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enzyklopädisch sowie landeskundlich; sie folgte nicht mehr primär den theologischen Ordnungen und dem Wunderglauben der früheren Berichte. Es entstanden grundlegende Standardwerke wie jene Trigaults, Semedos, Martinis und Kirchers [13. 1565-1571], die im 18. Jh. nur noch verfeinert wurden. Das Augenmerk richtete sich auf polit. Formen asiat. ÑStaatenbildung, bevor es sich im 18. Jh. dann stärker auf die aufklärerischen Fragen rechten Handelns im Verbund mit richtiger Einsicht konzentrierte. Die O. R. erschienen im 17. Jh. zunehmend nur noch als skurrile Kontrastzugaben zu allgemeinen Vergleichen von China und Europa. Wie die Abwesenheit von Theorie und Logik angesichts der technischen Fortschrittlichkeit Chinas in Europa seltsam anmutete, so erschienen angesichts der Kultiviertheit, der hohen Moral, der Disziplin institutioneller Organisation, der ausgewogenen Rechtsordnung und der verfeinerten Ñostasiatischen Künste die »plumpen« relig. Handlungen und Überzeugungen dem aufgeklärten europ. Publikum als abwegig, fremd und infantil.
2015
Die Beschäft igung mit mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Wirtschaft s-und Rechnungsbüchern hat derzeit Konjunktur. Zu Recht. Denn sie bieten als Fragmente ebenso wie als serielle Quellen verschiedenen Disziplinen das bislang vielfach noch ungenutzte, aber doch in den Archiven bereit liegende Material für unterschiedliche Fragestellungen. Geschichtswissenschaft und Linguistik, Editionswissenschaft , Medienforschung und Wirtschaft sgeschichte beteiligen sich an ihrer Erschließung und an ihrer Auswertung, wobei sich Form und Inhalt wechselseitig ergänzen. Item Äußere Gestalt, formaler Aufbau Ordnung auf dem Papier schafft Ordnung im Kopf-und umgekehrt. Es ist überwiegend Papier, vielfach im schmalen Hochformat, das für Wirtschaft s-und Rechnungsbücher verwendet wurde, denn es handelt sich hier ja im besten Sinne um pragmatisches-und nicht repräsentatives-Schrift gut. Und es ist der Kopf eines Schreibers, der die ihm vorliegenden Informationen, vielleicht auf Zetteln, Vorschrift en, Wachstafeln oder noch anders, sortiert, gliedert, ordnet und diese von ihm geschaff ene Ordnung buchstäblich ‚in Form bringt'. Normen, Richtlinien oder gar Handbücher für die Gestaltung von Rechnungsbüchern gab es nicht. Schreiber und Schreiberinnen schufen ihre eigenen, durchaus ähnlichen, einem pragmatischen Denken folgenden Ordnungen und Notierungen, aber eben doch mit jeweils individuellen Systematisierungen, die auch innerhalb derselben Institution mit einem neu ordnenden Kopf und einer neu schreibenden Hand wechselte. Schrift art und Schrift größe, Zeilenabstand und Einrückungen, Hervorhebungen, erreicht durch eine wechselnde Federführung oder farbige Initialen, Unterstreichungen, einfach oder doppelt, Spalten oder Fließtext, Randgröße, Kennzeichnung neuer Absätze durch ein stets gleiches Zeichen usw., mithin die Form und Tiefe der Rubrizierung lassen die sorgfältigen Überlegungen sichtbar werden, die die Schreiber 8 Die Herausgeber anstellten, damit ein Rechnungsbuch übersichtlich und ggf. auch für andere Nutzer handhabbar blieb. Einerseits. Andererseits befand sich ein Rechnungsbuch in permanentem Gebrauch und damit steter Veränderung. Überschriebenes und Durchgestrichenes, Eingeklebtes und Herausgeschnittenes zeigen nicht nur die Benutzerspuren, sondern die Prozessualität, ja geradezu die verschiedenen Zeitebenen in der Entstehungsgeschichte eines Rechnungsbuches, wie es letztlich im Archiv überliefert ist. Und damit verweist die äußere Form auch auf den inneren Gehalt der in Rechnungsbüchern eingeschriebenen Texte. Item Innerer Aufbau und Inhalte Die Vielfalt dessen, was die Inhalte von Rechnungsbüchern bieten, erschwert eine Gliederung ihrer Präsentation, die nicht automatisch einer Gewichtung oder Wertung gleichkommt. Dennoch lassen sich diese Texte unterschiedlicher Provenienz und Zeitstellung (von 1129 bis 1675) überraschend gut und mit großem Erkenntisgewinn nebeneinander legen, bzw. wie es hier geschieht, in einem Band vereinigen. Deshalb sei auch an dieser Stelle betont, dass die hier erwähnten Annäherungen als gleichrangige Wege verstanden werden sollen, die eben aus verschiedenen Richtungen ihrem gemeinsamen Ziel, der interdisziplinären Erschießung der Quelle "Rechnungsbuch" zusteuern. Item Dinglichkeit Die in Wirtschaft s-und Rechnungsbüchern aufscheinende Materialität des spätmittelalterlichen Alltags ist keinesfalls auch immer greifbar oder handhabbar. Maße und Gewichte kommen ganz selbstverständlich zur Anwendung: Getreide und Gemüse, Garn und Gewürze, Holz und Steine etc. werden in Einheiten notiert und berechnet, die den Schreibenden bekannt, vertraut und eben ganz selbstverständlich waren. Der Transfer in uns heute geläufi ge Einheiten gelingt eher selten und ein abwägender Vergleich gelingt nur, wenn sich eben passende Vergleichsdaten aus verschiedenen Regionen fi nden. Die Frage, in welchen Größen-, Gewichts-und Maßordnungen Produzenten wie Konsumenten dachten und entsprechend die Verbrauchsgüter des Alltags und die Luxusgüter des Festtags zur Verfügung standen, lässt sich also-über die sprachliche Variante hinaus-in der Regel kaum oder nur mit vielen Unsicherheiten beantworten. Ähnliche Schwierigkeiten bereiten die numismatischen Informationen. Die Einträge in den Rechnungsbüchern benennen Geldwerte, doch deren Darstellung in realen Münzen oder virtuellen Recheneinheiten bleibt verborgen, erst recht die Vergleichbarkeit eingedenk der verschiedenen Währungen in einer Vielzahl von Territorien und der unterschiedlichen Nutzung und Wertigkeit verschiedener Metalle. Und doch führt die Betrachtung von in den Rechnungsbüchern genannten Währungen zu den wirtschaft lichen Fragen der ökonomischen Verfl echtungen innerhalb Einleitung 9 Die Kunst, Daten in Informationen umzuwandeln Zur Auswertung eines zisterziensischen Rechnungsbuchs aus dem 13. und 14. Jahrhundert und den Herausforderungen in der Analyse serieller Wirtschaft squellen Julia Bruch »It is about transforming data into information.« 1 So beschreibt der Wirtschaft shistoriker Guillaume Daudin die Aufgabe der Geschichtswissenschaft im Umgang mit wirtschaft lichen Quellen. Er empfi ehlt als eine Möglichkeit einer solchen Transformation, quantitative Analysemethoden aus dem Bereich der Betriebswirtschaft slehre anzuwenden. 2 Daneben besteht beispielsweise auch die Möglichkeit, spezielle mathematisch-statistische Ansätze zu wählen. 3 Die momentane Auswertungspraxis in der Forschung zeigt, dass weniger die Methodenvielfalt der Betriebswirtschaft slehre, 4 dafür umso mehr Ansätze der Soziologie 5 und der Kulturwissenschaft en 6 in 1 Guillaume Daudin, Quantitative Methods and economic History, in: Francesco Ammannati (Hg.), Dove va la storia economica? Metodi e prospettive secc. XIII-XVIII = Where is economic history going? Methodes and prospects from the 13th to the 18th century,
In: Francois Guesnet (ed.) Zwischen Graetz und Dubnow. Jüdische Historiographie in Ostmitteleuropa im 19. und 20. Jahrhundert. Leipzig: Leipziger Akademische Verlagsanstalt 2009, 177-201.
Opera historica, 2019
Die Gründe für die wissenschaftliche Erforschung der europäischen Frühen Neuzeit, Reformation und Gegenreformation wurzeln in Russland noch im 18. Jahrhundert in der Zeit von Peter dem Großen. Im Jahre 1724 wurden in Petersburg drei wichtige akademische Einrichtungen gegründet: die Russische Akademie der Wissenschaften, die Universität und das akademische Gymnasium. Die akademischen Sitzungen fanden in der heutigen Kunstkammer in St. Petersburg statt. Dort war auch die akademische Bibliothek untergebracht, die erste öffentliche Bibliothek in Russland, deren Kern die Privatsammlung von Peter dem Großen bildete. Dadurch wurden die Grundlagen des wissenschaftlichen Lebens wie auch der historischen Forschungen in Russland institutio nell geformt. 1 Zwei äußerst wesentliche Faktoren haben die Entwicklung der russischen Geschichtswissenschaft im 18. Jahrhundert im Großen und Ganzen bestimmt. Es geht um den Einfluss der deutschen Tradition akademischer Universitätswissenschaft einerseits und um protestantische Ansichten, die von Deutschen hereingebracht wurden, andererseits. Peter der Große hat die Akademie der Wissenschaften in St. Petersburg unter dem Einfluss des berühmten deutschen Philosophen und Historikers Gottfried Wilhelm Leibnitz gegründet, einem Mitbegründer der Preußischen Akademie in Berlin. Nach seinem Tode und gemäß seinem Rat und seinen Entwürfen hat der erste russische Kaiser seine Idee in St. Petersburg verwirklicht. Die ersten Gelehrten und Pädagogen, die an der Petersburger Universität lehrten, waren Kollegen von Leibnitz aus Brandenburg, Kursachsen und Thüringen. Die meisten deutschen Wissenschaftler, die nach St. Petersburg kamen, gehörten zu den Freunden und Schülern des berühmten Philosophen und Historikers. 2 Es ist wichtig, hier Gerhard Friedrich Miller zu erwähnen, den 1
»Der Markt« gilt gemeinhin als zeitloser und effektiver Mechanismus zum Tausch von Gütern und zur Bildung von Preisen. Dieser Band, der die Ergebnisse des von der DFG geförderten Netzwerks »Das Versprechen der Märkte« bündelt, problematisiert diese Annahme und zeigt, dass Märkte das Ergebnis historischer Praxis sind: Sie entstehen und existieren durch das Marktgeschehen selbst, das weit über die Markttransaktion hinausreicht und durch die jeweilige Gesellschaft geprägt ist. Die Beiträge machen marktbezogene Praktiken von der Frühen Neuzeit bis zum beginnenden 19. Jahrhundert sichtbar und verknüpfen sie transregional vergleichend miteinander. Ausgangspunkte der Sondierungen sind so unterschiedliche Aspekte wie die Gestaltung und Bemessung von Waren, Werbung als Medium, die Begrenzung von Gewinnen oder der Zugang zu Märkten.
Arnold Jacobshagen, Ballett, in: Enzyklopädie der Neuzeit, im Auftrag des Kulturwissenschaftlichen Instituts Essen, hrsg. von Friedrich Jaeger, Stuttgart/Weimar (Metzler) 2005, Bd. 1, Sp. 936–942
2019
Die erweitere Version meines Beitrages zur Ortschronik von Oed-Öhling (2018) mit wissenschaftlichem Apparat und deutlich mehr Umfang.
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Comparative Southeast European studies, 1999
Digitale Revolution, Fordismus und Transnationale Ökonomie, 2018
Przegląd Historyczny, 2020
Ökologisches Wirtschaften - Fachzeitschrift, 2014
Zur Zukunft des Wettbewerbs, In memoriam Karl Brandt (1923-2010), 2012
Metaeuphemismen des Wirtschaftsdeutschen
Journal of contextual economics, 1993
Literatur und Wissen(schaften) 1890-1935. Eds. Christine Maillard/Michael Titzmann. Stuttgart, Weimar: Metzler, 2002
Schweizerische Zeitschrift Fur Forstwesen, 2007
Die Österreichische Schule der Nationalökonomie