Academia.edu no longer supports Internet Explorer.
To browse Academia.edu and the wider internet faster and more securely, please take a few seconds to upgrade your browser.
In der Reihe Zwischenräume veröffentlicht Büro trafo.K Texte, Gedanken und Gespräche an der Schnittstelle von Bildung, Kunst und kritischer Wissensproduktion. A m b i v a l e n t e E r b s c h a f t e n . V e r l e r n e n e r l e r n e n !
Forum der Psychoanalyse, 2011
Zusammenfassung Die poststrukturalistischen neueinschreibungen (reiterationen) des Konzepts der ambivalenz geben wichtige anhaltspunkte für seine Weiterentwicklung, insbesondere um bildungsprozesse im Kontext von diskursiven normierungen des Subjekts fassen zu können. Der beitrag erläutert aus diesem bildungstheoretischen erkenntnisinteresse erstens die reiterationen, das heißt die neueinschreibungen des ambivalenzbegriffs im Kontext von Derridas theorie und Praxis der Dekonstruktion, zweitens das Verhältnis von ambivalenz und ambiguität im Kontext von Derridas theorie der "différance" und butlers theorie der "Performativität", um schließlich die bildungstheoretisch relevanten implikationen von ambivalenz im Kontext von butlers Subjekttheorie zu fokussieren.
2019
The master thesis starts from the assumption that we live in times of multiple crisis. This is the result of the current hegemonic way of production and living, which is based on fossil energy and the global exploitation of natural resources. This way of living extends the capitalist logic of exploitation to all spheres of life and environment, while realizing very unequal patterns of consumption and a massive overuse of resources. Against this background, the question arises if democratic actors and institutions have the means to deal with the multiple crisis or if they themselves come under existential pressure as a result of it. The discussion of analyses of the democratic crisis in late modernity can lead to an answer. The selection of analyses used in this master thesis reflects democratic-theoretical approaches that activists of the Spanish protest movement against austerity policies related themselves to and refer to the phase of late modernity from the early 1970s onwards. T...
Forum Der Psychoanalyse, 2011
Zusammenfassung Der beitrag beschäftigt sich mit den Zusammenhängen, Verbindungslinien und assoziativen Verknüpfungen zwischen der ambivalenz im Seelenleben, dem erleben des Unheimlichen und der Verknüpfung mit dem topos des todes. Die dabei entfalteten Überlegungen bewegen sich auf einer linie, die sich durch Freuds arbeiten über den "gegensinn der Urworte", über "Das Unheimliche" und über das "Jenseits des lustprinzips" hindurchzieht. Durchkreuzt wird diese linie vom "valley of the uncanny", einem in der Cyberszene viel diskutierten effekt, der eine andere Perspektive einführt und die analyse auf diese Weise mit neuen Fragen anreichert, die schließlich auf ein der ambivalenz inhärentes (und möglicherweise konstitutives) Paradoxon aufmerksam machen. One need not be a chamber-to be haunted … Abstract this essay's main concern consists of a critical survey of the coherences, alliances and associative entanglement between psychic ambivalences, encounters of the uncanny and the connections to the issues of death. references for the considerations presented here are Freuds's seminal papers "the antithetical meanings of primal words" (1910), "the uncanny" (1919) and "beyond the pleasure principle" (1920). the axis formed by these essays is being crisscrossed by the phenomen of the uncanny valley, an issue widely discussed within the cyber scene which may introduce a new perspective in order to extend the analysis of the concept and structure of ambivalences with new questions. this approach adverts to an inherent paradox which seems to be constitutive for ambivalence itself.
Sprachlichkeit der Anerkennung. Subjektivierungstheoretische Perspektiven auf eine Form des Pädagogischen, 2023
Dafür werden wir in einem ersten Schritt einzelne pädagogische Versprechen hinter dem Loben herausgreifen, um davon ausgehend in einem zweiten Schritt eine machttheoretische Perspektivierung in Anlehnung an Rainer Paris’ Überlegungen zum Loben vorzunehmen. In einem dritten Schritt werden wir zwei videographierte Szenen unterrichtlich vollzogenen Lobs adressierungsanalytisch betrachten. Abschließend sollen die Skizzen in einem ausblickenden Fazit gebündelt werden.
2012
This thesis approaches Michel Foucault's notion of critique and focuses on its ambivalence that stems from the way Foucault describes critique as opposition and condition of government. The main argument presented here is that in light of recent entrances of neoliberal logic into educational theory and practice it is becoming more and more necessary to acknowledge said ambivalence analytically in order to elicit ways of objection and resistance. The first chapter shows how Foucault's notion of critique lead to a specific viewpoint on the entanglement of pedagogical practices and terms with neoliberal doctrines in pedagogical governmentality studies. It is argued that a lack of productive acknowledgment of its inherent ambivalence let some moments of resistance slip out of sight. The second chapter presents the central characteristics of Foucault's notion of critique and refines them via Judith Butler's remarks on it and critical pedagogical responses to it. The third...
Neue alte Rassismen?
In der polnischen Ausgabe der TV-Show »Strictly Come Dancing« sagte 2010 eine der prominenten Teilnehmerinnen über ihren Tanzpartner: »Er ist ein Roma.« Ohne den dazu gehörenden Kontext könnte die Aussage auf eine essentialistische Verbindung zwischen der ethnischen Herkunft (und Hautfarbe) und der hohen Musikalität hindeuten: Er tanzt so gut, er habe die Musik im Blut. So könnte sie auch von den Zuschauern verstanden werden. Wäre die Äußerung dann rassistisch? Oder einfach ›nur‹ stark stereotypisierend? 1 Die Teilnehmerin meinte jedoch etwas anderes: Auf ihre eigene Polykulturalität angesprochen (ihr Vater stammt aus Kongo), wies sie auf »das Exotische« auch im Aussehen ihres Tanzpartners hin. Etwas, was im Fall einer transkulturellen Biographie eindeutig als eine Ressource angesehen werden kann, wird in Polen, das nach 1945 einer ethnischen und kulturellen Entmischung unterzogen worden ist, oft als ein Makel wahrgenommen. Deswegen ist hier die Reaktion des Tänzers sogar viel interessanter als die Aussage selber: »Nein, ich bin normal.« 2 Entweder war dies ein 1 Wäre der Tänzer ein Roma gewesen, würde der Satz auf jeden Fall einen Verstoß gegen das Minderheitengesetz bedeuten, das besagt, dass niemand dazu verpflichtet werden kann, Informationen über die eigene Zugehörigkeit zu einer (nationalen/ethnischen) Minderheit preiszugeben. (Kap. 1, Art. 4, Abs. 2). Kap. 1 / Art. 4 des Gesetzes: »Nikt nie moĪe byü obowiązany, inaczej niĪ na podstawie ustawy, do ujawnienia informacji o własnej przynaleĪnoĞci do mniejszoĞci lub ujawnienia swojego pochodzenia, jĊzyka, mniejszoĞci lub religii.« 2 Vgl.
Soziale Arbeit und die Ambivalenz der Ordnungen Die Schwierigkeit einer klaren und eindeutigen Bestimmung dessen, was Sozialpädagogik bzw. Soziale Arbeit als wissenschaftliche Disziplin und als berufliche Praxis kennzeichnet, verweist, so argumentiert Franz Hamburger (2003: 11ff.), nicht auf ein zu überwindendes Problem. Sie kann vielmehr als Folge der " Notwendigkeit einer begrifflichen Offenheit " (ebd.: 11) verstanden werden, die Sozialpädagogik positiv kennzeichnet, also keineswegs ein Defizit markiert. Denn die Formen, in denen ihr generelles Bezugsproblem – Konflikte im Verhältnis von Individuum und Gesellschaft-auftreten sowie seine Interpretationen und die Modi seiner Bearbeitung sind historisch veränderlich und deshalb nicht definitorisch fixierbar. Sozialpädagogik ist demnach auf eine Dauerreflexion ihrer eigenen " Identität " verwiesen, auf eine immer wieder erneute Auseinandersetzung mit ihrem Standort im Verhältnis zu den je aktuellen Konflikten im Verhältnis von Gesellschaft und Individuum. Diese Dauerreflexion ist dann kein bloßer theoretische Narzissmus und auch kein akademisches Glasperlenspiel, wenn sich die Anstrengung darauf richtet, Sozialpädagogik als Disziplin und Profession gesellschaftskritisch und selbstkritisch zu verorten und damit reflexive Distanz gegenüber gesellschaftlichen Erwartungen und Aufgabenzuweisungen zu ermöglichen. Vor diesem Hintergrund soll es im Weiteren darum gehen auszuloten, von welchen Annahmen eine Auseinandersetzung der Sozialen Arbeit mit einer veränderten gesellschaftspolitischen Konstellation ausgehen kann, die u.a. dadurch gekennzeichnet ist, dass sich ein Abbau wohlfahrstaatlicher Sicherungsleistungen mit einer neuen Konjunktur ordnungspolitischer Strategien verbindet. Denn für eine Diskussion des ordnungspolitischen Auftrags und der Tendenzen zu einer ordnungspolitischen Indienstnahme der Sozialen Arbeit besteht gegenwärtig ersichtlich hinreichender Anlass. In unterschiedlichen Politikbereichen, insbesondere der Kriminal-, Sozial-, Arbeitsmarkt-und Kommunalpolitik – aber auch in den Diskursen der Sozialen Arbeit selbst-hat die Überzeugung an Einfluss gewonnen, dass es für die Bewältigung jeweiliger Problemlagen erforderlich sei, zunehmend auf kontrollierende und sanktionierende Konzepte zu setzen, die an Stelle sozialer Hilfen treten bzw. diese ergänzen sollen. So wurde der für sozialstaatliche Politik grundlegende Begriff der sozialen Gerechtigkeit in symptomatischer Weise offensiv umdefiniert: " Gerecht ist, Menschen schneller in Arbeit zu bringen, statt sie dauerhaft von staatlichen Zahlungen abhängig zu machen. " (Bundesregierung 2003: 10). 1 Diese Umdefinition diente der Legitimation von " Reformen " , die im Kern darauf zielen, Arbeitslose und Sozialhilfeempfänger durch verschärfte Sanktionen zu zwingen, sich dem Arbeitsmarkt jederzeit, überall und ohne Rücksicht auf erworbene Qualifikationen zur Verfügung zu stellen. Auch in anderen Kontexten wird die vermeintlich heilsame Wirkung von Kontrollen und Sanktionen wiederentdeckt. So wird seit einiger Zeit über den Ausbau geschlossener 1 Die implizite Botschaft dieser Umdefinition besteht nicht nur in der Unterstellung, dass soziale Hilfen nicht wirklich Helfen, sondern zu Abhängigkeit von weiteren Hilfen führen, also quasi ein " Suchtpotenzial " enthalten. Zudem wird dasjenige als gerecht postuliert, was die staatlichen Sozialausgaben senkt und die etablierten Begrenzungen der Marktlogik abschafft.
In: TIERethik 18 (2019/1) 7-37.
Jungle World, 2020
Eine Würdigung des verstorbenen Soziologen Albert Memmi. Seine theoretischen Schriften über Rassismus, Kolonialismus und Antisemitismus sind von großer Aktualität: Zum Tod des französisch-tunesischen Soziologen und Schriftstellers Albert Memmi, der im Alter von 99 Jahren in Paris gestorben ist.
conexus
Zum Thema Mutterschaft entstand nach der Publikation der Studie #regrettingmotherhood (Donath 2015) eine öffentliche Diskussion um ambivalente Gefühle in Zusammenhang mit Mutterschaft. Der Beitrag verfolgt die These, dass diese Ambivalenz lange tabuisiert worden ist und es an entsprechendem Vokabular und an Ausdrucksmöglichkeiten fehlt. Eine sprachliche Annäherung findet indessen in der aktuellen Literatur statt. Daher werden Schilderungen der Mutterschaftserfahrung in drei europäischen Romanen untersucht: Still leben (2018) von Antonia Baum, Sight (2019) von Jessie Greengrass und Toucher la terre ferme (2022) von Julia Kerninon. Eine Analyse der literarischen Erzählungen geschieht vor dem Hintergrund des kanonischen Texts der feministischen Mutterschaftsforschung Of Woman Born von Adrienne Rich aus dem Jahr 1976 und mit Rückgriff auf Richs Methode einer Kombination aus phänomenologischer Beschreibung und theoretischer Reflexion. Aus der Interpretation der literarischen Schilderunge...
Anders gemeinsam - gemeinsam anders? In Ambivalenzen lebendig kommunizieren, 2015
Wer heute für eine bessere Welt, eine menschlichere Glaubensgemeinschaft oder eine lebendigere Schule eintritt, gerät schnell in Ambivalenzen, in denen es zu leben gilt, ohne sie souverän gestalten zu können. Die Globalisierung verschärft Fragen nach Solidarität, Gerechtigkeit und Mitbestimmung. Religionen müssen sich in Treue zur eigenen Tradition den Anforderungen der Zeit stellen. In Schule und Bildung erfordert die zunehmende Erfahrung von Ungewissheit neue Wege der Vergewisserung, etwa über die Lernergebnisse von Lernenden. Die Autorinnen und Autoren analysieren aktuelle Ambivalenzen, ihre Probleme, aber auch ihre Potenziale und entwickeln zukunftsweisende Perspektiven.
Journal of Ethics in Antiquity and Christianity, 2021
This article examines ambivalences regarding questions of ethics concerning foreign women in the Hebrew Bible. The Hebrew Bible contains a variety of positions on foreign women in different text genres. Ethical guidelines in legal texts of the Torah reach from the protection of strangers on the one hand (Ex 23:9), to demarcation of members of other groups as an ethical ideal on the other (Dtn 7:1-4). The book of Ruth, a tale about a foreign woman, serves as an example for narrative ethics. The story forms a counternarrative to debates about banning intercultural marriages during the time of the Persian province of Yehud (Esr-Neh). The narrative interprets the Torah in a creative way and presents ethical ideals like solidarity with the powerless and foreigners. Containing processes of reflection, the biblical texts train the eye for ethical problems and areas of conflict. Even if the texts cannot be directly transferred to contemporary discussions, they invite the reader to enter into this process of reflection. They make cases of conflict visible by means of individual examples. "Die fremde Frau" ist ein literarisches Stereotyp in der Hebräischen Bibel (Prov 1-9). 2 Sie steht an der Schnittstelle von zwei Zuschreibungskategorien: ethnischer, sozialer und religiöskultischer Fremdheit auf der einen Seite und gender-Zuschreibungen auf der anderen. 3 Ihre Fremdheit ist mehrdeutig: Sie kann sich auf ihre Zugehörigkeit zu anderen Völkern beziehen oder die Frau eines Anderen meinen, hat vielleicht aber auch religiöse Facetten (Prov 2,16;
Zeitschrift für internationale Beziehungen, 2012
Einleitung An die Stelle von purem Optimismus ist heute Skepsis und manchmal sogar ganz und gar Pessimismus getreten: 1 Studien über Nichtregierungsorganisationen (NGOs) im Kontext globalen Regierens (Global Governance) formulieren heute häufig eine gänzlich andere Einschätzung der Erfolge und Effekte von NGO-Partizipation als noch vor etwa einem Jahrzehnt. Lediglich Einzelfälle konnten die weitreichenden normativen Hoffnungen auf effektivere und legitimere globale Problemlösung durch NGOs bestätigen, während der Einfluss von NGOs oftmals hinter den Erwartungen der Beteiligten und Beobachter zurück blieb. Daher geraten nun zunehmend Probleme in den Fokus, die die verstärkte Partizipation nicht-staatlicher Akteure im globalen Regieren mit sich bringt. Insbesondere die Repräsentationsprobleme der NGOs aufgrund eines ausgeprägten Nord-Süd-Gefälles der Partizipation (Brühl 2010: 181; Bexell/Tallberg/Uhlin 2010: 87) oder Handlungsdilemmata und Zielkonflikte (Bonacker/Schüssler 2008: 45) werden in dieser Hinsicht thema-1. 1 Ich bedanke mich für die anregende und hilfreiche Diskussion einer frühen Fassung dieses Artikels bei Tanja Brühl, Katja Freistein, Marika Gereke, Matthias Hofferberth, Elvira Rosert und Reinhard Wolf. Die drei anonymen GutacherInnen haben darüber hinaus durch ihre geduldig vorgebrachte und konstruktive Kritik dazu beigetragen, diesen Artikel auf das Wesentliche zu fokussieren.
Europa, wie weiter?, 2015
Krisen sind offene soziale Konstellationen. Das bedeutet: Das zentrale Merkmal von Krisen ist, dass für Akteure, die Krisen beobachten und in ihrem Kontext handeln, stets mehrere Entwicklungsverläufe möglich sind. Dazu kommt das Bewusstsein, dass der Verlauf der Krise vom Handeln von Akteuren -allerdings keineswegs zwingend vom eigenen Handeln -abhängt. Der Akteursbezug und die Offenheit der Konstellation sind historisch relativ neue Merkmale des Verständnisses von Krisen. Es lohnt, darauf kurz einzugehen, um Besonderheit von Krisen und die theoriestrategische Bedeutung sozialwissenschaftlicher Krisenforschung deutlich zu machen. Ich werde einleitend sehr knapp skizzieren, warum Krisen im modernen sozialwissenschaftlichen Denken als offene Konstellationen konzipiert werden müssen. Dann werde ich die Hauptcharakteristika der Eurokrise knapp beschreiben und anschließend die Unterscheidung zwischen Geld und Währungen einführen, um die sozialen Implikationen des Wegfallens des Wechselkursmechanismus durch die Institutionalisierung der gemeinsamen Europäischen Währung zeigen zu können. Im nächsten Schritt will ich die komplexe Konfliktkonstellation schildern, die sich vor dem Hintergrund der gemeinsamen Währung aus der Eurokrise und dem Eurokrisenmanagement ergibt. Daran anschließend geht es um die Frage, ob in der Eurokrise die Bedingungen dafür erfüllt sind, dass Konflikte gesellschafts-
Naturwissenschaften, 1992
If the value of scientific knowledge is determined by external, say, social or economical purposes, the sciences will inevitably be held responsible for environmental and technological disasters. The pursuit of reasonable knowledge should rather be guided by general human interest in a deeper understanding of the world and nature as a whole.
Zeitschrift für Pädagogische Psychologie, 2008
Howard Gardners «Multiple Intelligenzen» («MI») sind – insbesondere im pädagogischen Bereich – sehr populär. Gardner behauptet, die «MI» seien theoretisch gut fundiert, unabhängig voneinander und würden nicht mit der allgemeinen Intelligenz g korrelieren. Für die pädagogisch-psychologische Praxis und für prädiktive Zwecke sei die «MI»-Theorie deutlich valider als die «klassische» IQ-Konzeption. Es wird gezeigt, dass diese Behauptungen bei näherer Betrachtung nicht aufrechterhalten werden können. Die Kritik an der «MI»-Theorie weist auf folgende Schwachstellen hin: geringer Neuigkeitswert und Selektivität der Kriterien, theoriewidrige nichttriviale Korreliertheit der «MI», einseitige Literatursichtung, vorschnelle pädagogische Popularisierung, mangelhafte Diagnostik, ungeprüfte Praxis sowie anekdotische Fundierung bzw. inferiore empirische Bewährung.
TATuP - Zeitschrift für Technikfolgenabschätzung in Theorie und Praxis, 2009
Im Berufs-wie im Alltagsleben sind Menschen auf Technik angewiesen. Ohne Eingriffe in die Natur auf der Basis von Arbeitsteilung, Organisationsbildung und Technikeinsatz wäre es der Menschheit unmöglich, die bis heute erzielte Siedlungsdichte sowie den ethischen Anspruch auf individuellen Lebenserhalt in menschenwürdigen Umständen aufrechtzuerhalten. Gleichzeitig schafft die Nutzung von Technik aber auch neue Risiken. Inwieweit die entstehenden Risiken durch den erwünschten Nutzen ausgeglichen werden, lässt sich oft im Voraus nicht bestimmen. Da viele Folgen des technischen Einsatzes unsicher sind, die Wissengrundlage durch komplexe Ursache-Wirkungsketten umstritten und die Bewertung der Technikfolgen durch die betroffenen Menschen variiert, kann Technikfolgenabschätzung nur eine Orientierungshilfe im Sinne von Zukunftsszenarien und Potenzialabschätzungen liefern. In der universitären Lehre ist es daher geboten, sowohl die Leistungsfähigkeit als auch die Grenzen der TA anschaulich zu vermitteln. Dazu sind vor allem Rollenspiele und Szenarioworkshops gut geeignet Darüber hinaus können die methodischen Vorgehensweisen durch eine Kombination von Wertbaumanalysen, Multi-Kriterien-Entscheidungshilfen und Gruppen-Delphi-Prozesse veranschaulicht werden. Das wesentliche Ziel dabei ist es, komplexe Wirkungszusammenhänge zu begreifen, Unsicherheiten zu charakterisieren und die Vieldeutigkeit von Interpretationen anzuerkennen. 1 Einleitung Unser heutiges Leben ist weitgehend durch Technik bestimmt. Vom Klingeln des Weckers bis zum Einschlafen vor dem Fernseher, vom Fahrradausflug bis zur Auto-oder S-Bahn-Fahrt zur Arbeit, von der Bereitung von Speisen bis zur Produktion von Gütern und Dienst-
Genre und Race
Der Beitrag wendet sich sowohl gegen die Annahme, dass das HipHop-Genre im Vergleich zu anderen Musikgenres besonders sexistisch ist, als auch gegen die Vorstellung, dass Rapper*innen und R&B-Künstler*innen die afro-amerikanische Community als solche vertreten. Es werden zwar verschiedene Positionen vor dem Hintergrund der Geschichte der Sklaverei und des Rassismus in den USA aufgezeigt, es soll allerdings auch deutlich werden, dass diese ambivalent und unterschiedlich mit Herrschaftsstrukturen umgehen. Dabei werden zum Beispiel Texte, Videos und Performances von Mary J. Blige, Rihanna, Beyoncé, Dave Chappelle und Artur Jafa diskutiert. Das HipHop-Genre eignet sich scheinbar besonders gut, um die Bedeutung von Race innerhalb eines bestimmten Genres zu untersuchen, da das Genre als solches lange Zeit als Sprachrohr der Schwarzen Ghettokultur galt und teilweise immer noch gilt. Auch im Rahmen der Critical Race Theory kam es in der Diskussion um HipHop zu Kontroversen und unterschiedlich ausfallenden Interpretationen. Insbesondere Teile der deutschsprachigen Rezeption von HipHop haben diese vermeintliche Authentizität und Übereinstimmung von Repräsentant (Rapper) und Identität (Schwarzsein und Armsein) sehr affirmiert, während der Umgang mit Sex und Gender aus meiner Sicht im Vergleich zu anderen Genres übermäßig stark M. Wünsch (B)
Loading Preview
Sorry, preview is currently unavailable. You can download the paper by clicking the button above.