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Die Freiheit zwischen Ethik und Metaphysik Texte von Proklos, Augustinus, Albertus Magnus, Thomas von Aquin, Duns Scotus
Deutsche Zeitschrift für Philosophie, 2017
In den letzten zwei oder drei Jahrzehnten haben sich das Ansehen und der Ruf nachkantischer deutscher Philosophie in der englischsprachigen Welt dramatisch verändert. Nachdem der Deutsche Idealismus für den größten Teil des 20. Jahrhunderts, im Anschluss an Russells und Moores Angriff auf den viktorianischen Hegelianismus, als Musterbeispiel für altmodische und verrufene Spekulation galt, sind seine Themen und Erkenntnisse inzwischen als bedeutende Momente in die gegenwärtige philosophische Diskussion zurückgekehrt. Während manche bekannte Philosophen wie Robert Brandom und John McDowell sich in ihrem eigenen Werk auf die Innovationen der Deutschen Idealisten -besonders Hegels -bezogen haben, haben andere wie Robert Pippin und Terry Pinkard neue Interpretationen der Idealisten selbst entwickelt, die die Einschlägigkeit ihrer Anliegen betonen und sie ins Gespräch mit dem Mainstream bringen sollen. Gleichzeitig hat es ein Aufkeimen eher historisch orientierter Arbeiten über die vielfältigen Entwicklungen in der deutschen Philosophie gegeben, die durch die Veröffentlichung von Kants drei Kritiken ausgelöst worden waren. Es ist zweifelhaft, ob es vor ein paar Jahrzehnten überhaupt viele englischsprachige Philosophen gegeben hat, die je vom Pantheismusstreit gehört hatten, geschweige denn wussten, worum es dabei ging. Heute gibt es eine Überfülle an Büchern und Artikeln, aus denen sie es lernen können, begonnen mit Frederick Beisers The Fate of Reason, das in diesem Jahr seinen 30. Geburtstag feiert.1 Es fällt allerdings auf, dass bis heute das Denken Schellings -anders als jenes Hegels und Fichtesin dieser anglophonen Idealismusrenaissance fast keine Rolle gespielt hat.2 Bei näherem Nachdenken scheint diese Lücke jedoch nicht allzu schwer zu erklären. Es gibt viele Schilderungen, die entworfen werden können, um die Rehabilitierung des Deutschen Idealismus in der englischsprechenden Welt zu erklären. Nach einer plausiblen Lesart war allerdings die Veröffentlichung von Henry Allisons Kant's Transcendental Idealism 1983 ein wichtiger Wendepunkt. Eine von Allisons Hauptleistungen war es nämlich, den transzendentalen Idealismus als eine ernsthaft zu diskutierende philosophische Position wiederzubeleben. 1 Beiser (1987). 2 Erst vor drei Jahren ist die erste Sammlung englischsprachiger Essays von führenden Experten für den Deutschen Idealismus, die sich ausschließlich mit Schelling beschäftigt, erschienen (Ostaric 2014).
In der Rechtsphilosophie wie in der akademischen und politischen Debatte überhaupt stellt die Freiheit eine so umstrittene wie unverzichtbare Idee dar. Sie trägt erkennbar das Signum metaphysischer Konzepte: Man bekommt sie nicht einfach zu fassen und kann sich gleichwohl ihrer Wirkung nicht leichthin entziehen. Wer sich an das Thema einer Metaphysik der Freiheit wagt, muss damit rechnen, dass ihm aus zweierlei Gründen die Gefolgschaft verweigert wird: zum einen, weil vielen heute jedwede metaphysische Rede obsolet erscheint und zum anderen, weil die neuere Neurowissenschaft den Fall der Freiheit doch, so hört man oft, bereits erledigt habe: Was früheren Jahrhunderten als Freiheit erschienen sei, hätte sich mittlerweile als bloßes Epiphänomen biologischer Determination herausgestellt. Stimmt das? Ist die Metaphysik der Freiheit zu den Akten zu legen? Diesen Fragen möchte ich mich im Folgenden widmen. Dabei gehe ich zuerst dem Verhältnis von Freiheit und Metaphysik nach (II.) und erörtere sodann die Rolle neuerer naturwissenschaftlicher Erkenntnisse (III.). Danach widme ich mich der Frage, welche Rolle bei der Analyse der Determiniertheit des Willens die gewählte wissenschaftliche Methode spielt (IV.) und welche die inhärente Verantwortungsdimension unseres Freiheitsbewusstseins (V.), bevor ich einige – optimistische – Schlussfolgerungen ziehe (VI.).
2001
Man kann Nietzsches Kritik der Moralität als ein Versuch verstehen, eine neue Ethik der Freiheit zu entwickeln. Und zwar nicht im Sinne der Freiheit des freien Willen, aber als Freiheit des Schaffens in der weitesten Bedeutung; der Übermensch bei Nietzsche ist eben ein kreatives Subjekt, das neue Werte schafft. Dazu braucht der Übermensch aber eine negative Freiheit, Freiheit vom Ressentiment, oder - metaphorisch gesprochen -die Erlösung von aller möglichen Erlösung. Als Theorie des Praxis der Freiheit verstehe ich zwar die "metaphysische" Vorstellungen des Übermenschen und der ewigen Wiederkehr. Diese Vorstellungen können auch als Metaphorik der praktischen Philosophie verstanden werden. Ich lege die erste Rede Zarathustras (Von den drei Verwandlungen) so aus, um diese Interpretation zu unterstützen. Es ist auch interessant zu fragen, ob diese praktische Philosophie nicht ganz veraltet sei. Der Standpunkt Nietzsches ist ex definitione unzeitgemäß, in anderen Worten: durchaus utopisch (etwa im Sinne Mannheims). Nietzsche richtet sich mit dieser Ethik der Freiheit gegen allen Ideologien, bleibt er aber nicht selber ideologisch? Sein Entwurf kann niemals einen sozialen Grund haben; das Intersubjektive ist auch seine Achillesferse. Und deshalb scheint es mir selbstverständlich, dass es keinen "wirklichen" Nietzscheaner, der mit Nietzsche ganz einverstanden wäre, gab und gibt.
Deutsche Zeitschrift für Philosophie
Schelling's 1809 Freiheitsschrift (Philosophical Investigations into the Essence of Human Freedom), perhaps his most widely read work, presents considerable difficulties of understanding. In this paper I offer an interpretation of the work in relation to Kant. My focus is on the relation in each case of their theory of human freedom to their general metaphysics, a relation which both regard as essential. The argument of the paper is that Schelling may be viewed as addressing and resolving a problem which arises from Kant's use of transcendental idealism to defend the possibility of human freedom, deriving from the challenge posed by Spinozism. One major innovation in Schelling's theory of human freedom is his claim that it presupposes the reality of evil, and I argue that this thesis also provides a key to the highly original metaphysics of the Freiheitsschrift. The relation of Schelling's theory of freedom to his general metaphysics is therefore complex, for it goes in two directions: the metaphysics are not simply presupposed by the theory of freedom but are also in part derived from it. These new metaphysics also, I argue, allow Schelling to resolve a problem which his own earlier Spinozistic system had left unresolved.
Anthroposophie – Vierteljahrsschrift zur anthroposophischen Arbeit in Deutschland, No. 263, pp. 31-43., 2013
Mein Artikel "Ethik -ein blinder Fleck der Anthroposophie" in Heft 3/2012 hat einige kritische Reaktionen hervorgerufen. Die Kritiker verstehen Rudolf Steiners Philosophie der Freiheit (PdF) keineswegs durchweg auf dieselbe Weise, aber in einem Punkt sind sie sich einig, nämlich dass meine Sichtweise falsch ist. Doch die dazu vorgebrachten Gedanken können auch bei wohlwollendem Lesen nicht überzeugen, weil sie am Kern meiner Überlegungen vorbeigehen. Ich habe einsichtig zu machen versucht, dass es eine radikal individuelle, rein situationsbezogene Moral nicht gibt und nicht geben kannund zwar aus Gründen, die im Wesen der Moral liegen. Die Erwiderung aller Autoren besteht letztlich in der Behauptung: Doch, das gibt es, nämlich dann, wenn Menschen frei handeln. Das ist eine unbefriedigende Antwort, weil sie die von mir genannten Gründe, die für jedes Handeln gelten, nicht aufgreift.
Bochumer Philosophisches Jahrbuch für Antike und Mittelalter 11, 2006
Book review of ANDRÉS QUERO-SÁNCHEZ, Sein als Freiheit. Die idealistische Metaphysik Meister Eck- harts und Johann Gottlieb Fichtes. (Alber Symposion 121) Freiburg – München: Karl Alber Verlag 2004, 432 S. ISBN 978-3-495-48116-5.
Zeitschrift für Theologie und Kirche, 2016
Die reformatorische Befreiung von den guten Werken für die Heilserlangung stellte die christliche Ethik vor neue Herausforderungen. Welche Bedeutung konnte angesichts der Rechtfertigung allein aus Glauben einer allgemeingültigen Morallehre zukommen? Die befreiende Botschaft der Rechtfertigung führte innerevangelisch zur Diskussion, welche Rolle die guten Werke für Christen haben könnten oder gar müssten, und damit zu einem komplexen Klärungsprozess mit durchaus unterschiedlichen Entwürfen. 2 Philipp Melanchthon wird dabei immer wieder als der »Ethiker der Reformation« bezeichnet. 3 Doch welchen Beitrag leistete er bei der Ausformulierung einer christlichen Ethik, die den reformatorischen Erkenntnissen Rechnung trug?
in: Vorbedingungen des Rechts (Archiv für Rechts- und Sozialphilosophie. ARSP Beiheft 150), hg. v. Markus Abraham/Till Zimmermann/Sabrina Zucca-Soest, Stuttgart 2016, 171–181.
2007
In der vorliegenden Untersuchung über die Ethik und das Drama bei Melanchthon wird Klarheit darüber erlangt, was Melanchthon eigentlich als Tugenden sieht und wie diese gestaltet sein sollten, damit ein gutes Leben geführt werden kann. Melanchthons Reflexionen über das Drama resultieren aus seinem Interesse an der aristotelischen Tugendethik, und er vertritt den Standpunkt, dass das antike Drama dem Leser und Zuschauer die Möglichkeit gibt, sich mit Tugendethik auseinander zu setzen. Es existieren Quellen, die wenig erschlossen sind, z. B. Melanchthons Terenz-Vorwort von 1545 und seine Prologe zu Sophokles. Das als Brief an Camerarius verfasste Terenz-Vorwort von 1545 ‘De Legendis Tragoediis et Comoediis’ ist abgedruckt in dem von HEINZ SCHEIBLE herausgegebenen Briefwechsel. STEFAN RHEIN verweist in seinem Aufsatz ‘Melanchthon and Greek Literature’ auf die neu entdeckten Prologe Melanchthons in dessen ‘Interpretatio Tragoediarum’
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Verlag Österreich eBooks, 2023
Die Naturgeschichte der Freiheit S. 335-364, 2007
Spinozismus als Modell, 2019
Wien: Passagen Verlag, 2018
Physik und Poetik: Produktionsästhetik und Werkgenese. Autorinnen und Autoren im Dialog (= Literatur- und Naturwissenschaften, 1), 2015
Anthroposophie – Vierteljahrsschrift zur anthroposophischen Arbeit in Deutschland, Nr. 261, 205-214., 2012
Existenzphilosophie und Ethik, 2014
in: Jan-Hendrik Heinrichs (Hrsg.) Wahrheit in Wissenschaft und Ethik, 2008
theorieblog.de Politische Theorie, Philosophie & Ideengeschichte , 2019
Martin Heidegger: Schriften zur Metaphysik, 2018
Rechts-und Staatsphilosophie bei G. W. Leibniz, 2020
Beiträge der Österreichischen Ludwig Wittgenstein Gesellschaft, 2008
Elemente der Naturwissenschaft 2011, Nr. 95, S. 39–79, 2011
In: Christopher Erhard/David Meißner/Jörg Noller (Hrsg.), Wozu Metaphysik? Historisch-systematische Perspektiven, Freiburg/München, p. 265-284, 2017
Berliner Theologische Zeitschrift, 2021
Zeitschrift für Evangelische Ethik, 1982
Beiträge des 24. Internationalen Wittgenstein Symposiums, 12.-18. August 2001, Band IX,1, hrsg. von R. Haller und K. Puhl, Kirchberg am Wechsel, S. 421-427. Open Access: http://wittgensteinrepository.org/ojs/index.php/agora-alws/article/view/2402, 2001