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2009, Im Labyrinth des Heiligen, erschienen in: Iablis. Jahrbuch für europäische Prozesse, 8. Jahrgang 2009: Strategeme der Selbstbehauptung. Kultur und Verlust
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Wenn die Durkheim-Schule die Soziologie nicht zur lange vakanten Wissenschaft vom Göttlichen machte, dann auch deswegen, weil die Göttlichkeit der Gesellschaft bereits vor ihrem Erscheinen festgestellt worden war und innerhalb der verschiedenen soziologischen Lager als gesichertes Besitztum galt. Der Tod Gottes, Leitthema des ausklingenden neunzehnten wie des anbrechenden zwanzigsten Jahrhunderts, bedeutet sub specie des Soziologenglaubens wenig mehr als die Einwechslung des Monotheismus gegen den ein paar Jahre später von Max Weber als ›Kampf der Götter‹ beschriebenen Polytheismus der Werte und Wertsysteme, der Steuerungen und Steuerungskompetenzen innerhalb der modernen Welt. Die Schwierigkeit, die darin liegt, ist unübersehbar. »Denn« – so abermals Durkheim, mit Marx und Feuerbach im Gepäck – »der Gott ist nur der bildhafte Ausdruck der Gesellschaft«. Das lässt sich angemessen ›nur‹ dann verstehen, wenn auch der ›Tod‹ der Gesellschaft als denkbare Option ins Auge gefasst wird. Die Welt des religiösen Scheins bildet den Grundtext der Gesellschaft. Ein solcher Satz lässt sich umkehren.
2009
Unter den in diesem Band gleichsam posthum versammelten ‚Religionsintellektuellen' ist Roger Bastide in verschiedener Hinsicht ein Außenseiter: Nicht nur ist er-der Franzose, der in Brasilien Afrikaner wurde 1-der einzige, der nicht aus Deutschland stammt. Auch ist er der einzige, der sein ‚religiöses Laboratorium' über mehrere Jahrzehnte in die Tropen verlegt und den größten Teil seines Werkes religiösen Traditionen und Lebensstilen gewidmet hat, die weder dem christlichen noch dem jüdischen Erbe entstammen, die außerdem nicht europäisch sind und noch dazu schriftlos überliefert werden: den afroamerikanischen Religionen, einem kulturell hybriden, einem synkretistischen Religionstyp, zu dem auch der im Titel erwähnte brasilianische Candomblé gehört. Nun liegt es nahe, sich dem im Kreis deutscher ‚Religionsintellektueller' weitgehend unbekannten Roger Bastide auf chronologischen biographischen Pfaden zu nähern. Doch bevor dieser Weg eingeschlagen wird, soll ein flüchtiger Sprung in seine letzte Lebens-und Werkphase zu den zentralen Motiven des ‚religionsintellektuellen' Typs führen, den Bastide repräsentiert-und damit auch zum Titelthema: zu den Abgründen des "wilden Heiligen" zwischen Calvinismus und Candomblé.
メディア コミュニケーション研究 Media and Communication Studies, 2013
Bei Lienhart Scheubels Heldenbuch (O ̈sterreichische Nationalbibliothek, Codex 15478 [im Folgenden als Heldenbuch abgeku rzt] )handelt es sich um eine um 1480/90 entstandene Sammelhandschrift, die > Virginal (V ), > Ko nig Anteloy , >Ortnit y, > Wolfdietrich y, > Nibelungenlied k und > Lorengel , also u berwiegend Heldenepen, umfasst. Ein wichtiges Charakteristikum dieser Handschrift ist, dass sie durchgehend von einer Hand geschrieben worden ist. Dies macht es vielleicht leichter mo glich, hier dem Schreiber/ Bearbeiter eigentu mliche Tendenzen herauszufinden als in vielen anderen Codices, an deren Zustandekommen erwiesenermaß en mehrere, manchmal sogar viele Schreiber beteiligt gewesen sind. Ob ein Pha nomen, das im ganzen Heldenbuch zu beobachten ist, allein dem Schreiber/ Bearbeiter zuzuschreiben ist,la sst sich freilich schwer⎜⎜ oder eher nie⎜⎜ sicher belegen, aber wir mo chten von der Annahme ausgehen,dass hier unter der ⎜ ⎜ 1
2019
Vortrag zur Aufführung des Dialogs für Orgel und Schlagzeug "Numen et Omen" von Pierre-Dominique Ponnelle in der Erlöserkirche (München) am 25. September 2019 durch Michael Grill und Leander Kaiser
Form, Macht, Differenz: Motive und Felder …
Ständig in Bewegung: Heiligenverehrung im Laufe der Zeit Beate Engelbrecht Ein Dorf in Mexiko, etwas abseits der großen Straßen gelegen, landesweit bekannt für seine Töpferei, aber nicht für seine mehr als 30 Heiligenfiguren. In den letzten 100 Jahren haben die ...
Die Politische Meinung , 2006
Christen im 'Heiligen Land', IN: Die politische Meinung, No. 438, May 2006, pp. 44-48.
2019
Warum werden Migrant/-innen auf ihrem Weg in die USA bzw. bei Ankunft auf mexikanischem Boden nach ihrer Abschiebung aus der USA Opfer von Raub, Entfuhrung und summarischen Totschlags bzw. ‚verschwinden‘ auf ihren Wegen durch Mexiko? Zur Beantwortung dieser Fragen geht der Artikel dem Verhaltnis des nachrevolutionaren mexikanischen Staates zur legalen und extra-legalen Gewaltausubung nachgehen. Dabei soll deutlich werden, dass der mexikanische Staatsapparat auf seinem Territorium nur ein begrenztes Gewaltmonopol errichtet hat. Die politische Herrschaft hat sich immer auch auf extra-legale Gewaltanwendung gestutzt. Mexiko war und ist kein Rechtsstaat, sondern ein Ausnahmestaat, der sich anmast, Leben zu nehmen oder Leben zu lassen, der in Form „innerstaatlicher Feinderklarungen“ und exterministischer Gewaltanwendung seine Gegner auszuloschen sucht. Dem fallen auch irregular durch Mexiko (als Vorhof der USA) reisende Migrant/-innen und Fluchtlinge aus Mittelamerika zum Opfer, die mi...
Laut Georg Simmel gehört zu den Eigenheiten der modernen Gesellschaft ihre Ambivalenz – globale Trends gehen mit lokalen Besonderheiten einher. Ein Beispiel für solche lokalen Beharrlichkeiten ist der thailändische Buddhismus. Wie überall, verliert die Religion im Zuge der Modernisierung auch in Thailand auf den ersten Blick an Bedeutung. Sie verschwindet (scheinbar) aus dem Alltag und wird an den Rand der Gesellschaft gedrängt – räumlich symbolisiert dadurch, dass der moderne Mensch in Großstädten wie Bangkok lebt, während der Mönch klassischerweise in Klöster in Wäldern und Bergen abseits jeglicher Zivilisation pilgert und sich dort zurückzieht. Diese Pilgerschaften werden neuerdings zurück in den öffentlichen Raum inmitten der Stadt geholt – wodurch sich die Frage stellt, wie man in einer modernen Metropole die Grenzen zwischen Heiligem und Profanen zieht.
Hidalgo, Oliver (Hrsg.): Der lange Schatten des Contrat social. Demokratie und Volkssouveränität bei Jean-Jacques Rousseau, Wiesbaden 2013: Springer VS, S. 101-120, 2013
Finde eine Form des Zusammenschlusses, die mit ihrer ganzen gemeinsamen Kraft die Person und das Vermögen jedes einzelnen Mitglieds verteidigt und schützt und durch die doch jeder, indem er sich mit allen vereinigt, nur sich selbst gehorcht und genauso frei bleibt wie zuvor. (CS: 17) 1 Dieser Beitrag entstand im Rahmen des Teilprojekts "Demokratische Ordnung zwischen Transzendenz und Gemeinsinn" am DFG Sonderforschungsbereich 804 "Transzendenz und Gemeinsinn" an der TU Dresden. 2 Dazu Lübbe 1986: 308f., Kersting 2002: 196, Boss 1971: 193 sowie die alternative Interpretation von Plamenatz 2012: 69ff. Für einen kurzen, aber gelungenen Überblick über die Rezeptionsgeschichte Rousseaus siehe Wright 2012. O. Hidalgo (Hrsg.), Der lange Schatten des Contrat social, Staat -Souveränität -Nation, Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografi e; detaillierte bibliografi sche Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufb ar. Springer VS © Springer Fachmedien Wiesbaden 2013 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zustimmung des Verlags. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Übersetzungen, Mikroverfi lmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.
Bibliothek Forschung und Praxis
Zusammenfassung Ausgehend von der Fallstudie der Bibliotheksbenutzung durch Johann Wolfgang von Goethe wird die Operation des Suchens und Findens speziell in der Bibliothek als risikoreiches Eintreten in ein Labyrinth beschrieben. Den aktuellen Versuchen gerade auch nutzerorientierter Formalisierung des Suchprozesses wird entgegen gehalten, dass diese nicht der eigentlichen „Qualität“ der Bibliothek entsprechen. Es wird eine Bibliothekskritik gefordert, die das Operative des Findens jenseits von Recommender-Systemen und einfacher Serendipity in den Blick nimmt.
Heiligendarstellungen, 2015
Die Byzantiner umgaben sich mit ihren Heiligen, unsichtbaren aber ständig begleitende Gefährten, deren Gestalten in der Ikonographie sichtbar gemacht wurden. Für die Byzantiner war es das Bildnis, das die unsichtbare Welt Realität werden liess, und die unsicht-bare Welt, welche dem Bildnis Präsenz verlieh. Es gibt verschiedene Arten von Heiligen. Evangelisten, Bischöfe, Mönche, Soldaten und Doktoren. Deren Leben wurden in den Hagiographien erstmals im 4. Jahrhundert fesge-halten. In dieser Arbeit wird das Hauptaugenmerk auf den Soldatenheiligen liegen.
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Fundsache Speyer. Vom Stadtrand bis zum Domplatz, 2018
in: Religion und Literatur. Konvergenzen und Divergenzen, hrsg. v. Richard Faber u. Almut-Barbara Renger, Würzburg 2017, S. 85-111.
Die Externsteine. Zwischen wissenschaftlicher Forschung und völkischer Deutung, 2018
Sakramentsnischen und Sakramentshäuser in Siebenbürgen. Die Verehrung des Corpus Christi, 2014
Heilige, Heiliges und Heiligkeit in spätantiken Religionskulturen, ed. Peter Gemeinhardt and Katharina Heyden, Berlin/New York 2012, pp. 369-384
in: abbreviatio. Historische Perspektiven auf ein rhetorisch-poetisches Prinzip, hrsg. v. Julia Frick u. Oliver Grütter, Basel / Berlin 2021, S. 229–260.