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Mittels "Wissensverarbeitung" beabsichtigt die KI (Künstliche Intelligenz) die Funktionen des menschlichen Denkens (und nicht nur dessen Ergebnissen) im Computer zu realisieren. Dabei bildet "Wissensdarstellung" heute das Hauptproblem, für das zwar viele einzelne Détail Lösungen in der Praxis gefunden werden, die Grundfragen aber unbeantwortet bleiben. Mit Hilfe von Kant's Analyse des begrifflichen Denkvermögens in der "Kritik der reinen Vernunft" kann eine neue Methodologie genannt "Kritische Methodologie" für die Grundlagenforschung auf diesem Gebiet erarbeitet werden. Bisherige KI Modelle vernachlässigen das Begriffs Vermögen, beschränken sich auf die Begriffe selbst (Symbol Dimension, formale Logik) und bevorzugen einseitig einen analytischen (passiven) Gegenstandsbezug (KI Dogmatism). Die Kritische Methodologie betont die Bedeutung für die Wissensverarbeitung der Funktionen aus denen Begriffe entstehen¬, führt die zusätzliche Objekt D...
Unveröffentlichtes Manuskript eines im Mai 2019 am Institut für Philosophie der staatlichen Universität Sankt-Petersburg gehaltenen Vortrages (vgl. Rezension:http://www.intelros.ru/readroom/credo_new/k3-2019/39503-recenziya-na-doklad-doktora-maksa-fon-shponeka.html).
Natur und Freiheit, 2018
In der Literatur zu Hermann Cohen wurde vielfach die Auffassung vertreten, dass dieser nach 1870 eine fundamentale Wende seines Denkens erlebt hätte, im Sinne einer Hinwendung zum Kantianismus und einer Abwendung von der Völkerpsychologie, worunter durchwegs eine Abwendung von einer subjektivistisch-psychologischen Auffassung des Apriori verstanden wurde. 1 Besonders pointiert formuliert Klaus Christian Köhnke diese Sichtweise: Cohen, […] dessen Frühschriften sämtlich völkerpsychologischen Inhalts gewesen waren, [hatte 1871] nicht nur endgültig die psychologische Kantinterpretation verworfen, sondern befand sich bereits auf dem Weg zu einem eigenen System der Philosophie. Dieser Umbruch seines Denkens erfolgte innerhalb nur eines Jahres […] [Der] zwischen Trendelenburg und Fischer geführte Streit um die Subjektivität und/oder Objektivität des Apriorischen [brachte ihn] […] auf den Gedanken […], daß das Apriorische weder auf ein rein Objektives noch auf ein ebenso rein Subjektives gegründet werden dürfe, solle jegliche Wahrheit nicht entweder zu einem nur psychologisch erforschbaren und empirisch aufweisbaren Relativen oder aber zu einem materialistischen Dogma werden, das die Erkenntnisproblematik ganz außer acht lasse. (Köhnke 1986, 282f) Mit polemischer Tendenz vertritt auch Andrea Poma eine ähnliche Sichtweise, wobei er die Wende zum "kritischen Idealismus" (wie im übrigen auch Geert Edel und die meisten anderen Cohen-Interpreten) erst mit der Platon-Abhandlung von 1878 (bzw. jedenfalls nach der ersten Auflage von Kants Theorie der Erfahrung von 1871) ansetzt: Cohen's previous writings [gemeint sind die Schriften vor der Platon-Abhandlung von 1878] show his attachment to the Völkerpsychologie of Lazarus and Steinthal. These writings, therefore, deal with problems unrelated to critical idealism and posit theses that were either to be abandoned or considerably modified from the 1878 onward. […] If we want to see matters in a correct historical perspective and have a clearer theoretical idea of Cohen's thought, it is better to think of Die platonische Ideenlehre psychologisch entwickelt as a youthful work, which was superseded to all intents and purposes by his later studies, and which is of negligible interest from the standpoint of critical idealism. […] Die platonische Ideenlehre psychologisch entwickelt […] was conceived and written entirely under the influence of the idea of the shared identity of philosophy and psychology that characterizes Cohen's early thought. (Poma 1997, 22) Im teilweisen Gegensatz dazu wollen wir hier die Auffassung verteidigen, dass in den frühen Abhandlungen der Zeit vor 1870 bereits wesentliche Bestandteile von Cohens Philosophie zu finden sind. Das bedeutet insbesondere, dass Kant bereits in diesen frühen Schriften eine ähnliche Rolle spielt wie nach 1870 und dass Cohen somit, zumindest hinsichtlich seiner Haltung zu Kant,
Allgemeine Zeitschrift für Philosophie, 2022
In the Critique of Practical Reason, Kant postulates the immortality of the soul as a necessary condition for the realization of the highest good. Most important is the notion of infinite progress toward perfect conformity of the Gesinnung to the moral law. But how can a soul separated from the body make any progress toward moral perfection? And what does 'progress' mean if time, as a precondition of change, is conceived as a sensible form of intuition? Both questions are controversially discussed in current research. Most problematic is that both moral perfection and progress understood as continuous change toward the good seem to presuppose sensibility. In this paper I will argue that neither the testing of virtue nor the infinite progress toward holiness require a sensible nature. I will show that this interpretation is supported by two later Kantian texts: Religion within the Boundaries of Mere Reason and On the End of All Things.
Philosophisches Handbuch Künstliche Intelligenz, 2020
Künstliche Intelligenz (KI) beherrscht längst unser Leben, ohne dass es vielen bewusst ist. Smartphones, die mit uns sprechen, Armbanduhren, die unsere Gesundheitsdaten aufzeichnen, Arbeitsabläufe, die sich automatisch organisieren, Autos, Flugzeuge und Drohnen, die sich selbst steuern, Verkehrs- und Energiesysteme mit autonomer Logistik oder Roboter, die ferne Planeten erkunden, sind technische Beispiele einer vernetzten Welt intelligenter Systeme. Sie zeigen uns, wie unser Alltag bereits von KI-Funktionen bestimmt wird. Seit der Antike bauen Menschen Kraftmaschinen, die mittlerweile ihre körperlichen Kräfte weit übertreffen. Früh erlebten sie die Mühsal, die nicht nur mit körperlicher Arbeit, sondern auch mit komplizierten Rechen-, Planungs- und Entscheidungsaufgaben verbunden ist. Nicht nur unsere körperlichen Kräfte sind beschränkt, sondern auch die Denkgeschwindigkeit und Speicherkapazität unseres Gehirns. Warum sollten nicht auch Maschinen möglich sein, die uns diese intellektuelle Mühsal abnehmen? Das waren jedenfalls die Visionen, die große Philosophen und Mathematiker wie Leibniz und Pascal zu Beginn der Neuzeit hatten.Im 20. Jahrhundert definierte der britische Logiker und Mathematiker Alan M.Turing (1912-1954) in dem nach ihm benannten Turing-Test ein System dann als intelligent, wenn es in seinen Antworten und Reaktionen nicht von einem Menschen zu unterscheiden ist. Der Nachteil dieser Definition ist, dass der Mensch zum Maßstab von Intelligenz gemacht wird. Auch biologische Organismen sind nämlich Beispiele von „intelligenten“ Systemen, die wie der Mensch in der Evolution entstanden sind und mehr oder weniger selbstständig Probleme effizient lösen können. Gelegentlich ist die Natur Vorbild für technische Entwicklungen. Häufig finden Informatik und Ingenieurwissenschaften jedoch Lösungen, die anders und sogar besser und effizienter sind als in der Natur. So war der Flugzeugbau erst dann erfolgreich, als man aufhörte, Flugapparate nach dem Vorbild von Vögeln zu bauen. Erst die Ausnutzung der Gesetze der Aerodynamik und der Materialkunde führte zu technischen Lösungen, die bekannte Entwicklungen der Evolution weit überholten. Es gibt also nicht „die“ Intelligenz, sondern Grade effizienter und automatisierter Problemlösungen, die von technischen oder natürlichen Systemen realisiert werden können. Wie keine Technologie vorher zielt die Künstlichen Intelligenz (KI) in das Zentrum des menschlichen Selbstverständnisses. Zudem sind die Grundlagen der KI tief in der Philosophie der Logik, des Denkens und Wissens verwurzelt. Daher nennen wir dieses Buchprojekt auch ein „Philosophisches Handbuch der Künstlichen Intelligenz“. Es geht also nicht bloß um ein Add-on zur KI-Forschung, das neben vielen Einzelwissenschaften auch die Folgen der KI für die Philosophie betrachtet. Vielmehr sollen zunächst die Grundlagen der KI-Forschung methodisch und begrifflich geklärt werden. Philosophie wird als Grundlagenforschung verstanden, die logisch und methodisch die Prinzipien von Wissenschaft und Technik untersucht. Daher handelt es sich um ein „Philosophisches Handbuch“ (in diesem Fall der KI) und nicht um eine Bindestrich-Philosophie, also ein Handbuch der Philosophie einer Einzelwissenschaft. Denken und Wissen selber und das Selbstverständnis der Menschen verändern sich durch KI grundlegend. Darum geht es in diesem Handbuch und macht sein Alleinstellungsmerkmal aus. Philosophie gilt seit der Antike als Ursprung der Wissenschaften. Sie fragt auch heute noch nach den Prinzipien (lateinisch principium = Ursprung, Anfang) unseres Wissens, seinen logischen Grundlagen, seinen transdisziplinären Zusammenhängen, seinen sozio-kulturellen Bedingungen und ethischen Konsequenzen. In der Fokussierung auf Wissenschaft und Technik vermag die Philosophie heute Kompetenzen für interdisziplinäre Aufgaben zu fördern, z.B. die Vermittlung komplexer Zusammenhänge oder die argumentative Begründung kritischer Standpunkte. Neben der methodischen und kritischen Klärung der Grundlagen fällt Philosophie damit auch die Rolle des Orientierungswissens für die Einzelwissenschaften zu. Hochentwickelte Zivilisationen hängen wie nie zuvor in der Geschichte von technisch-wissenschaftlichem Wissen und Können ab. Das wird in Zukunft zentral für die Künstliche Intelligenz zutreffen. Daher wird es zunehmend auch auf Orientierungswissen für die Gesellschaft ankommen. Das „Philosophische Handbuch der Künstlichen Intelligenz“ schlägt daher die Brücke von der Grundlagenforschung zum Orientierungswissen. Es greift damit die Bildungs- und Ausbildungsziele der bundesweiten MINT-Initiative auf (unterstützt durch die wissenschaftlichen Akademien, Ausbildungs- und Forschungseinrichtungen in Bund und Ländern), die Mathematik (M), Informatik (I), Naturwissenschaft (N) und Technik (T) als fachübergreifendes Schlüsselwissen für technisch-wissenschaftlich gestützte Gesellschaften versteht. Additives Wissen und Ausbildung in getrennten Disziplinen der Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik reichen aber nicht aus. In der Künstlichen Intelligenz wachsen diese Disziplinen mit den Human- und Sozialwissenschaften zusammen. MINT muss daher als fachübergreifendes Bildungs- und Orientierungswissen für Schülerinnen und Schüler, Studierende, Lehrende und Forschende, schließlich alle philosophisch Interessierten verstanden werden. Damit sind auch bereits wesentliche Adressaten dieser Publikation genannt.
1995
The goal of this study is to reconstruct and evaluate the systematic role of Kant's views on history within his ‛critical' philosophy. Kant's philosophy of history has been neglected in the literature, largely due to the widespread though mistaken perception that it is at odds with central assumptions of Kant’s ‘critical’ thought. I discuss Kant's most important texts on history and examine the relationship between Kant's view of history and the central tenets of his Critiques (in particular, Kant's conception of teleology, his notion of an 'interest of reason,' and the problem of the possibility of the highest good). I argue that Kant's philosophy of history should be seen as an integral (though not entirely unproblematic) part of his mature philosophy. I show this in part by correcting the standard view of Kant's philosophy of history, and in part by highlighting hitherto neglected aspects of his critical philosophy.
In der Dialektik der Kritk der reinen Vernunft entwickelt Kant eine Position, welche auf verschiedene Probleme anwendbar ist, bei denen die Vollständigkeit zu erfüllender Bedingungen wesentlicher Aspekt des Problems ist. Diese Position soll durch die hier angestellte Übertragung auf das systematische Problem der inferentiellen Rechtfertigung so klar wie möglich herausgearbeitet werden. Durch die Übertragung wird das Regressproblem und damit auch das Problem der Rechtfertigung in seiner gegenwärtigen Form aufgelöst
Descartes' und Pascals Ansichten zur denkenden Maschine stehen vor dem Hintergrund der technischen Fortschritte des 17. Jhs im Bau von Rechenmaschinen (Schickards, Pascals und Leibnizens Rechenmaschinen). Hier wird Descartes und Pascals Position vorgestellt und kritisch erörtert, eine denkende Maschine sei unmöglich, da sie als denkende eo ipso wollende sein müsse, was sie aber als Automat nicht sein könne.
Monströse Ordnungen, 2009
ke u nd der Abg rund des Nichtwissens Als Kant in den Prologomena zu einer jeden künftigen Metaphysik, die als Wissenschaft wird auftreten können (1783) behauptete, erst die Erinnerung an David Hume sei dasjenige gewesen, was »vor vielen Jahren zuerst den dogmatischen Schlummer unterbrach« (V, 118) 1 , stellte er die Geburt der kritischen Philosophie zugleich als das Erwachen aus einem bösen Traum dar, der bisher alle metaphysischen Bemühungen scheitern ließ. Der Schlaf der Vernunft, von dem auch 1799 Goya bekanntlich annahm, er würde Monster gebären, 2 schien die Philosophie fest im Griff zu haben, und selbst ein so kluger Kopf wie Kant erklärt rückblickend, lange Zeit im dogmatischen Schlummer gelegen haben. Dass Hume den Schlummer nur unterbrechen konnte, lässt allerdings den Schluss zu, dass der Schlaf der Vernunft bis in das Herz der kritischen Philosophie reichen könnte. Auch die kritische Philosophie, so die Vermutung, beherbergt in ihrem Innern Monster. Kants Äußerungen zu Hume setzen ihn in ein zwiespältiges Verhältnis zur Tradition des englischen Empirismus überhaupt. Auf der einen Seite ist Kant bereit, in den Arbeiten John Lockes und David Humes einen Fortschritt in der Geschichte der Philosophie anzuerkennen. Auf der anderen Seite urteilt er über Hume: Er brachte kein Licht in diese Art von Erkenntnis, aber er schlug doch einen Funken, bei welchem man wohl ein Licht hätte anzünden können, wenn er einen empfänglichen Zunder getroffen hätte, dessen Glimmen sorgfältig wäre unterhalten und vergrößert worden. (V, 115) 1 Immanuel Kant: »Werkausgabe«, Bd. V: »Kritik der reinen Vernunft«, hg. v. Wilhelm Weischedel, Frankfurt/Main 1974, S. 118. Im Folgenden gibt im Text die römische Ziffer den Band, die arabische die Seitenzahl an. 2 Vgl. den Beitrag von Anja Lemke über »Zwitterhafter Zeichenmonster in Goyas ›Caprichos‹« in diesem Band.
This Analytical Contents of the book can be used to quickly find key topics, terms, and authors discussed.
Zeitschrift für Medienwissenschaft, 2019
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Nach Kant ist "eine Begebenheit in der Welt, die nicht gemäß der Ordnung der Natur geschieht", ein Wunder. Das Wort Wunder bezeichnet eine Begebenheit, die nicht gemäß "der erkannten Natur geschiehet, obgleich es einer höhern Ordnung gemäß seyn könnte" 2 . Diese übernatürlichen Begebenheiten sind also in zweierlei Hinsicht außerordentlich: sie sind außerhalb der natürlichen Ordnung und daher ungewöhnlich. In diesem Sinne bemerkt Kant:
Sebastian Abel/Dieter Hüning (Hg.): Religion, Moral und Kirchenglaube. Beiträge zu Kants 'Religion innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft' (1793), Berlin/Boston: de Gruyter, 2023
The article shows that Kant’s remarks on the stages of evil unjustifiably receive little attention in scholarship. On closer examination, it turns out that with the stages of evil Kant presents a typology of moral transgressions that is generally important for his moral philosophy. I demonstrate that Kant puts the stages in order of the severity of guilt. In addition, the stages of evil also provide an answer to the question of how we become morally evil people, an answer that many have missed in Kant’s Religion.
Verteidigung des Menschen. Grundfragen einer verkörperten Anthropologie, 2020
Die Fortschritte der Künstlichen Intelligenz und der Robotik stellen die Un-terscheidung zwischen Simulation und Realität der menschlichen Per¬son zu-nehmend in Frage. Sie suggerieren einerseits ein computeromor¬phes Ver-ständnis menschlicher Intelligenz, andererseits eine Anthropo¬morphisie¬rung der KI-Systeme. Mit anderen Worten: Wir betrachten uns selbst immer mehr wie unsere Maschinen, und umgekehrt unsere Maschinen wie uns selbst. Was also unterscheidet menschliche und künstliche Intelligenz? Der Aufsatz stellt dafür eine Reihe von Kriterien auf.
This paper is devoted to the development of the Kantian conception of immortality of the soul within Kant’s so-called critical period. Even though Kant counts the question of immortality among the natural ends of reason, the brief and elliptical discussion of immortality that he provides in the second Critique gives rise to numerous problems. It is therefore not surprising that his conception of immortality is very critically assessed among Kant scholars and it is questionable whether Kant succeded to give a coherent account. The paper is divided into five sections. First, I will consider the Kantian argument found in Critique of Pure Reason. The second section deals with the postulate of immortality from the second Critique. The third section discusses some innovations introduced in two texts from the 1790s. In the forth section we shall see that the original argument from the first Critique reappears in later writings (albeit in an advanced form). The fith section furnishes a possible explanation for this on the basis of the Kantian lectures.
Aufklärung. Interdisziplinäres Jahrbuch zur Erforschung des 18. Jahrhunderts und seiner Wirkungsgeschichte (36), 2024
Kant’s conception of the highest good poses several challenges for scholars. Recent research has primarily focused on the object of obligation that Kant associates with the highest good. Some scholars have attempted to reconcile Kant’s seemingly contradictory statements by hypothesizing a development in his thought. They suggest that Kant replaced his metaphysical conception with an inner-worldly one due to the insurmountable difficulties posed by the obligation to create a world in which happiness is distributed in proportion to moral worth. According to this secular conception, individuals need only strive for the best possible state of the world. However, this hypothesis of a shift in Kant’s conception is not only weak in its textual foundation but also contradicts a key distinction that Kant consistently maintained throughout his critical philosophy: the distinction between God as the original highest good and the world as the derived highest good. In this paper, I argue that the systematic difficulties in determining the object of human obligation with respect to the highest good can be resolved by more precisely distinguishing the elements within the highest good and by seriously considering God as the foundation that unites these two aspects in the ideal of the original highest good.
Als mit praktischer Vernunft begabtes Wesen hat der Mensch es beständig mit zwei Arten von Problemen zu tun: Die erste Art betrifft den Gebrauch der inneren Freiheit, d. h. die dem Menschen möglichen Zwecksetzungen; die zweite betrifft den Gebrauch der äußeren Freiheit. d. h. die für die Erreichung der gesetzten Zwecke zu vollziehenden Handlungen. Die Frage, welche Zwecke sich der Mensch setzen und wie er also seinen Willen bestimmen soll, darf oder nicht darf, betrifft ausschließlich den einzelnen Menschen selber. Die Frage hingegen, wie er handeln soll, darf oder nicht darf, betrifft auch andere Menschen und kann dementsprechend nur unter Berücksichtigung des Verhältnisses zu diesen anderen Menschen beantwortet werden. Es ist ja eben die Fähigkeit des Menschen als eines praktischen Vernunftwesens, auf Grund eigenen Wollens und also auf Grund von vorgestellten Zwecken, welchen von Natur möglichen auch immer, sein Tun und Lassen zu bestimmen, -kurz: es ist der Gebrauch der äußeren Freiheit des Menschen -und nur er -, durch den der Mensch in der unvermeidlichen raum-zeitlichen Gemeinschaft mit allen Anderen jederzeit mit jedem beliebigen Anderen in jeder beliebigen Weise in einen (Handlungs-)Konflikt geraten kann, durch den die Realisierung der jeweils gesetzten Zwecke zum Teil oder auch ganz in Frage gestellt ist.
1991
Die Bedeutung Immanuel Kants fur die Entstehung der Psychologie wird erortert. Es wird gezeigt, dass mit der Ablosung der rationalen Psychologie durch eine empirische Psychologie auch die Entwicklung der Psychologie als Wissenschaft begann und dass Kant diesen Prozess nicht nur einleitete und mitbestimmte, sondern dass er sich auch mit der Frage der Wissenschaftlichkeit einer empirischen Psychologie auseinandersetzte. Gemessen an den von Kant aufgestellten Kriterien fur Wissenschaftlichkeit kann eine naturwissenschaftlich ausgerichtete Psychologie nur einen unteren Rang beanspruchen. Kants Philosophie bietet aber die Chance einer kulturwissenschaftlich orientierten protowissenschaftlichen Grundlegung auf der Basis des Zeichen- und Handlungsbegriffs.
Handbuch Künstliche Intelligenz und die Künste, 2024
Das Handbuch setzt sich mit den vielfältigen Beziehungen und Wechselwirkungen zwischen KI und den Künsten auseinander. Verfahren und Erscheinungsformen künstlicher Intelligenz sind sowohl als Sujet wie auch als Instrumente kreativer künstlerischer Produktion in den Künsten angekommen. Beiden Bereichen wird das Handbuch gerecht und bietet neben einer Geschichte der Darstellung von KI und KI-angelehnten Themen in Literatur, Film, Theater, Videospiel, bildender Kunst und Musik erstmalig überhaupt einen Überblick über KI-basierte Verfahren künstlerischer Produktion und Kreativität in unterschiedlichen Kunstformen. Dieses wissenschaftlich bisher kaum reflektierte Eindringen der KI in die Künste wird tradierte Konzepte und Kontexte, die den Diskurs der Künste bestimmen, in naher Zukunft erheblich verändern. Entsprechend fragt das Handbuch u. a. nach den Bedingungen von Autorschaft, nach der Definition von Kreativität und Originalität und nach neuen Modellen der Interaktion zwischen den Künsten und ihren Rezipienten. Das Handbuch ist in einem höchst innovativen Forschungsfeld angesiedelt und liefert einen Überblick über einen aktuellen, stetig relevanter werdenden Themenbereich an der Schnittstelle von Geisteswissenschaften und Informatik.
Es gibt vier Momente, in denen der Kantische Begriff des Dinges an sich erscheint und es ist notwendig, sie zu unterscheiden. In der trancendentalen Ästhetik, im Moment der Materialität und in der Form. In der transzendentalen Analytik mit dem Begriff Noumenum. Und in der transzendentalen Dialektik mit dem rationalen Erfordernis des Unbedingten.
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