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Mythen und Vorurteile begleiten die Menschheit seit dem ersten Erlebnis des Fremden oder Unbekannten. Teils sind diese Vorurteile als ein Schutzmechanismus vor der fremden Welt entstanden, teils gehen sie aus dem Streben hervor, diese Fremdheit zu begreifen. Die Vorurteile sind ein kreatives und schwer zu bekämpfendes Phänomen, das in der Zeit der Globalisierung verschiedene Entwicklungsrichtungen aufweist. Anhand des dokumentarischen „Atlas der Vorurteile“ von dem bulgarischen Künstler Yanko Tsvetkov wollen wir eine Rolle von Vorurteilen analysieren, die das Individuum in der heutigen Welt mit sich bringt, und die Wahrscheinlichkeit, damit fertig zu werden. Der Atlas stellt ein ironisches und sehr interessantes Bild der Mythen und Vorurteile in der Welt chronologisch dar. Das Buch hat fünf Auflagen nur in Deutschland.
Planer/in, 2015
Große Pläne waren Instrumente, die in Russland und China jeweils durch die kommunistischen Parteien angewendet wurden, um die Gesellschaft zu formen und zu kontrollie-ren. Basierend auf den Vorgaben der 5-Jahres Pläne wur-den großflächige städtebauliche Projekte entwickelt. Die Quantität der Bauens stand dabei, mit verursacht durch vorgefertigte Materialien, im Vordergrund. Es wurde dabei kaum auf Qualität oder auf eine nuancierte Umsetzung geachtet. Beide Länder haben sich seit dem Fall des Kommu-nismus sehr verändert. Die Städte in China erfüllen nicht mehr das traditionelle Bild der Fahrrad fahrenden und Maoanzüge tragenden Chinesen, sondern sie haben sich in kurzer Zeit zu modernen Weltmetropolen mit einer kapi-talistischen Grundhaltung verändert. In Russland verhält sich dies anders. Dort werden noch immer große, auf den kommunistischen Ideen basierende Stadtentwicklungen mit teils großer Eile betrieben, bei denen zunehmend die Qualität infrage gestellt wird. In den letzten Jahren ließen sich Veränderungen in bei-den Ländern feststellen. Der große Plan als Instrument kann aufgrund einer diversifizierteren Gesellschaft nicht mehr für eine Einheit und Stabilität sorgen und entspricht dabei auch nicht mehr den heutigen Anforderungen an den städ-tebaulichen Entwurf. Auf diese Veränderung haben die lokalen Planer in beiden Ländern mit ihren bislang kommu-nistisch geprägten Instrumenten noch nicht die adäquate Antwort gefunden. China Chinas Planung ist geprägt durch eine Vielfalt von unter-schiedlichen Vorgehensweisen und Innovationen im Städ-tebau. Städte wie Shenzhen oder Shanghai sind zukunfts-weisend und experimentieren mit neuen Formen und Methoden des Städtebaus. Traditionelle Städte halten dagegen häufig an der herkömmlichen Entwicklung von Stadterweiterungen auf der "grünen Wiese" fest. Das Büro MLA+ versucht zwischen diesen Extremen zu arbeiten und durch innovative Impulse den Städtebau inhaltlich zu ver-ändern, dies allerdings mit wechselnden Erfolgen. Die chinesischen Städte wurden durch den Sozialismus vereinheitlicht in ihrer Stadtstruktur und im Erscheinungs-bild. Dies ging zu Lasten eines diversifizierten und kulturell reichen Stadtbildes. In der sozialistischen Stadt formte das Grundmodul "Danwei" die Basisstruktur für das Wohnen und Arbeiten. In diesem Modul waren für die Bewohner alle Nutzungen zu finden, vom Wohnen zum Arbeiten, aber auch Gesundheits-und Bildungseinrichtungen. Primäres Ziel der Politik war es, eine effiziente Arbeits-situation herzustellen, mit dem positiven Nebeneffekt, die Stadt in kontrollierbare Teilgebiete zu organisieren. Die politische Öffnung des Landes und wirtschaftlichen Refor-men, die seit Ende der 1980er-Jahre durchgeführt wurden, veränderten den Städtebau und dadurch auch die Ausrich-tung des Marktes. Nach dem wirtschaftlichen Aufschwung der 1990er-Jahre erhielten Projektentwickler die Möglich-keit, die Städte zu modernisieren, und es entstanden in den Städten großflächige Wohnsiedlungen und Bürostandorte. Die Notwendigkeit, diese Entwicklung zu steuern, führte zu einem nationalen Planungssystem, das bis heute gültig ist und nur wenig auf Innovationen und regionale Unterschie-de eingeht. Die heutige städtebauliche Realität allerdings for-dert durch eine zunehmende Komplexität einen flexiblen Umgang mit der Stadt. Die Städte müssen nach neuen Ein-kommensquellen suchen, da der Verkauf von Bodennut-zungsrechten, aus dem sie bisher einen Großteil der öffent-lichen Ausgaben bestritten, rückläufig ist. Die räumlichen Potenziale sind besonders in der bestehenden Stadtstruktur zu finden. Ebenso sorgten die Medien dafür, dass Themen wie Nachhaltige Entwicklung oder der Umgang mit dem baulichen Erbe in die Diskussion um eine zukunftsgerich-tete städtebauliche Politik eingebracht wurden. Beson-ders kritisch wurden die Abrisse von ganzen Stadtteilen bewertet. Diese Themen sind für die Städte wichtig, denn sie müssen sich international positionieren und durch eine hohe Lebensqualität qualifizierte Arbeitnehmer anziehen. Diese zunehmende Komplexität ist nicht nur eine Her-ausforderung für die Politik, sondern auch für Projektent-wickler. Beide müssen sich mit veränderten Aufgaben, wie beispielsweise dem Umgang mit dem überalterten und unsanierten Wohnungsbau der 1990er-Jahre, auseinander-setzen. Dieser Bestand ist noch nicht abgeschrieben und kann daher nicht abgerissen werden. So bleibt als Lösung die Renovierung, die als Thema für die meisten chinesi-schen Projektentwickler Neuland ist. Sie werden sich damit auseinandersetzen müssen, da die zukünftigen Aufgaben der Planungen verstärkt im Bestand liegen und nicht im Bauen auf der grünen Wiese. Ebenso verändert sich der Markt durch den Einfluss von mündigen und gut ausgebildeten Bürgern, die als stets kriti-schere Käufer auftreten und sich nicht mehr wie in der Ver-gangenheit mit irgendeiner Immobilie zufriedengeben. Chinesisches Danwei (Quelle: http://projectivecities.aaschool. ac.uk/portfolio/yuwei-wang-beijing-collective/)
Zur Rekonstruktion historischer Mündlichkeit. Klisen in frühneuhochdeutschen Hexenverhörprotokollen
Im Beitrag werden die Verwendungsbedingungen für klitische Formen (Präposition-Artikel-Enklise, Pronominalklise) in frühneuhochdeutschen Hexenverhör¬¬pro¬tokollen untersucht. Es zeigt sich, dass die Schreiber klitisierte Formen nicht will¬kürlich verwenden, sondern für ihren Gebrauch insbesondere phonologisch-prosodische und syntaktische Bedingungen befolgen. Auch lässt sich für die Pronominalklise, nicht aber für die Präposition-Artikel-Enklise (mit typenbedingten Ausnahmen) ein Trend dahingehend feststellen, dass sie besonders häufig in Textpassagen belegt ist, in denen Aussagen der am Prozess Beteiligten referiert werden. Dieser Befund lässt sich dahingehend deuten, dass es sich bei der Pronominalklise, besonders bei der Klise der 3.Pers.Sg.fem., um ein Merkmal historischer Mündlichkeit handelt. Hierfür spricht auch, dass die Pronominalklise in Hexenverhörprotokollen eine klare regionale Gebundenheit an den ostoberdeutschen Raum aufweist, während das Auftreten der Präposition-Artikel-Enklise scheinbar frei über den gesamten deutschen Sprach¬raum variiert.
Aktuelle Forschungen zur Provinzialrömischen Archäologie in Hispanien
Jorge Morín de Pablos & Isabel Sánchez Ramos Zum Stand der archäologischen Erforschung des spätantiken und frühmittelalterlichen Hispaniens
Die Entdeckung des rechtsfreien Raums Die Bundesrepublik Deutschland genießt im Ausland den zweifel haften Ruf, dass hier wirklich jeder lebensvorgang bis ins kleinste Detail geregelt sei. Umso mehr lässt aufhorchen, wenn hier und da doch noch mal ein »rechtsfreier Raum« aufgespürt wird. Entdeckun gen dieser Art werden typischerweise an orten mit besonders hoher Kriminalitätsrate oder in Bezirken mit multikultureller Wohnbevöl kerung (Stichwort: »Parallelgesellschaft«) gemacht. 1 Als Beleg dient den Entdeckern dabei regelmäßig die Beobachtung, dass in diesen Gegenden das geltende (Straf) Recht ignoriert, respektive dass statt der deutschen Rechtsordnung beispielsweise die Scharia beachtet würde. Dass auch die Kirchen jedenfalls zeitweilig den Charakter eines »rechtsfreien Raums« annehmen können 2 , sofern sie abgelehn ten Asylbewerber(inne)n »Kirchenasyl« gewähren, bedarf vor diesem Hintergrund der näheren Ausführung. Es erscheint nämlich ziem lich fernliegend, dass ausgerechnet in Kirchen die Scharia vollzogen würde. Also muss es sich bei der Gewährung von Kirchenasyl um eine Straftat handeln. Die Strafbarkeit des Kirchenasyls wird allerdings – wie seine Rechtmäßigkeit generell – in Rechtsprechung und Rechts wissenschaft nach wie vor uneinheitlich beurteilt. offenbar ist die Rechtslage komplizierter als es der pauschale Verweis auf den rechts freien Raum nahe legt. Rechtliche Einordnung des Kirchenasyls Vorschriften, die sich ausdrücklich mit dem Kirchenasyl beschäf tigen, finden sich weder im staatlichen noch im Kirchenrecht. Dies lässt sich dadurch erklären, dass der Begriff des »Kirchenasyls« eine Wortschöpfung darstellt, die jünger ist als die hierdurch bezeichnete
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Kunst und Kontext 19, 2019
Zum Zeichenbegriff in Brandoms Expressiver Vernunft, 2018
Skriptorien - Werke - Mäzene, 2013
Seiten 272-275 in Jahrbuch für Evangelikale Theologie 28 (2014), 2014