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Akupunktur und Traditionelle Chinesische Medizin

Abstract

Die traditionelle Chinesische Medizin stellt in ihrer Gesamtheit ein komplexes, eigenständiges Medizinsystem dar, gegründet auf eine mehr als 2000-jährige Tradition und Empirie und bestehend aus einem in sich schlüssigen und logischen Lehrgebäude mit systemimmanenter Diagnostik. Obwohl verwurzelt in der uralten Philosophie des Daoismus und auch geprägt von anderen philosophischen Strömungen wie dem Konfuzianismus oder dem Buddismus, halten dennoch viele der alten chinesischen Heilmittel und –methoden auch den Kriterien einer wissenschaftlichen Überprüfung stand und haben zunehmend Eingang gefunden in die moderne Medizin des 20. Jahrhunderts. Das Lehrgebäude der chinesischen Medizin ruht im wesentlichen auf fünf Säulen: Tuina Qi Gong Arzneitherapie Akupunktur Diätetik Auch wenn die Akupunktur zuerst in die Schmerztherapie Eingang gefunden hat und außerhalb Chinas eine größere Verbreitung erfahren hat als die anderen Therapieverfahren aus dem Bereich der TCM, sollte man doch nicht vergessen, daß sie in China stets Bestandteil eines mehrdimensionalen Therapiekonzeptes war und ist, in dem neben Arzneitherapie, Atem-und Bewegungsübungen auch stets Ernährungsrichtlinien und ordnungstherapeutische Maßnahmen eingesetzt wurden. Auch die chinesische Manualtherapie Tuina wurde und wird bei Schmerzen des Bewegungsapparates häufig mit Akupunktur kombiniert. Die TCM ist eine Medizin des Ausgleiches und der Harmonie; ihre Lehre wurzelt in der philosophischen Annahme, daß unsere Welt mit all ihren lebendigen Wesen darin einem ständigen Fluß und Wandel unterlegen ist, in dem letztlich alle Prozesse durch das Wirken universaler, funktioneller Prinzipien zustande kommen.