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2006
Die Soziologie der sozialen Ungleichheit ist eines der zentralen Forschungsgebiete der Soziologie. In den letzten Jahrzehnten ist sie theoretisch und methodisch hervorragend ausgebaut worden. Dennoch ist zu konstatieren, dass die soziologische ...
Grenzforschung
Grenzüberschreitende soziale Praxis, dauerhafter Waren-und Wissensverkehr und soziale Beziehungsgeflechte jenseits von Nationalstaaten bedingen sich gegenseitig. Die Migrationsforschung beschreibt diese grenzüberschreitenden Beziehungsnetze mit dem Begriff Transnationalität. Dieser Beitrag skizziert relevante theoretische und methodologische Perspektiven und ihre Leerstellen. Darüber hinaus stellt er die Fruchtbarkeit der sozialräumlichen Perspektive für die Grenzforschung heraus und diskutiert die Intersektionen von Transnationalität mit Klasse, Geschlecht und race/Ethnizität.
Peripherie, 2023
In dem Artikel argumentiere ich, dass die Weltsystemanalyse entscheidend dazu beigetragen hat, die theoretischen und methodologischen blinden Flecken der Soziologie aufzudecken und einen umfassenden Rahmen für die Untersuchung globaler Ungleichheiten zu formulieren. Damit nahm sie sowohl die Kritik an Eurozentrismus und methodologischem Nationalismus, die von transnationalen und postkolonialen Ansätzen vorgebracht wurde, als auch die Debatten über die Zunahme globaler Ungleichheiten um mehrere Jahrzehnte vorweg. Ich führe diese analytische Vorrangstellung auf mehrere Faktoren zurück: erstens auf die methodologische Verschiebung der Weltsystemanalyse als einer Form von früher globaler Soziologie vom Nationalstaat zur gesamten kapitalistischen Weltwirtschaft; zweitens auf die Beziehung zwischen der methodologischen Verschiebung und der epistemologischen Kritik und ihrer Rolle in Wallersteins frühem Ansatz zu globalen Ungleichheiten. Schließlich gehe ich auf das Verhältnis zwischen der Selbstdefinition der Weltsystemanalyse als einer Form des Protests gegen die Mainstream-Sozialwissenschaft (und nicht als einer Theorie) und den theoretischen und politischen Verflechtungen mit postkolonialen und dekolonialen Ansätzen ein, um zu zeigen, wie sie gemeinsam zur Prominenz des Themas der globalen Ungleichheiten beigetragen haben.
Deutsche Zeitschrift für Philosophie, 2012
Zusammenfassung Thomas Pogge: Weltarmut und Menschenrechte. Kosmopolitische Verantwortung und Reformen. Walter de Gruyter, Berlin 2011, 389 S.
Frieden, 1988
Historische Voraussetzungen. Soziale Ungleichheit (sozU) ist zugleich sozialwissenschaftlicher Schlüsselbegriff und gesellschaftliches Schlüsselproblem. Wer sich -in wissenschaftlicher Absicht -mit sozU beschäftigt gerät deshalb unweigerlich in ein Spannungsfeld gesellschaftlicher Konflikte und kontroverser Interessen. Eine "neutrale" Begriffsbestimmung, die von allen Zeit-und Standortgebundenheit abzusehen versucht versucht, ist prinzipiell nicht möglich. Dennoch trägt der Begriff der sozU aber einen Bedeutungskern in sich, der nicht be-liebig austauschbar ist.
Berliner Journal für Soziologie
Der Spiegel-Online-Kolumnist Sascha Lobo (2021) bemerkte Ende vergangenen Jahres in einem Essay, dass die Globalisierung sich als "überraschend störanfällig" erwiesen habe. Preissteigerungen, Lieferengpässe, politische Verwerfungenall dies habe dazu geführt, dass die Weltwirtschaft labil geworden sei, ja, die Globalisierung sei "irgendwie kaputt". Mit dieser Sichtweise ist der Autor nicht allein. Die Globalisierung sei im "Rückwärtsgang", so der Titel eines aktuellen Features im Deutschlandfunk (Becker 2022). Ein Großteil der Öffentlichkeit stehe der Globalisierung überwiegend kritisch gegenüber. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen repräsentativen Umfrage im Juli 2022. Heute sehen nur noch 35 % der Deutschen die Globalisierung als Chance. 61 % sehen sie sogar als Risiko. Fünf Jahre zuvor war das Verhältnis fast umgekehrt: Im Juni 2017 bewerteten noch über 60 % die Globalisierung als positiv, weniger als 40 % sahen sie als Risiko (Bidder 2022). Die Diagnose einer "gescheiterten Globalisierung" (Flassbeck und Steinhardt 2018), einer "gefesselten Globalisierung" (Menzel 2021) oder eines "globalization backlash" (Crouch 2019) hat mittlerweile auch Einzug in der einschlägigen wissenschaftlichen Literatur gehalten. Die globalisierungskritische Konjunktur in den Sozialwissenschaften hat durch die COVID-19-Pandemie und die russische Invasion in der Ukraine einen weiteren Schub bekommen. Denn die Abhängigkeiten und Störpotenziale, die durch die internationale Arbeitsteilung geschaffen wurden, sind heute deutlich sichtbar. Die Krisenphänomene äußern sich in verschiedenen Bereichen wie Lieferengpässen an Halbleitern aus Ostasien oder mangelnder Versorgungssicherheit mit (russischem) Erdgas. Die Tendenz zur "slowbalisation", wie die derzeitige Dynamik auf der Titelseite des Economist schon im Januar 2019 bezeichnet wurde, ist dabei nicht neu. Bereits
Handbuch Philosophie und Ethik, 2015
Globalisierung, 2002
Die soziologische Globalisierungsdebatte Wie weiter oben erwähnt, entwickelte sich trotz dem seit den 1970er Jahren einsetzenden vielstimmigen globe talk eine (relativ) eigenständige Globalisierungsdebatte in der Soziologie erst Anfang der 1990er Jahre. Die nachfolgend diskutierten Theorien von Anthony Giddens, Roland Robertson und David Harvey stellen mit disembedding, global field und time-space compression das begriffliche Gerüst dieser Debatte bereit.
2003
Im Zusammenhang mit der Diskussion um die Globalisierung werden massive Vorwürfe gegen das ökonomische Gedankengebäude, aber auch die damit verbundenen menschlichen Verhaltensweisen ins Feld geführt. In einem verhaltenswissenschaftlich orientierten Ansatz wird daher zunächst aus individueller, dann aus internationaler Ebene herausgearbeitet, worin die grundlegenden friedensstiftenden Elemente eines ökonomischen Betrachtungsansatzes liegen. Dabei wird insbesondere die Rolle der Ungleichheit betont, die-neben einem reichen Güterangebot, der leistungsorientieren Entlohnung von Arbeit und Kapital sowie der individualistischen Eigentumsordnung-als konstitutives Element des marktwirtschaftlichen Anreizmechanismus den Erfolg demokratischer Gesellschaftssystem in besonderem Maße bestimmt. Die Ausführungen zu den Argumenten pro und contra Globalisierung stehen vor dem Hintergrund der Tatsache, dass die hervorgerufenen Entwicklungsprozesse unweigerlich Gewinner und Verlierer kreieren, was bei letzteren verständlich Ängste auslöst. Dabei wird die Verantwortlichkeit gerade für das Zurückfallen in einem insgesamt durchaus dynamischen Entwicklungsprozeß auf das Markt-und zum Teil auch Staatsversagen geschoben. Übersehen wird jedoch, dass hinter diesen vermeintlichen Versagenstatbeständen sich vielmehr ein moralisches Versagen verbirgt, welches eher auf Seiten der Marktteilnehmer, aber auch von Politik, Bürokratie und vor allem der Interessenvertreter zu suchen ist. Darüber hinaus wird auch die Existenz eines effizienten Sozialstaats nicht durch die Globalisierung gefährdet. Sie bildet vielmehr den Anlaß für die notwendigen Reformen, welche die Bekämpfung von Armut im nationalen wie internationalen Kontext sichern wird. Denn ohne Globalisierung drohen nicht nur ein überzogener Steuer-und Sozialstaat, sondern auch Tendenzen in Richtung auf den Leviathan und einen totalitären Machtmißbrauch, wie dieser heute noch in vielen Entwicklungs-und Transformationsländern auf der Tagesordnung ist.
2021
Soziale Ungleichheit steht seit der Erfindung der modernen soziologischen Lehre im Mittelpunkt deren Forschungsinteresse. Jedoch haben sich im Laufe des 19. und 20. Jahrhunderts die Gesellschaften weltweit bemerkbar verändert und somit auch die Rolle und die Formen der Ungleichheit in diesen. Der gesellschaftlichen Entwicklung folgend haben sich auch die soziologischen Ansichten und Ansätze bezüglich der sozialen Ungleichheit geändert. Daher stellt sich die Frage, auf welchem Stand sich die heutigen sozialwissenschaftlichen Forschungen und Forscher in Bereichen der Gesellschaftsungleichheit und deren Bedeutsamkeit in der derzeitigen Öffentlichkeit befinden.
Zeitgeschichte im Gespräch, 2010
Manuskriptsendungen nur nach vorheriger Vereinbarung mit den Herausgebern.
Zeitschrift für Politikwissenschaft
Der Band versammelt neuere Beiträge der sozialwissenschaftlichen Ungleichheitsdiskussion. Ausgangspunkt ist die Überzeugung, dass Ungleichheit nicht nur einen sozialen Zustand darstellt, den es quantitativ zu erklären gilt, sondern auch einen Erfahrungsgegenstand markiert, der verstanden werden muss. Dieses Motiv zentriert sich um den Begriff des Narrativs, der neuerdings auch in der Ökonomie immer mehr dazu genutzt wird, die wirklichkeitskonstruierende Kraft der Sprache in den Blick zu bekommen. Der Band ist in drei Teile gegliedert. Zunächst wird das Problem der Validität des Erzählens aus der Perspektive der Datenforschung behandelt. Im zweiten Teil kommen Beiträge zu Wort, die sich mit erzählerischer Legitimitätsbildung auseinandersetzen, bevor der abschließende Teil dann mit empirischen Untersuchungen in diesem Feld abschließt.
2011
Zu den wohl augenfälligsten Merkmalen der ständischen Gesellschaft gehörte ihr spezifischer Umfang mit dem Phänomen sozialer Ungleichheit. In der Art und Weise, wie soziale Unterschiede gesellschaftlich wahrgenommen, legitimiert und in der sozialen Praxis stets aufs Neue hervorgebracht wurden, unterschied sich die Gesellschaft der Frühen Neuzeit signifikant von den Gesellschaften anderer Epochen. Dieser Band nimmt eine kritische Bilanz der bisherigen Theoriebeiträge und Debatten in der Frühneuzeitforschung vor und möchte neue Wege zu einer Geschichte der Ungleichheiten aufzeigen. In ihren Beiträgen widmen sich die Autorinnen und Autoren einzelnen Theoretikern wie Max Weber, Pierre Bourdieu, Niklas Luhmann und Michel Foucault oder theoretischen Konzepten wie gender und fragen nach ihrem jeweiligen heuristischen Ertrag für die Analyse sozialer Ungleichheit in der ständischen Gesellschaft.
Die vorliegende Seminararbeit beschäftigt sich mit Pierre Bourdieus Thesen zur Reproduktion von sozialer Ungleichheit und deren Verwendung im schweizerischen Kontext. Im ersten Teil wird aufgezeigt, dass Bourdieus Theorien und Methodik heute noch so aktuell sind wie zu der Zeit ihres ersten Erscheinens. Unter anderem erarbeitete er drei zentrale Funktionen des Bildungssystems: die kulturelle Reproduktionsfunktion, die soziale Reproduktion von Klassenbeziehungen und deren Legitimation. Als Zweites wird untersucht, in wieweit Bourdieus Theorien in der Schweiz Bestätigung finden. Die Studie von Stamm et al. (2003) zur Ungleichheit in der Schweiz, kann den Zusammenhang von Bildung und sozialer Ungleichheit statistisch nachweisen und ermittelt ein erhebliches Mass an Bildungsvererbung in der Schweiz. In einem weiteren Schritt werden die Prozesse der Bildungsvererbung am Fallbeispiel von schulischen Logiken (Jünger 2008) in der Primarschulstufe genauer untersucht. Die Unterschiede in den kollektiven ressourcenspezifischen schulischen Logiken der privilegierten Kinder zu den nichtprivilegierten Kinder sind alarmierend und ein weiterer Beweis für die Aktualität von Bourdieus Thesen. Zum Schluss wird noch ein Blick auf die von Bourdieu etwas weniger beachtete Thematik des sozialen Abstiegs geworfen. Anhand von Schmeisers (2003) vier Typen des sozioökonomischen Abstiegs wird die Kehrseite der Reproduktion bzw. deren Scheitern genauer betrachtet. Obwohl die Bildungsvererbung und die damit zusammenhängende Klassenreproduktion den „Normalfall“ in der Schweiz darstellen, muss die Abwärtsmobilität in dieser Seminararbeit auch Erwähnung finden, um ein vollständigeres Bild der Reproduktion von sozialer Ungleichheit zeigen zu können.
2017
Im Zentrum der Ungleichheits- und Armutsforschung steht die Frage nach den sozialen Ursachen und Konsequenzen der regelmasig ungleichen Verteilung von Ressourcen, Chancen und Positionen. Will man Ungleichheitsphanomene nicht nur beschreiben, sondern auch erklaren und verstehen, benotigt man Einblick in die Prozesse, in denen sie zugeteilt, angeeignet oder vorenthalten werden. Damit rucken Akteure und Akteurskonstellationen in das Zentrum der Auseinandersetzung mit der gesellschaftlichen Wirklichkeit von Phanomenen sozialer Ungleichheit. So stellen sich verschiedene Fragen: Wie wird Ungleichheit in der alltaglichen Wahrnehmung und Begegnung (re)produziert? Wie erklaren sich sogenannte empirische Ausnahmen des „unerwarteten“ Auf- und Abstiegs? Wie werden Legitimations- und Rechtfertigungsmuster im alltaglichen Unterscheiden beispielsweise von Armut erzeugt? Zahlreiche Studien in der Armuts-, Familien-, Arbeits- oder Migrationssoziologie nehmen die Gemachtheit sozialer Ungleichheit in ...
2012
Wie kann man soziale Ungleichheit in einer Gesellschaft erforschen, die sich durch immer weitergehende soziale Gleichheit auszeichnen will?¹ Wie kann man in einer Gesellschaft, der politisch ein spezifischer Blick auf sich selber verordnet ist, soziologisch informierte Kategorien einbringen, die gleichzeitig dem Anspruch genügen, praktisch zur Weiterentwicklung der Gesellschaft beizutragen? Diesem Fragenkomplex sind die folgenden Überlegungen gewidmet. Sie fragen also nach einem spezifischen Typ der Repräsentation sozialer Ordnungen unter den besonderen politischen Bedingungen einer sozialistischen Diktatur. Damit ändern sich einige der Bedingungen, unter denen sozialwissenschaftliche Beschreibungen Wahrheitsansprüche erheben können: Sie liefern Bilder von einer Gesellschaft, die sich einerseits in der Bestätigung durch andere sozialwissenschaftliche Beschreibungen erweisen müssen. Andererseits müssen sie sich auch immer in den Augen der Untersuchten selbst bewähren. Die Beobachteten bestimmen also auch über die Geltung der Beobachtungen mit, 1 »Soziale Ungleichheit« wird hier im weiten Sinn als ungleiche Verfügungsmacht über Ressourcen jeglicher Art verstanden. Es geht also nicht darum, eine sich ohnehin in jeder sozialen Situation selbst verstehende soziale Ungleichartigkeit der Menschen zu problematisieren. Wohl aber soll die mancherorts aufscheinende Unterscheidung zwischen (sich selbst verstehender) sozialer Differenz und (problematischer) sozialer Ungleichheit in Frage gestellt werden. Soziale Differenz ist in ihren Folgen nichts anderes als soziale Ungleichheit, mit allerdings stärkerer Aufmerksamkeit für andere Unterscheidungen als die sozial vertikale, die im Hintergrund der Semantik der sozialen Ungleichheit steht. Und freilich sei zugestanden, dass das Begriffspaar Gleichheit/ Ungleichheit historisch in hohem Maß eine politische Semantik war, die mit Gerechtigkeit/Ungerechtigkeit assoziiert wurde. Ein Mangel an eoriefähigkeit ist damit jedoch nicht von vornherein gegeben. Zu einigen semantischen Fragen im Umfeld des Begriffs »Soziale Ungleichheit«, v.a. im Kontext von Selbst-versus Fremdbeschreibungen vgl.
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