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Kreutz et al Nervenheilkunde 2003

Abstract

Mit funktioneller Magnetresonanztomographie (fMRT) untersuchten wir die Wirkung ausgewählter klassischromantischer Instrumentalmusik auf die zerebrale Aktivität. Einer Stichprobe von n = 17 (7 weiblich) gesunden erwachsenen Versuchspersonen wurden je 10 Musikausschnitte mit »fröhlichem« und »traurigem« Ausdruck sowie rosa Rauschen jeweils für 20 Sekunden (im Wechsel mit gleichlangen, musikfreien Intervallen = Ruhebedingung) im Scanner dargeboten. Die Ausschnitte induzierten gleiche Lautstärken (gemessen in Sone). Anschließend beurteilten die Probanden den emotionalen Ausdruck derselben Ausschnitte auf Rating-Skalen. Die Ergebnisse dieser subjektiven Urteile entsprachen den intendierten Emotionskategorien. fMRT: Musik im Kontrast zum Rauschen (plus Ruhebedingung) aktiviert fokal-kortikale Areale bilateral (mit rechtshemisphärischer Betonung, Wernicke-Region und Heschlsche Querwindungen eingeschlossen) überwiegend im Gyrus temporalis superior. In den differenziellen Kontrasten zwischen den emotionalen Kategorien (»fröhlich« versus »traurig«) stellten sich bilaterale Cluster in den Temporalpolen, die als Assoziationskortex Teil des limbischen Systems sind, distinkt für die emotionale Qualität »fröhlich« dar. Der gegenläufige Kontrast »traurig« > »fröhlich« war nicht signifikant.