Academia.edu no longer supports Internet Explorer.
To browse Academia.edu and the wider internet faster and more securely, please take a few seconds to upgrade your browser.
Zeitschrift für Ideengeschichte, 2012
Im Siegfried Unseld Archiv im DLA Marbach befi ndet sich eine Visitenkarte, die wohl 1950 in der Verlagskorrespondenz abgelegt wurde. Darauf ist ein Titel und ein Name vermerkt, «Prof. G. Scholem», sowie, links unten, eine Institution und ein Ort, «Hebrew University» und «Jerusalem». Die Disziplin dieses Professors oder seine universitäre Abteilung wird nicht genannt, auch die genaue Adresse fehlt. Die Karte offeriert wenig Information, aber scheinbar doch genug.
Edition Lumiere, 2010
Das Wilkomirski-Syndrom. Eingebildete Erinnerung, oder Von der Sehnsucht, Opfer zu sein 2. Vereinnahmung 3. "Ich bin der Andere": Ein fragwürdiges Spiel Fazit: Wie erziehen die Deutschen heute ihre Kinder? 1. Eine Angst ohne Grenzen: Variationen über die Identität Den Ausdruck "vom Rand her schreiben" kennen wir von Derridas Marges de la Philosophie. Doch das konkrete Konzept, das seinem Zugang zur Philosophie zugrunde liegt, ist weitaus älter. "Auf dem Rand schreiben" geht auf jene jüdischen Gelehrten zurück, deren Kommentare, die sie "auf den Rändern" der Schriften formulierten 1 , einen integralen Bestandteil des Talmud bilden-der zusammen mit dem T nach 2 der wichtigste Text des Judentums ist. Der Talmud beinhaltet das mündliche Gesetz sowie die dazugehörigen Auslegungen, Diskussionen und Interpretationen aus mehreren Jahrhunderten. 3 Der [/die] Talmud[im] enstand[en] zwischen dem 2. Jhd. n.d.Z. (Mischna) und dem 5. Jhd. n..d. Z. (G mara). Später wurden noch Kommentare u.a. von Raschi und die Tossafot (Randkommentare, Glossen der Gelehrten) hinzugefügt. León Dujovne (1980:10) hat den Talmud treffend als ein Meisterwerk der Weltliteratur beschrieben, "das alle Themen umfasst". Die Methode der Diskussion und Interpretation ist einzigartig: In der Originalfassung der zahlreichen Abhandlungen, die Massechtot (Gewebe) genannt werden, gibt es keinerlei Zeichensetzung, weder Anfang noch Ende. Sie werden zu Recht als "gewebeartig" bezeichnet, denn der Text ist buchstäblich "Textur". Diese Textkonzeption enthält Elemente, die heute eher aus der dekonstruktivistischen Theorie bekannt sind. Das heißt aber nicht, dass diese Theorien "talmudisch" sind, sondern dass gewisse Ideen, wie etwa eben die des Textes als Textur oder die der Zentralität der Ränder, schon auf eine andere Weise im Talmud zu finden sind. Zur Rezeptionsgeschichte des Talmud im christlichen Europa gehören Gerichtsprozesse, Verbote und Bücherverbrennungen. Dieser Hass lässt sich u.a. dadurch erklären, dass der Talmud für die Existenz eines Judentums steht, das sich nach der Entstehung des Christentums weiterentwickelte. Jedoch nicht reaktiv, sondern in einer neuen Form, die mit der Vorstellung einer "aufgeho-1 Obwohl dieses Randdenken schon früh entstanden ist, wird es erst in der Talmud-Edition der Drucker-Familie Soncino in Italien im 15 Jh. bei der konkreten Gestaltung der Seiten umgesetzt. 2 T nach: jüdische Bezeichnung der Bibel. Abkürzung aus den drei Anfangsbuchstaben der Titel der Hauptteile, in die sie traditionell zerfällt, nämlich Tora (Pentateuch), N wi-im (Propheten) und K tuwim (Schriften). 3 Es gibt zwei Talmudim, d.h. zwei verschiedene Auslegungen des mündliches Gesetzes: Talmud Yerushalmi (in Jerusalem verfasst) und Talmud Bavli (in Babylonien entstanden). Beide bestehen aus 1. der Mischna, d.i. die nach der Überlieferung von Moses auf dem Sinai empfangene und fortan weiter übermittelte mündliche Lehre, kodifiziert um 200 n.d.Z., 2. der jerusalemer und der babylonischen Gemara, d.i. den Auslegungen und Diskussionen der Mischna in den jüdischen Gelehrtenschulen zu Jerusalem und Babylon. 8 Siehe dazu Eben Shoshan 1997:1791, der auch eine andere Bedeutung des Wortes für diese Zeit gibt, und zwar "Boden"-damit wäre auch die Tiefe und Bedeutsamkeit der Ränder mit ausgedrückt. Ich bin Liliana Furman für ihre Hilfe bei der etymologischen Recherche dankbar. 9 Echos dieser Tradition sind in Benjamins Text Die Aufgabe des Übersetzers nicht zu überhören. Siehe dazu auch Goodman-Thau 1995. 10 Ouaknin 1995. 11 Auch andere Schlüsseltexte wurden, mitunter ebenfalls in Extremsituationen, von jüdischen Denkern geschrieben-hier sei nur an die mathematische Arbeit von Wolfgang Döblin erinnert. Siehe dazu Petit (2005). 12 Gelegentlich wird, besonders bei Levinas, die Kritik an Heidegger mit einbezogen. 13 Der Name G-ttes wird in dieser Arbeit, der jüdischen Tradition folgend, nicht komplett ausgeschrieben. Damit wird für mich jedoch keine orthodoxe Einstellung zum Ausdruck gebracht, vielmehr wird diese Schreibweise im Sinne Derridas als eine jüdische Art des Schreibens interpretiert, um damit die 14
Zeitschrift für interkulturelle Germanistik
The article discusses how Wilhelm Raabe's narrative Prinzessin Fisch relates different types of transitions to each other and thus creates a network of implications that resists the logic of violence which is inscribed into the everyday normality German Society in a small city in the German Harz mountains in a transitional process of modernization. A close reading reveals that the father obviously has abused his children. Different types of textual strategies creating transitional moments are shown to be aiming at unmasking this highly illegitimate, tabooed bodily border-crossing, that could not be explicitly mentioned by that time. In addition, the cultural bias first suggested by the text appears to be a wrong track: Not the ‹foreign' migrants and returnees from the US and Mexico are the malicious ones, but the patterns of violence are located within the German bourgeois milieu, being perpetuated all over the world as part of transborder early Globalization. Literary transitions and intertextuality appear as resistance moments in this abysmal view on the German society at the end of the 19 th century.
Forschung, 2007
Eine hoch entwickelte Oasenlandwirtschaft bot neben dem Fischfang jahrhundertelang die Lebensgrundlage für die sesshafte Bevölkerung des Oman. Am Beispiel von abgelegenen Bergoasen gehen Wissenschaftler der sich wandelnden Wirtschaftsweise in Oasensiedlungen auf den Grund
Kant-Studien, 1982
Wie kaum in einer anderen geschichtlichen Epoche läßt sich zu Beginn der Neuzeitgenauer im Zeitraum von ca. 1650 bis zum Ende des 18.Jahrhunderts-ein ganzes Jahrhundert in Verbindung bringen mit einer bestimmten philosophischen Fragestellung, wobei die Diffizilität dieser Frage zugleich auch die vielfältigen, einander oft widersprechenden Lösungsvorschläge berücksichtigt, die eingegangen sind in die Gesamtcharakteristik dieses Zeitabschnitts, der jenen Begriff hervorbrachte, der in späteren Rezeptionen rückblickend ausgedehnt wurde auf die gesamte vorhergehende Geschichte, in Wirklichkeit aber vor allem eine zeitspezifische Fragestellung repräsentiert: der Begriff der rationalen Theodizee. Rückblickend hat Max Weber die Bemühungen im Umkreis dieser Fragestellung definiert als den Inbegriff all jener Versuche, auf dem Wege über die rationale, theoretische Anstrengung zu einer befriedigenden Erklärung des Negativen zu finden 1. Diese Definition läßt die Differenzen zu analogen Verfahren in den alteuropäischen Gesellschaften deutlich hervortreten. Letztere lassen sich-unbeschadet der auch hier vorliegenden Differenzierungen-global charakterisieren als mehr oder weniger plausible Versuche einer von der christlichen Offenbarung notwendig geforderten Depotenzierung des Negativen auf dem Hintergrund der Vorstellung von einer göttlichen Vorsehung und der prinzipiellen Annahme, dem Negativen dürfe kein selbständiger ,Wert' und kein Sein im ausgezeichneten Sinne zugesprochen werden 2. 1 Vgl.: Die drei Formen der rationalen Theodizee, in: Soziologie-universalgeschichtliche Analysen-Politik (hrsg. von J. Winckelmann), Stuttgart 5 1973, 481^83. 2 Von A. von Harnack (für die Zeit der Patristik und darüber hinaus) auf die Formel gebracht: "Das Problem der Theodizee wurde dadurch gelöst, daß 1) die creatürliche Freiheit als etwas zweckmäßiges und gutes nachgewiesen wurde, mit der aber die Möglichkeit des Bösen und des Uebels nothwendig gesetzt sei, 2) dadurch, daß dem Bösen die Wirklichkeit im höheren Sinne abgesprochen wurde; denn das Böse als das von Gott, dem Princip alles Seienden, Abgelöste galt als das Nichtseiende, 3) dadurch, daß die mala poenae oder das Uebel als zweckmäßige Läuterungsmittel vertheidigt wurden, und endlich 4) dadurch, daß man die Leiden der Zeit als indifferent für die Seele darstellte" (Lehrbuch der Dogmcngeschichte, Band II, Reprint Darmstadt 1964, 125 f.).
Sachsen-Anhalt ist ein Bundesland mit wenigen Binnengewässern. Unterwasserfunde waren in der Vergangenheit die absolute Ausnahme und stammten zumeist aus der Elb(au)e. Die Seen des Landes traten archäologisch nicht in Erscheinung. Das änderte sich jedoch mit der Entdeckung eines Einbaums im Arendsee im Dezember 2003. Der Arendsee liegt in der Altmark nahe der nördlichen Landesgrenze Sachsen-Anhalts zum niedersächsischen Wendland (Abb. 1). Er hat eine Größe von ca. 514 ha und eine maximale Ostwestausdehnung von 3,5 km bei einer Nordsüdausdehnung von ca. 2 km. Mit einer Maximaltiefe von etwas über 50 m und einer mittleren Tiefe von etwa 29 m gehört er zu den tiefsten Binnengewässern Deutschlands. Sein Seespiegel liegt 23,3 m über NN (Arendsee 2000, 75).
Zuerst erschienen in der Zeitschrift für philosophische Literatur (http://zfphl.de/index.php/zfphl/article/view/102)
Ausstellung der Universitätsbibliothek Erfurt 15. April - 27. Mai 2016, 2016
Vom Scheiden. Geschichte und Theorie einer juristischen Kulturtechnik, 2015
Normativität ist der Effekt operationalisierter Differenz. Zu den elementaren juridischen Kulturtechniken zählt dabei das Scheiden. Die Frankfurter Antrittsvorlesung aus dem Jahr 2013 stellt in einer erweiterten Fassung jene Ideen einer Forschung zu den Kulturtechniken des Rechts vor.
2013
Deutsch: Dieser Artikel beschäftigt sich mit den spezifischen Problemen des Feldzugangs qualitativer Sozialforschung unter der Prämisse der immensen Schambesetztheit im zu beforschenden Feld. Das Ziel des Forschungsprojekts „Adipositas im Kindes- und Jugendalter“, welches in Kooperation mit der Deutschen Sporthochschule Köln, unter der Leitung von Prof. Dr. Ulrich Oevermann durchgeführt wurde, war es die Lebenssituation von übergewichtigen Kindern und deren Umfeld, insbesondere deren Familien, zu erfassen. Besonderes Augenmerk des Artikels liegt auf den Transformationsprozessen, denen die Fallakquise aufgrund äußerer Faktoren in Wechselwirkung mit den methodisch notwendigen Akquisevorgaben unterlag. Erst durch eine Verlagerung der Akquisetätigkeit in hoch diffuse soziale Räume, bis hin zur „Kaltakquise“ durch direkte Ansprache erwachsener Begleiter übergewichtiger Kinder auf einem Jahrmarkt, konnte das erwünschte Forschungsdesign, unter Berücksichtigung der gewählten Methode, erfüllt werden. English: This article deals with the specific problems in the approach of qualitatve social science using the example of immense shame. The aim of the research project „childhood and adolescence obesity“, in cooperation with the „Deutsche Sporthochschule Köln“ under the direction of Prof. Dr. Ulrich Oevermann, was to capture the life situations of families with overweight children and their familiar social environment. The article fouses on the relevance of the transformation processes which are subject to external factors in interaction with the methodic approach of this acquisition.Shifiting the acquisition activity to highly diffuse social spaces, such as a cold calling campaign at a fun fair, where adults of overwheight children were directly adressed, managed to satisfy the desired research pattern.
PROKLA. Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft, 2009
According to common wisdom, the great depression of 2008/2009 is rooted in a financial crisis that spread from the US to most other parts of the world. This interpretation is challenged. Using theoretical concepts of David Harvey and Giovanni Arrighi, the current crisis is analyzed as a switching crisis from one global spatial fix of capital accumulation to another. First, the economic power shifts from the West to semi-peripheral states in East Asia as well as other world regions are identified as one major reason for the development of structural imbalances in world economy. It is analyzed how the structural imbalances – especially between China and the US – tended to deepen the US housing bubble. After the bubble had bursted, the crisis hit different world regions in a different manner. China and other emerging nations in East Asia as well as in South America were able to withstand the crisis due to large stimulus packages, whereas the EU, US and Japan have been deeply affected. ...
Um eine Vorverständigung über das Thema zu erreichen, ist es mitunter sinnvoll, mit einem Gleichnis zu beginnen. Folgen Sie uns also zunächst auf einen Weg, den Bernd Jager (1992) skizziert hat und den wir hier in freier Interpretation nachgehen möchten. Er führt uns in eine der abgelegensten Weltgegenden, in die wir einen Geologen begleiten, der schon seit Tagen allein immer tiefer in ein menschenleeres Bergland vorstößt und nun jenes einsame Tal erreicht hat, das er vor Jahren auf einem Satellitenphoto als Gebiet identifiziert hat, in dem es ihm gelingen könnte, eines der großen Rätsel seines Faches zu lösen. Unser Geologe ist einigermaßen erschöpft nach den Strapazen, aber auch froh, endlich jenes Ziel erreicht zu haben, dessentwillen er die beschwerliche Expedition unternommen hat. Vor sich sieht er jetzt ein weites Hochtal ohne sichtbare Hinweis auf nennenswerte tierische und pflanzliche Besiedlung, eine Art Mondlandschaft aus Sand, Geröll und Felsen jeglicher Größe und Form. Er feiert seine Ankunft, indem er sich auf einen den größten Felsen setzt, von dem aus er das Gebiet weit übersehen kann, und sich aus seinen sich neigenden Vorräten stärkt, bevor er sein Notizbuch herauszieht, um erste Beobachtungen zu notieren. Schon im ersten Überschauen der Umgebung bemerkt er die Spuren eines einst mächtigen Flusses, der vor Millenien das Tal eingeschnitten haben muß, klar sichtbar in seinem einstigen Verlauf an den glatten, vom Wasser abgerundeten Steinen. Andere Felsformationen passen nicht in dieses Muster des Flusses, der Geologe verfolgt sie bis zur Bergflanke, die unter dem Einfluß erodierender Kräfte zu komplex übereinandergetürmten Blöcken abgerutscht ist, aus denen Wind, Sand und Regen bizarre Konfigurationen geformt haben, die einem nicht geologisch vorgebildeten Beobachter wie ein intergalaktischer Skulpturgarten vorkommen könnte. Unser Geologe gibt sich solchen ästhetischen Träumereien allerdings nicht hin, sondern liest die Lokalisation und das Aussehen der Gesteinsformationen lediglich als Archiv jener Naturkräfte, deren Wirken im Lauf der Jahrtausende ihre Spuren im Tal hinterlassen haben. Er ist darauf trainiert, jene spezifische Art von Geschichte zu rekonstruieren, in der es keine Subjektivität, keine Absicht, keinen Willen gibt, bloß 'blindes' Spiel der Natur. Und selbst wenn man konzidiert, daß es ihn als Beobachter für die wissenschaftliche (Re)Konstruktion dieser 'Naturgeschichte' braucht, weil er es ist, der die Naturkräfte zu räumlichen und zeitlichen Einheiten zusammenfügt ('das Tal', 'die Eiszeit'), die so in der Natur zunächst nicht vorhanden sind: Außerhalb der Aufgabe der wissenschaftlichen Rekonstruktion der Ereignisse ist in dieser Natur-Geschichte -in den Ereignissen selbst -keine Subjektivität am Werk. Im Unterschied etwa zu Beschreibungen einer Statue, die ein Bildhauer aus einem Block herausmeißelt -oder wie es Michelangelo einmal gesagt hat: aus dem Stein befreit, in dem sie eingeschlossen ist -, findet man in den Beschreibungen des Geologen daher auch keine Hinweise auf Subjekte, kein 'er bemühte sich', 'sie entschloß sich', 'sie wollten etwas ausdrücken', 'auf etwas anderes Bezug nehmen', 'etwas imitieren, weiterführen' etc. Sein Leitpronomen ist das 'es', und zwar nicht in einem lediglich neutral-geschlechtslosen Sinn, sondern in einem vollständig unpersönlichen: 'es regnete', 'es schmolz', 'es wurde zerrieben', 'es fiel' etc. -das 'es' der präpersonalen Welt vor der Unterscheidung in Geschlechter, vor der Unterscheidung in gut und böse, auch vor dem Einsetzen des Willens und des Begehrens. Eben jenes 'es' der modernen naturwissenschaftlichen Rationalität, welches die vormodernen Weltmodelle von Naturbeseelung oder göttlicher Schöpfung abgelöst hat und doch gleichzeitig, auf unbewußtem Niveau, in quasi-religiöser Weise unsere Sehnsüchte nach einer Paradies-Welt fortführt, die von Subjektivität und Differenzierung noch nicht berührt ist und daher keine Unvollständigkeit, keine Trennung, keinen Tod, kein 'anderes' kennt. 6
2024
Die Beiträge in diesem Band nehmen die Auswirkungen von Kodifizierung, Medienwandel und Diaspora-Konstellationen auf die Fortbildung und Ingebrauchnahme des islamischen Rechts in den Blick und widmen sich damit einem hochaktuellen Thema. Der vorliegende Band bringt die Überzeugung der Herausgeber zum Ausdruck, dass diese komplexen Fragen nur interdisziplinär bewältigt werden können. Er führt daher islamwissenschaftliche, religionswissenschaftliche und sozialwissenschaftliche Perspektiven zusammen. Die Beiträge gehen auf eine Tagung zurück, die am 29.-30-September 2022 unter dem Titel „Scharia im Wandel: Religiöse Autorität im Kontext von Migration und Medialisierung“ in Göttingen stattgefunden hat und von der Thyssen-Stiftung finanziell großzügig unterstützt wurde. Wir erhoffen uns, dass der Band nicht nur einen Beitrag zur interdisziplinären Erforschung des islamischen Rechts leistet, sondern auch darüber hinaus allgemeinere Einsichten zu religiösem Wandel in spätmodernen mediatisierten Einwanderungsgesellschaften bieten kann.
The present paper deals with the origin and function of the earliest swords in the Near East and Europe. The use of this kind of weapons can possibly traced back to examples discovered at Arslantepe/ Malatya in Eastern Anatolia which can be dated as early as 3000 BC. In the Near East and the Aegaean the first swords were usually elongated versions of local daggers and show no clear typological affinities to each other. With the Aegeaean Typ A rapiers we have the first European swords which had great influence on the development of similar weapons in the Central Europe and probably also on the Iberian Peninsula. Within only a few generations the knowledge of the sword spread to most parts of Europe. The earliest Near Eastern and European swords were primarely used for presentation of status and ceremonial purposes. Starting with the mass production of the Typ A and other European types they were also used in combat.
2024
Wozu analoge Fotografie in einer digitalen Zeit? Birgit Bornemann und Stilla Seis reizen die Grenzen der analogen Fotografie in ihren künstlerischen Arbeiten aus. Größe, Belichtung und Bearbeitung betonen die körperliche Präsenz die sonst bei Fotografie übersehen wird. Vorallem der digitalen Fotografie setzten sie damit einen Kontrapunkt entgegen.
Historische Zeitschrift
Die Eckdaten dieses Vortrage umschreiben eine der aufregendsten Epochen der europäischen Geschichte! 1453 fiel Konstantinopel, die türkische Bedrohung bildete fortan eine Konstante gerade der päpstlichen Politik. Wie prekär die Situation der Kirche war, zeigte sich 1527, als die Landsknechte Karls V. im Sacco di Roma die Ewige Stadt plünderten. Seit einigen Jahren drohte in der Person und Lehre Martin Luthers ein neues Schisma am Horizont. Gleichwohl überwölbte die eine, heilige, universale, apostolische Kirche noch alle Lebensbereiche, ihre geistliche Autorität schien nach der Überwindung des großen Schismas auf dem Konstanzer Konzil und dem Versanden des Basler Konzilsversuchs unter Papst Nikolaus V. kaum gefährdet. Der Konziliarismus konnte als vorerst überwunden gelten. Unter dem Pontifikat des gebildeten, kunstliebenden Humanistenpapstes Nikolaus V. waren im Jahre 1450 die Gläubigen in hellen Scharen zum Heiligen Jahr an den Tiber geströmt, darunter besonders zahlreich die Deutschen. Der römische Jubiläumsablaß, der Perdono, kam ihrer tiefwurzelnden, dinglichen Frömmigkeit, ihrer Sorge um Seelenheil und Heilsgewißheit, bei der Ablaß, Wallfahrt und Heiligenverehrung eine zentrale Rolle spielten, sehr entgegen. Kritik an dem Papst und den Pfaffen übten zwar fast alle damals, gleichwohl erwarteten die Christen gerade von ihrer Spitze Reformen-und Gnaden. * Dem folgenden Aufsatz liegt ein öffentlicher Vortrag zugrunde, der am 23. Juni 1992 in München im Rahmen des Historischen Kollegs im Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft gehalten worden ist. Die Redeform wurde weitgehend beibehalten, der Text nur leicht erweitert und durch die nötigsten Nachweise ergänzt. ') Decretum Gratiani C.13 q.l d.G.p.c.l. 2) Der treffende Ausdruck stammt von
Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte, 2015
Vorspann 1978/79 fegte eine Revolution das Regime von Schah Mohammad Reza Pahlavi im Iran hinweg - eine islamische Revolution, an deren Ende ein Gottesstaat unter Führung der Geistlichkeit stand, mit Ayatollah Khomeini an der Spitze. Die Bundesregierung unter Kanzler Helmut Schmidt und Außenminister Hans-Dietrich Genscher befand sich in einer Zwickmühle: Einerseits war der Iran ein wichtiger Erdöllieferant und Handelspartner, andererseits verstörte die Gewalt gegen politische Gegner und Vertreter der westlichen Staatengemeinschaft, die in der Besetzung der amerikanischen Botschaft in Teheran gipfelte. Frank Bösch zeigt auf der Basis neuer Quellen, wie die Bundesregierung auf die islamische Revolution reagierte, zwischen interessengeleitetem Pragmatismus und außenpolitisch gebotener Bündnistreue zu den USA lavierte und so hinter den Kulissen als Vermittler zwischen Teheran und Washington fungieren konnte.
Scholem Alejchem: Eisenbahngeschichten. Schriften eines Handelsreisenden. Jiddisch und deutsch, 2019
Übersetzt von Jonas Gernot. Herausgegeben von Efrat Gal-Ed, Gernot Jonas und Simon Neuberg. Mit einem Essay von Dan Miron
Loading Preview
Sorry, preview is currently unavailable. You can download the paper by clicking the button above.