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M. Porr 2004. An den Grenzen der Dinge. Schamanismus in der Steinzeit. Archäologie in Deutschland 6/2004, 8-12.
Nomaden, Flaneure, Vagabunden: …, 2006
2021
Rezension zu: Jean Clottes und David Lewis-Williams, Schamanen. Trance und Magie in der Höhlenkunst der Steinzeit. SPELÄO 2 - Kunst und Kultur der steinzeitlichen Jäger. Von Peter Nittmann aus dem Französischen übertragen und mit einer Einleitung versehen, Sigmaringen, Thorbecke, 1997. Format 27 cm x 31,5 cm, 120 S., 114 Abbildungen, davon 93 in Farbe, 4 Karten und Schaubilder, Leinen mit farbigem Schutzumschlag
Haptische Zugriffe auf gegenständliche Quellen. Eine Chance für historisches Lernen?, 2021
Potenziale eines haptischen Zugangs für blinde, sehbehinderte und sehende Gäste im Projekt NMsee (Potential of haptic access for blind, visually impaired and sighted guests in the NMsee project.)
Jahrbuch des Landgraf-Ludwigs-Gymnasiums, 2016
This article (written in German) traces the history of the monstruous or marvellous races of India (called Indian or Plinian races, too), the monsters that almost ubiquitous appear in Medieval art and literature. Unfortunately, due to limit of space, the allegorical interpretation of the monsters had to be left untouched. Instead it is argued that these monsters are still pretty alive today - although in far away regions, of course.
Konferenzband EVA Berlin 2017, 2017
Der vorliegende Beitrag zeigt am Beispiel des neolithischen Brunnens von Altscherbitz (Nordsachsen) eine Anwendung für VR bzw. Mixed Reality in der Archäologie. Der umfassend dreidimensional dokumentierte neolithische Brunnen wurde auf das VR-System Oculus Rift und auf das Mixed-Reality-System Microsoft HoloLens portiert. Neben der Herausforderung die sehr großen Datenmengen massiv zu reduzieren, ist besonders das Feedback von Nutzern und Ausstellungsbesuchern wichtig um zukünftige Projekte planen und umsetzen zu können.
The work is the result of a phd-project at the Goethe-University Frankfurt, financed by the DFG. It summarizes the history of the research about the phenomenon of "shamanism" and the often uncritical use of this mainly undefined term in archaeological interpretations.
Badisches Landesmuseum (Hg.): Kykladen ‒ Lebenswelten einer Frühgriechischen Kultur. (Badisches Landesmuseum Karlsruhe 2011) 32–40.
Aus indirekten Belegen lässt sich ableiten, dass das Mittelmeer und insbesondere die Agäis mindestens seit dem Epipaläolithikum ('11. Jt. v. Chr.) befahren wurde. Ein lndiz für die steinzeitliche Befahrung der Agäis liefen Obsidian von der Kykladeninsel Melos. Die Nutzung dieses für die Herstellung von Steingeräten hervorragend geeigneten Rohmaterials ist für die epipaläolithischen und mesolithischen Schichten der Franchthi-Höhle (Argolis) seit dem l0.Jahrlausend v.Chr. auf dem griechischen Festland nachgewiesenein Befund, der d ie Existenz seetüchti ger Wasserfa h rzeuge voraussetzt, die ein Aufsuchen der rund 140km entfernt liegenden Kykladeninsel Melos ermöglichten. Ein weiterer Hinweis JL Lebemsräurn*::
Heimat-Hefte für Dorf und Kirchspiel Ankum, 2016
Einleitung Dieser Artikel ist der erste in einer Serie von vier geplanten Beiträgen, die in den kommenden Jahren in den Heimat-Heften für Dorf und Kirchspiel Ankum erscheinen werden. Ausgangspunkt dieser Artikelserie sind die Ergebnisse der Ausgrabungen der Stadt-und Kreisarchäologie Osnabrück, die in den Jahren 2009 bis 2012 an der Kirchenburg zu Ankum durchgeführt wurden. Die archäologischen Untersuchungen erbrachten Funde und Befunde, die von der Steinzeit bis in die jüngste Geschichte hineinreichen. Um diese immense Zeitspanne von rund 5000 Jahren besser fassen zu können, und da nicht jede Epoche in den Funden gleich stark vertreten ist, behandelt jeder der geplanten Beiträge einen spezifischen Zeitabschnitt. Da bei den Ausgrabungen an der Kirchenburg nur wenige Funde gemacht wurden, die älter als das Frühmittelalter datieren, werden die Epochen Steinzeit bis Frühmittelalter in diesem ersten Beitrag zusammengefasst. Ab etwa dem 7. Jahrhundert nehmen sowohl die Funde als auch die Befunde, also die archäologischen Kontexte, aus denen die Funde stammen (wie beispielsweise Häuser, Gruben, Gräber usw.), beständig zu. Ab 977, dem Jahr der urkundlichen Ersterwähnung Ankums, ergänzen historische Nachrichten die archäologischen Funde. Der zweite Beitrag widmet sich der Karolinger-und Ottonenzeit, also einem Zeitraum, der ungefähr von der Mitte des 8. bis ins erste Viertel des 11. Jahrhunderts reicht. Aus dieser Zeit, die mit der Gründung und der formativen Phase des heutigen Ankum zusammenfällt, stammen die meisten Fundzusammenhänge. Der dritte Beitrag wird die darauffolgende Zeit des Hoch-und Spätmittelalters abdecken, bis etwa um das Jahr 1500. Aus diesem Zeitraum sind zwar Funde erhalten, jedoch sind ihre Kontexte meist stark durch spätere Bautätigkeiten gestört worden, so dass hier vor allem auch auf historische Nachrichten als Ergänzung der archäologischen Quellen zurückgegriffen werden wird. Der letzte Beitrag der Serie widmet sich schließlich der frühen Neuzeit und den Funden, die bis in das 20. Jahrhundert datieren. Aus diesem Zeitabschnitt sind einige bemerkenswerte Funde und Befunde erhalten geblieben, die den steten Wandel des Kirchenburggeländes bis zu seiner heutigen Form dokumentieren. In allen vier Artikeln wird neben Ankum, das deutlich in den Fokus der Betrachtungen gerückt wird, auch das Umland mit den Gemarkungen Aslage, Brickwedde, Druchhorn, Holsten, Nortrup, Rüssel, Tütingen und Westerholte einbezogen. Auf diese Weise wird deutlich herausgestellt, welche Rolle der Ort und seine Umgebung im Laufe der vergangenen 5000 Jahre spielte.
Zusammenfassung von: Anton Bierl 'Schamanismus' und die Alte Komödie. Generischer Rückgriff auf einen Atavismus und Heilung Anton Bierl verbindet die Alte Komödie überraschend mit dem Motivkomplex des 'Schamanen' bzw. des in Griechenland existierenden Goes oder Magos. Nach einem wissenschaftsgeschichtlichen Abriß zum 'Schamanismus' in der Altertumswissenschaft setzt sich der Autor ausdrücklich von Ursprungsspekulationen ab, sondern verwendet das religionswissenschaftliche Phänomen im Sinne eines mentalen Phantasiekonstrukts, dessen performatives Potential den gattungskonstitutiven Sturz in grotesk–atavistische Räume und Spielweisen auf der komischen Bühne umsetzen kann. Insbesondere die Motive der Heilung und der Himmel– und Hadesfahrt, die bisher kaum Beachtung gefunden haben, sowie das ambivalent–exzessive Verhalten des komischen Helden und die alogisch–nichtnaturalistische Poetik der Komödie können auf der Folie eines 'schamanisierenden' Goes erklärt werden. In volkstümlichen Spielweisen des Marktplatzes bleibt ein solches Theater von Possenreißern und Quackdoktoren durch die Geschichte aktuell. Der Aufsatz endet mit einer praktischen Anwendung der Theorie anhand einer kurzen Interpretation des Friedens des Aristophanes. Die einfache Handlung, die sich durch einen Ritt in den Olymp zum Zwecke der Therapie im umfassenden Sinne auszeichnet, erhält damit über das rein Politische hinaus einen neuen Sinn.
Peinlichkeit und ihre Vermeidung im Kontext des modernen westlichen Schamanismus Wir hatten verabredet, dass ich sie abhole. Sie habe heute Vormittag Zeit, sich um die Geister zu kümmern, die sich laut Aussage der Katze meiner Kinder in unserem Garten aufhalten. Das hatte sich ein paar Tage zuvor herausgestellt, als wir in der >>schamanischen Trommelgruppe«, an der ich seit etwa einem halben Jahr teilnahm, die Kommunikation mit Tieren geübt haben. Jeder hatte ein Foto seines Haustieres mitgebracht und überließ es einem anderen, mit diesem, wie es hieß, telepatisch Kontakt aufzunehmen. Und auf die Frage, warum unsere Katze nicht aus der Wohnung gehen mag, erfuhr eine der Anwesenden von dieser, dass sie Angst vor den drei dunklen Gestalten in unserem Innenhof habe. Auf mein vielleicht etwas verunsichertes Lächeln kam der Vorschlag der unausgesprochenen Leiterin der Gruppe zu einem Hausbesuch. Das hatte ich gerne angenommen. Jetzt allerdings, wo wir gemeinsam im Auto sitzen, weicht meine Vorfreude auf ein exotisches Feldforschungserlebnis der Sorge um meine soziale Reputation. Vormittags ist eigentlich eine günstige Zeit, denke ich, die meisten Kinder aus unserem städtischen Mehrfamilienmietshaus müssten in der Schule oder im Kindergarten sein, und ich hoffe, dass auch die meisten Erwachsenen außer Haus sind und die Hausmeisterin nicht gerade im Garten arbeitet. Ich bin schon einmal froh, zu sehen, dass mein Besuch keine Trommel dabei hat. Sie scheint meine Besorgnis zu merken, als ich vorsichtig frage, was denn eigentlich gleich passieren solle. Keine Angst, meint sie, das meiste könnten wir drinnen erledigen, sie hätte gestern schon ein bisschen vorgearbeitet, es werde wohl alles nicht so schwierig werden. Außerdem lege sie keinen Wert darauf, allen zu zeigen, dass sie die tolle Geisteraustreiberin sei, das würde sie lieber dezent erledigen. Es stellt sich dann heraus, dass es sich um die Seelen drei er Verstorbener handelt, die denWeg zu dem für sie richtigen Platz noch nicht gefunden haben. Mit dem Tensor, einer Art Pendel, durch den Garten
M.A. Thesis - Schamanismus im Himalaya als Schnittflache mündlicher und schriftlicher Traditionen, 2001
Anhand neueren ethnographischen Materials aus der Himalaya-Region (Ethnien tibeto-burmanischer Sprachzugehörigkeit), soll die dort desöfteren eher beiläufig erwähnte Konfrontation lokaler Traditionen mit den etabliert-institutionalisierten Traditionen des tibetischen Buddhismus oder des Hinduismus in Form einer Auseinandersetzung zwischen mündlicher und schriftsprachlicher Überlieferung, näher untersucht werden. Mittels des Materials über die jeweiligen lokalen und institutionalisierten religiösen Spezialisten, soll ein (zumindest für die untersuchte Region) spezifisches Charakteristikum des Schamanismus offengelegt werden: seine grundlegende Verknüpfung mit oralen Wissensbeständen und mit oraler Wissensproduktion. Zugleich soll versucht werden, die Wechselwirkung dieser "schamanisch"-mündlichen Tradition mit buddhistischen Ritualspezialisten ins Auge zu bekommen: wie werden von deren Seite "schamanische" bzw. mündliche Techniken der Legitimation und Wissensproduktion (Träume, Visionen) funktionalisiert, bzw. transformiert und wie drückt sich diese Konfrontation mit einer literalen Tradition im Selbstverständnis der Schamanen aus. Wie vollzieht sich der Prozeß religiöser Innovation auf medialer Ebene, d.h. hier, auf der Ebene der Verschriftlichung mündlicher Traditionen? Die Untersuchung soll sich dabei zwar einerseits besonders auf die inneren Verflechtungen und Schnittflächen zwischen mündlichen und schriftsprachlichen Wissensformen und deren Produktion konzentrieren, andererseits erfordert es aber sowohl der Hauptaspekt "Schamanismus" (besonders unter dem Gesichtspunkt der darin deutlich werdenden Verflechtung kulturell-ethnischer Funktionsträger wie "Barden" und "Schamanen") aus religionswissenschaftlicher Sicht, als auch das Paradigma der "Oralität" aus methodischer Sicht, an geeigneter Stelle auf zusätzliches Material aus geographisch unmittelbar angrenzenden (Karakorum), oder entfernteren Regionen (Sibirien, Lateinamerika) zurückzugreifen, soweit es zum weiteren Verständnis beiträgt. Als methodisch-theoretisches Grundgerüst dient in erster Linie einer der Hauptvertreter der sog. "oralist school", Walter Ong. Dessen Thesenmaterial soll im Verlauf der Arbeit nach und nach eingebracht werden, um so dessen Relevanz zu zeigen und das präsentierte religionswissenschaftlich-ethnographische Material methodisch zu kontextualisieren. Im Idealfall kann so eine neue Sichtweise auf Phänomen und Begriff des "Schamanismus" (zumindest auf die behandelte Region bezogen) geschaffen werden.
2019
Die Externsteine bei Horn-Bad Meinberg im sudlichen Teutoburger Wald sind ein Natur- und Kulturdenkmal von hohem Rang und ein beliebtes Ausflugsziel. Die Anlagen an den Externsteinen werden von der Wissenschaft mehrheitlich als Relikte des christlichen Mittelalters gedeutet, in den 1920er- und 1930er-Jahren wurden sie allerdings von volkischer und nationalsozialistischer Seite als vorchristliche Kultstatte und Standort der altsachsischen Irminsul propagiert. Die Felsengruppe ist daher bis heute ein Symbolort rechter Gruppierungen. Der Ort zieht aber auch esoterisch und neuheidnisch orientierte Menschen an, die nicht dem rechten Spektrum zugeordnet werden konnen. Der Landesverband Lippe als Trager setzt auf Forderung und Vermittlung wissenschaftlicher Forschung zu den Externsteinen, respektiert aber auch die Interessen der alternativen Externsteine-Szene. Der Verfasser pladiert aus seiner ehrenamtlichen Erfahrung heraus fur eine solche Koexistenz widerspruchlicher Deutungen an den Ex...
Die Überlieferung der Traktate über die geschnitzten Steine ist eine der langwierigsten des Mittelalters, und die Studien über sie sind durchaus selten 1 . Allem Anschein nach hat die Schwierigkeit manchen erschreckt, obwohl jene Texte wertvolles Material zur Mentalitätsgeschichte liefert. Die Information, die sie enthalten kommen aus einer fernen Vergangenheit, und die bisherigen Studien haben den Tradierungsweg einigermaßen erschloßen. Er geht von Babylon zum Abendland über Ägypten, Griechenland und die arabischen Länder 2 . Die Spuren solcher Traktate findet man in den Lapidarien jener Länder, die Magiern zugeschrieben wurden, deren Namen wir dank der Naturgeschichte von Plinius dem älteren kennen 3 . Bis zum Beginn des 13. Jahrhunderts belegen das Steinbuch von Evax-Damigeron 4 und die Kyraniden 5 diese Tradition, aber ab dann tauchen neue Informationen auf, die Übersetzungen aus arabischen astrologischen Büchern übermitteln 6 , welche auf Hermes'
Gezeichnete Evidentia
Fast zu übersehen, ist der kleine Stern am oberen Rand von Lorenzo Monacos Blatt mit der Reise der Heiligen drei Könige das Ziel der Reitenden (Abb. 1). 1 In nur wenigen Strichen auf das dunkle Himmelsblau gesetzt wird er umso wirkungsvoller, da sein Licht die gesamte Szene zu erhellen scheint. Dieses Licht fällt von oben in das Bild hinein und macht in der Hell-Dunkel-Komposition der Zeichnung die Szene erst sichtbar. 2 Es beleuchtet den im Zeigegestus erhobenen Arm des ersten Reiters und lässt Bärte und Gewänder aus dem Dunkel der Grundierung hervortreten. Denn die rot-bräunlich grundierte, durch Linien gerahmte Darstellung, die nur 258 × 182 mm misst, ist vor allem mit Weißhöhungen und dunklen Linien gestaltet. Die feine Zeichnung wirkt in ihrer farblichen Reduktion besonders im Gegensatz zum intensiv blauen Horizont und der Meereslandschaft, die in unterschiedlichen Tönen von Lapislazuli gestaltet sind. 3 Bei Betrachtung des Bildes stechen zwei Elemente hervor: Erstens die deutliche Reduzierung der künstlerischen Mittel auf linierte und schraffierte Darstellungen von Figuren und Oberflächen-die Zeichnung, und zweitens die durch die intensive Farbigkeit des Grundtons in den Fokus gerückte Materialität der Grundierung und die im Kontrast heraustretende Präsenz des Himmels. In ihrem Zusammenspiel ergeben sie ein
2013
Late Antique magic (mainly 2nd to 4th century CE) is a very transcultural phenomenon incorporating elements of different origin and blending them in a new whole. This meant serious fluctuation between scripts and languages, especially the rendering of non-Greek names and words in Greek script. In the process, what originally had semantic sense often grew into opaque sound-sequences only valued for their supposed power. Special attention is given here to the intermingling of Jewish and Egyptian traditions; especially the Egyptian gods Ptah and Thot can be taken up in otherwise Jewish contexts. While such a procedure seems like a classical case of 'syncretism', I see it as more profitable to focus on the question if after some time the 'foreign' element was still recognized as such or became fully integrated. Another point studied concerns magical practices which can be traced through centuries. While over time so much changes that the final result has few similarities with the starting point, some basic structural elements remain stable and are redefined on the concrete level according to the respective religious values. 178 Joachim Friedrich Quack ein Verständnis antiker Kulturen. Allerdings sollte man offen aussprechen, daß die aktuelle Blüte auch die Folge einer vorherigen jahrzehntelangen Mißachtung ist-die Magie war in weiten Bereichen des 20. Jahrhunderts so sehr ein vemachlässigtes Spezialgebiet weniger Forscher, daß der Nachholbedarf entsprechend groß ist. Der Begriff Magie ist allerdings religionswissenschaftlich alles andere als unumstritten, ja es gibt gute Argumente, die gegen seine Verwendung vorgebracht worden sind.2 3 Ich verwende ihn hier ohne den Anspruch präziser Begrifflichkeit vorrangig als bequeme kurze Ausdrucksweise, um damit bestimmte Arten von Ritualen zusammenzulässen, die manche Eigenschaften gemeinsam haben. Vor allem betrifft dies die Tatsache, daß sie relativ klar defmierte und spezifische Ziele haben, welche vorrangig den Interessen von einzelnen Individuen gelten, und üblicherweise nicht wiederholt zu festen Terminen durchgefuhrt werden, sondern einmalig entweder prophylaktisch oder in Reaktion auf eine eingetretene Krise. Damit sind sie nicht notwendigerweise verboten bzw. sozial verpönt-die Haltung hängt stark von der konkreten Gesellschaft ab aber es handelt sich um individuell durchgefuhrte Aktionen, oft vom Ritualisten allein, gelegentlich noch mit einem Medium, keineswegs immer gemeinsam mit dem Auftraggeber. Wenn ich speziell die spätantike Magie, vor allem in ihren Zeugnissen aus Ägypten, in den Vordergrund stelle, so hat dies einen guten Grund. Hier ist einerseits die Quellenlage vergleichsweise sehr gut,' andererseits die Interaktion der verschiedenen Mittelmeerkulturen so mit Händen zu greifen, daß diese Belege in einer Zeit, in der über Globalisierung und Multi-Kulti geredet wird, einen Ehrenplatz sicher haben sollten. Es bietet sich an, wenigstens einige wenige Bemerkungen zur sozialen Situierung der Magie in dieser Zeit, also den ersten nachchristlichen Jahrhunderten besonders in Ägypten, zu bieten.4 5 Wir stellen uns instinktiv wohl den Zauberer als absolut marginale, sozial geächtete Person vor und betrachten Magie generell als Phänomen einer ungebildeten Unterschicht. Für die Spätantike gerade in Ägypten ist das Bild erheblich komplexer. Sicher war Magie nicht etwas, was man in aller Öffentlichkeit trieb wie etwa die Philosophie der Schulen-dem stand schon die römische Gesetzgebung mit ihren Strafandrohungen für überfuhrte Magier entgegenf Aber es scheint doch zumindest so etwas wie kleine Zirkel und Gefolgschaften gegeben zu haben, die Netzwerke bildeten-jedenfalls gibt es in den Texten gelegentlich Angaben, man habe das Rezept von einem Kollegen
Archiv für Religionsgeschichte, 2004
Mein Dank geht an A Hausleiter für stete Diskussionsbereitschaft.
Rock on Top of Another Rock on Top of Another Rock, 2021
Text zur künstlerischen Arbeit "Rock on Top of Another Rock on Top of Another Rock" von Florian Huth, erschienen in der gleichnamigen Publikation.
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