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Aus Politik und Zeitgeschichte 63 (2013) 12, S. 22-27
Seit Russland die Ukraine angegriffen hat macht sich in trauter Eintracht der medialen Landschaft in Europa wieder Kriegshysterie breit und man kann schon sagen in einem bisher beispiellosen Ausmaß. Wir ergehen uns in Spekulationen die "unabhängig nicht überprüfbar" sind. Russland steht am Pranger, die Folgen des Krieges werden wortreich beklagt, die Sanktionsmaschine wird angeworfen und eine neue Flüchtlingswelle droht uns zu überschwemmen. Die Energielieferanten reiben sich ob der durch die Decke geschossenen Rohstoffpreise die Hände und wir Deutschen stellen auf einmal fest, dass über die Hälfte des Erdgases und fast ein drittel des Erdöls kostengünstig über Pipelines aus Russland kommen. Versuchen wir also mal etwas Ordnung in dieses Chaos zu bringen: 1. Die Gesslerschen Hüte seien gegrüßt, es ist jeder Krieg ein Krieg zuviel. 2. Im Krieg wird gestorben und das trifft nicht nur Soldaten, die einfachen Bürger sind immer die Leidtragenden. Im Krieg wird zerstört. 3. Krieg wird auch ideologisch geführt, wir erleben gerade eine beispiellose Hetzkampagne gegen Russland. 4. Nach Clausewitz ist der Krieg die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln, sprich mit Gewalt. 5. Für uns sollte die Frage immer sein, wie Kriege zu verhindern sind bzw. sind sie ausgebrochen, wie ich sie beenden kann. Weder Migration noch Waffenlieferungen können Kriege beenden. So, nun zurück zu Europa. Unsere jüngste Geschichte, und ich meine den Zeitraum vom Zerfall des sogenannten real existierenden Sozialismus bis in die Gegenwart zeigte, dass Kriege auch bei uns stattfinden können. Das Muster dieser Auseinandersetzungen bestand und besteht in der Schürung nationaler Zwietracht. Menschen, die seit dem Ende des 2. Weltkrieges zusammen friedlich gelebt hatten, wurden auf einmal zu erbitterten Feinden. Das betraf den Zerfall Jugoslawiens und nicht zuletzt den Untergang der Sowjetunion deren eine Hälfte bekanntlich zu Europa gehört. Die interessante Frage wäre doch, wer ein Interesse an dieser Entwicklung hat. Mir fällt da als erstes der mittelalterliche Denker Niccolò Machiavelli und seine Schrift "Der Fürst" ein, in der er die These vom "teile und herrsche" begründete. Wenn sich zwei streiten, freut sich der Dritte! Eigentlich war ja mit dem Zerfall des Sozialismus in Europa der kalte Krieg beendet und der NATO müsste damit das Feindbild abhanden gekommen sein. Russland war schwach und hatte den Schock des Zerfalls der Sowjetunion nach 70 Jahren noch nicht verwunden. Den entstandenen neuen osteuropäischen Staaten wurde eifrig das Liedchen vom "Go West" (1) gelernt, suggeriert mit der Hoffnung, dass alsbald Milch und Honig fließen. Die EU und die NATO machten sich auf, den Osten Europas für sich zu erobern, friedlich und ohne großen Widerstand befürchten zu müssen. Nur Russland, Weißrussland, die Ukraine und das kleine Moldawien blieben außen vor. Wie wir inzwischen wissen, scheiterte fürs erste der Versuch Weißrussland zu gewinnen (vielleicht blieb ihnen gerade deshalb das Schicksal der Ukraine erspart) aber in der Ukraine fielen die westlichen Bemühungen auf fruchtbaren Boden.
Mitteilungen der Anthropologischen Gesellschaft in Wien (MAGW), 2018
In diesem Beitrag geht es um die Zeit unmittelbar vor Beginn des Zweiten Weltkrieges aus der Perspektive von jüdischen Kindern in Wien. Die Autorin geht der Frage nach, wie sich der Alltag, das Selbstverständnis, die Sicherheit und die Zugehörigkeiten innerhalb kurzer Zeit radikal verändert haben. Anhand dieser Perspektive stellt sie die Theorie auf, dass der Krieg nicht erst mit dem offiziellen Kriegsbeginn am 1. September 1939 zu verstehen ist, sondern eine sichtbare Vorlaufzeit hatte, an der auch die Zivilbevölkerung beteiligt war.
Autor(en): Landolt, Oliver Objekttyp: Article Zeitschrift: Mitteilungen des historischen Vereins des Kantons Schwyz Band (Jahr): 107 (2015)
2021
Der Tag nach der „Kristallnacht", in meinem Nachbarort, Mittelsinn im Sinngrund in Nordbayern in der einst blühenden jüdischen Gemeinde. Es war mir schon immer ein Anliegen, von den „Mittelsinner Juden“ zu erzählen. Es ist eine fiktive Geschichte, die sich aber - mit realen Personen- so hätte zutragen können. Als junger Mensch erfuhr man sehr wenig, meist von Verwandten von der Nazizeit und den Juden der Nachbargemeinde; ich habe diese Fragmente eingearbeitet. Es soll ein Beitrag sein, dass diese Zeit nicht in Vergessenheit gerät. Zum geschichtlichen Verständnis dienen die zahlreichen Fussnoten. Den emigrierten, deportierten und ermordeten Mittelsinner Juden gewidmet The day after the “night of rotten glass” 1938 in a small village in Northern Bavaria.
Das Münchener Abkommen von 1938 in europäischer Perspektive, 2013
Im Jahr 1958, zwanzig Jahre nach dem Münchener Abkommen schrieb der damalige Generalsekretär des Instituts für Zeitgeschichte, Paul Kluke, im Vorwort zur Studie von Boris Celovsky über die Genese von "München": "Es ist seit langem eine Binsenweisheit, daß die diplomatische Krise des Sommers 1938 nicht lediglich der deutschen und tschechischen Geschichte angehört, sondern ihre historische Relevanz durch die aus ihr hervorgehende neue Machtverteilung auf dem Kontinent, durch den Zusammenbruch der alten europäischen Staatenordnung erhalten hat." 1 Schon die Titel weiterer wichtiger einschlägiger Publikationen wie "München 1938. Das Ende des alten Europa" 2 oder "The Munich Crisis, 1938. Prelude to World War II" 3 sind als Bestätigung dieser Sichtweise zu lesen. Obwohl "München" unbestrittenermaßen für die deutsch-tschechischen Beziehungen von besonderer Virulenz ist, steht diese Chiffre zugleich für ein Ereignis von gesamteuropäischer Bedeutung. "Als Resultat von München wurde der entscheidende Schlag gegen das Versailler System geführt, welches, ungeachtet seiner Mängel, die Situation in Europa geordnet hatte; der Prozess seiner Destabilisierung überschritt die kritische Marke", stellen die russische Historikerin Natal'ja Lebedeva und ihr polnischer Kollege Mariusz Wołos im Vorwort des von ihnen gemeinsam herausgegebenen Sammelbandes über das Münchener Abkommen zutreffend fest. 4 Die Geschehnisse, die zur Konferenz in München führten, die dort getroffenen Entscheidungen und deren Folgen bilden einen Komplex, der weit mehr umfasst als die erzwungene Abtretung der mehrheitlich deutsch besiedelten Randgebiete der Tschechoslowakei an das Deutsche Reich. Dass es um erheblich mehr ging, ist schon dem Text des Abkommens zu entnehmen, das nicht nur deshalb ein außerordentlich eigentümliches diplomatisches Dokument ist, weil darin über das Territorium eines an den Verhandlungen gar nicht beteiligten Staates verfügt wird, sondern auch weil der Text zum Großteil im Duktus eines Räumungsbefehls gehalten ist, was letztlich auch seine Substanz ausmacht. In einem Zusatz zu dem Abkommen erklärten Groß britannien und Frankreich, dass sie zu dem Angebot
2005
Darüber hinaus kommen neue Aufgaben auf die EU zu. [...] Wir sind Zeugen erheblicher politischer Umwälzungen [...]. Vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen ist der EU-Konvent aufgefordert, über eine grundlegende Reform der gewachsenen Strukturen unserer Zusammenarbeit nachzudenken.
H. Meller, Krieg im europäischen Neolithikum. In: H. Meller/M. Schefzik (Hrsg.), Krieg – eine archäologische Spurensuche. Begleitband zur Sonderausstellung im Landesmuseum für Vorgeschichte Halle (Saale) 6. November 2015 bis 22. Mai 2016 (Halle [Saale] 2015) 109-116.
Die Dissertation erschließt ein umfangreiches Korpus von 188 Kriegsprosatexten zwischen 1933 und 1940, die bislang wenig Beachtung in der Forschung fanden, was angesichts ihrer weiten Verbreitung erstaunlich ist. Ein Ergebnis dieser Studie ist die Tatsache, dass das Ausmaß der Kriegsliteratur bislang nicht voll erfasst worden ist. Im Zentrum stehen Romane damaliger Bestsellerautoren wie Paul Coelestin Ettighoffer, Otto Paust und Werner Beumelburg. Diese formten nach 1933 den Typus des populären ‚Kriegsbuches‘ und machten den Ersten Weltkrieg zum literarischen Paradesujet sondergleichen, zum Teil unter Rückgriff auf einen bildungsbürgerlichen Literaturkanon und unter Einbezug moderner Verfahren.
De Gruyter eBooks, 2023
Litauen in den Krisenjahren 1938-1940: äußere und innere Probleme Litauen wurde im Laufe von zwei Jahren (1938-1940) mindestens viermal ein Ultimatum gestellt, das zum Verlust der staatlichen Souveränität führen konnte. Allerdings war der Entwicklungsvektor dieses Prozesses nicht eindeutig geradlinig, besonders wenn man ihn nicht nur vom Standpunkt der Außenpolitik, sondern auch vom Standpunkt der Innenpolitik betrachtet. Der Verlust von Klaipėda Am 17. März 1938 stellte Polen Litauen ein Ultimatum mit der Forderung, diplomatische Beziehungen aufzunehmen, was von vielen Menschen in Litauen als Forderung verstanden wurde, auf einen Kampf um Vilnius zu verzichten. Dieses Ereignis war eine wesentliche Voraussetzung für Litauens Verlust von Klaipėda. Am folgenden Tag, als die litauischen Diplomaten sich noch fi eberhaft um Unterstützung und Schutz gegen den polnischen Druck bemühten, erging die Weisung des deutschen Kanzlers Adolf Hitler, die Wehrmacht solle "das Memelland besetzen, wenn es zum Krieg zwischen Litauen und Polen kommt". Zur selben Zeit legte der deutsche Außenminister Joachim von Ribbentrop dem litauischen Botschafter in Berlin, Jurgis Šaulys, elf Forderungen vor -gleichsam ein Ultimatum -das von Litauen verlangte, das Kriegsrecht im Memelland aufzuheben und vom Verbot pronazistischer Aktivitäten in diesem Gebiet Abstand zu nehmen. Diese Entwicklung war durch die relativ passive Reaktion der Sowjetunion vorherbestimmt, deren Möglichkeiten damals sowohl durch den Popularitätsverlust des Gedankens der kollektiven Sicherheit im internationalen Bereich als auch durch die politischen Repressalien in der Sowjetunion selbst, stark eingeschränkt waren. Die Erfüllung des polnischen Ultimatums durch Litauen am 19. März bedeutete in geopolitischer Hinsicht den Bruch der bekannten Achse "Kaunas-Moskau", die seit 1920 bestanden und Litauen Halt sowohl bei der Konfrontation mit Polen als auch mit Deutschland gegeben hatte. Die Erfüllung der Forderungen von Ribbentrops war allerdings nicht streng termingebunden, daher hatten die litauischen Diplomaten noch Manövriermöglichkeiten. Und das umso mehr, als die Regierung des Dritten Reiches seit Frühjahr 1938 mit den Problemen der Sudetenkrise beschäftigt war. Die litauischen Diplomaten begannen zu lavieren: Einerseits fi ng die Regierung an, die deutschen Forderungen nacheinander, doch ganz ohne Eile, zu erfüllen, während sie andererseits die Hoff nung hegte, die Sudetenkrise werde es den europäischen Staaten ermöglichen, dem deutschen Expansionismus durch
2023
Euromünzen sind nunmehr über 20 Jahren zum festen Bestandteil der Numismatik geworden, auch wenn die anfängliche Begeisterung über die neue Währung spürbar nachgelassen hat. Etwas in Vergessenheit geraten sind die Vorläufer-Währungen vor allem der Beitrittsländer, die nicht von Anfang an zur Eurozone gehört haben. Die früheren Währungen etwa von Deutschland, Frankreich, Italien und den Benelux-Staaten sind in diesen Staaten weiterhin wichtige Sammelgebiete. Die früheren Währungen etwa der baltischen Staaten oder auch Kroatien spielen keine große Rolle mehr, teilweise bedingt durch die kurze Geschichte der Euro-Vorläufer in diesen Ländern. An diese Euro-Vorläufer soll mit diesem Band erinnert werden. Die Währungsgeschichte aller Euroländer darzustellen, ist im Rahmen eines Bandes selbstverständlich nicht leistbar. Es werden immer nur Ausschnitte aus der Zeit vor der Euro-Einführung bzw. Teilmengen davon ausgebreitet, um ein Bild von der thematischen bzw. künstlerischen Vielfalt dieser Prägungen zu vermitteln. Eine wichtige Quelle für Münzen auch aus der Vor-Eurozeit Europas war die Datenbank en.numista.com, die sich vor allem durch ihre ungeheure Grüße und ihre Aktualität auszeichnet, gleichwohl keine Vollständigkeit beanspruchen kann. Bei einigen der behandelten Länder sind die Prägungen in ihrer ganzen Breite im Rahmen dieser Darstellung nicht darstellbar. In diesen Fällen wird auf die jeweiligen Inhalte der Datenbank http://www.acsearch.info zurückgegriffen, sofern eine Abdruckgenehmigung für die Bilder durch die Rechteinhaber vorliegt. Dies bedeutet selbstverständlich eine massive Begrenzung der Auswahl, liefert nach meinem Dafürhalten aber dennoch einen brauchbaren Eindruck von der Prägetätigkeit der jeweiligen Länder. Den gelegentlich Blick in einen der genannten Kataloge ersetzt diese Darstellung also trotz des Umfangs nicht. Wie in meinen Veröffentlichungen üblich, werden fremdsprachliche Textpassagen bzw. Zitate nicht übersetzt, da Mehrsprachigkeit bei einem Fachpublikum vorausgesetzt werden kann. Um Speicherplatz zu sparen, ist die Auflösung der Grafiken immer ein Kompromiss. Meist kann das Original aber problemlos aufgerufen werden, wenn eine höhere Auflösung benötigt wird. Aus der Wikipedia entnommene Textpassagen sind als solche gekennzeichnet. Mein besonderer Dank gilt den nachfolgend genannten Unternehmen, die mir die Verwendung von Abbildungen gestattet haben:
Auf dem Weg nach Europa, 2010
Bei dem ersten Treffen einer Gruppe deutscher Historiker nach Kriegsende im Herbst 1946 in Göttingen gab der Kölner Mediävist Peter Rassow die Parole aus »Fort aus der deutschen und hinein in die europäische Geschichte«, und er fand damit große Zustimmung bei seinen Kollegen. Wenn die Parole Rassows tatsächlich in großem Maße umgesetzt worden wäre, dann wäre das Thema meines Vortrags verfehlt, denn dann hätten sich die Historikerinnen und Historiker der 1940er Jahrgänge, die zum Zeitpunkt des angesprochenen Treffens im Herbst 1946 entweder noch gar nicht geboren waren oder jedenfalls noch in den Kinderschuhen steckten und mit hoher Wahrscheinlichkeit keinen Gedanken an eine künftige Laufbahn als Geschichtsprofessor hegten, nicht erst auf den Weg nach Europa begeben müssen. Bekanntlich aber blieb, um mit Winfried Schulze zu sprechen, trotz verschiedener Initiativen wie der Gründung des Instituts für Europäische Geschichte 1950 »jene Hinwendung zu Europa letztlich ein intellektuelles Strohfeuer« 2 , und selbst heute sind wir historiographisch noch nicht wirklich in Europa angekommen, ringen wir darum, was europäische Geschichte denn eigentlich sei. Ich betrachte daher meine Themenwahl als legitim und möchte in den folgenden 45 Minuten untersuchen, welchen Beitrag die Historikerinnen und Historiker der 1940er Jahrgänge, die mehr oder weniger gleich alt sind mit der europäischen Nachkriegsbewegung, zur Entwicklung einer europäischen Geschichte geleistet haben. Dabei wird meine besondere Aufmerksamkeit einem hier im Raum anwesenden Historiker gelten. Denn mein Vortrag soll zugleich eine kleine Laudatio aus Anlass des 65. Geburtstages von Heinz Duchhardt sein-ich hoffe, dass Sie mir das nicht nur nachsehen, sondern dass dieses Vorgehen auch in Ihrem Sinne ist!-Und natürlich auch in Ihrem, lieber Herr Duch-1 Der Text gibt den öffentlichen Vortrag / die Laudatio auf Heinz Duchhardt am 14. November 2008 wieder. Dementsprechend wurde auf einen ausführlichen Anmerkungsapparat verzichtet. Belegt sind lediglich die wörtlichen Zitate. Der Vortrag basiert zu einem erheblichen Teil auf den Internet-Recherchen der wissenschaftlichen Hilfskräfte Miriam Funk und Miriam Freiin von Stenglin, denen auch an dieser Stelle herzlich gedankt sei. 2 Winfried SCHULZE, Europa in der Frühen Neuzeit-begriffsgeschichtliche Befunde, in: Heinz DUCHHARDT / Andreas KUNZ (Hg.), Europäische Geschichte als historiographisches Problem,
Militaergeschichtliche Zeitschrift
Karsten Brüggemann and Ralph Tuchtenhagen and Anja Wilhelmi (eds), Das Baltikum. Geschichte einer europäischen Region. Vol. 3: Die Staaten Estland, Lettland und Litauen. Stuttgart: Hiersemann, 2020
Estland! 8.0 mo me n setegp 5 uti vote vliäjuue t e) e oo) osta e elejee Ühes pine Anson Olaf Mertelsmann 6.2, Eettand 1944-1991 ,. 1015 3 109.5 0000 sure 2a 00004 De ana za e san sa ra a arena s ke Geoffrey Swain 6.3. SOwjetlitauen:. u... cie une name sinne onen ern area naar ae ahnen ek nen mini. ame Saulius Grybkauskas 6.4. Das Baltikum als Teil der Sowjetunion.
Jüdischer Widerstand in Europa (1933-1945), 2016
Vor der Geschichte Zeugnis ablegen Arno Lustiger, die Juden und ihr Widerstand gegen die NS-Vernichtungspolitik So mancher, der die Shoah, den Holocaust, so der nicht ganz korrekte 1 doch häufiger gebrauchte Begriff, überlebt hat, findet die Behauptung, die europäischen Juden hätten sich zwischen 1938 und 1945 widerstandslos wie die Schafe zur Schlachtbank treiben lassen, nicht nur abwegig, sondern geradezu obszön. Diese Behauptung, bekanntlich einem Bibelzitat entlehnt 2 und mitunter sogar von namhaften Historikern vorgetragen, unterstellt, und zwar unterschwellig, die Juden seien selbst schuld an ihrem Schicksal. Hätten sie sich gewehrt, hätten sie nicht alles mit sich geschehen lassen, dann wären nicht sechs Millionen, sondern vielleicht nur zwei oder drei Millionen Juden ums Leben gekommen. Auf Feststellungen dieser Art, die zynisch wirken, obwohl sie meist so nicht gemeint sind, reagieren Überlebende verstört, manchmal auch gereizt. Zu Recht. Denn wer Untergrund, KZ oder Vernichtungslager überstanden hat, den quälen verständlicherweise solche Bemerkungen. Es gibt kaum einen Überlebenden, der sich nicht irgendwann die Frage gestellt hat, wieso gerade er und nicht die vielen anderen überlebt haben. Die Passivitätsbeschuldigung wird deshalb als ungerecht und beleidigend empfunden: Überlebende können gar nicht anders, als die Äußerungen dieser Art auf sich persönlich gemünzt zu begreifen. Arno Lustiger, dem meine einstige Universität, die Universität Potsdam, die Ehrendoktorwürde verliehen hat, war ein Überlebender der Vernichtungslager. Er kämpfte in Wort und Schrift gegen den sich zäh haltenden Mythos, Juden wären nicht in der Lage gewesen, sich zur Wehr zu setzen. In seinem Buch Zum Kampf auf Leben und Tod (1994) und in seinem Essay-Band "Wir werden nicht untergehen" (2002) verwies Lustiger darauf, dass der Mythos des feigen, des sich ewig wegduckenden Juden eine der letzten "historischen Lügen" 3 sei, eine hartnäckig sich haltende Legende. Sie habe alle Phasen der "Betroffenheit" und der
Militaergeschichtliche Zeitschrift, 2019
Die Darstellung von Gräueltaten an der zivilen Bevölkerung ist fester Bestandteil der Ikonografie der europäischen Kunst und Literatur des 16. und 17. Jahrhunderts. Die Schrecken des Dreißigjährigen Krieges, der Religionskriege in Frankreich, der Englischen Bürgerkriege oder des Achtzigjährigen Krieges der Niederländischen Provinzen gegen Spanien sind nicht zuletzt aufgrund dieser emblematischen Darstellungen tief in der kollektiven Erinnerung der jeweiligen Länder verankert und können bis heute abgerufen werden, wie im Jahr 2018 erst wieder das Gedenken an den Beginn des Dreißigjährigen Krieges vor 400 Jahren eindrucksvoll gezeigt hat. Auch die geschichtswissenschaftliche Erforschung der Kriege der Frühen Neuzeit hat sich daher seit dem 19. Jahrhundert immer wieder mit der allgegenwärtigen Gewalt beschäftigt; dies gilt insbesondere für die jüngere Forschung, die sich im Zeichen von Historischer Anthropologie und »cultural turn« seit den 1990er Jahren der Gewalt im Krieg vor allem aus der Erfahrungsperspektive der Opfer, gelegentlich aber auch der Täter zugewandt hat. Überraschenderweise fehlt es dennoch an einer übergreifenden Darstellung, welche die Geschichte der Kriege der europäischen Frühen Neuzeit konsequent aus der Sicht der betroffenen Zivilbevölkerungen erzählt und dabei systematisch herausarbeitet, warum diese Kriege gerade für die Landbewohner (zu denen über 90 Prozent der damaligen Menschen zählten) mit derart extremen Gewalterfahrungen verbunden waren und inwieweit dies funktional mit der damaligen Kriegführung und ihren (defizitären) Ressourcen zusammenhing. Genau diese Lücke verspricht der vorliegende Band des renommierten, bis 1992 an der University of California at Los Angeles lehrenden Renaissancespezialisten Lauro Martines zu schließen. Der Autor nähert sich seinem Gegenstand in zehn Kapiteln an. Diese zeichnen die verschiedenen Aspekte der »Kriegsfurie«so eine gängige zeitgenössische Metapher für die Schrecken des Krieges, auf die das Buch in seinem Originaltitel »Furies« (New York 2013) anspieltvon der Rekrutierung und den oft erbärmlichen Lebensbedingungen der einfachen Soldaten über die Heeresversorgung und die Bedeutung von Plünderungen und Beute bis hin zur Spezifik des Belagerungskrieges und der »Hölle in den Dörfern«
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