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2002, Analyse & Kritik
The predicate "natural" is often used in a normative fashion, espedally in Bioethics. But that something is natural does not alone suffice to explain its value. In this essay, 1 want to fulfil mainly two tasks: Firstly, to differentiate between several usages of the concept of naturalness and scrutinize whether they may serve a function in ethics; secondly, to argue for the (eudaimonistic, not moral) value of naturalness in certain respects. The value of the natural lies firstly in its significance for human wellbeing: spedfic natural functions form necessary elements and conditions of the ability to lead a good life. Secondly, the very feature of the natural, its being purposeless, which implies that we cannot read our aims out of nature, serves as the basis of its eudaimonistic value.
2017
Hi1ufig wird argumentiert, die Aufteilung der sexuellen Identiti1t (gender) als zur Kultur und des Geschlechts (sex) als zur Natur gehlJrig, sei zu schlicht. Vielmehr bringe die Kultur das natürliche Geschlecht bzw. die geschlechtliche Natur als eine vordiskursive, das heißt der Kultur vorgesetzte Basis erst hervor. Doch was heißt in diesem Zusammenhang Natur? Welche Funktion hat das Attribut natürlich? Und was folgt aus einer solchen Zuschreibung in normativer Hinsicht? Der Beitrag zeigt anhand von Beispielen zwei Transformationen des Naturbegriffs und versucht, dessen normativen Status far eine moderne Ethik zu bestimmen. The distinction of gender as belonging to culture and sex belonging to nature is often argued to be too myopic. Within the argumentative framework of this criticism, it is claimed that culture generates natural sex and sexual nature as a prediscursive given antecedent to culture. But what does nature mean in this context? What function does the attribute of natural possess? What follows from this ascription in normative terms? This paper illustrates two transformations of the concept of naturalness and intends to determine the normative status of this notion.
Vom Verschwinden des Gemachten im Computerspiel, 2008
Machen uns Computerspiele zu Amokläufern? Machen sie uns schlauer? Sind sie konfigurative, dissidente oder neoliberale Handlungsanleitungen? Auf alle Fälle ›wirken‹ Computerspiele. Sie sind ›sublime Objekte‹, deren Besonderheit in ihrem spezifischen Gebrauchsangebot begründet liegt. Die Annahme dieses Buches ist es, dass Computerspiele weitaus verborgener, unterschwelliger und weitgreifender wirken als es populäre Debatten behaupten. Computerspiele sind Ideologie- und Diskursmaschinen, die Bedeutungen, Wissensformationen und Normen in einer Gesellschaft gleichzeitig umwälzen wie auch stabilisieren. Die Frage, die in diesem Buch im Vordergrund steht, ist, wie das digitale Spiel als Teil des Mediums Computer und als Teil der Gesellschaft beschrieben werden kann, aber auch, wie es seine kulturelle ›Gemachtheit‹ verschleiert und ›unmittelbar‹ wird.
Die Philosophie John McDowells, hg. v. Ch. Barth u. D. Lauer, Paderborn: Mentis 2014, 2014
Die Bedeutung des philosophischen Programms John McDowells, das schon in der theoretischen Philosophie eine revolutionäre Neuausrichtung vornimmt, kann erst voll erkannt werden, wenn man auch seine Konsequenzen für die praktische Philosophie in den Blick nimmt. Zwar geht Geist und Welt primär von Dilemmata der Erkenntnistheorie aus. Aus McDowells Vorschlag, die Gleichsetzung der äußeren Natur mit dem bedeutungsfreien Raum der Naturgesetze zugunsten einer Konzeption von Gründen in der Welt aufzugeben, ergibt sich aber die Möglichkeit einer so neuartigen Perspektive auf die Natur moralischer Urteile, dass es fast so scheint, als sei McDowells theoretisches Programm auf diesen Gewinn für die praktische Philosophie hin angelegt worden (vgl. aber RRM 301). McDowell kann mit diesem Vorschlag nämlich ein Argument dafür vortragen, dass eine der Grundfragen der Metaethik falsch gestellt ist: Im 20. Jahrhundert hat sich diese Teildisziplin mit den unterschiedlichsten Strategien darum bemüht, den Einwand von John Mackie zu entkräften, dass jede Rede von »moralischen Tatsachen« illegitim sei, weil erstens die solchen Tatsachen zugeschriebene Eigenschaft, in einem normativen und motivational wirksamen Verhältnis zu menschlichem Handeln zu stehen, eine »metaphysische Seltsamkeit« höchsten Grades sei und weil zweitens systematisch unklar bleiben müsse, mit welchen Erkenntnisfähigkeiten Menschen solche Tatsachen wahrnehmen könnten. 1 Die Antworten auf diesen Einwand lassen sich bekanntermaßen einteilen in (a) die verschiedenen Spielarten des Realismus, der metaphysische Reduktionsversuche oder Plausibilisierungen der Rede von irreduzibel moralischen Tatsachen umfasst, (b) Spielarten des moralischen Konstruktivismus, der unter Verzicht auf die Rede von Tatsachen alleine die Natur zwingender Gründe für die Moral betont, und schließlich in (c) die neueren Arten des Nonkognitivismus, die Mackie weitgehend Recht geben, gleichzeitig aber moralische Tatsachenurteile durch ein revisionäres Verständnis ihrer Semantik retten wollen. 2 McDowell kann -auch wenn er als moralischer Realist bezeichnet wird -3 all diese Alternativen zurückweisen. Die in Geist und Welt entwickelte Idee, dass unser Denken direkt Tatsachen erfassen kann, die zugleich Gründe für entsprechende Urteile sind, ist dazu geeignet, moralische Urteile nicht mehr als Spezialfall, sondern als gewöhnlichen Fall erscheinen zu lassen: Moralische Urteile sind Urteile über moralische Sachverhalte in der Welt, deren Relation zu ihren Gründen und Objekten nicht fundamental verschieden von derjenigen anderer Urteile ist. Aus dieser Idee folgt eine Konzeption moralischen Handelns, die es als Ausübung einer Fähigkeit der angemessenen Reaktion auf moralische Sachverhalte versteht und die McDowell unter Aufnahme der aristotelischen Theorie zu einer kognitivistischen Tugendethik ausbaut. Dabei kann die Ebene der metaethischen Behauptung, dass moralische Urteile wahrheitsfähige Urteile über die Realität sind, von der Ebene der substanzielleren Behauptungen darüber, wie im moralischen Urteilen die zweite Natur des Menschen zum Tragen kommt, unterschieden werden. Im Folgenden wird zunächst McDowells allgemeine Strategie dargestellt 1 John L. Mackie: Ethik. Auf der Suche nach dem Richtigen und Falschen. Stuttgart: Reclam 1981. 2 Simon Blackburn: Spreading the Word. Groundings in the Philosophy of Language.
Auszug aus Zahlen-Code der Schöpfung, 2019
Hier soll noch einmal zusammenhängend gezeigt werden, warum die naturalistische, atheistische Weltsicht keinen Anspruch auf Glaubwürdigkeit besitzt. Die Vertreter dieser Position sind leider davon überzeugt, dass ihr Weltbild auf einer wissenschaftlichen Grundlage stehe. Alles in ihrer Welt gehe mit „rechten Dingen“ zu, so lauten die oft wiederholten Erklärungen, als ob mit diesem Mantra schon alle „Geister“ vertrieben seien. Also wollen wir einmal das naturalistische1 Weltbild auf Schwachstellen2 überprüfen.
Schweizerische Ärztezeitung, 2007
Die Natur beeinflusst die menschliche Gesundheit in hohem Masse positiv. Wieviel oder wie wenig natürliche Ressourcen braucht der Mensch? Mehrere interdisziplinäre Arbeitsinitiativen zeigen aktuell, dass diese philosophisch anmutende Frage kein Rätsel bleiben muss, sondern von verschiedenen Seiten her ausgeleuchtet wird. Das neue Arbeitsfeld nennt sich «Green Care» und expandiert rasant.
Standort, 2013
Natur ist unberechenbar. Für den einen ist das eine Verheißung, für den anderen nahezu eine Bedrohung. Wie sehr Natur heute noch bzw. wieder Natur sein darf, ist eine raumwissenschaftlich spannende, äußerst umstrittene Frage. Sie wird in Deutschland derzeit am heftigsten in Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg, den beiden einzigen Flächenländern, die bislang noch keinen Nationalpark haben, kontrovers debattiert. Dort toben wahre Kulturkämpfe um den Sehnsuchtsort der Deutschen, ihren Wald. Im Nordschwarzwald, wo es um die intendierte Unterschutzstellung und damit verbundene Hiebsruhe von gerade einmal 0,7 % der Waldfläche im "Ländle" geht, ist der Streit so verbittert, dass der Berufsstand der Mediatoren Hochkonjunktur hat. Gegen die tradierte Wahrnehmung der Einheimischen, gegen die Urangst, sich Gestaltungsspielräume nehmen zu lassen, und gegen befürchtete, mitunter zu Naturkatastrophen hochgespielte Entwicklungen wie die berüchtigten Borkenkäferkalamitäten, kommen Ökosystemleistungs-Argumente schwerlich an. Der Erhalt von Biodiversität, die Kohlendioxid-Speicherfunktion oder die Möglichkeiten der Regionalentwicklung durch den Naturtourismus geraten dabei ins Hintertreffen.
onlilne, 2004
Der Naturbegriff in der Ethik hat seine begründungstheoretische Funktion in der Moderne verloren. Dennoch! Nicht nur Habermas hat neuerdings seine Einschätzung eines evaluativen anthropologischen Naturbegriffes modifiziert; auch der Münster-Tatort in der ARD widmete sich bereits diesem Defizit der modernen Ethik und politischen Philosophie (Zwischen den Ohren, 18. Sept. 2011). Es gibt Gerechtigkeitsprobleme, die aufgrund einer nicht eindeutigen oder eindeutig mehrdeutigen Geschlechtszugehörigkeit entstehen. Intersex ist das Stichwort. In dem Artikel wird deutlich gemacht, dass man in der Ethik einen normativen Naturbegriff benötigt, der sich sowohl epistemisch als auch normativ an dem der Stoa orientiert, ohne naturalistisch fehlschlüssig zu sein oder antipluralistisch.
in: Neues Handbuch philosophischer Grundbegriffe. Herausgegeben von Petra Kolmer und Armin G. Wild-feuer in Verbindung mit Wolfram Hogrebe, Ludger Honnefelder, Christoph Horn, Wolfgang Kluxen und Wilhelm Vossenkuhl, 3 Bde., Freiburg i. Br. 2011, Bd. 3, 2484-2504.
2015
THE GOODS AND THE VALUES Автор различает старую (метафизическую) дифференциацию благ и модерную дифференциацию ценностей. Метафизическая дифференциация является эгоцентричной; все блага делятся на элементарные и искусственные, материальные и духовные. Модерная дифференциация, напротив, определяет ценности цивилизации; это блага совместной жизни, исключающей жестокость, они отличаются как от материальных благ, так и от духовных. Речь идет о гуманной коммуникации, в которой возможно интеллектуальное (истина), моральное (справедливость), экспрессивно-индивидуальное (искусство) продолжение своей личности в жизни других людей. Чем больше людей признают ценности цивилизации (свобода, равноправие, человеческое достоинство), тем больше это ценности. Императив гуманизма: каждый должен способствовать каждому в освоении ценностей. Ключевые слова: благо, ценность, метафизика, цивилизация, гуманизм, современность.
Analyomen 2, Vol 3: Philosophy of Mind, Practical Philosophy, Miscellanea
2001
Vorwort Das vorliegende Buch ist eine Überarbeitung meiner von der Universität Düsseldorf angenommenen Habilitationsschrift "‚Vernunft' und ‚Verstand' in der Analytischen Philosophie -eine Problemgeschichte". Das Thema dieser Arbeit hört sich an, wie Michael Müller einmal bemerkte, wie "die indische Eröffnung im Fußball". Irgendwann werden wohl auch die Inder einmal an einer WM teilnehmen. Jedenfalls üben sie sicher schon fleißig. Entsprechendes gilt hier. Die Anregung, eine Reihe von Untersuchungen in Richtung auf das Thema hin zu vertiefen und zusammen zu bringen, stammt aus einer diesbezüglichen Nachfrage Tilman Borsches bezüglich des entsprechenden Artikels im Historischen Wörterbuch der Philosophie. Das daraus entstandene Projekt hat zunächst Ulrich Claesges, wie schon einige meiner Projekte zuvor, unterstützt; die Deutsche Forschungsgemeinschaft nicht. An der Universität Düsseldorf hat sich Dieter Birnbacher des Projektes angenommen. Verbesserungen zu Vorgängerversionen ergaben sich durch die Kommentare von Dieter Birnbacher, Axel Bühler, Ulrich Claesges und Ulrich Pardey. Die Zahl derer, die weder einen Entwurf gelesen haben noch diese Endfassung lesen, steigt ständig. Beate Bartlewski hat eine Version Korrektur gelesen. Axel Bühler perhorreszierte die Begrifflichkeit philosophischer Diskurse (die Untersuchung greift bei der Diskussion einiger Positionen deren Terminologie auf). Die Qualität des Endproduktes lässt bedauerlicherweise trotz all dieser Verbesserungshinweise zu wünschen übrig. Allerdings kommt dieser Mangel ja dem Meisten zu, das unter dem Titel "Philosophie" so veröffentlicht wird. Die Leser mögen das verzeihen. Die Kürzungen betreffen einen Anhang zur Grundbegrifflichkeit der Entscheidungstheorie sowie längere darstellende Passagen; an diesen Stellen verweise ich auf die Sekundärliteratur oder die Originaltexte. Der Zusammenhang der thematischen Entwicklung bleibt jedoch gewahrt. Die m.E. größte bestehen bleibende Lücke ergibt sich aus einer Konzentration auf die theoretische Philosophie. VIII. Literaturverzeichnis 235
›Naturkapital Deutschland – TEEB DE‹ ist ein interdisziplinäres Vorhaben, das zum Ziel hat, die Fragestellungen und Forschungsansätze der internationalen Studie ›Die Ökonomie von Ökosystemen und der Biodiversität‹ (The Economics of Ecosystems and Biodiversity, TEEB) auf die Erhaltung von Biodiversität und Ökosystemleistungen in Deutschland anzuwenden. Die internationale TEEB-Studie wurde von Deutschland im Rahmen seiner G8-Präsidentschaft im Jahr 2007 gemeinsam mit der EU-Kommission initiiert und mithilfe zahlreicher weiterer Institutionen unter der Schirmherrschaft des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP) durchgeführt. Leiter der internationalen TEEB-Studie war der indische Ökonom Pavan Sukhdev. Der Studienleiter von ›Naturkapital Deutschland – TEEB DE‹ ist Prof. Dr. Bernd Hansjürgens, Helmholtz-Zentrum für Umwelt forschung – UFZ, Leipzig. Ähnlich wie die internationale Studie basiert ›Naturkapital Deutschland – TEEB DE‹ auf der unabhängigen und freiwilligen Mitarbeit eine...
Welche Rolle spielen Werte in der gegenwärtigen Gesellschaft? Findet tatsächlich der vielzitierte Werteverlust statt oder vielmehr ein Wertewandel – weg von klassisch-bürgerlichen Tugenden hin zur Selbstverwirklichung des Subjektes durch Partizipation?
Politiken der Reproduktion
»[I]ch musste ja auch ein bisschen den Schein wahren, dass wir natürlich auf jeden Fall eigentlich vorhaben, ins Krankenhaus zu gehen.« (Interview Theresa 1) Dieser Artikel beleuchtet Aushandlungen von Normalitäten rund um Geburt aus randständigen Perspektiven: Der Perspektiven dreier Frauen, die sich entgegen der Mehrheit der werdenden Eltern in Deutschland nicht für eine vaginale Geburt in einer Geburtsklinik entschieden haben, sondern in einem Fall für eine begleitete Hausgeburt, im zweiten Fall für eine unbegleitete Hausgeburt (sogenannte Alleingeburt) und im dritten Fall für einen sogenannten Wunschkaiserschnitt im Krankenhaus. Es werden dazu Ergebnisse einer ethnografischen Studie 2 vorgestellt, die analytisch auf einen sehr speziellen Ausschnitt des Natalitätsfelds 3 blickt. Dass diese Perspektiven als randständig in Bezug zur Normalität-verstanden als »das Gewöhnliche, Übliche, Verbreitete« (Schröder/Wrana 2015: 11)-bezeichnet werden können, erklärt sich beim Blick auf die Statistiken: 98,7 Prozent aller Geburten in Deutschland fanden 2017 in Krankenhäusern statt (DGGG/DGHWI 2020). Von diesen Geburten waren etwa 30,5 Prozent Kaiserschnitte (DGGG et al. 2020). Die wenigsten, ca. drei bis vier Prozent, sind dabei sogenannte Wunschkaiserschnitte, also Kaiserschnitte, die nicht medizinisch indiziert sind (vgl. Baumgärtner 2013: 83). Sogenannte Alleingeburten, d.h. Geburten ohne professionelle Begleitung, werden nicht separat erfasst. Die überwältigende Mehrheit der Schwangeren in Deutschland entscheidet sich also seit inzwischen vielen Jahren für eine vaginale Geburt in einer Geburtsklinik. Damit stellt der Wunsch nach einer vaginalen Klinikgeburt eine Normalität dar. Wir können davon ausgehen, dass sie als Orientierungsrahmen fungiert und Schwangere sich 1 Alle Namen sind pseudonymisiert. 2 Die Studie wurde 2019 im Rahmen einer an der Philipps-Universität Marburg eingereichten kulturund sozialanthropologischen Masterarbeit mit dem Titel »Regie führen, statt mitspielen? Weibliches Empowerment in Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett« (Rörig 2019) durchgeführt. 3 Natalitätsfeld wird hier verstanden als eine Landschaft aus Orten, Akteur*innen, Diskursen und Themen, die rund um die Geburt eines Kindes zu verschiedenen Zeitpunkten eine Rolle spielen. Zum Themenkomplex Natalität siehe auch Rose/Schmied-Knittel (2011).
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