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In der Debatte zwischen Hirnforschern und Philosophen gibt es eine klare Arbeitsteilung. Das Alltagsgeschäft der einen besteht aus empirischer, d.h. in diesem Fall experimenteller, Forschung, während das der anderen aus der Reflexion auf Begriffe besteht, in die gelegentlich beispielhaft subjektive Erfahrungen oder Ergebnisse empirischer Forschungsarbeit einfließen. An Sonn- und Feiertagen kommen einige Hirnforscher zu den Philosophen zu Besuch und beteiligen sich an der Reflexionsarbeit. Umgekehrte Ausflüge gibt es zumindest im deutschsprachigen Raum nicht. Kein Philosoph betreibt empirische Hirnforschung. In die auf dieser Arbeitsteilung basierende Debatte möchte ich eine neue Perspektive einführen, deren Grundlage ein Alltagsgeschäft der dritten Art ist, nämlich das der soziologisch-empirischen Erforschung der Neurowissenschaften, speziell der experimentellen Hirnforschung. Mit der letzteren teilt die dritte Perspektive im Prinzip die empirische Ausrichtung. Allerdings ist die Art des empirischen Fragens nicht so weit von einer philosophischen Reflexion entfernt, wie es bei der experimentellen Hirnforschung der Fall ist.
1992
Wer von "Beobachtung" in den Geisteswissenschaften spricht, setzt sich dem Verdacht aus, entweder einem Phantom anzuhangen oder allenfalls aut Analogiebetrachtungen zur "echten Beobachtung" verwiesen zu sein. Die Kritik, Unvereinbares hier zusammenbringen zu wollen, ist oft flankiert von dem Vorwurf, das die Geisteswissenschaften nicht zu den exakten oder "harten" Disziplinen gehorten, eben weil ihnen die alles entscheidende Beobachtungsbasis abgehe. Dieser Kritik kann auch nicht schadentroh mit dem Hinweis begegnet werden, das der Beobachtungsoptimismus einer Wissenschaftstheorie der Naturwissenschaften Einschrankungen hat hinnehmen mussen.
Die Schönheit des Denkens
2019
In: Yvonne Völkl, Albert Göschl (Hg.) (2019) Observations – Beobachtungen zu Literatur und Moral in der Romania und den Amerikas. Wien: LIT, 11-23.
1 Erzählforschung und Weitererzählforschung Erzählforschung und Tradierungsforschung befassen sich gleichermaßen mit der Frage, wie Menschen lebensgeschichtliche Ereignisse interpretieren und erzählen; die letztere beschäftigt sich überdies damit, wie solche Erzählungen im intergenerationellen Gespräch weitergegeben werden. In unserer Untersuchung zur Tradierung von Geschichtsbewusstsein in bezug auf die nationalsozialistische Vergangenheit (Welzer et al. 2002) ist dabei deutlich geworden, dass die Geschichten, die von Großmüttern bzw. Großvätern erzählt werden, auf ihrem Weg durch die Generationen erhebliche Veränderungen, besonders auf der evaluativen Ebene, erfahren. Solche Umformatierungen gehörter und weitererzählter Geschichten folgen zum einen familialen Loyalitätsverpflichtungen, zum anderen generationellen und individuellen Sinnbedürfnissen: man möchte zum Beispiel eine nach gegenwärtigen Maßstäben "gute Geschichte" über den eigenen Opa erzählen können, weil es für die eigene Identitätsbildung eine vielleicht unbewusste, nichtsdestotrotz aber bedeutende Rolle spielt, dass ein eigener, subjektiv wichtiger Angehöriger sich keiner Handlungen schuldig gemacht hat, die aus Sicht eines Enkels moralisch höchst verwerflich wären. Gerade dann, so hat sich in der Studie gezeigt, wenn das Wissen über die NS-Vergangenheit ausgeprägt und das Urteil über diese Vergangenheit moralisch eindeutig negativ ist, verfertigen Angehörige der Enkelgeneration Geschichten, in denen die eigenen Großeltern als moralisch integre, regimekritische und zivilcouragierte Menschen auftreten, obwohl die von diesen selbst erzählten Geschichten aus der NS-Zeit einen durchaus gegenteiligen Eindruck nahe legen. Das Weitererzählen von Geschichten aus der lebensgeschichtlichen Vergangenheit anderer Personen folgt also den spezifischen Sinnbedürfnissen der Rezipienten solcher Erzählungen, und man kann gerade an solchen weitergegebenen Geschichten sehen, wie erinnerungskulturelle Rahmen auf der einen Seite und individuelle historische Sinnbedürfnisse auf der anderen Seite die Erzählgestalt determinieren, wie sie dazu führen, dass die erzählerischen Elemente der
Stereotype Threat im Englischunterricht
In den folgenden Abschnitten werden die Ergebnisse der Hauptuntersuchung vorgestellt. Dabei werden zunächst alle Items einer erneuten Prüfung im Hinblick auf die Eignung zur Konstruktrepräsentation im Strukturgleichungsmodell unterzogen. Im Anschluss werden die konstruktspezifischen Ergebnisse detailliert berichtet und diskutiert. Zuletzt wird das Strukturgleichungsmodell schrittweise aufgebaut. Die Hauptuntersuchung begann ein halbes Jahr nach der zweiten Pilotierungsphase und erstreckte sich über einen Zeitraum von ca. sechs Monaten. Zur Stichprobenakquise wurden alle hamburgischen Stadtteilschulen und Gymnasien in drei Wellen angeschrieben und um Teilnahme gebeten. Insgesamt haben sich 11 Schulen zu einer Teilnahme bereit erklärt, zwei haben jedoch im Verlauf der Erhebungsphase abgesagt, sodass die Datenerhebung an neun Hamburger Schulen stattfand, darunter fünf Stadtteilschulen und vier Gymnasien. 6.1 Stichprobe und Vorgehen Insgesamt haben n = 826 Schüler*innen des Jahrgangs 10 den Fragebogen ausgefüllt. Davon besuchten n = 511 eine Stadtteilschule und n = 315 ein Gymnasium. 13 Proband*innen wurden aufgrund ungültiger 33 Fragebögen von der Untersuchung ausgeschlossen. Von n = 813 Schüler*innen waren n = 380 weiblichen und n = 430 männlichen Geschlechts, 3 Proband*innen machten keine Angabe zum Geschlecht. Die Proband*innen waren zwischen 14 und 19 Jahren alt (M = 15.88, SD = .646), 5 Proband*innen machten keine Angabe zu ihrem Alter. n = 484 hatten einen Migrationshintergrund, n = 329 hatten keinen Migrationshintergrund. Das Erhebungsverfahren orientierte sich generell an der Pilotstudie. Die Datenerhebungen wurden von geschulten Versuchsleiter*innen durchgeführt, die selbst keine Kenntnisse hinsichtlich der Ziele der Untersuchung hatten. Nach Verteilung des ersten Teils wurden die Instruktionen laut vorgelesen und etwaige Verständnisschwierigkeiten geklärt. Es wurde hierbei speziell auf die Schwierigkeiten bei invers formulierten Items hingewiesen und dies an einem Beispiel erläutert. Die Schüler*innen wurden gebeten, zwischendurch auftretende Fragen leise mit den Versuchsleiter*innen zu klären. Auch in der Hauptuntersuchung wurde den Teilnehmer*innen vor Beginn der Erhebung mitgeteilt, es gehe um das Thema "Chancengleichheit von Schüler*innen an Stadtteilschulen und Gymnasien", um das Antwortverhalten der Teilnehmer*innen nicht zu beeinflussen. Die Teilnehmer*innen wurden aufgefordert, sich nach Beendigung des ersten Teils den zweiten Teil bei dem/der Versuchsleiter*in abzuholen. Der zweite Abschnitt (für Proband*innen mit bzw. ohne Migrationshintergrund) wurde entsprechend der Angabe auf die Frage-"Hast du einen Migrationshintergrund?"-auf der letzten Seite zugeteilt. Nach Beendigung des gesamten Fragebogens wurden die Proband*innen gebeten, den Raum ruhig und zügig zu verlassen, um andere nicht zu stören oder zu 33 Ungültig bedeutet hier nicht oder kaum ausgefüllter Fragebogen oder mehrere bzw. jede Antwortmöglichkeit angekreuzt.
Literatur-, Kultur- und Sprachvermittlung: LiKuS, 2020
Aus Mangel an empirischen Studien zu virtueller Aufgabenbearbeitung in mehrsprachigen Gruppen in der Fremdsprachenlehrerbildung werden nachfolgend empirische Forschungsarbeiten vorgestellt, die einzelne der für diese Arbeit relevanten Kontexte und Ebenen untersuchen. Zu den Kontexten zählen die (fremdsprachliche) Lehrerbildung, der universitäre sowie der schulische Kontext. Die Ebenen umfassen die soziale, virtuelle, autonome, sprachliche, fachliche, individuelle und institutionelle Ebene. Die Forschungsarbeiten, die zum Teil aus anderen sprachlichen, kulturellen und institutionellen Kontexten stammen, werden hinsichtlich ihrer Relevanz für die vorliegende Untersuchung eingeordnet (s. a. Tab. 23 im Anhang A4).
1996
Haushalte und Personen-Kriterien für die Elimination von Datensätzen Gerade unter dem Aspekt der intrapersonellen Analysierbarkeit von Verhalten spielt eine Auswertung der Paneluntersuchung zum Mobilitätsverhalten 6 Vollständigkeit und Vergleichbarkeit der Daten eine wesentliche Rolle: Da davon auszugehen ist, daß diejenigen, die unvollständig oder falsch berichten, ohnehin in späteren Befragungsrunden nicht zur Verfügung stehen werden, kann eine Elimination der Datensätze dieser Personen ohne Bedenken erfolgen, insbesondere dann, wenn für eine Auswertung "relevante" Informationen ohnehin nicht vorhanden sind. Dennoch sollte aufgrund der relativ hohen Erhebungskosten pro Erhebungseinheit eine Elimination von Datensätzen für eine Auswertung nur als ultima ratio erfolgen. Es sei darüber hinaus bereits an dieser Stelle darauf hingewiesen, daß eine "systematische" Unvollständigkeit bei den Datensätzen u.U. sogar Vorteile haben kann: Insbesondere die Verweigerung der Berichtsteilnahme ab einem bestimmten Berichtstag wie auch eine abnehmende Berichtsvollständigkeit kann, wie später gezeigt wird, für die Auswertung und Interpretation der Daten eine wesentliche Informationsquelle sein. Folgende Kriterien führten zu einer vollständigen Elimination der Datensätze 2. Die folgenden Ausführungen beziehen sich in erster Linie auf die Daten des Jahres 1994: Für diejenigen des Jahres 1995 wurde bereits im Hause Infratest nach den vorliegenden Vorgaben eine Analyse und Bereinigung der Daten durchgeführt. Es wurde keinerlei Mobilität berichtet Grundsätzlich werden alle Mitglieder eines Haushalts aufgefordert, ihr Mobilitätsverhalten zu berichten. Dennoch kann es vorkommen, daß einzelne Personen in einem Haushalt die Mitarbeit verweigern: A priori und ohne weitere Informationen ist nicht zu entscheiden, ob eine Person, wenn sie keinerlei Wege berichtet, immobil ist, oder aber als Verweigerer anzusehen ist. Folgende zusätzlichen Überlegungen sind ins Kalkül zu ziehen: Im Normalfall ist davon auszugehen, daß im Verlaufe einer Berichtswoche Personen mindestens einen Weg zu berichten haben, es sei denn, sie werden durch Krankheit oder andere außergewöhnliche Umstände daran gehindert, das Haus zu verlassen. Selbst im Falle von Krankheit ist die Wahrscheinlichkeit der Mobilitätsteilnahme im Verlaufe einer Woche als sehr hoch anzusehen (z.B. Arztbesuch). Auswertung der Paneluntersuchung zum Mobilitätsverhalten 10 Ergebnisse Von den ursprünglich (vorher) im Panel enthaltenen Haushalten und Personen, bei denen Mobilität erfaßt wurde, standen die folgenden Anzahlen nach der Plausibilisierung und Filterung (nachher) für weitere Analysen bzw. die Hochrechnung des Mobilitätsverhaltens zur Verfügung.
Bhm Berg Und Huttenmannische Monatshefte, 2011
Beobachtungen der Realität, 2007
Archiv f�r Psychiatrie und Nervenkrankheiten, 1972
Summary. Von Zerssen's symptom list (Besehwerdenliste) was analysed with regard to form and content according to the criteria of classical test theory. Data were obtained from a sampling of 427 nineteen year-olds, inducted into the Swiss Army. Factor analysis of the list's 64 items showed 15 ~ of the total variance was attributable to the first factor. The test satisfied the criteria of classical test theory. The content of Zerssen's list more closely covers the FPI scale for psychosomatic complaints (Nervositat) than the FPI scale for neurosis. The results differentiated subjects with or without psychosomatic complaints. The two parallel abreviated forms of the list proved to be adequate in establishing subjective symptoms.
Text befasst sich mit der Wirkmacht aktueller neurowissenschaftlicher Visualisierungen. In welchem kulturellen Kontext bewegen sich neurowissenschaftliche Erkenntnisprozesse? Wie thematisieren diese Bildwelten unsere Vorstellungen von der Funktion des Gehirns und unserem Denken? Welchen Anteil haben die Hirnbilder an der Konstitution unseres Menschen- und Weltbildes?
Brodocz, André / Hammer, Stefanie (Hrsg.): Variationen der Macht, Baden-Baden 2013: Nomos, S. 237-254, 2013
Der Chirurg, 2015
Narbenhernien gehören zu den häufigsten Komplikationen in der Viszeralchirurgie. 22 % der Patienten erleiden drei Jahre nach Laparotomie eine Narbenhernie [1]. Fast 50.000 Narbenhernienreparationen werden pro Jahr in Deutschland durchgeführt [2]. Daraus wird ersichtlich, dass die Narbenhernie ein relevantes chirurgisches und sozioökonomisches Problem darstellt. Operation bei asymptomatischen Leistenhernien bei Männern angesehen [11, 12]. Allerdings zeigen aktuelle Studien mit langem Follow-up (7-10 Jahre) für die Leistenhernie, dass 70 % der Patienten, die in den "Watchful-waiting"-Arm randomisiert wurden, im Langzeitverlauf operiert wurden [13, 14]. Bei 54 bzw. 72 % der Patienten im "Watchful-waiting"-Arm waren Schmerzen der Grund, sich der Operation zu unterziehen [13, 14]. Die Häufigkeit einer Inkarzeration lag auch bei fast 10-jähriger Beobachtung bei 2-4 %, war also auch bei langem Follow-up gering [13, 14]. Für die Leistenhernie gibt es also Evidenz aus prospektiv-randomisierten Studien, die belastbare Daten liefern, um das Risiko für eine akute Inkarzeration, das Risiko für die Entwicklung von Schmerzen und die Wahrscheinlichkeit für eine Operation im Langzeitverlauf abzuschätzen. Mithilfe dieser Daten kann der behandelnde Arzt den Patienten über das Für und Wider einer Operation aufklären. Für die Narbenhernie hingegen liegen aktuell keine Daten über die Wahrscheinlichkeit einer akuten Inkarzeration vor, da
Der Schmerz, 1999
Die Begutachtung in der Schmerztherapie Der Bedarf nach spezieller schmerztherapeutischer Begutachtung wird erheblich wachsen.
Leib – Körper – Ethnographie: Erkundungen zum Leib-Sein und Körper-Haben, 2023
Arne Dreßler (2023): „Der beobachtende Leib“, in: Angelika Poferl, Norbert Schröer, Ronald Hitzler und Simone Kreher, (Hrsg.): Leib – Körper – Ethnographie: Erkundungen zum Leib-Sein und Körper-Haben, Essen: Oldib, S. 65–76.
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