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A vision for more sustainable development of interdependent and connected infrastructure systems in Germany, with focus on climate neutral mobility
Governing the Modern Commons - The consequences of megatrends for market actors in the infrastructure sector (Survey)
2017
Institut zur Erforschung multireligiöser und multiethnischer Gesellschaften in Göttingen und Honorarprofessor für Soziologie und Ethnologie an der Universität Göttingen.
2014
Eine funktionsfahige Infrastruktur ist eine der wesentlichen Grundlagen einer funktionierenden und Wohlstand stiftenden Wirtschaft. Dies gilt sowohl fur die Industrie als auch fur den Dienstleistungssektor. Auch wenn dem Zustand der verschiedenen Infrastrukturen in Deutschland heute ein gutes Zeugnis ausgestellt werden kann, gibt es aufgrund von Qualitatsschwachen teilweise erhebliche Beeintrachtigungen der Geschaftsablaufe von Unternehmen. Die bestehende und gut ausgebaute Infrastruktur ist ein Standortvorteil fur Deutschland. Dennoch besteht Anlass zur Sorge angesichts der Herausforderungen, denen sich die wichtigsten Infrastrukturen ausgesetzt sehen: Bei Fernstrasen inklusive der Brucken ist besonders in den westlichen Bundeslandern eine zunehmende Alterung festzustellen. Bei der Kommunikationsinfrastruktur liegt die Aufgabe darin, die bestehenden Netze zu erganzen und durch neue Technologien hohere Qualitaten zu erreichen. Die Energiewende erfordert eine Anpassung des Stromnetze...
2018
Dessau-Roßlau, Dezember 2018 Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung liegt bei den Autorinnen und Autoren. Klimaresiliente und zukunftsfähige Infrastrukturen 5 Kurzbeschreibung Im Rahmen der Europäischen Anpassungsstrategie und der Weiterentwicklung der Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel (DAS) rückt die Klimaresilienz von Infrastrukturen zunehmend in den Vordergrund. Wichtige Gründe hierfür sind die Anfälligkeit von Infrastrukturen gegenüber Klima-Extremereignissen, ihre zentralen Versorgungsfunktionen für Wirtschaft und Gesellschaft sowie lange Planungszeiten und Lebensdauern, die es notwendig machen, auch langfristige Wandelprozesse bei der Planung zu berücksichtigen. Neben der Frage, wie Infrastrukturen klimaresilienter gestaltet werden könnten, muss auch die Frage nach zukunftsfähigen Infrastrukturen und deren Dienstleistungen in einer immissionsneutralen, ressourcenleichten Gesellschaft gestellt werden. Das im Auftrag des Umweltbundesamts durchgeführte Vorhaben "KLARIS-Klimaresiliente und zukunftsfähige Infrastrukturen" zeigt auf, wie heutige Infrastrukturen vernetzt sind und welche Schwachstellen bestehen. Darüber hinaus wird aufgezeigt, wie zukünftige Infrastrukturen unter den Bedingungen des Wandels beschaffen sein könnten und-unter dem Leitbild der Klimaresilienz und Zukunftsfähigkeit-sein sollten. Die vorliegende Veröffentlichung bildet den ersten von zwei Abschlussberichten des Projekts. Aktuelle Diskurse zur zukunftsfähigen Entwicklung von Infrastrukturen werden vorgestellt und ein übergreifendes Leitbild zukunftsfähiger und klimaresiliente Infrastrukturen entwickelt. Das Leitbild stellt einen normativen Referenzpunkt für den weiteren Diskurs über die Weiterentwicklung von Infrastrukturen dar. Es betont die gesellschaftliche Funktion von infrastrukturbezogenen Grunddienstleistungen und verdeutlicht zugleich, dass Zukunftsfähigkeit vor allem auch bedeutet, dass diese notwendigen Grunddienstleistungen so erbracht werden müssen, dass der Bau und Betrieb von Infrastrukturen klimaneutral und ressourcenschonend erfolgt und für künftige Generationen bezahlbar bleibt. Insofern gilt es nicht nur nach der Absicherung vorhandener Infrastrukturen sondern auch nach ihrer notwendigen technischen, institutionellen und organisatorischen Weiterentwicklung und ggf. Transformation zu fragen. Resilienz kann dabei abstrakt durch eine Reihe grundlegender Prinzipien der Infrastrukturgestaltung zum Ausdruck gebracht werden wie sie sich gleichermaßen dem Resilienzwie auch dem Transformationsdiskurs entnehmen lassen. Diese Prinzipien bedürfen ihrer Konkretisierung in Hinblick auf einzelne Infrastrukturen in deren jeweiligen räumlichen Kontexten.
Beton- und Stahlbetonbau, 2009
Aktives Erhaltungsmanagement von Infrastrukturbauwerken ist ein Problem des einundzwanzigsten Jahrhunderts, da sich der Erhaltungszustand und in Folge die Zuverlässigkeit bestehender Strukturen zunehmend verschlechtern. Diese Problematik fordert nach Fähigkeiten, Methoden und neuen Technologien, welche in bereits bestehende Ansätze und die Interaktion zwischen verschiedenen Interessenspartner, wie Wissenschaftler, Planer, öffentliche Einrichtungen und Benutzer einfließen sollten. Obwohl bereits großer Fortschritt im Bereich Strukturmanagement, Konstruktion und Lebenszyklus-Betrachtungen erzielt wurde, ist für jedes dieser Teilgebiete nach wie vor ein enormer Forschungsbedarf gegeben. Structural Concrete has a Future-Visions are getting Reality Active management of aging civil infrastructure is a 21st century problem that must be urgently solved as the condition and safety of existing structures deteriorate. This problem will challenge our thinking, methodologies, and ability to incorporate new technologies into existing approaches across a spectrum of interested parties; scientists, engineers structural, public officials, and users. Although great progress in the fields of engineers structural management, construction, and structural health monitoring has been made, integration of the milestones in each field remains an area in need of research.
Die Infrastruktur des postindustriellen Wohlfahrtsstaats, 2012
Der DV stand damit zu Beginn der Weimarer Republik vor völlig neuen Herausforderungen (zum Folgenden vgl. Sachße/Tennstedt 2005: 46-61). Während aber die große Mehrzahl der "Deutschen Vereine", jener für das Deutschland des späten 19. Jahrhunderts typischen Organisationen, sich-wie erwähnt-auflöste oder jedenfalls drastisch an Bedeutung verlor, gelang es dem DV sich durch energische Reformen von Organisation und Arbeitsweise den Erfordernissen der neuen Zeit zu stellen und neuerlich eine Führungsrolle auf dem Gebiet der Wohlfahrtspflege einzunehmen. Zentralfigur dieses Modernisierungsprozesses war Wilhelm Polligkeit. 10 Polligkeit wurde 1876 geboren. Nach dem Schulbesuch absolvierte er zunächst eine Banklehre, arbeitet zwei Jahre für die Deutsche Bank in Berlin und studierte dann von 1898-1902 Jura. Nach dem ersten Staatsexamen wurde er Privatsekretär des Frankfurter Großindustriellen und Großphilantropen Wilhelm Merton, 1903 Geschäftsführer und Mitglied des Vorstandes der von diesem begründeten "Centrale für private Fürsorge" in Frankfurt/M. Als solcher wurde er 1911 in den Zentralausschuss des DV berufen. 1917 wurde er Schriftführer, 1918 Mitglied des Vorstandes des DV. Von dieser Position aus leitete Polligkeit 1919 die grundsätzliche Reorganisation des Vereins ein. Auf sein Betreiben beschloss der Vorstand die Verlegung der Geschäftsstelle von Berlin nach Frankfurt und die Einstellung eines hauptamtlichen Geschäftsführers, die aus Mitteln des "Instituts für Gemeinwohl", einer Art Holding der Mertonschen Sozialunternehmungen, in denen Polligkeit ja führend tätig war, subventioniert wurde. Am 1. Mai 1920 übernahm Polligkeit dieses Amt. 11 Kernelement der Neuordnung der fachlichen Arbeit war die Einrichtung von "Fachausschüssen" für die Hauptarbeitsbereiche des Vereins, die die Arbeit des unbeweglichen Zentralausschusses spezialisierten und effektivierten. 12 Des Weiteren kam es zu mehreren Namensänderungen: Der Verein benannte sich in "Deutscher Verein für öffentliche und private Fürsorge" um, der Zentralausschuss wurde in "Hauptausschuss" und die Jahresversammlung in "Deutscher Fürsorgetag" umbenannt. Die Zahl der Vorstandsmitglieder wurde auf 14 erhöht, die der Mitglieder des Hauptausschusses auf maximal 150 festgelegt. 13 Abgeschlossen wurde die Reorganisation 1921 mit 10 Zu Polligleit vgl. Krug v. Nidda 1961; Stein 2009. 11 Nach einem kurzen Zwischenspiel des Ersten Beigeordneten Herrmann Hoog aus Höchst am Main. 12 Zunächst wurden fünf Fachausschüsse gebildet: einer für städtisches und einer für ländliches Fürsorgewesen, einer für private Fürsorgeeiner für öffentliche Jugendfürsorge und einer für soziale Ausbildung. 13 Nachdem bereits auf der Jahresversammlung 1917 die Zahl der Vorstandsmitglieder von 5 auf 12 und 1919 auf 14 erhöht worden war, wurde 1921 die weitere Erhöhung auf 20 beschlossen und die Zahl der Mitglieder des Hauptauschusses auf mindestens 100, höchstens 150 festgelegt. Der Deutsche Verein und die "duale" Wohlfahrtspflege einer Neuwahl des Vorstandes. Polligkeit wurde zunächst zum Zweiten Vorsizenden gewählt. 14 Im März 1922 legte der Erste Vorsitzende sein Amt nieder und Polligkeit avancierte auf diese Position. Damit hatte der DV zum ersten Mal einen Vorsitzenden aus dem Bereich der Freien Wohlfahrtspflege, und Polligkeit vereinigte die Funktionen des Geschäftsführers und des Ersten Vorsitzenden in einer Hand. Anfang der 1920er Jahre wurden auch die Publikationsreihen des DV neu geordnet. Die "Schriften des deutschen Vereins" hatten 1918 mit dem 107. Band das Erscheinen eingestellt, wurden aber bereits 1921 als "neue Folge" wieder ins Leben gerufen. Seit Februar 1920 gab der Verein daneben den auf aktuelle Informationen aus dem Fürsorgewesen ausgerichteten "Nachrichtendienst des Deutschen Vereins" heraus. Nach dem Wortlaut der Satzung lag der Schwerpunkt der Vereinsarbeit-wie in der Vorkriegszeitauch weiterhin bei den Mitgliedern, den Jahresversammlungen und den Publikationen. Tatsächlich aber hatten sich die Gewichte erheblich verschoben. Hauptausschuss und Vorstand waren gestärkt. In den Fachausschüssen hatte die fachliche Arbeit ein neues Zentrum und im Geschäftsführer ein neues professionelles Management. Die Mitgliederversammlung spielte demgegenüber nurmehr eine nachgeordnete Rolle. Bereits Anfang der 1920er hatte der DV sich also unter dem Einfluss von Wilhelm Polligkeit von einem ehrenamtlichen Honoratiorengremium zu einem professionell geführten Interessenverband entwickelt. Er war damit allerdings nicht automatisch einflussreicher geworden. Die Wurzeln des DV lagen in den Kommunen. Dort hatte vor dem Ersten Weltkrieg sein zentrales Aktionsfeld gelegen. In der Weimarer Republik hatte die Bedeutung der Kommunen in der Wohlfahrtspflege in dem Maße abgenommen, in dem die Bedeutung des Reiches zunahm. Zudem hatten die Gemeinden seit der Jahrhundertwende neue, eigene Organisationen gegründet, 15 die die Bedeutung des DV als kommunale Plattform minderten. Die Freie Wohlfahrtspflege auf der anderen Seite war jetzt in schlagkräftigen, reichsweiten Großverbänden organisiert und hatte von daher nur noch begrenztes Interesse an der Kooperation mit dem DV. Der Verein war also zwar organisatorisch modernisiert, in seinem Aktionsrahmen aber eher eingeschränkt. In dieser Situation griff Polligkeit auf ein Konzept zurück, das er seinem früheren Mentor und Arbeitgeber Wilhelm Merton verdankte: Die wissenschaftlich fundierte Expertise, die sich vom politischen Prozess der parlamentarischen Demokratie, der ohnehin von politischen Parteien und Lobbyorganisationen besetzt war, bewusst abgrenzte, sich als 14 Zum Ersten Vorsitzenden des Vereins wurde der Hamburgische Staatsrat Otto Lohse gewählt.
KIRMIN Project:Funded from the German Ministry of Education and Research, 2019
The research project “Critical Infrastructures Resilience as a Minimum Supply Concept” (CIRmin) examines which requirements and possibilities exist on municipal level to overcome and to be prepared for large-scale and long-lasting outages of electric power and water supply systems. A prolonged power outage can have cascading and far-reaching effects on other critical infrastructures. One is for instance the supply of drinking water, which can become a problem despite existing legal requirements for drinking water supply in crisis situations. Both, electric energy and water are among the key infrastructure services and stand out due to a high degree of criticality as their incapacitation or destruction would have a severe effect on (economic) security and public health and safety. Generally, fire brigades, rescue services and other public safety authorities are well trained and experienced with extraordinary emergencies. However, some important stakeholders might not be familiar with such incidents. Since long-term outages rarely occur, there is limited exchange and planning between different crisis and risk management actors on how to collaboratively act in such situations. Moreover, the vulnerabilities and capacities of the population regarding such outages are often rather neglected and remain unclear.
Zenodo (CERN European Organization for Nuclear Research), 2023
2009
Konjunkturpaket II: Was bringen Investitionen Die Bundesregierung hat mit einem Maßnahmenbündel, dem sog. »Konjunkturpaket II«, auf die Wirtschaftskrise reagiert und stellt insgesamt fast 50 Mrd. € zur Verfügung. Die Mittel sollen großenteils für Investitionen in Infrastruktur genutzt werden. Ist dies ein sinnvolles Konjunkturprogramm?
2020
A well-developed transport infrastructure is defined nationally and internationally as the essential basis for global competitiveness and mobility of people and goods. The German trunk roads network has around 13,000 km of federal motorways and around 39,000 km of federal highways. For those reasons, infrastructure projects are significantly important. Despite their significance, infrastructure projects have been characterized by negative aspects like cost overruns and time delays. This results in disagreement amongst the project participants. Traditionally, design and construction phase are strictly separate, which makes communication and exchange of information between project involved parties difficult. The owner contracts separately with designers and contractors. The design team is retained to deliver complete design documents used as the basis of a competitive bidding process. Then the owner solicits bids from contractors to perform the project. The lowest bidder usually gets ...
NIKE-Bulletin, 2005
DenkmalDebatten-Was ist ein Denkmal? Und wie geht man mit ihm um? Grundlagentexte auf www.denkmaldebatten.denkmalschutz.de
Die Stadt als Stätte der Solidarität, 2021
Von der Seenotrettung zur Infrastrukturmaschine. Maurice Stierl im Gespräch mit Niki Kubaczek über WatchTheMed – Alarm Phone, das Sterbenlassen im Mittelmeer, Korridore der Solidarität, und die Knoten-, Dreh- und Angelpunkte der unautorisierten Migration.
2004
Made available in DSpace on 2020-01-04T09:42:50Z (GMT). No. of bitstreams: 1 DF8825.pdf: 313185 bytes, checksum: c7ffe1ad4b735910c78cb84b933ace3e (MD5) Previous issue date: 2004
Widersprüche. Kuratorisch handeln zwischen Theorie und Praxis, 2023
Eine stylische Vitrine, die Archivmaterial der Art Workers' Coalition und ihrer Aktionen im MoMA im Jahr 1969 enthält, präsentiert den Kampf für die Rechte von Künstler:innen und für politische und soziale Gerechtigkeit in der neuen Präsentation der Sammlung des MoMA in New York. Das Material ist sorgfältig aufbereitet. Doch wie sind die dreizehn politischen Forderungen an das Museum zu verstehen, darunter die Forderung nach freiem Eintritt, nach einer Abteilung des Museums, in der Werke schwarzer Künstler:innen ausgestellt werden, und nach der Einberufung einer öffentlichen Anhörung zum Verhältnis des Museums zu Künstler:innen und Gesellschaft? Die Vitrine schützt, was sie zeigt, aber sie lenkt unsere Aufmerksamkeit auch und insbesondere auf dessen Wert. Was haben also politische Forderungen in der Vitrine eines Museums für moderne Kunst zu suchen - noch dazu Forderungen, die an das Museum selbst gerichtet sind? Der Artikel geht dieser Frage gemeinsam mit weitergehenden Fragen nach: Was ist das Verhältnis von Institutionen zu Kämpfen gegen Institutionen? Wenn wir die Aufgabe eines Museums als eine kritische Treue zum Material verstehen, wie können und sollen Institutionen dann mit dem Material umgehen? Geht es wirklich in erster Linie um den Schutz des Blattes Papier, auf das die dreizehn Forderungen geschrieben stehen? Oder geht es vielleicht doch eher darum, was das Blatt ausmacht? Müsste eine Institutionalisierung, die dem Material treu sein will, nicht auch den Forderungen treu sein, d.h. sie umsetzen? Und wie kann etwas von dem Konflikt bewahrt und reaktiviert und nicht nur neutralisiert und stillgelegt werden?
Theo Hug, Andreas Beinsteiner, Ann-Kathrin Dittrich (Hgg.) Wissensdiversität und formatierte Bildungsräume. Innsbruck University Press, 2024
Es genügt nicht zu bemängeln, dass der Wissenschaftsbetrieb systematisch Neues blockiert und die Derridas, Foucaults und Bourdieus unserer Tage von den Universitäten vertreibt. Diese Vertreter von theory waren weniger ‚originell', ‚kreativ' und ‚neu', als dass sie diese üblichen Leitwerte wissenschaftlicher Exzellenz hinterfragten. Mit Bezug auf Groys' Theorie der Avantgarden argumentiere ich dafür, dass ihr herausstechendes Merkmal darin bestand, sich nicht damit zufriedenzugeben, eine ‚besondere' Position auf einem wissenschaftlichen Feld zu besetzen, sondern gleichsam dieses Feld selbst zu artikulieren und jene dauerhafte Plattform zu erarbeiten, auf der Positionierungen überhaupt möglich sind. Damit besetzten diese Denker mittels öffentlich einsehbarer Publikationen jenes Feld des Immergleichen und des Infrastrukturellen, das der gegenwärtige Wissenschaftsbetrieb in Form von Ausschreibungen, Begutachtungen, Evaluationen, Zitationsrankings und Rechenschaftsberichten allein für sich reklamiert und der Rechenschaft entzieht. Ambitionierte Theorie hängt davon ab, ob es gelingt, dem Betrieb auf seinem eigenen Feld, dem der Plattförmigkeit, entgegenzutreten.
Ulrich Brand/Christoph Görg (Hg.): Zur Aktualität der Staatsform: Die materialistische Staatstheorie von Joachim Hirsch (Staatsverstandnisse, Band 113), 2018
Drei zentrale Schlussfolgerungen lassen sich aus der materialistischen Staatstheorie von Joachim Hirsch in Bezug auf emanzipatorische gesellschaftliche Veränderungen ziehen: Erstens wird der Staat nicht als eine außerhalb der Gesellschaft stehende Institution betrachtet. Die politischen Kämpfe, die sich im Staat manifestieren, werden vielmehr als verstaatlichte, also in die politische Form überführte, gesellschaftliche Kämpfe gesehen. Gesellschaftliche Kämpfe wirken im Staat, und zwar keineswegs nur indem sich Akteure dieser Kämpfe selbst an den Staat wenden oder selbst Teil des Staates sind, sondern auch über eine allgemeine Verschiebung von gesellschaftlichen Kräfteverhältnissen. Hieraus folgt die zweite wichtige Erkenntnis, dass gesellschaftliche Veränderungen nicht vom Staat aus gedacht werden können. Der Fokus liegt vielmehr auf sozialen Bewegungen und der Eigenständigkeit dieser Bewegungen sowie auf der Gefahr, dass diese ihr emanzipatorisches Potenzial zu verlieren drohen, wenn sie Teil der politischen Form werden. Eine dritte wichtige Erkenntnis der staatstheoretischen Debatten der 1970er Jahre für emanzipatorische Transformationen folgt daraus, dass mit einer abstrakten theoretischen Bestimmung des kapitalistischen Staates noch wenig über seine konkrete Form gesagt ist. Um diese Herrschaftsform verstehen zu können, muss also auch der historisch konkrete Staat begriffen werden. Kapitalistische Gesellschaften und in der Folge auch kapitalistische Staaten unterscheiden sich historisch und räumlich erheblich voneinander. Für eine Perspektive, die kapitalistische Verhältnisse überwinden will, ist dieser vielleicht banal klingende Befund wichtig, weil sich in den unterschiedlichen Gesellschaftsformationen Herrschaft und damit auch die Bedingungen für gesellschaftliche Transformation und politische Kämpfe erheblich voneinander unterscheiden. Kapitalismus ist nicht gleich Kapitalismus. Joachim Hirsch fasst diese Erkenntnisse in seinen Überlegungen zum radikalen Reformismus zusammen. Es geht weder um ein religiös anmutendes Umschlagen in der Revolution, in der sich alles durch ein „Ereignis“ verändert. Noch geht es darum, ausschließlich auf graduelle Verschiebungen in den bestehenden Verhältnissen zu setzen, ohne die zugrundeliegenden Lebensformen, Alltagspraktiken und institutionellen Formen in Frage zu stellen. Wir möchten im Folgenden einige grundlegende Momente dieser emanzipationstheoretischen Überlegungen darstellen, um hiervon ausgehend mit einem Konzept für eine alternative Sozialpolitik einen Entwurf zu diskutieren, der auf eine nicht-etatistische Transformation des Staates zielt und zugleich versucht, die Spielräume für grundlegende gesellschaftliche Veränderungen zu erweitern. Es geht um den Versuch einer politischen Intervention, bei der gesellschaftliche Veränderungen nicht auf einen fiktiven Punkt in der Zukunft projiziert werden, sondern schon im Jetzt mit der konkreten Veränderung von sozialen Praktiken beginnen, in der aber zugleich die Perspektive einer grundsätzlichen Überwindung des Kapitalismus aufgehoben bleibt. Dementsprechend ist das Ziel nicht vorrangig die Ausweitung ‚vermeintlich‘ herrschaftsfreier Räume in kapitalistischen Gesellschaften, sondern Veränderungen, die auch rechtlich abgesichert werden und dadurch für alle zugänglich gemacht werden. Unabhängig von individuellen oder klassenspezifischen Ressourcen. Dies wollen wir auch unter Bezugnahme auf andere transformatorische Konzepte im Folgenden diskutieren. Nach einer Erläuterung des Begriffs Radikaler Reformismus (1) wenden wir uns der Krise des lohnarbeitszentrieten Sozialstaats und der Notwendigkeit einer alternativen Sozialpolitik zu (2). Soziale Infrastruktur als radikal-reformistisches Transformationskonzept ist die Ausformulierung eines solchen sozialpolitischen Ansatzes, den wir zunächst in seinen Grundzügen darstellen (3.1), in seinem spezifischen Verhältnis zum bedingungslosen Grundeinkommen diskutieren (3.2), im Hinblick auf die Notwendigkeit anderer gesellschaftlicher Arbeitsverhältnisse in den Blick nehmen (3.3) und schließlich in seinen Konsequenzen für die Transformation und grundlegende Demokratisierung gesellschaftlicher Verhältnisse explizieren (3.4).
2006
Publiziert mit Unterstützung der ETH Zürich und des Schnitter-Fonds für Technikgeschichte. Die Autorin dankt der Stiftung Historisches Erbe der SBB (SBB Historic), Bern, für die unentgeltliche Zurverfügungstellung von Bildmaterial aus dem Fotoarchiv und für die weitere Unterstützung dieser Publikation.
Jahrbuch für christliche Sozialwissenschaften, 2021
In its essence, living goes far beyond the temporary to permanent stay in the rooms of a dwelling. With Martin Heidegger, it is understood as an existential relationship of the subject to areas. Dwellers need other people as well as natural resources to enable them to live in concrete places. But what can be taken from nature is limited. Thus, care comes into the home and with it the burden of responsibility. The article there- fore argues for an ethics of housing. The principles of protection (sustainability) and gratitude are discussed as their cornerstones. The example of the existential impact of kitchen and hearth concretises the task of an ethics of living, because in daily nutrition, the course is set in the exchange relationship with nature. Ethics strives towards the goal of gaining power over one’s self. It thus opposes submission to the imperatives of the “culture industry” (Adorno/Horkheimer) and the gestures of seduction of merely growth-minded markets.
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