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Goldenberg et al AOES 4

2014

Im traditionsreichen Bergbaugebiet von Schwaz/Brixlegg in Nordtirol ist seit Mitte der 1990er Jahre eine umfangreiche prähistorische Kupfergewinnung auf der Basis von Fahlerzen nachgewiesen. 1 Zahlreiche, noch heute erhaltene Gruben, deren prähistorisches Alter lange Zeit unerkannt geblieben war, können mittlerweile einem spätbronzezeitlichen bis früheisenzeitlichen Bergbau zugeordnet werden. Neben vielfältigen Abbauspuren über und unter Tage konnten Aufbereitungs-sowie bislang zwei Verhüttungsplätze 2 aufgefunden werden. In der Zusammenschau der Ergebnisse von montanarchäologischen Prospektionen und archäologischen Ausgrabungen lässt sich hier ein bedeutendes Zentrum prähistorischer Kupferproduktion im Alpenraum erkennen. Im Rahmen des vom FWF, dem Land Tirol und weiteren Sponsoren geförderten SFBs HiMAT konnten die in den 1990er Jahren an der Universität Innsbruck begonnenen Forschungsarbeiten zu diesem Thema seit Sommer 2007 mit einem breit gefächerten interdisziplinären Ansatz erfolgreich fortgeführt werden. Für die Untersuchungen im Rahmen des SFBs wurde exemplarisch das kleine und relativ unbedeutende Bergbaurevier "Mauken" als "Key-Area" ausgewählt, das sich auf den Gemeindegebieten von Radfeld und Brixlegg im Bezirk Kufstein EHÀQGHW +LHU OLHJHQ DXI HQJVWHP 5DXP XQG LQ WHLOZHLVH spektakulärer Erhaltung eine Vielzahl von Bodenbefunden vor, die aufschlussreiche Informationen über den gesamten Bereich der metallurgischen Produktionskette auf dem Weg vom Erzabbau über Aufbereitung und Verhüttung bis zum Rohmetall liefern (Abb. 1). Die Ergebnisse der interdis-