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Er war gewaltig, er war riesig, er ragte in den Himmel, die Haare hingen ihm ins Gesicht. Sein roter Bart flog im Wind. Er war ein Fremder, der "lange Ludwig". Niemand wusste, woher er kam. Plötzlich war er da, der Zimmermann. Er zimmerte sich eine Hütte und einen Sarg. Seine zwei Meter passten nicht in die Särge der "Sargfabrik". Sie fürchteten und achteten ihn, den Fremden, den es in ihr Dorf verschlagen hatte. Der Graf im Schloss hinter der großen Mauer ließ ihn gewähren, als er im Park "Bündelholz" von den Bäumen sägte. Als die Revolution ins Dorf kam wählten die leibeigenen Bauern, die freie Bauern werden wollten, ihn, den Habenichts, zu ihrem Sprecher. Der Graf wagte keinen Widerspruch.
1990
Biographie (griech.: Lebensbeschreibung) ist ein literarischer, philosophischer und wissenschaftlicher Begriff mit langer Tradition, die an die historische Entwicklung des Verhältnisses von Individuum und Gesellschaft gebunden ist. Ais literarische Gestaltungsform ist Biographie bereits im griechisch-römischen Altertum bekannt. Ihre spezifisch moderne Bedeutung erhält sie freilich mit der Herausbildung des bürgerlichen Individuums, in Europa seit der italienischen Renaissance des 14. und 15. Jahrhunderts, in Deutschland seit dem späten 18. Jahrhundert. In diesem Kontext ist Biographie zunächst Gegenstand allgemeinen philosophisch-geisteswissenschaftlichen Interesses im Zuge der Aufklänuig. Mit der Ausdifferenzierung der Einzelwissenschaften im 19. Jahrhundert wird Biographie zu einer Kategorie verschiedener Disziplinen, besonders der Psychologie, Pädagogik, Soziologie, Geschichte undals literarische Gattung-Gegenstand literatunvissenschaftlicher Forschung. Die-* Der voriiegende Essay erscheint als Beitrag in der von Hans Jörg Sandkiüiler herausgegebenen nEUROP&SCHEN ENZYKLO
Biography of Franz Albert Schultz in Königsberg
Ausgräberinnen, Forscherinnen, Pionierinnen. Ausgewählte Portraits früher Archäologinnen im Kontext ihrer Zeit., 2013
Das über 160 Seiten umfassende Collagen-Album von Justinus Kerner wurde in den 1840er- und 50er-Jahren von ihm und seinem Sohn Theobald angelegt, nach seinem Tod 1862 weiter gepflegt und dann auseinandergeschnitten und zum Teil ummontiert. Einen autorisierten Originalzustand und eine autorisierte Lesart gibt es nicht. Wir haben daraus 50 Blätter ausgewählt. Wer sie anschaut, dem begegnen Gestalten, Ereignisse und Ideen aus Kerners Leben und Werk, aber auch barocke und fast surreal anmutende Bild- und Denkwelten. Die Kombination der eingeklebten Teile scheint dem Betrachter durch optische und inhaltliche Analogien und in ironisch-abgründiger Weise etwas ›sagen‹ wollen, was sich jedoch meist (noch) nicht auf einen konkreten Begriff bringen lässt. Die Seiten wecken unseren Willen, die Welt zu lesen und zu entschlüsseln, sie sind eine Dokumentation des schöpferisch-interpretierenden Denkens ebenso wie eine Einladung dazu.
Feministische Studien, 2000
Arbeitsmigration erscheint wie kaum ein anderer Bereich sozialen Handelns von Individuen intentional gesteuert und auf lange Zeiträume hin geplant. Zugleich ist Migration ein Phänomen, dessen Gründungskontext und historische Erscheinungsformen fast immer auf ein aufgezwungenes Schicksal hinweisen, das gleichsam als ein Ergebnis des Einbruchs von Naturgeschichte in soziale Prozesse begriffen werden kann. 2 Selbst wenn Arbeitswanderung im Einzelfall als Konsequenz höchst individueller Entscheidung erscheinen mag, stellt sie sich doch typischerweise im Leben von Migranten und Migrantinnen als Phase des Einbruchs sozialer Unordnung und als mehr oder weniger extremer Erleidensprozeß dar. Migration ist im höchsten Maße paradox: Weitreichendes intentionales Handeln, das Projekt der Migration, dessen Kraft gar über mehrere Generationen hinweg trägt, wird unterbrochen oder überlagert durch unerwartete Erfahrungen, falsche Annahmen über das Zielland, Feindlichkeit der Menschen, das Durcheinanderwerfen aller Pläne, durch chaotische Reaktionen nicht nur von Individuen, sondern von sozialen Gruppen. Das soziale Konstrukt der Migrationsbiographie entsteht nun gerade in der Verknüpfung beider Handlungstypen. Die dabei analytisch freizulegende »Konstruktionslogik« ist-wie ich zeigen möchte-nicht nur konkret historisch und sozial zu verorten, sondern zugleich eine spezifische Form des »doing gender«. 3 Ich möchte dies an drei Fällen exemplifizieren, in denen ich verschiedene Akzentsetzungen in aktuellen Ansätzen der Biographieforschung und zugleich die Bedeutung von »Gender« in Migrationsprozessen thematisieren kann. Dabei möchte ich schließlich die besondere Rolle von »Caring Work« als typischerweise von Frauen experimentierte Entstehung und Überwindung von biographischen »Verlaufskurven« thematisieren und erste Elemente eines an den Fallstudien gewonnenen theoretischen Modells skizzieren.
Werkmeister im Konflikt. Quellen, Beiträge und ein Glossar zur Geschichte der sog. Bauhütten, hg. v. Stefan Bürger (Abhandlungen der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig, Philosophisch-historische Klasse 84, 5) Stuttgart/Leipzig, 146-176, 2020
Essayprojekt 2019 ›Komponistenromane‹, 2019
Essayprojekt 2019 ›Komponistenromane‹: #3 März (15032019) About the composer Marius Brandt in Helmut Krausser’s novel “Alles ist gut” (2015), and Edith Maria Engelhard’s novel “Der Komponist” (2016) https://www.motzkunst.de/essayprojekt2019_komponistenromane
2013
Leserinnen und Leser werden verstehen, dass der farbenprächtige Mann im Vatikan anonym bleiben möchte. Er hat deshalb einen befreundeten Theologen in Australien gebeten, seine über die Jahre gesammelten und datierten Entwürfe herauszugeben und mit ein paar wichtigen Anmerkungen zu versehen. Dieser Theologe, der einst zu Füßen von Professor Ratzinger in Tübingen saß (nicht lag!) und schon manches unter dem Pseudonym THEO LOGER veröffentlicht hat, kommt der Bitte mit größtem Vergnügen nach und erteilt den Versen gleichzeitig das Imprimatur. Die Redaktion 3. April 2005 Trauer um Johannes Paul II. Zur letzten Reise ist er angetreten, Und während alle Katholiken beten, Schleicht Ratzinger, man glaubt es kaum, Mit List und Tücke durch den leeren Raum.
Acta Historica Astronomiae, vol 50, p. 35-66. , 2014
lassen Melchior Scherer 2 und Margaretha Bertsch in Stuttgart einen Sohn taufen, der wie sein Vater den Namen Melchior erhält. 3 Dieser wird Geistlicher und durchläuft mehrere Stationen als Pfarrer. 450 Jahre später jedoch werden noch immer Werke des Musikers und Komponisten Melchior Schaerer gespielt und Astronomiehistorikern ist vor allem der Melchior Schaerer ein Begriff, der sich durch die Herausgabe astrologischer Kalender sowie eine Diskussion mit Johann Kepler hervortat. Oft ist den Autoren unbekannt, dass es sich bei dem Pfarrer, dem Musiker und dem Astrologen um ein und die selbe Person handelte, oder sie sind sich zumindest nicht sicher. 4 Die drei Lebensbereiche Melchior Schaerers sollen zunächst in getrennten Abschnitten dargestellt werden.
2024
Exhibitions are an important part of the history of an artist's reception. They are usually held posthumously in connection with anniversaries such as birthdays or anniversaries of their death. The Austrian artist Hans Makart (1840-1884), for example, was honoured with an exhibition in his hometown of Salzburg on the 50th anniversary of his death in 1934, the 100th anniversary of his birth in 1940 and the 70th anniversary of his death in 1954. To date, the three exhibitions have only been examined in the context of certain aspects, such as the art collections of the Nazi elite or in institutional history studies. In research about Makart, the period of the 1930s and 1940s is usually perceived as a "Makart renaissance". This master's thesis attempts to trace the significance of these three exhibitions for the posthumous reception and response of Hans Makart. Primary sources in the form of exhibition catalogues, German- language articles in daily newspapers, illustrated weeklies and art journals from Austria and Germany as well as contemporary publications and photographs serve as the basis for the exhibition analyses. Although only sparse museum archive material was accessible, additional insights into the exhibition geneses for the 1940 and 1954 exhibitions could be gained from the files of the Belvedere Research Center’s in-house archive. Based on these sources, some of which have been analysed for the first time, this master's thesis explores the posthumous museum reception of Hans Makart and his work with a focus on his hometown of Salzburg between 1934 and 1954.
About: Dieter Thomä, Ulrich Schmid und Vincent Kaufmann, Der Einfall des Lebens: Theorie als geheime Autobiographie (München: Hanser-Verlag, 2015), 417 S.
Bildnispolitik der Autorschaft. Visuelle Inszenierungen von der Frühen Neuzeit bis zur Gegenwart, 2018
Seit das Schriftstellerdasein als regelrechter Berufsstand und als ökonomische Existenzgrundlage von dessen Vertretern Anerkennung findet, ist die Arbeit am Text Bestandteil von Rechtfertigungsleistungen und willkommener Gegenstand von mehr oder minder öffentlichkeitswirksamer Repräsentation. Unzählige Fotografien von Schriftstellern und Schriftstellerinnen am Schreibtisch zeugen davon; ganze Bücher werden inzwischen mit einander meist ähnlichen Schreibszenen gefüllt. Wo aber in solchen Darstellungen tatsächlich dem Anspruch von Bestätigung schriftstellerischer Arbeit als einem das Werk rechtfertigenden Prozess gefolgt wird, gilt zugleich: Der Versuch, dichterische Leistung bildlich zu vergegenwärtigen, ist immer vom Scheitern bedroht. Nicht nur ist schwer zu sagen, was einer und eine, die schreiben, gerade hervorzubringen im Begriff sind. Darstellungen von im Schaffensprozess begriffenen Künstlern können ihre Betrachter in dieser Hinsicht leichter befriedigen. Sie zeigen oft im Entstehen, was wir als hernach fertiges Werk wiedererkennen können. Schriftsteller pflegen noch dazu eigentlich nicht im Beisein anderer zu arbeiten, eben weil es von ihrem Schaffensprozess fast nichts zu sehen gibt und deshalb Öffentlichkeit für den Prozess als solchen zu erzeugen fast sinnlos ist. Tatsächlich arbeitet auch auf vielen Fotografien, die Schriftsteller am Arbeitsplatz zeigen, niemand sichtbar. Häufig wenden sich die Schriftsteller stattdessen dem Berichterstatter zu. Manche von ihnen schauen gedankenvoll ins Nichts, andere blicken in die Kamera; in aller Regel gibt es dabei nicht viel Entfaltungsspielraum. 1 Grundsätzlich lässt sich sagen: Ein Bildnis, das Schriftsteller bei der Schreibarbeit zeigt, müsste paradoxerweise gerade in der äußersten Herstellung von Natürlichkeit als gestellt erscheinen. Diese Schwierigkeit ist für die Urheber von Bildnissen, die nach den Maßgaben von Realismus gelesen werden sollen, kaum zu überwinden. Die Hilflosigkeit, mit der auf für die Leserschaft angefertigten, also repräsentativ gehaltenen Fotografien Schriftsteller am Schreibtisch zwischen vorgetäuschter Absorption und einer ihre Bereitschaft zum Gespräch mit einem imaginären Gegenüber anzeigenden Pose schwanken, ist vielleicht als Beleg ihres Bewusstseins von der Unmöglichkeit einer bildlichen Wiedergabe ihrer Arbeit anzusehen. Das gilt insbesondere in der Frühzeit einer Herausbildung neuer Öffentlichkeiten mithilfe illustrierter Zeitschriften und der Fotografie. Man könnte es etwa
Manuscripta theatralia, 2017
Historisch-Politische Mitteilungen, 2014
Als am 11. November 1953 die Verfassungsurkunde des neuentstandenen Bundeslandes Baden-Württemberg unterzeichnet wurde, fand sich unter den Namen auf dem Dokument auch die Unterschrift Oskar Farnys. 1 Eben dieser war in politischer Hinsicht damals kein völlig Unbekannter mehr: Bereits für kurze Zeit hatte er 1920 als Abgeordneter dem Landtag des Freien Volksstaats Württemberg angehört. Auf eigenen Wunsch 1921 aus dem Stuttgarter Parlament ausgeschieden war er anschließend als Unternehmer und Kommunalpolitiker in seiner Heimatgemeinde tätig, bis er schließlich von 1930 bis nach den Wahlen vom 5. März 1933 Mitglied des Reichstags wurde. Gemeinsam mit Dr. Albert Hackelsberger wurde er Hospitant der NSDAP im späteren Großdeutschen Reichstag, dem er bis zum Ende des Dritten Reichs angehörte. In der französischen Besatzungszone war es ihm erst nach dem Urteil der Riedlinger Spruchkammer möglich, sich wieder politisch zu betätigen, mit Einverständnis der französischen Militärregierung war er bereits vorher auf ökonomischem Gebiet aktiv geworden. Nach der Bundestagswahl 1953, der einzigen Wahl, abgesehen von denen auf kommunaler Ebene, der er sich nach 1945 jemals stellte, war er, nur für sehr kurze Zeit, Abgeordneter des Deutschen Bundestags. Er folgte dem Angebot Dr. Gebhard Müllers, legte sein Mandat nieder, und wurde als Minister für Bundesratsangelegenheiten des Landes Baden-Württemberg Mitglied der Landesregierung. Ihr gehörte er in dieser Funktion sieben Jahre an, lehnte es unter anderem ab, die Nachfolge Müllers als Ministerpräsident Baden-Württembergs anzutreten, und schied auf eigenen Entschluss 1960 aus dem Amt. Im folgenden Beitrag 2 soll in kurzer Form ein Einblick in die Biographie Oskar Ludwig Farnys, zu dem bislang, abgesehen von einem Eintrag in Rabergs "Biographischen Handbuch der württembergischen Landtagsabgeordneten 1815-1933", keine wissenschaftlich historische Publikation vorliegt, gegeben werden. Dabei wird der Schwerpunkt auf der rein narrativen Darstellung liegen, die sich ergebenden, durchaus auch kontroversen, Forschungsfragen
Die lange Flucht hat nun ein Ende, 2021
Mein Grundgedanke beim Schreiben dieser Biografie wurde vom Anthropologen Josef Pieper prägnant ausgedrückt: "Dem Menschen ist es mehr vonnöten, erinnert als belehrt zu werden. Er kommt nicht allein dadurch zu Schaden, dass er das Hinzu-Lernen versäumt, sondern auch dadurch, dass er etwas Unentbehrliches vergisst und verliert." Wir studieren unsere Vergangenheit nicht einfach, wir erben sie. Und eine Erbschaft bringt nun einmal nicht nur Eigentumsrecht mit sich, sondern auch Pflichten der Treuhänderschaft jener, die nach uns oder noch nicht geboren sind. So ist jeder von uns eine Art Pontifex, ein Brückenbauer zwischen Vergangenheit und Zukunft.
Daß die Niederschrift des eigenen Lebensverlaufs eine mitunter nicht ganz unkomplizierte Sache sein kann, weiß jeder, der einmal Laurence Sternes Tristram Shandy gelesen hat. Der (hier fiktive) Held müht sich, so gut es eben geht, ab, seiner Biographie Herr zu werden, das rechte Maß an Vorgeschichte zu finden, Wichtiges von Nebensächlichem zu scheiden. Dabei gerät er erwartungsgemäß vom Hölzchen aufs Stöckchen und verzweifelt schier an der logischen Unmöglichkeit, sich selber in der Gegenwart schreibend einzuholen. Denn eine Autobiographie, soviel steht fest, ist notwendigerweise immer unvollendet. Kein Wunder, daß Sterne als Motto Epiktet zitiert, der erkannt hatte, daß es nicht die Dinge selbst sind, die die Menschen beunruhigen, sondern ihre Meinungen und Urteile über die Dinge.'
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