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2011, Forschungsjournal Soziale Bewegungen
Solidaritätsbewegungen, 1994
Fridays for Future - Die Jugend gegen den Klimawandel
Kultur und Gedächtnis, 1988
2015
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Forschungsjournal Soziale Bewegungen, 2019
Die normative Garantie und faktische Umsetzung von gesellschaftlicher Teilhabe aller ist Grundlage für den gesellschaftlichen Zusammenhalt und die Glaubwürdigkeit pluraler Demokratien. Gleichzeitig werden permanent Auseinandersetzungen darüber geführt, wer "alle" sind: alle Menschen, alle Bürger*innen, alle Betroffenen, alle …? Außerdem ist die faktische Umsetzung von Teilhabe immer wieder unvollständig. Während sich manche aktiv für eine Ausweitung von gesellschaftlicher Teilhabe einsetzen, werden existierende Teilhabeschranken vielfach hingenommen, da die Norm der Teilhabe immer wieder für bestimmte, als anders oder nicht zugehörig beschriebene Gruppen in Frage steht. Einige erachten die mangelhafte Umsetzung oder aktive Einschränkung von Teilhabe bestimmter Bevölkerungsgruppen als legitim oder gar geboten. Die Diskussion um Teilhabe ist somit auch eng verknüpft mit Auseinandersetzungen von Zuschreibungen an und Kategorisierungen von Gruppen. Sie ist verbunden mit Identitäten und Politiken der Anerkennung und Abwertung (Benhabib 2002, Taylor 1992). Es geht also um einiges bei Fragen der gesellschaftlichen Teilhabe. Sie ist fundamental umkämpft und muss permanent neu verhandelt, neu erstritten werden. Die Geschichte sozialer Bewegungen ist daher zugleich eine Geschichte von Kämpfen um die Zuerkennung und Durchsetzung von Teilhabe in den unterschiedlichsten Lebensbereichen. Allerdings stellen sich Fragen der gesellschaftlichen Teilhabe nicht immer gleich salient und konfliktträchtig. Mit der Pluralisierung von Gesellschaften werden auch Teilhabekonflikte wahrscheinlicher und drängender. Derzeit befinden wir uns in einer Phase, in der vehemente Konflikte darüber ausgetragen werden, wer dazu gehören soll und wer nicht. Gestritten wird dabei insbesondere, wem nach kulturellen und ethnischen Kriterien Teilhabe zugestanden werden soll (Grande, 2018). Allerdings differenzieren sich die Konfliktparteien nicht ethnisch, sondern weltanschaulich entlang der Frage, wie viel soziale Vielfalt und Komplexität in der Gesellschaft zugelassen, akzeptiert, gewünscht ist.
2017
Interessengruppen und soziale Bewegungen Einleitung "¡Que se vayan todos!" (Alle sollen abhauen!), skandierten die Demonstranten im Dezember 2001 und in den Monaten danach bei ihren Protestaktionen in Buenos Aires und in ganz Argentinien. Soziale Bewegungen und große Teile der Mittelschicht richteten sich mit ihren Protesten in seltener Einigkeit gegen die gesamte politische Klasse des Landes, die sie für die tiefe wirtschaftliche und soziale Krise verantwortlich machten. Straßenblockaden, Stadtteilversammlungen und Fabrikbesetzungen etablierten sich als Formen der politischen Organisation und Mobilisierung, durch die die überkommenen Muster der politischen Repräsentation radikal in Frage gestellt wurden. Die großen Gewerkschaften, seit Mitte des 20. Jahrhunderts ein zentraler Akteur der argentinischen Zivilgesellschaft, blieben eher am Rande der Proteste. Zehn Jahre später ist das Land wieder zur Ruhe gekommen, die wirtschaftliche Situation hat sich deutlich verbessert, die soziale Situation ist nicht gut, aber auch nicht mehr derart aufgewühlt wie während der Krise von 2001/2002. Den Regierungen von Präsident Néstor Kirchner (2003-2007) und Präsidentin Cristina Fernández de Kirchner (seit Dezember 2007) ist es dank einer bis 2008 günstigen weltwirtschaftlichen Konjunktur im Rahmen einer neo-desarrollistischen Entwicklungsstrategie gelungen, die durch den kruden Neoliberalismus der 1990er Jahre verursachten wirtschaftlichen und sozialen Probleme zumindest ansatzweise zu bekämpfen. Es stellt sich die Frage, inwiefern die soziale Mobilisierung und die politische Repräsentation im heutigen Argentinien noch durch die Ereignisse zu Beginn des Jahrzehnts geprägt werden. Zumindest eines ist offensichtlich: Die traditionelle politische Klasse ist nicht "abgehauen", auch wenn die älteste politische Partei des Landes, die Unión Cívica Radical, in einer tiefen Krise steckt. Anders brought to you by CORE View metadata, citation and similar papers at core.ac.uk provided by Institutional Repository of the Ibero-American Institute, Berlin 1 Zur Entwicklung des Parteiensystems siehe den Beitrag von Ana Mustapic in diesem Band; zur Entwicklung der Sozialstruktur siehe den Beitrag von Carla del Cueto und Mariana Luzzi; zum Verlauf der Krise von 2001 siehe den Beitrag von Jonas Wolff. 2 Die Menschrechtsbewegung ist ein zentraler Bestandteil der argentinischen Zivilgesellschaft. Ich verzichte jedoch in diesem Beitrag auf eine Darstellung ihrer Entwicklung, da dies bereits in dem Beitrag von Feld/Jelin thematisiert wird. Zur Erinnerungskultur in Argentinien siehe auch die Beiträge in Birle/Gryglewski/Schindel 2009.
Als im Herbst über Monate hinweg immer Montags in hunderten Städten zehntausende Menschen auf die Straße gingen, um gegen die Sozialreformen der Bundesregierung und insbesondere gegen »Hartz IV« zu protestieren wurden in bundesdeutschen Medien immer wieder mal Sozialwissenschaftler befragt, ob es sich bei diesen Protesten denn um eine soziale Bewegung handle. Hinter dieser Frage steht meistens die implizite Aussage, dass, wenn es sich um eine soziale Bewegung handelt, die Proteste ernster zu nehmen seien, als wenn es sich nicht um eine soziale Bewegung handelt. Bemerkenswert ist weniger die relativ einhellige Einschätzung der Experten, dass es sich bei den Protesten noch nicht um eine soziale Bewegung handle, bemerkenswert ist, dass man sich offenbar wieder für das Phänomen soziale Bewegung interessiert, um das es in den 1990er Jahren -zumindest in Deutschland -relativ still geworden war. Die Jahrzehnte davor, also grob gesagt die Zeit zwischen 1967 und 1986, waren dagegen von einer explosiven Ausbreitung sozialer Bewegungen geprägt gewesen. Studenten, Frauen, Umwelt, Frieden, Anti-AKW, internationale Solidarität und viele andere Themen wurden in den 1970er und 80er Jahren von sozialen Bewegungen auf die politische Tagesordnung gesetzt. Der 68er Bruch mit der formierten Gesellschaft führte in den 1980er Jahren zu einer Veralltäglichung von Protest, die manche Kommentatoren von einer »Bewegungsgesellschaft« (Neidhardt und Rucht 1993) sprechen ließ. Die neuen sozialen Bewegungen waren in aller Munde, und in einer Vielzahl von Publikationen versuchte man -sowohl von politischer als auch von sozialwissenschaftlicher Seite -sich einen Reim auf das als neu empfundene Phänomen zu machen. Soziale Bewegungen wurden als nachhaltige Irritation des parlamentarischen Systems sowie der korporatistischen Arrangements in vielen Politikbereichen empfunden. Und sympathisierende Autoren und Autorinnen sahen in ihnen die Möglichkeit einer grundlegenden Demokratisierung der bestehenden Strukturen , Roth 1994. Allerdings folgte der anfänglichen Euphorie schon bald eine Ernüchterung, als in den 1980er Jahren erkennbar wurde, dass die demokratisierenden Impulse der neuen sozialen Bewegungen im Institutionensystem stecken blieben und höchstens zu kosmetischen Korrekturen führten. Um die Bewegungen wurde es stiller. Die Politik verlor das Interesse an ihnen und die deutsche Politikwissenschaft widmete sich wieder den Parteien und Institutionen, mit denen sie sich eh besser auskannte. Auch die Bewegungsakteure selber schienen immer weniger auf die Bewegungen zu vertrauen. Stattdessen brachten die 1990er Jahre einen Boom der Nichtregierungsorganisationen,
VS Verlag für Sozialwissenschaften eBooks, 1995
De Gruyter, 2013
Was bedeutet es und warum ist es für uns wichtig, über die Dauer unseres Lebens als individuelle Person fortzubestehen? Als Personen in der praktischen Wirklichkeit leben wir in einer sozial relational bestimmten Welt der Begegnungen. Wir sind Wesen, die etwas in qualitativ distinkter Weise wichtig nehmen und die ihr Leben nach bestimmten Wertorientierungen ausrichten. Die in der gegenwärtigen analytischen Philosophie dominierenden Ansätze zu Fragen diachroner Personenidentität verfehlen zumeist diese lebensweltliche Bedeutung. Der Ballast dieser Theorien, der am cartesianischen Substanzdualismus hängt, wird dadurch umgangen, dass Personen als psycho-physische Akteure aufgefasst werden, deren Identität durch die kontingenten faktischen Normen und Strukturen der Handlungswelt bestimmt wird. Im Zentrum des Buches steht ein Kriterium von Personenidentität als graduierbare Relation, die unsere Existenz auf einem Kontinuum zwischen Menschsein und Personsein lokalisiert. Dadurch wird der analytischen Obsession begegnet, die gesamte Debatte auf die metaphysische Frage nach eindeutig bestimmbarer numerischer Identität über die Zeit zu reduzieren und durch den Abgleich personenkonstitutiver Eigenschaften zu verschiedenen Zeitpunkten entscheiden zu wollen.
Theoretische Ansätze und Konzepte der Forschung über soziale Bewegungen in der Geschichtswissenschaft [Theories and Concepts of Social Movement Research in Historiography), edited by Jürgen Mittag and Helke Stadtland, pp.189-218, 2014
2018
Der Beitrag beschaftigt sich aus einer gedachtnistheoretischen Perspektive mit den Schnittstellen zwischen ‚Biographie‘ und ‚Gedachtnis‘. Anhand ausgewahlter Beispiele wird die ‚Gedachtnishaftigkeit‘ des Konzepts der Biographie aufgezeigt und die Relevanz gedachtnisbezogener Ansatze und Erkenntnisse fur die Biographieforschung diskutiert.
Vortrag am Institut für Soziologie, Magdeburg, 2019
Hochparterre, 2024
Der Architektur der sozialen Teilhabe verdanken wir einige der aufregendsten Wohnprojekte der letzten Jahre. Aber werden sie auch dem Bedürfnis nach Eigenheit gerecht? Eine kritische Betrachtung.
Gesellschaftliches Bewusstsein und kontaktvolle Präsenz-Soziale Arbeit als 'verlässliche Kooperation'? Angesichts der Privatisierung von Einrichtungen (wie Pflegeheimen oder Kliniken), des Umbruchs und Umbaus der ehemals gewährten und öffentlich getragenen sozialen Infrastruktur haben sich in Schottland Fachkräfte, zum Teil auch gemeinsam mit Nutzer_innen Sozialer Dienste organisiert und ihren Protest, ihr Nicht-Einverstanden-Sein z.B. mit den Slogans: " We are not for sale " ! Oder " We did not come in for this! " (also: " Wir stehen nicht zum Verkauf, und wir sind auch nicht in diesen Beruf gegangen, um das zu tun, was jetzt hier von uns verlangt wird. ") artikuliert. 1 Menschen, die sich auf solche Weise protestierend, widersprechend zu Wort melden, begehren auf, sie schaffen eine Öffentlichkeit, und schließen ungewöhnliche und ungewohnte Bündnisse, die sicherlich nicht ganz unkompliziert, vielleicht auch konfliktträchtig sind. Aber sie versuchen zum Ausdruck zu bringen, dass sie sich an dem, was gerade passiert in den sozialen Hilfelandschaften – eingebettet in einen bestimmten politisch-ökonomischen Prozess-nicht beteiligen wollen. 2 In Auseinandersetzung mit Hans Falcks Ideen (1997) sowie mit den gegenwärtigen gesellschaftlichen Prozessen und Auseinandersetzungen habe ich mich gefragt, inwiefern Soziale Arbeit so etwas wie 'Verlässlichkeit' überhaupt ermöglichen kann. Wir arbeiten in der Sozialen Arbeit ja keineswegs unter optimalen Bedingungen, haben oft nicht genügend Ressourcen zur Verfügung, um diejenigen fachlichen Qualitätsvorstellungen tatsächlich zu realisieren, die wir in der Sozialen Arbeit im Laufe der Zeit entwickeln konnten – etwa als Vorstellungen von einer dialogischen, solidarischen, kooperativen Praxis, als ko-produktive Arbeit mit unseren Adressat_innen. Vielmehr haben wir es mit vielfältigen Brüchen, Schwierigkeiten und Einschränkungen zu tun, die die Frage beeinflussen 'was bedeutet Verlässlichkeit und wie lässt sie sich womöglich auch unter diesen schwierigen Bedingungen in irgendeiner Weise als Qualität verwirklichen?' Mein eigener Versuch besteht darin, in diesem Zusammenhang die Dimension des zwischen-menschlichen und auch zwischen-leiblichen Kontaktes in den Blick zu nehmen, und doch zugleich immer auch die strukturellen Rahmenbedingungen mit zu thematisieren. Das Bewusstsein von den gesellschaftlichen Dimensionen und Bedingtheiten Sozialer Arbeit bezeichne ich hier als " gesellschaftliches Bewusstsein ". 1 1 Vgl. www.socialworkfuture.org/attachments/article/56/SWAN/Social Work Manifesto.pdf 2 Solche Initiativen gibt es in verschiedenen Ländern, und auch in der BRD haben sich in den letzten 10 Jahren erneut Gruppen kritisch denkender Sozialarbeiter_innen (vor allem in Arbeitskreisen Kritischer Sozialer Arbeit – vgl. www.kritischesozialearbeit.de) gebildet, die ihre Arbeit selbstkritisch überprüfen und aus dem Binnen-Raum sozialer Institutionen heraus versuchen, problematische Praktiken in den eigenen Arbeitszusammenhängen öffentlich zu machen.-Siehe dazu auch das von Mechthild Seithe und anderen gegründete Unabhängige Forum (www.einmischen.com).
1982
Die gesamten Uberlegungen beschranken sich dabei auf die Rekonstruktion, die das Handeln fur die Selbstbestimmung im deskriptiv-phanomenologischen Sinne spielt. Dies bedeutet insbesondere, das die gesamte normative und moralische Dimension der "Personlichkeitsbildung" hier ausgeklammert bleibt und alle Begriffe (z. B. "Anerkennung") als Beschreibung von Vorgangen, nicht als normative Kategorien, die eine Rechtfertigung verlangen, zu sehen sind. Ebenfalls konnen die Aspekte der Identitatsbildung, die diese durch die Konstruktion einer Historie, einer eigenen Geschichte, dem Individuum vorstellen, an dieser Stelle nicht naher diskutiert werden. Jene Einengung des Themas rechtfertigt die Auswahl der beiden Hegelpassagen, die sich noch im Vorfeld einer Moralitat des Handelns bewegen ebenso wie die beiden zur Konkretisation herangezogenen Ansatze von Mead und Schutz. Die Einengung erfolgt jedoch nicht in restriktiver, sondern in propadeutischer Absicht.
Frontiers in Sociology
In the second half of the 19th century, women began to organize worldwide to achieve the goal of gender equality. National women’s movements emerged and were followed somewhat later by the first transnational political mobilization of women on a larger scale. The range of topics that were on the national and international agenda included, alongside the access to education and the enforcement of equal civil rights, as well as the fight for political participation, with the women’s right to vote taking center stage.1 The political, social, and cultural contexts, in which women raised their voices, varied. On the national level, female activists often had conflicting positions and their strategies reflected a wide spectrum; the chosen forms and the course of the protest, on the other hand, showed similarities.
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