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2013, Österreichische Musikzeitschrift
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Bildungspraktiken der Aufklärung / Education practices of the Enlightenment
Zusammenfassung: Mit der Gründungd er WarschauerB ibliothek,d er ersteng elehrten Zeitschrift in Warschau, setztes ich der ausS achsen stammende LorenzC hristoph Mizler de Kolof (1711-1778)f ür den Transfer aufklärerischer Wissens-und Bildungspraktiken in Polene in. Die Herausgabe der Zeitschrift wurde jedoch vonKonflikten und Spannungenbegleitetund mussterelativschnell aufgegeben werden. Die Warschauer Bibliothek stelltei nd er polnischen Öffentlichkeit eine fremdartige Erscheinunginzweifacher Hinsicht dar:sowohl als ein Presseorgan,ein gelehrtes Journal an sich und damit eine dem polnischenK ulturleben bisher wenig vertraute öffentlicheI nstitution, als auch im Sinne einer kritischen Herangehensweise an das Wissen und Denken, die diese Institutionf orderte. Die Gründung der WarschauerB ibliothek führte somit nicht automatisch zu einem Aneignungsprozess aufklärerischer Denkmuster und Praktikender Wissensvermittlung.
Bewertet mit "Gut - 1,7".
SFB Moderne, 1999
Zu den Zielen des Spezialforschungsbereichs Moderne-Wien und Zentraleuropa um 1900 zählt die Erforschung von spezifischen Traditionen im zentraleuropäischen Raum, in dem durch die ethnisch-kulturelle und sprachliche Pluralität und Heterogenität (Konflikte, verstärkte Identitätskrisen) ein deutliches Bewusstsein von Differenziertheit geherrscht habe. Wien und Zentraleuropa werden als »komplexes kulturelles System« aufgefasst, als »Laboratorium«, in dem bereits um 1900 Prozesse ablaufen, die knapp vor dem Jahr 2000 von globaler Relevanz geworden sind. Will man nun die Spezifika einer bestimmten Region-in diesem Fall: Zentraleuropa-herausarbeiten, ist es unumgänglich, zugleich den Blick auf jene Momente zu lenken, die diese Region mit anderen gemeinsam hat, da Abweichungen vom Allgemeinen immer erst vor der Folie der Kenntnis eben dieses Allgemeinen möglich sind. Dies ist Ausgangspunkt für eine der gerade laufenden zentralen Diskussionen innerhalb des Grazer Spezialforschungsbereichs, und zwar jene über Kulturtransfers. Anregungen bezieht die Kulturtransferforschung aus der Ethnologie und Kulturanthropologie, die sich mit der Übertragung und Aneignung von kulturellen Objekten und Praktiken vor allem in aussereuropäischen Gesellschaften beschäftigt, aus der eher empirisch orientierten literaturwissenschaftlichen Rezeptionsforschung, die sowohl den Einfluss literarischer Werke von bestimmten Autoren auf andere als auch den Einfluss von literarischen Texten auf das Publikum untersucht, sowie aus der eher interpretativ ausgerichteteten Intertextualitätsforschung, die die präzise Verortung des Transfers im Text selbst zum Forschungsgegenstand hat. Neuere Erkenntnisse kommen aus der Übersetzungswissenschaft, die sich zunehmend zu einer Wissenschaft des kulturellen Austauschs hin entwickelt, und aus den Kulturwissenschaften, die Transferbeziehungen zwischen unterschiedlichen Medienkulturen (etwa die produktive Übernahme der Collage-Techniken aus der Malerei in Film, Literatur, Theater etc.) ebenso untersucht wie intrakulturelle Aneignungsweisen in unterschiedlichen Gesellschaftsschichten. In Hinblick auf die Untersuchung von Organisationsstrukturen und Transferabläufen können fruchtbare Anregungen auch aus der in der neueren Ethnologie weiterentwickelten Netzwerkanalyse gezogen werden, die einerseits ein nutzbares terminologisches Reservoir anbietet und zugleich eine differenzierte Beschreibung der sozialen und kulturellen Interaktionen vor allem von Vermittlerfiguren ermöglicht. Der Begriff ›Kulturtransfer‹ umfasst sowohl inter-als auch intrakulturelle Wechselbeziehungen, er schließt Reziprozität ein und lenkt den Blick auf die Prozessualität des Phänomens. Kulturtransfer ist als dynamischer Prozess zu betrachten, der drei Komponenten miteinander verbindet, und zwar 1. die Ausgangskultur, 2. die Vermittlungsinstanz, und 3. die Zielkultur. Zu hinterfragen sind die Objekte, Praktiken, Texte und Diskurse, die aus der jeweiligen Ausgangskultur übernommen werden. Den zweiten Bereich bildet die Untersuchung der Rolle und Funktion von Vermittlerfiguren und Vermittlungsinstanzen (Übersetzer, Verleger, Wissenschaftler, Universitäten, Medien, Verlage etc.), wobei eine Theorie interkultureller Vermittlungsinstanzen noch aussteht. Im Zusammenhang mit der Zielkultur stehen die Selektionsmodi ebenso wie die Formen der Aneignung und der produktiven Rezeption (Übersetzung, kulturelle Adaptionsformen, Formen der kreativen Rezeption, Nachahmung) im Mittelpunkt des Interesses. Innerhalb des Spezialforschungsbereichs Moderne kommen diese Fragestellungen in zahlreichen Teilprojekten implizit zum Tragen, explizit tangiert dieser Themenkomplex vor allem das Projekt über die Rolle Franz Bleis als Kulturvermittler. Die üblicherweise mit der Moderne eng verknüpften technischen Innovationsprozesse haben tiefgreifende ökonomische, politische und kulturelle Veränderungen für den Einzelnen und das Kollektiv mit sich gebracht. Zugleich hat diese Differenzierung und Pluralisierung der Lebenswelt zur Entwicklung neuer Funktionen, »Professionen« innerhalb des kulturell-gesellschaftlichen Gefüges geführt. Gerade die rasante Ausweitung des Verlags-und Zeitschriftenwesens im 19. Jahrhundert bedingte Vermittlerfiguren wie Franz Blei, die beratend auf Verleger, Herausgeber u.a. eingewirkt haben. In der konkreten Untersuchung gilt es, die mit Blei verbundenen Transferleistungen in einer ersten Arbeitsphase zu beschreiben. Um eine Bewertung und Verortung Bleis innerhalb des modernen Kulturbetriebs vornehmen zu können, ist darüber hinaus der Vergleich mit anderen Vermittlerpersönlichkeiten unumgänglich. Diesbezüglich geführte Gespräche vor allem mit den KollegInnen der im SFB laufenden Teilprojekte über Hermann Bahr und über den Musikwissenschaftler Wilhelm Kienzl sowie der im April 1999 in Levoča zu diesem Themenkomplex stattfindende SFB-Workshop (bei erschienen in: newsletter MODERNE.
Internationale Stile, 2019
Bei der Untersuchung kultureller Phänomene stellt sich schnell die Frage nach deren lokaler, regionaler, nationaler, transnationaler oder gar globaler Reichweite. 1 Es ist die raumbezogene Frage nach Verbreitungs-, Wirkungs-und Rezeptionsbereichen, die von Personen, Gruppen, Institutionen, Ideen, Verhaltensweisen und Techniken abgesteckt werden. So kann man für die Vormoderne beispielsweise nach der Reichweite der Devotio moderna fragen, nach derjenigen der Reformnetzwerke von Orden wie etwa der observanten Dominikanerinnen, nach der geographischen Reichweite künstlerischer Konzeptionen wie der geschnitzten Christus-Johannes-Gruppen, nach der Verbreitung des kollektiven religiösen Stiftungsverhaltens von Adels-oder Patrizierfamilien wie von ländlichen Kommunen, nach den Entstehungsorten spezifischer Formen der Manuskriptkultur wie etwa der Tauler-Handschriften im 15. und frühen 16. Jahrhundert, nach der Diffusionsdichte nominalistischer und realistischer Logikhandbücher oder nach der Ausstrahlung von Bauhütten und Werkstätten. Solche raumbezogenen Fragestellungen bieten sich etwa auch von Seiten der Musik-und Liturgiewissenschaft, der Schul-und Bildungsgeschichte oder der Inschriftenkunde, aber auch der politischen, der Wirtschafts-, der Rechts-oder der Kirchengeschichte an. Analog könnte man umgekehrt von einer bestimmten Region (z. B. dem Oberrhein zwischen Basel und Heidelberg) ausgehen und nach dominierenden kulturell-geistigen Profilen vor und nach 1500 fragen, nach ihren Einzugs-und Ausstrahlungsbereichen: Unter welchen Einflüssen und mit welchen Wirkungen entstanden hier welche technischen, künstlerischen oder literarischen Innovationen (etwa die Kupferstichtechnik)? In der Forschung stößt man einerseits auf eine Fülle von lokal eingegrenzten Detailstudien ohne den Vergleiche ermöglichenden, relativierenden Bezugsrahmen weiterer Raumkoordinaten. Andererseits herrscht nach wie vor eine starke Tendenz zu universalisierenden Aussagen über Kulturphänomene (wie etwa "Augustinismus", "Via antiqua/Via moderna", "Beginentum") ohne Raumkoeffizienten. Der Göttinger Tagungszyklus soll dazu beitragen, diese Diastase zu überwinden und Erkenntnisse
2005 (Robert Langer, Dorothea Lüddeckens, Kerstin Radde, and Jan Snoek) Ritualtransfer [Transfer of Ritual]. In: Langer, Robert; Motika, Raoul; Ursinus, Michael (eds.): Migration und Ritual-transfer: Religiöse Praxis der Aleviten, Jesiden und Nusairier zwischen Vorderem Orient und Westeuropa. (Heidelberger Studien zur Geschichte und Kultur des modernen Vorderen Orients, 33) Frankfurt am Main et al.: Peter Lang, Europäischer Verlag der Wissen-schaften, 23-34.
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Türkisch-Deutsche Studien, 2019
Zagreber germanistische Beiträge, 2015
Zur Bedeutung von …, 2004
A.-M. Wittke (ed.), Frühgeschichte der Mittelmeerkulturen, Stuttgart/Weimar 2015