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Wenn Beschäftigte der PIN-AG gegen ihre eigene Lohnerhöhung demonstrieren und linke AktivistInnen einen Heiligen verehren, dann muss sich im »Kampf um Teilhabe« etwas geändert haben. Die Beiträge in diesem Band gehen der Frage nach, mit welchen Strategien Gewerkschaften und soziale Bewegungen den sich wandelnden kapitalistischen Verhältnissen begegnen. ■ Wie beziehen sie sich aufeinander? ■ Welche Suchbewegungen gibt es? ■ Wo ist effektiver Widerstand möglich? ■ Welche Relevanz haben soziale Kämpfe in anderen Ländern, transnationale Vernetzungen und Migration? Christoph Haug / Rudi Maier / Berit Schröder (Hrsg.) Kampf um Teilhabe VS V www.vsa-verlag.de
Die Platypus Review, 2018
Die Platypus Review Ausgabe #10 | Winter 2018 Die vergangenen 10 Jahre sind gezeichnet von globalen politischen Verschiebungen, die 2016 mit der US-Präsidentschaftswahl und dem Brexit-Votum am klarsten zum Vorschein kamen. Spielte Deutschland zwar eine Schlüsselrolle in der gesamten Krisen-Politik der EU, sind die innenpolitischen Auswirkungen erst seit der aktuellen Koalitionskrise wirklich spürbar. Die AfD ist inzwischen in allen 16 Landtagen vertreten; das erneute Zustandekommen der großen Koalition musste sich gegen heftige Ablehnung auf beiden Seiten durchsetzen; in der SPD herrscht Skepsis, ob die Partei in einer Regierungsbeteiligung ihr eigenes Überleben sichern kann. Bei der vergangenen Landtagswahl in Hessen mussten beide Volksparteien schließlich einen Verlust von zusammen 22% hinnehmen. Die so offen katastrophale Lage verschärfte die Koalitionskrise bis hin zu den angekündigten Rückzügen von Angela Merkel und Horst Seehofer, während Andrea Nahles (stellvertretend für die gesamte SPD) einen schier hilflosen Eindruck machte. In Hessen büßten die Sozialdemokraten gar den zweiten Platz ein, welcher mit einem Vorsprung von 94 Stimmen an die Grünen ging -diese sind damit neben der AfD die größten Profiteure der Koalitionskrise. In der an den Wahlabend anschließenden Diskussionsrunde bei Anne Will erklärte der grüne Bundesvorsitzende Robert Habeck diesen Gewinn mit dem in der Bevölkerung wachsenden Verlangen nach Politik statt Verwaltung.[1] Entgegen den primär technischen Lösungsvorschlägen von CDU/CSU und SPD müsse man wieder über Visionen streiten. Ob die Grünen nun alternative Visionen verfolgen oder nicht, die von Habeck gezogene Unterscheidung von Verwaltung und Politik verweist auf ein tatsächliches Problem des Politischen. Es ist mitunter die Mobilmachung gegen die technisierte und verwaltende Politik, welche Rechtspopulisten zurzeit bemüht sind, gegen das politische Establishment in Stellung bringen. Zu denken, mit "Establishment" sei direkt die ökonomisch herrschende Klasse gemeint, ist ein politisches Fehlurteil. Denn im Zentrum steht die Unterscheidung von Politik und einem administrativen Politikapparat. Es handelt sich dabei um jene Unterscheidung, die sich im 20. Jahrhundert von verschiedenen Seiten zur dominantesten Kritikform des Politischen entwickelte. Im Zentrum steht die tendenziell zunehmende Herrschaft von gesellschaftlichen Verwaltungsmechanismen, welche auf die Politik übergreifen und, je nach Diagnose und Zeitpunkt, diese entweder allmählich ersetzt oder bereits gänzlich ersetzt hat. Dieses Urteil findet sich in konservativer Couleur am prominentesten bei Hannah Arendt; in den Begriffen totaler Machtordnungen der französischen Denker; in der Tendenz zur verwalteten Welt in der Kritischen Theorie; schließlich affirmativ als Einheit im Ordo-Liberalismus, der sich als Herrschaftsstrategie in Zeiten der Massengesellschaft inszenierte. Die verwaltete Gesellschaft ist ein oft geteilter Gegenstand der Kritik. Die wirklich zentrale Frage, bei der sich sofort die politischen und theoretischen Differenzen offenbaren, ist allerdings die Bestimmung eines Politikbegriffs, welcher sich der gegenwärtigen Verwaltung seines Gegenstandes zu entziehen versucht. Politik als Vermögen Für Arendt etwa besteht das Kernelement des Politischen im Vermögen, in und aus Freiheit Neues zu erschaffen. Das ist die zentrale These ihrer Studie On Revolution. Obgleich Arendt im Kanon der politischen Theorie (zurecht) dem konservativen Lager zugerechnet wird, schwärmt das Buch für die revolutionären Bewegungen der Neuzeit, begibt sich auf die Suche nach dem revolutionären Geist und endet mit einem Plädoyer für ein föderalistisches Rätesystem. In den Revolutionen sieht Arendt das unerlässliche Streben nach Freiheit. Dieses Streben zielt auf die für Arendt vielleicht wichtigste Frage ihres Denkens, nämlich jene nach einer freiheitlichen und Freiheit garantierenden Ordnung der Gesellschaft -der "Constitutio Libertatis".[2] Mit anderen Worten: Arendt fragt nach dem, was nach der Revolution kommt; das Neue, das zu errichten die Revolution angetreten ist. Deshalb sind Revolutionen für Arendt der moderne Ausdruck des Politischen par excellence. "Revolutions are the only political events which confront us directly and inevitably with the problem of beginning."[3] In dem Beginnen einer neuen Ordnung sieht sich die Revolution dem Problem gegenüber, dass sie den politischen Raum der Freiheit auch nach der Revolution noch weiter sicherstellen muss. Das Nachdenken über die entsprechenden Institutionen, die dafür nötig sind, bilden die Grundsäulen für Freilich hielt das weder Foucault davon ab, von Politik zu sprechen, noch pseudo-politische Bewegungen, sich auf Foucault zu berufen. Doch was er als Politik verstand und worin er sich politisch engagierte, blieb von diesem Mangel gebrandmarkt. Die Freiheit seines Subjekts bleibt unbestimmt, eine leere Freiheit. Symptomatisch verklärte Foucault 1978 und 1979 die iranische Revolution als eine sich den westlichen Kräften entgegenstellende und deshalb freiheitliche Widerstandsbewegung. Durch einen depolitisierten Politikbegriff liebäugelte Foucault in Richtung einer "political spirituality"[9] und meint damit die brutale Herrschaft des just an die Macht gekommenen Mullah-Regimes. Mit einem abstrakten und leeren Freiheitsbegriff werden Widerstandsformen als unmittelbar politisch verstanden. Frank Ruda hat Recht, wenn er mit Blick auf Foucault schreibt: "When it is the most apolitical, its favorite slogan is ‚everything is political.'"[10] Denn der Aufstand als rein negative Kraft ist nicht schöpferisch; das Subjekt des Aufstandes verfügt über kein schöpferisches Vermögen. Es gilt, was Christoph Menke dem postmarxistischen Subjekt diagnostiziert: Die Gründung einer neuen Ordnung "vermag das Subjekt der leeren, unbestimmten Freiheit nicht, denn es vermag -nichts."[11] Der Aufstand, der ohne schöpferisches Vermögen zum "Aufstand in Permanenz"[12] und somit zur Niederlage in Permanenz wird, müsste aus dem reinen Aufstand heraustreten, um potentiell politisch zu werden.
2018
Ausgehend von Martin Luthers bekanntes Lied "Ein feste Burg" untersucht der Beitrag die Stärkung der menschlichen Resilienz durch den Glauben.
GesBiT, 2019
Handreichung Habe Mut zu handeln und dich (kritisch) deiner Macht zu bedienen! Handreichung Habe Mut zu handeln und dich (kritisch) deiner Macht zu bedienen! Veränderung durch (Selbst-)Hilfe, Partizipation und Empowersharing Qualitätswerkstatt Modellprojekte im Bundesprogramm "Demokratie leben!" Handreichung Habe Mut zu handeln und dich (kritisch) deiner Macht zu bedienen! Qualitätswerkstatt Modellprojekte im Bundesprogramm "Demokratie leben!" 2
schulheft Nr. 167 (gemeinsam mit Michael Rittberger, Elke Renner, Florian Bergmaier), 2017
Dokupedia-Zeitgeschichte, 2014
Gemälde (Detail) des norwegischen Malers Aksel Waldemar Johannessen "Arbeiter", etwas 1915, Privatsammlung Oslo Wikimedia Commons (gemeinfrei) "Eigen-Sinn: denoting willfulness, spontaneous self-will, a kind of self-affirmation, an act of (re)appropriating alienated social relations on and off the shop floor by selfassertive prankishness, demarcating a space of one's own. There is a disjunction between formalized politics and the prankish, stylized, misanthropic distancing from all constraints or incentives present in the everyday politics of Eigen-Sinn. In standard parlance, the word has pejorative overtones, referring to ‚obstreperous, obstinate' behavior, usually of children. The ‚discompounding' of writing it as Eigen-Sinn stresses its root signification of ‚one's own sense, own meaning'. It is semantically linked to aneignen (appropriate, reappropriate, reclaim)." 1 Aus Anlass der 1995 erscheinenden englischen Übersetzung der von ihm 1989 herausgegebenen Aufsatzsammlung "Alltagsgeschichte. Zur Rekonstruktion historischer
2021
Unsere Welt ist in Aufruhr und sie steht ieder einmal auf dem Prüfstand dar in scheint kein Z eifel u bestehen Angesichts der Corona Pandemie und der schrecklichen Tötung des Schwarzen George Flo d durch ier eiße Poli isten ent stand abermals ein Au begehren gegen die umeist patriarchalen Strukturen s s tematischer Diskriminierung on Sch ar en in den USA Denn auch die Pandemie bringt um Vorschein dass es den USA Jahre nach der Apartheit in Wahrheit nie gelungen ist den strukturellen Rassismus u über inden Corona tri t die Ärmsten am härtesten und die gehören iederum überdurchschnittlich häu g u rassistisch diskriminierten Minderheiten Sch ar e und Latinos in ieren sich dreimal so häu g mit dem Virus ie Weiße Brinkbäumer Lau Zudem urde nach dem Tod der feministischen Ikone Ruth Bader Ginsburg eine streng konser ati e Abtreibungsgegnerin für den Supreme Court on Trump nominiert und im Schnell erfahren eingeset t Parallel da u erden in den Kultur und Geis tes issenscha ten überlieferte Ge issheiten und Rechte hinterfragt so ie postko loniale Strukturen o fengelegt die demokratische Selbst erständnisse estlicher Gesellscha ten berühren Betrachtet man die di ersen Diskurse in Amerika aber auch in Deutschland b gl Poli eige alt internationaler Wirkungsmacht oder die ungerechte Verteilung on Wissensbeständen bis hin u di ersen Diskursen über kulturelle Bestände in est europäischen Museen so eugen diese Debatten on einer unehmenden Kritik an faktischen Zuständen die gesellscha tliche Graben kämpfe unterschiedlicher politischer Couleur ur Folge haben Es geht in den poli tischen Auseinanderset ungen nicht nur um Identitäten und Ressourcen sondern or allem auch um die Frage unter elchen Bedingungen Zugehörigkeit ge illigt oder er ehrt ird Aus so iologischer Perspekti e be nden ir uns somit in ei ner Zeit tiefgreifender Transformationen Kon likte Brüche und Dauer Krisen denn chronologisch betrachtet durchlebt der Mensch im Jahrhundert bereits die Finan Flüchtlings Demokratie und Um eltkrise Es irkt daher nicht
Themenschwerpunkt Widerstand, transnational, 2020
In der sozialwissenschaftlichen Forschung herrscht ein defensives Widerstandsverständnis vor, dem der vorliegende Beitrag ein proaktives, welterschließendes Konzept von Widerständigkeit entgegenstellt. Expliziert wird dies in Form einer Auseinandersetzung mit dem global beobachtbaren Erstarken munizipalistischer Bewegungen, die – aktuelle Transformationstheorien aufgreifend – als ‚munizipalistische Präfiguration‘ gedeutet werden. Diesen Manifestationen proaktiven Widerstands, so wird gezeigt, liegt ein zweifacher transnationaler Charakter zugrunde, der im Bestreben globaler Vernetzung und dem Anspruch auf ‚Transzendierung des Nationalen‘ zu Tage tritt.
Konzepte: Literatur zur Zeit, 1997
Gott ist tot: aber so wie die Art der Menschen ist, wird es vielleicht noch jahrtausendelang Höhlen geben, in denen man seinen Schatten zeigt. -Und wir -wir müssen auch noch seinen Schatten besiegen! Nietzsche, Die Fröhliche Wissenschaft Von Globalisierung ist in diesen Tagen viel die Rede, von einer sich immer schneller drehenden Welt, in der zeitliche und räumliche Wirklichkeiten nicht mehr das sind, was sie einst waren. Politische, wirtschaftliche und kulturelle Sphären, die noch unlängst deutlich abgrenzbar schienen, greifen immer mehr über, breiten sich aus bis ihre Konturen allmählich im Schleier eines dicht nebligen fin de sciècle verschwinden. Es fehle an Solidarität, Verantwortungsbewusstsein und sozialer Kohäsion. Beklagt wird sogar der Verlust des menschlichen Handelns. Man spricht von einem modernen Subjekt, das sich in den Fetzen der Nebelwelt verloren hat. Und so hallt es weiter aus millenarischen Röhren: es erscheint ein allmächtiges System, ein globaler Wirbelwind, der uns zu macht-und steuerlosen Objekten verurteilt. Entglitten ist nicht nur die gewohnte Handlungskraft, sondern auch die Fähigkeit, uns und unsere Umwelt angemessen beurteilen zu können.
Berliner Journal für Soziologie, 2005
scilog, 2020
Das kollektive Erinnern an den Zweiten Weltkrieg betrifft auch den Widerstand und seine Protagonistinnen und Protagonisten. Mit der Internationalen Föderation der Widerstandskämpfer wurde nun ein nicht-staatlicher Akteur untersucht. Das bringt neue Erkenntnisse über den Wandel des Begriffs Widerstand und die ehemals Verfolgten ans Licht.
suburban zeitschrift für kritische stadtforschung (ISSN: 2197-2567), 2023
Autoritärer Urbanismus prägt zahlreiche Städte, dennoch bleibt er nicht ohne Gegenwehr. Mit diesem Debattenaufschlag fragen wir nach den Möglichkeiten von Widerstand in autoritären urbanen Kontexten: Wie lässt sich Widerstand konzeptionell fassen, was können die kritische Stadtforschung sowie die Protest- und Bewegungsforschung beitragen, welche konzeptionellen und empirischen Erweiterungen sind notwendig? Der Aufschlag lädt damit ein zur Auseinandersetzung mit der Komplexität und Vielseitigkeit von widerständischen Praktiken in Städten unter autoritären Bedingungen.
Internationale Dissidenz Working Papers, 2014
Für die Analyse vielfältiger Formen von Herrschaft auf globaler Ebene sind in der bisherigen Forschung nur verkürzte Ansätze vorhanden. So setzen liberale Ansätze in den internationalen Beziehungen Herrschaft und legitime Autorität meist in eins, während kritische Ansätze sie nur als Dominanz oder Hegemonie fassen können. Um die Möglichkeit illegitimen Zwangs ebenso wie die legitimer Ordnungen in der internationalen Politik denken zu können, schlagen Christopher Daase und Nicole Deitelhoff in diesem Working Paper eine Konzeption von Herrschaft über die Praxis von Widerstand vor. Im Übergang von regelkonformer Opposition zu radikaler Dissidenz lässt sich dabei eine Heuristik entwickeln, die es ermöglicht, die Vielfalt von Herrschaftsformen in differenzierten Teilordnungen der internationalen Politik jenseits von Anarchie, Autorität und Hegemonie als Strukturen institutionalisierter Über- und Unterordnung zu beschreiben, über die Lebensgüter und Einflusschancen verteilt, Alternativität und Kontingenz minimiert und Erwartungshaltungen stabilisiert werden.
Es 1 gibt viele Wege, andere Menschen und sich selbst dazu zu bringen, bestimmte Dinge zu tun und andere zu lassen. Die Regime des Führens und Sich-selbst-Führens unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Rechtfertigungen, Ziele und Technologien, ihrer Protagonisten und Adressaten. Das Verhältnis von Autonomie und Heteronomie changiert ebenso wie das zwischen Beschneidung und Erweiterung von Handlungsmöglichkeiten. Die Regime rekurrieren auf disparate Wissensbestände, berufen sich auf unterschiedliche Experten und provozieren schließlich höchst disparate Widerstände. Weil die Menschenregierungskünste stets komplexe und widersprüchliche Ansprüche zusammenbringen müssen, greifen ihre Selbstbeschreibungen gern auf paradoxe Formeln zurück. Unter den Programmen zeitgenössischer Menschenführung sticht das Oxymoron eines "libertären Paternalismus" hervor, den prominente Politikberater wie der Harvard-Jurist Cass R. Sunstein, zeitweise Mitglied des Beraterstabs von Obama, sowie der Verhaltensökonom Richard H. Thaler seit einigen Jahren proklamieren. Im Rückgriff auf Erkenntnisse der Verhaltensökonomik, die seit den 1970er-Jahren in einer Kombination wirtschaftswissenschaftlicher und sozialpsychologischer Zugänge das menschliche Entscheidungsverhalten erforscht und darüber zu weitreichenden Korrekturen am Modell des homo oeconomicus gelangt ist, postulieren sie Strategien des Nudging, des Beeinflussens von Entscheidungen durch ein sanftes "Anstupsen". Die von den libertären Paternalisten vorgeschlagenen Maßnahmen sollen die individuelle Entscheidungsfreiheit erhalten oder sogar vergrößern, zugleich aber das Verhalten der Menschen so beeinflussen, dass diese gemessen an ihren eigenen Maßstäben besser dastehen. Hier scheinen Möglichkeiten einer subtilen Verhaltenslenkung auf, die, verbunden mit den digitalen Technologien algorithmischer Steuerung, die Reichweite und Zugriffstiefe disziplinierender Zurichtungspraktiken sowie Strategien der Optimierung qua Wettbewerb weit in den Schatten stellen. Der vorliegende Beitrag untersucht dieses Dispositiv der Menschenführung, indem er es gegen die von Michel Foucault beschriebenen Mechanismen der Disziplinarmacht sowie die ebenfalls von Foucault analysierte neoliberale Mobilmachung des Wettbewerbssubjekts kontrastiert. I. Auf den ersten Seiten des der Disziplin gewidmeten Abschnitts von Überwachen und Strafen weist Foucault darauf hin, diese ziele gleichermaßen auf "eine gesteigerte Tauglichkeit" wie auf "eine vertiefte Unterwerfung", "une aptitude majorée et une domination accrue" 2 : "Die Disziplin steigert die Kräfte des Körpers (um die ökonomische Nützlichkeit zu erhöhen) und schwächt diese selben Körper (um sie politisch fügsam zu machen)." 3 Ist mit der Kopplung von Ausbeutbarkeit und Beherrschbarkeit, Leistungsfähigkeit und Gehorsamsbereitschaft das Telos der Disziplinierungsanstrengungen 12.10.2015 http://www.soziopolis.de/beobachten/kultur/artikel/gesteigerte-tauglichkeit-vertiefte-unterwerfung/?cHash=fc21e259c0556cdacbb43b c406f6114a&tx_web2pdf_pi1[argument]=printPage&tx_web2pdf_pi1[action]=&tx_web2pdf_pi1[controller]=Pdf 2/11
Soziologiemagazin, 2010
2016
Zerfall und Blüte klösterlichen Lebens sind die Metaphern, mit denen die Ordensgeschichtsschreibung seit ihrem Bestehen Phänomene des Wandels kategorial erfasst und als solche den Wandel zugleich unsichtbar macht.1 Die Metaphorik suggeriert eine naturhafte Wiederkehr des Immergleichen, losgelöst von den kulturellen Faktoren Zeit und Raum. Der Königsweg, der in der narrativen Logik der Ordensgeschichtsschreibung vom Zerfall zur Blüte führt, ist die Reform. Als Modus der Selbstbeschreibung erfasste der Reformdiskurs im 15. Jahrhundert fast alle Gesellschaftsbereiche.2 Doch nirgendwo sonst veränderte der Diskurs die Institutionen, die ihn hervorgebracht hatten, derart nachhaltig wie im Ordenskontext.3 Das Thema ist in den letzten Jahren vielfach gewürdigt worden.4
Zenodo (CERN European Organization for Nuclear Research), 2023