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Der Begriff "Aufmerksamkeit" im Werk Merleau-Pontys. 1942-1948

In seiner für die Thematik dieses Buchs ebenso einschlägigen wie grundlegenden Studie zur Phänomenologie der Aufmerksamkeit (2004) diagnostiziert Bernhard Waldenfels noch, dass Aufmerksamkeit zu den »nomadischen Begriffen« zählt, »die nirgendwo recht seßhaft werden«. 1 Dies scheint aber zumindest in jüngerer Zeit ihrer umfassenden Erforschung nicht zum Nachteil zu gereichen, denn in den letzten Jahren hat sich Aufmerksamkeit regelrecht zu einem zentralen wissenschaftlichen Thema zu Beginn des 21. Jahrhunderts entwickelt. Als Beleg dafür sei, ohne Anspruch auf Vollständigkeit zu erheben, auf zahlreiche seit 2000 erschienene Buchpublikationen in der Psychologie, der Philosophie und ihrer Geschichte, der Medien-und Kommunikationsforschung, den Neurowissenschaften, der Evolutionsbiologie, der Pädagogik, den Kulturwissenschaften sowie anderen Disziplinen verwiesen. 2 Die von Waldenfels konstatierte ›Heimatlosigkeit‹ der Aufmerksamkeit ist also offensichtlich kein Defizit mehr, sondern scheint sich heute sogar als ein Vorteil zu erweisen: Denn so ist sie offenbar für ganz unterschiedliche wissenschaftliche Zugänge empfänglich und bietet sich zugleich auch als Gegenstand einer interdisziplinär betriebenen Forschung an.