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Die Staufer und Byzanz (Schriften zur staufischen Geschichte und Kunst 33) Göppingen, S. 74-85., 2013
In den Beziehungen zwischen Friedrich Barbarossa und Byzanz spielte das so genannte ,Zweikaiserproblem' immer wieder eine wichtige Rolle 1-kurz gesagt: die seit der Kaiserkrönung Karls des Großen im Jahre 800 schwelende Rivalität zwischen dem weströmischen und oströmischen Kaiser um den Rombezug des Kaisertitels. Barbarossa hatte schon vor seiner Königswahl 1152 eine recht leben dige Vorstellung von den damit verbundenen Problemen erhalten, denn er hatte, damals noch als Herzog von Schwaben, am Kreuzzug Konrads III. teilgenommen und aus nächster Nähe die zeremoniellen Schwierigkeiten miterlebt, die eine persönliche Begegnung zwischen Konrad und seinem Schwager, Kaiser Manuel 1. Komnenos, zunächst unmöglich gemacht hatten. 2 Weil Konrad als damals noch nicht gekrönter, aber als künftiger Kaiser auf einer Inszenierung grundsätzlicher Gleichrangigkeit zum Basileus bestand, konnte man sich 1147 weder auf den Ort noch auf die Form der Begrüßung einigen. Erst als der erkrankte Konrad im Januar 1148 per Schiff aus Kleinasien nach Konstantinopel zurückkehrte und außerdem nach dem Verlust eines Großteils seines Heeres auf Hilfe angewiesen war, akzep tierte er nolens volens die öffentliche Inszenierung des Hierarchiegefälles, indem er Manuels reiche Geschenke, die er nicht erwidern konnte, annahm und sich dem Besichtigungsund Unterhaltungsprogramm in Form von Pferderennen und Empfängen fügte, 3 das in öffentlichen Auftritten immer wieder Reichtum und Pracht des byzantinischen Kaisers betonte und mit dessen einzigartiger Exklusivi tät gleichzeitig die asymmetrische Beziehung zu dem Herrscher aus dem Westen unmißverständlich vor Augen stellte. Weil Barbarossa damals seinem königlichen Onkelwie Wilhelm von Tyrus sagt: .,ein unzertrennlicher Begleiter" war, 4 wird er all das miterlebt haben. Denkbar ist deshalb, daß er die Eindrücke des französischen Chronisten Odo von Deuil (t 1162), der sich kurz zuvor im Gefolge Ludwigs 'VII. von Frankreich ebenfalls dort aufgehalten hatte, 5 aber auch anderer westlicher Besucher in Byzanz in manchem teilteinsbesondere deren Irritation über das in westlichen Augen manieriert erscheinende byzantinische Zeremoniell und die damit verbundene Überhöhung der Person des Kaisers. Aber leider schweigen die Quellen vollkommen über Barbarossas Konstantinopel-Erlebnis. Sicher ist nur, daß
2013
Im Sommer des Jahres 1142 hatte sich der byzantinische Kaiserhof versammelt, um die Braut eines Sohnes des Kaisers zu empfangen. 1 Nach einer langen Reise kam Bertha von Sulzbach, die Schwägerin des Stauferkönigs Konrad 111. in Konstantinopel an. Nach vorhergehenden Absprachen und Verhandlungen zwischen den beiden römischen Reichen im Westen und im Osten sollte ihre Ehe mit einem byzantinischen Prinzen ein Bündnis bekräftigen. Der Empfang war äußerst prachtvoll, wie uns mehrere Quellen berichten. Die Verse, die der Hofdichter Theodoros Prodromos zu Ehren der Braut schmiedete, lassen das Festgepränge noch heute erahnen. 2 Nach dem obligatorischen Lobpreis des Kaisers Johannes, der seinen Söhnen die "schönsten Frauen als Bräute zuführe", ruft der Poet dazu auf, das Fest zur Ankunft Berthas mit besonderer Freude zu begehen: Denn mit dieser Ehe vermähle sich ein byzantinischer Bräutigam als Vertreter des Neuen Rom mit einer Braut aus dem Westen, die für das Alte Rom stehe. 3 Da der Mann das Haupt der Frau sei, zeige diese Ehe den Sieg des Neuen über das Alte Rom. Berthas Bräutigam Manuel rühmt der Dichter ausgiebig als Sieger im Kampf gegen die Türken. 4 Dahingegen erscheint der Staufer
2018
Dieser Artikel stellt einen Auszug aus dem Buch des Verfassers mit dem Titel: Otto III., Adalbert von Prag und das Herrscherbild im Aachener Liuthar-Evangeliar, Europäischer Dialog der Adalbert-Stiftung, Krefeld, Düsseldorf 2018, S. 94-101 dar. Die Fußnoten wurden hierzu geringfügig verändert. Das Buch steht auf diesem Portal komplett zum Download zur Verfügung.
Der Neue Pauly Suplemente 11, 2016
Interdisciplinary handbook compiled under the aegis of the Leibniz-WissenschaftsCampus Mainz. An English Translation is available since November 2019: F. Daim, History and Culture of Byzantium. Brill's New Pauly Supplements 10 (2019) ISBN 978-90-04-33933-0.
Ein kurzer Überblick über die Beziehungen von Byzanz zu Wien, hier speziell die byzantinischen Spuren in Klosterneuburg
Rose Ausländer war, wie man weiß, immer wieder von Fragen der Philosophie, vom Philosophieren allgemein nicht nur fasziniert, sie erarbeitete sich ihre Positionen und gewann das, worum sie sich mühte, zwar vor allem als Dichterin, aber auch in stringenten Reflexionen -nämlich Begrifflichkeiten, die letzten Fragen, die immer vorletzte bleiben, sich immer neu und mit Erkenntnisgewinn zu reformulieren. Man kann wohl sagen, daß sie zurecht "in Czernowitz als Philosophieexpertin" 1 galt. Schon das Elternhaus regte sie hierzu an, mit etwas, das Assmann als religio duplex jüngst, 2010 nämlich, umfangreich diskutierte, nämlich dem Nebenund Miteinander von Religion als Letztfragenkompetenz, die als solche Traditionen hat und Kultur ist, aber zugleich aufs Absolute sich bezieht, als strikte Nicht-Kultur sozusagen. So, wie Lessing in einem christlichen Kontext doch Jacobi gegenüber sich zu Spinoza bekannte, ist Rose Ausländer zwar in einem jüdisch geprägten Soziotop beheimatet, wird etwa in ihrem Elternhaus koscher gegessen, ist aber nach eigenem Bekunden doch Philosophin, deren Koordinatensystem sich an Platon, ebenfalls Spinoza und schließlich Constantin Brunner entwickelte. 2 Das insgeheime Bekenntnis dieses Denkens ist klar: "Prinzipiell existiert nur eine Religion, weil es nur eine Vernunft und nur einen Gott gibt." 3 Nun gibt es gewiß mehrere epistemische Modelle, die etwa verschiedenen Wissenschaften inhärent sind, was fast schon schizophrene Objektspaltungen zeitigt, wenn mehrere Disziplinen einen Gegenstand betrachten. Wolfgang Welschs "transversale Vernunft" (sozusagen ultimative "Verständigung im Dissens" 4 ) ist dann eher Utopie als Faktum, man kann also schon von Vernünften reden. Wäre auch nur ein Regulativ der Diskurskompetenzen gemeint, wäre mit Blumenberg zu fragen: "Muß mit der Vernunft vernünftig umgegangen werden? Und, falls es müßte, könnte es?" 5 Dies ist ein Unbehagen, das sich in der Dichtung fortsetzt, nicht jedes Gedicht ist von derselben Art von logos getragen -das lyrische Ich indiziert in seinen Facetten eben dies besonders nachdrücklich -, was denn auch Rose Ausländer natürlich weiß oder jedenfalls ahnt. Aber die Utopie gilt als Utopie; man kann also von Rose Ausländer durchaus in dem Sinne als Metaphysikerin sprechen, wie es sich mit Assmann anzubieten schien. Dies auch im Sinne eines Stolzes, denn ein Topos ist geradezu, daß das Nebeneinander von Metaphysikkulturen und Metaphysik besteht, weil eine "ungleiche[n] Fassungskraft der Menschen" 6 nur manchen Gott oder das Sein quasi unverstellt -bildlos -offenbare…
Clemens Gantner, Ludwig II. von Italien und Byzanz, in: Falko Daim, Christian Gastgeber, Dominik Heher, Claudia Rapp (eds.), Menschen, Bilder, Sprache, Dinge: Wege der Kommunikation zwischen Byzanz und dem Westen, vol. 2: Menschen und Worte (Byzanz zwischen Orient und Okzident 9,2, Mainz, Wiesbaden 2018) 103-112. This article explores the relationsship between Louis II. of Italy (840-875, sole emperor from 855) and the Byzantine Empire, starting with an early betrothal in 840 and ending with an angry letter in 871. (Language: German) For an English take on the same sources, but with another objective, see also my recent article: 'Our common enemies shall be annihilated! How Louis II’s relations with the Byzantine Empire shaped his policy in southern Italy', in: Kordula Wolf, Klaus Herbers (eds.), Southern Italy as Contact Area and Border Region during the Early Middle Ages. Religious-Cultural Heterogeneity and Competing Powers in Local, Transregional and Universal Dimensions, Beihefte zum Archiv für Kulturgeschichte (Cologne, Vienna, Weimar, 2018) 295-314.
2009
Die Arbeit behandelt die Frühgeschichte Venedigs vom 6. bis zum 9. Jahrhundert. Dabei steht die Frage im Mittelpunkt, in welcher Beziehung die Siedlungen der venezianischen Lagune zum Byzantinischen Reich standen. In der äußersten Peripherie des Reiches gelegen, vermochte Venedig im Lauf des achten Jahrhunderts einen hohen Grad an Autonomie zu erreichen, blieb in den verschiedensten Bereichen aber dennoch Teil des byzantinischen Kulturkreises. Spätestens in der Mitte des 9. Jahrhunderts ist die Loslösung von Konstantinopel weitgehend abgeschlossen, Venedig agiert auch außenpolitisch fast vollständig autonom, nicht zuletzt durch die intensive Einbindung in den Fernhandel mit dem Orient.
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Archiv für Kulturgeschichte, 2004
Inhaltsverzeichnis_Diss_Eibisch, 2022