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Natürlichkeit als Wert

2002, Analyse & Kritik

Abstract

The predicate "natural" is often used in a normative fashion, espedally in Bioethics. But that something is natural does not alone suffice to explain its value. In this essay, 1 want to fulfil mainly two tasks: Firstly, to differentiate between several usages of the concept of naturalness and scrutinize whether they may serve a function in ethics; secondly, to argue for the (eudaimonistic, not moral) value of naturalness in certain respects. The value of the natural lies firstly in its significance for human wellbeing: spedfic natural functions form necessary elements and conditions of the ability to lead a good life. Secondly, the very feature of the natural, its being purposeless, which implies that we cannot read our aims out of nature, serves as the basis of its eudaimonistic value.

Key takeaways

  • Die Natur kann uns zwar nicht den Weg weisen, und es ist daher sinnlos, ihr blindlings folgen zu wollen; aber gerade die Tatsache, dass sie für den Menschen keinen unmittelbar wegweisenden Charakter hat; sollte zu einer Haltung des Respekts dem Natürlichen gegenüber und zur Anerkennung seines Werts führen.
  • So scheint es nicht sonderlich verwegen, das für den Menschen spezifisch Gute und Wertvolle in Relation zu seiner natürlichen Beschaffenheit zu sehen, bedenkt man, dass der Mensch selbst ein Naturwesen ist -ein Tier.
  • Da natürliche Ereignisse für den Menschen schreckliche, ja sogar tödliche Folgen zeitigen können, fragt sich, wie Natürlichkeit zu einem Gütesiegel werden konnte.
  • Als Wertbegriff verstanden wird hier ein Ideal der natürlichen, der für den Menschen guten Lebensweise entworfen.
  • Statt aus der Natur Zwecke für den Menschen zu importieren, kann auch der umgekehrte Weg eingeschlagen werden, nämlich menschliche Interessen in die Natur exportiert werden.