich gibt es seit 2010 den von P. Roberts, W. Gudenrath, V. Tatton-Brown und D. Whitehouse publizierten Katalog des Britischen Museums " Roman Cameo Glass ". Nach diesem Katalog sind die Kameogläser aus geblasenen Überfanggefäßen entstanden. Über den Kameodekor heißt es stereotyp " The decoration was achieved by carving away the opaque white glass, using traditional lapidary techniques " (der Dekor wurde durch traditionelle Glas-schnitt-Techniken aus dem opak weißen Glas geschnitten). Man wollte es offenbar so und nicht anders erklären. Alle unvereinbaren Widersprüche werden einfach ignoriert. Die ersten, mit klei-nen Glasröhrchen geblasenen Gläser sind nämlich entschieden kleiner als die zeitgleichen Kameo-gläser. Die Glasbläserpfeife aus Metall kann erst im 1. Jh. n. Chr. archäologisch nachgewiesen wer-den, Kameoglas gab es aber schon im ersten Jh. v. Chr., vielleicht sogar früher. Kameogläser haben auf ihrer Innenseite in der Regel umlaufende Kratzer, die als Schleifspuren gelten. Woher kom-men die? Es ist nicht möglich, ein Glas innen auszuschleifen, um herauszufinden, ob die Außensei-te (!) für den Dekor beschliffen werden kann, wie man zunächst zur Erklärung annahm. Man kann ein meist blasenreiches Kameoglas auch nicht ausschleifen, um nach störenden zu großen Blasen zu suchen, wie danach vorgeschlagen wurde. Die dabei zahlreich aufgeschliffenen Blasen würden das Gefäß für den späteren Gebrauch unbrauchbar machen. Dass das Kameoglas als Rohling ge-blasen wurde und nicht etwa gegossen, aus Fäden gewickelt oder aus einem Fladen abgesenkt, schließt man lt. Katalog aus der Verteilung flachgedrückter Blasen im Korpus der Gläser. Was man dabei aber nicht gesehen hat, oder nicht sehen wollte, die gleiche Verteilung flachgedrückter Bla-sen entsteht, wenn man das Glas nicht bläst sondern drehend in eine geeignete Form presst – und dabei entstehen auch die umlaufenden Kratzer, die übrigens nachweisbar keine Schleifspuren sind. Außerdem braucht man keinen weißen Überfang, um daraus den Dekor zu schleifen. Wenn man eine Vertiefung für den gewünschten plastischen Dekor in die Wandung der Pressform einbringt, z. B. durch Abformen eines Modells, kann man die so entstandene Vertiefung mit Glasmehl füllen. Durch die Hitze des danach eingepressten heißen Glases verschmilzt das Glasmehl zum gewünsch-ten Kameodekor. Experimente zeigten, dass das tatsächlich erwartungsgemäß funktioniert und damit zur Erklärung führt, wie die antiken Kameogläser tatsächlich hergestellt worden sind – und zwar völlig ohne jede abrasive Bearbeitung. Ich werde noch darauf zurückkommen. Diatretglas verursacht ein ähnliches Problem. Auf die Frage, wie die typischen Diatretgläser des 3./4. Jhs. hergestellt wurden, gibt es heute häufig die Antwort: durch Schliff aus einem dickwandig geblasenen Rohling. Diese Erklärung wird mit Vehemenz durch D. Whitehouse, W. Gudenrath und P. Roberts in " Cage Cups, Late Roman Luxury Glasses " vertreten, 2015 in Corning erschienen. Ge-schliffen sind die Diatretgläser mit Sicherheit, aber aus einem dickwandig geblasenen Rohling? D. Hill, selbst Replikatproduzent, beschreibt im Einklang mit Kollegen lautstark und werbewirksam das Schleifen aus einem dickwandigen Rohling als die originale Herstellungstechnik (S. 218). Seine Beweisfragmente sind allerdings nicht überzeugend. Widerspruch wird nicht beachtet.
Fabula, 2000
Blaubart und Pygmalion? Zur Refiguration des mörderischen Märchens im deutschsprachigen Realismus Blaubart und Pygmalion haben auf den ersten Blick wenig gemein: Während der eine dem französischen Kunstmärchen entstammt, kommt der andere aus der Antike, genauer den Ovidschen Metamorphosen; der eine tötet, der andere belebt. Doch gibt es auch Gemeinsamkeiten wie beispielsweise die Misogynie: Während Blaubart sich grundsätzlich am weiblichen, d.h. neugierigen und ungehorsamen, Geschlecht rächt, wendet sich im Liber decimus Pygmalion angewidert von den verworfenen ‚realen' Frauen ab, den Propoetiden, die zur Strafe versteinert werden, um sich seiner eigenen Kunstfigur in Liebe zuzuwenden. Auch kennzeichnet beide
Ein kleiner Einblick in die Arbeit Oskar Salas an seinen Instrumenten.
1. In hethitischen Ritualtexten wird öfters eine Substanz tuhhuessar erwähnt, die offensichtlich zur kultischen Reinigung dient, z.B. KUß XX 99 Vs. II 6 ff. (CTH 636.2: Fete aSaressa): 6 LÜMUijALDIM tzjiJ-hu-i-is-ni-it ~A'iJu-1!a-sj-ia EGIR-pa 7 su-up-pi-aiJ-iJi "Der Koch reinigt mit tuhhuessarwieder den hUllas/-Stein." Leider wird aber aus den Texten nicht unmißverständlich deutlich, um was für eine Substanz es sich nun eigentlich handelt, und daher hat man über die Beschaffenheit von tuhhuessar schon die vielfältigsten Vermutungen angestellt. Dabei wurden auch etymologische Überlegungen für die sachliche Deutung beigezogen: morphologisch kann tuhhuessar ja ohne weiteres eine kollektivierende -essar-Bildung zu tuhhui 'Rauch' sein, und so lag es nahe, tuhhuessarals eine Art 'Weihrauch' zu deuten. Das scheitert indessen, wie man bald gesehen hat, daran, daß das tuhhuessar offenbar niemals angezündet wird! . Im folgenden ist daher zu fragen: 1) Was wissen wir tatsächlich über tuhhuessar? 2) Ist eine Verknüpfung mit tuhhui-'Rauch' semantisch möglich? Und 3): Was ergibt der hethitische Befund für die Bestimmung des zugrundeliegenden indogermanischen Etymons? 2. Betrachten wir zunächst einige charakteristische Belege, die die Verwendung von tuhhuessar beschreiben. Kammenhuber hat darauf hingewiesen 2 , daß die Substanz bevorzugt in Ritualen für Mitglieder des Königshauses verwendet wird. Es könnte sich also um einen einigermaßen kostspieligen Luxusartikel handeln. Über die Kon sistenz der Substanz gibt z.B. KUß IX 28 m 15 Auskunfe (CTH 442: Rituel pour une heptade divine ):
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Virchows Archiv A Pathological Anatomy and Histology, 1978
Orientalistische Literaturzeitung, 2016
Arcturus. Deutschsprachiger Raum und Europäischer Nordos-ten. Blätter der Aue-Stiftung Hel-sinki für Geschichte und Kultur-kontakt. Nr. 2 (2004) 25-41, 2004
DaF-Szene Korea, 2006
Römisches Österreich, 2021
Black Boxes - Versiegelungskontexte und Öffnungsversuche
ABäG 70, 2013
Chemie in Unserer Zeit, 2015
EAZ Ethnographisch-Archäologische Zeitschrift, 2005
Zeitschrift f�r Physik, 1949