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Herausgeberin Anne Gräfe Beitrag Carolina Sachs " 20 Jahre Viadrina - 5 Jahre Fforst"
Oder / Denken. Stimmen aus dem Chor, 2011
Chor-Denken. Sorge, Wahrheit, Technik, 2020
Umschlagabbildung: Mark Lammert Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über abrufbar. Alle Rechte vorbehalten. Dieses Werk sowie einzelne Teile desselben sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung in anderen als den gesetzlich zugelassenen Fällen ist ohne vorherige schriftliche Zustimmung des Verlags nicht zulässig.
Zur Funktion und Bedeutung des Chors im zeitgenössischen Drama und Theater, hg. v. Paul Martin Langner und Joanna Gospodarczyk, Berlin u.a., 2019
Zur Reflexion ihrer eigenen Verfahren ist die philosophische Theorie auf ihre sinnliche Vermittlung angewiesen. Deshalb kann sich die Theorie niemals ganz vom Theater als Raum des Sinnlichen lösen. Der Beitrag untersucht, wie in René Polleschs Arbeit dieses Verhältnis von Theorie und Theater durch den Chor reflektiert wird, der den an-und zuschauenden Blick des Publikums auf der Bühne wiederholt. In "Schmeiß dein Ego weg!" (2011) erkundet der Chor den Raum des Theaters als einen theoretischen, indem er die Theorie des Theaters an dramatischen Gemeinplätzen wie der Mauerschau oder dem handelnden Subjekt überprüft. René Polleschs Theaterarbeiten werden gerne als "Diskurstheater" oder "Theorietheater" bezeichnet, was vor allem damit zusammenhängt, dass Pollesch theoretische Texte in seinen Stücken ausgiebig zitiert und diese Texte dann in seinen Programmheften oder den Textausgaben ausdrücklich zur Lektüre empfiehlt. Das verleitet, wie Annemarie Matzke festgestellt hat, schnell dazu, "mit Pollesch über Pollesch" zu schreiben und seine Texte selbst als Theorie zu lesen. 1 Wenn ich im Folgenden den Chor in Polleschs Stücken als eine Instanz der Theorie untersuche, dann verstehe ich ‚Theorie' in diesem Zusammenhang aber erst in zweiter Linie als eine bestimmte Art von akademischem oder paraakademischem Diskurs; zunächst soll Theorie als eine Art der Wahrnehmung, als ein Weltzugang in den Blick rücken. Die Theorie als Diskurs geht von einem solchen Weltzugang aus und ist also von ihm nicht vollständig zu trennen. Die von Pollesch zitierten Theorie-Versatzstücke dienen, so die These dieses Beitrags, dazu, Theorie als eine Art der Weltwahrnehmung vorzuführen und in sie einzuüben. Polleschs Stücke setzen mittels des Chors 1 Matzke 2012, S. 121.
2018
Nichts ist so aussagekraftig wie die Erfahrungen von Grundern, die einen Businessplan erstellt und auch schon die ersten Geschaftsjahre hinter sich gebracht haben. Im Kapitel „Stimmen aus der Praxis“ berichten Personen aus den unterschiedlichsten Bereichen der Agrar- und Ernahrungswirtschaft, wie sie bei der Businessplanerstellung vorgegangen sind, was hilfreich war und wo die Schwierigkeiten lagen. Ebenso geben sie den Jungunternehmern mit auf den Weg, worauf sie bei der Ausarbeitung eines Businessplans achten sollen. Zu Wort kommen Renate Steger (evasis edibles GmbH), Antonia Krenn (Mandl’s Ziegenhof), Gunther Hansinger (Hofmolkerei Hansinger), Marcus Schweinzger (Wuggl GmbH), Johann Lehner (Die Wirtschaftstreuhander) und Erwin Nolz (Restaurant „Seedose“).
Rosenzweig Jahrbuch / Rosenzweig Yearbook, 2010
Chor-Figuren. , 2016
Bosse, Claudia; Haitzinger, Nicole: fragmente zum chor. In: Julia Bodenburg, Katharina Grabbe und Nicole Haitzinger (Hg.): Chor-Figuren. Transdisziplinäre Beiträge. Freiburg: Rombach Verlag, 2016, 39–50. Mit dem Chor, der ältesten Instanz des antiken Theaters, nimmt der Band eine facettenreiche und transmediale Figur in den Fokus, die sich trotz vielfältiger Transformationen nicht von der Bühne vertreiben ließ und im gegenwärtigen Theater Konjunktur hat. Die Erscheinungsweisen des Chors – als musikalisches Stimmenensemble, formale Anordnung oder chorisches Kollektiv, inszenatorische Herausforderung, zeichenhafte oder akustische Figur im dramatischen Text, bewegter Körper im Raum, Figuration des Politischen oder als Affektinstanz – begreift der Band als Aufforderung zu einer disziplinübergreifenden Neubetrachtung. Literatur-, theater-, tanz- und musikwissenschaftliche Beiträge als provisorische Einheit von verschiedenen Stimmen dokumentieren quasi chorisch aktuelle Forschungspositionen.
For English version plese see https://www.academia.edu/35203027/De_Cantu_ignoto_of_unknown_song Seit Veröffentlichung dieses Artikels in Musiktheorie 1) sind nunmehr 15 Jahre vergangen, in denen nicht nur die Möglichkeiten computergestützter Klangerzeugung und Komposition beachtliche Veränderungen erfahren haben, sondern ebenso die Wege der Veröffentlichung. Dies legt eine Anpassung der Darstellung nahe. Verändert wurde die Darstellung der Rechentechnik auf Basis von Tabellenkalkulationsprogrammen, neu sind einige Erweiterungen und die Einfügung von Links zu Klangbeispielen und einschlägigen Programmen, sowie kleine Aktualisierungen, die durch die Übersetzung dieses Artikels ins Englische angeregt wurden. Vom unbekannten Gesang So lautet der Titel jenes Traktates von Guido von Arezzo, in dem die Technik der quasi mündlichen Überlieferung und Weitergabe von Melodien verfeinert wird: " Epistola de ignoto cantu (ad fratrem Michaelem) " 1). Hier geht es jedoch nicht um Vermittlung existierender Gesänge an Ausführende, die diese noch nicht vorher gehört hatten, sondern um die unerhörte Welt möglicher Skalen, die von den bisher bekannten weit entfernt sind. Alle Tonsysteme der Welt haben zwei grundsätzliche Gemeinsamkeiten: Die Oktave als Rahmenintervall und die unregelmäßige Aufteilung der Oktave in mehrere Teilschritte. Dies trifft nicht nur auf traditionelle Skalen aus dem südlichen Afrika oder aus Südostasien zu, auch unser Tonsystem war bekanntlich bis zur Findung der gleichschwebenden Temperatur so geartet, und erst seit der Aufgabe von Dur und Moll waren Tonleitern nicht mehr Auswahlen aus dem Vorrat der zwölf inzwischen gleichen Tonschritte. Die hier folgenden Gedanken zielen in eine andere Richtung. Grundlegendes Es stellt sich nicht die Frage nach der Notwendigkeit eines neuen Systems – alles musikalisch Brauchbare ist auch notwendig, und sei es ein System aus Centschritten zur Beschreibung vorhandener Skalen oder für Meditationszwecke. Folgt man Cage, so ist für Tänzer eine Choreographie notwendig, nicht aber für Töne – letztere nehmen beim Zusammenstoß keinen Schaden, und so ist jede Tonhöhe gleichberechtigt zu jeder anderen. Gegenteiligen Standpunkt hatte einst Paul Hindemith vertreten, der mit seiner Unterweisung im Tonsatz 3) (Mainz, 1937) gar anstrebte, einen verbindlichen Ansatz für eine neuen Materiallehre zu liefern (ironischerweise wurde dieser gerade von den von ihm so heftig abgelehnten Anhängern der Dodekaphonie, namentlich in der seriellen Musik, gefunden), und es ist gerade jene Abhandlung, die zu Widerspruch reizt, einerseits wegen ihres offenkundigen Ethnozentrismus, der aus der Verabsolutierung des chromatischen Systems spricht, dann auch wegen des weltumspannenden Anspruchs seiner Ästhetik, und andererseits, weil der Komponist sich mit viel polemischem Aufwand gegen Abweichungen von diesem System ausspricht. Der Auslöser für unsere Überlegungen findet sich im Theoretischen Teil seiner Abhandlung, dem Abschnitt, der den " siebenten Oberton " behandelt (zu Beginn seiner Ausführungen hatte er " Oberton " so definiert, wie wir heute " Teilton " beschreiben): Der siebente Oberton Den siebenten Oberton des C, – b 1 mit 448 Sekundschwingungen, können wir nicht verwenden. Wollten wir mit ihm auf dieselbe Art wie mit seinen Vorgängern (den Obertönen 1 bis 6, der Verf.) umgehen, so kämen wir zu erschreckenden Ergebnissen. Wir müssten bei diesem Verfahren ihn
Habt ihr nicht mich, sondern den Logos gehört (λόγου ἀκούσαντας), dann ist es weise (σοφόν), in Übereinstimmung mit dem Gehörten zu sagen: Eins ist alles. 1 Das als Nummer 50 gezählte Fragment von Heraklit stellt eine merkwürdige Entsprechung zwischen Denken und Hören her. Wer im Sinne der Liebe zum wesentlichen Wissen philosophisch (σοφόν) denken möchte, der, so betont Heraklit an dieser Stelle, muss dabei einen spezifischen Modus des Hörens vollziehen. Denken und Hören stehen sich hier gerade nicht als fremde Mächte rein äußerlich gegenüber -so, als ob es irgendwo ein in sich geschlossenes Ghetto des Denkens gäbe, das dem Territorium des Hörens völlig konträr gegenüberstünde. Die Beziehung von Denken und Hören ist vielmehr eine immanente. Beide gehören konstitutiv zusammen. Das Eine, das Denken, ist nicht ohne das Andere, das Hören, zu haben und umgekehrt. Mit diesem formalen Hinweis auf die wechselseitige Durchdringung von Denken und Hören ist die innere Dynamik dieses Verhältnisses aber noch nicht erfasst. Enthüllt sich die Performanz dieses immanenten Wechselbezugs doch erst dort, wo realisiert wird, dass das Denken erst dann, und nur dann philosophisch (σοφόν) wird, wo es als Modus des Hörens getätigt wird. Um ins Philosophieren zu gelangen, um ein Denken zu praktizieren, das überhaupt die Qualität des Philosophierens annimmt, muss es für Heraklit also vor allem eines lernen: das Hören auf den Logos, λόγου ἀκούσαντας, um von ihm her zu vernehmen, was er uns zu hören, zu denken, zu verstehen gibt: ἓν πάντα εἶναι -Eins / Alles / sein [Eins ist alles in Bezug auf seine Zugehörigkeit zum εἶναι (sein), insofern eben alles »ist«]. In der höchsten logischen Zuspitzung und weltweiten Ausrichtung des Denkens auf den Logos kippt das Denken notwendigerweise in ein mit Bedacht vollzogenes Lauschen, wodurch wir tatsächlich erst ins Philosophieren geraten. Die französische Sprache hat dieses heraklit'sche Erbe bis heute bewahrt, wenn sie Verstehen und Hören mit ein-und demselben Wort entendre bezeichnet. Das Verb kann sowohl das Eine, Hören, aber auch das Andere, Verstehen bedeuten. Hören und/oder Verstehen. Hören als ein Modus des Verstehens; Verstehen als ein Modus des Hörens. Erst der situative Kontext wird darüber entschieden haben, ob es sich in diesem oder jenem Fall um das Hören eines Klangs -um Akustik und Musik -oder um die Tätigkeit des Verstehens gehandelt haben wird -um Logik und Philosophie. 1 Übersetzung A.B. Das Fragment 50 lautet in seiner überlieferten Form οὐκ ἐμοῦ, ἀλλα τοῦ λόγου ἀκούσαντας ὁμολογεῖν σοφόν ἐστιν ἓν πάντα εἶναι. Bruno Snell übersetzt: »Habt ihr nicht mich, sondern den Sinn vernommen, so ist es weise im gleichen Sinn zu sagen: Eins ist alles« (Heraklit, Fragmente, S. 19).
transcript Verlag eBooks, 2016
Am Ausgang des ersten Jahrhunderts der Filmgeschichte wurde ein Versuch unternommen zu bestimmen, was Film eigentlich ist: Er wurde meistens als Unterhaltung, Kunst, als ein Medium und Träger der Information verstanden. Henri Bergson, Hugo Münsterberg und Sergei Eisenstein meinten dagegen, der Film spiegelt in erstaunlicher Weise den Mechanismus des menschlichen Denkens wider. Gilles Deleuze problematisierte Bergsons Ideen und wies darauf hin, dass Bergson seine Beschreibung des Bewegungsbildes zum ersten Mal schon vor dem Aufkommen des Kinos im ersten Kapitel von Mattiere et mémoire (1896) lieferte und dann in seinem 1907 publizierten L'évolution créatrice das Adjektiv ‚cinématographique' benutzte, um den Vergleich zwischen dem "mechanisme cinématographique de la connaissance usuelle" und "l'illusion mécanique" zu ziehen . Dieser Ausdruck bezeichnete den Mechanismus, durch welchen die natürliche Wahrnehmung, die Erkenntnis, die Sprache bewegungslose Momente im Raum (instantanées) herausschneidet, um sie dann durch die Projektion auf die Zeitachse zu beleben. Dasselbe macht der Filmprojektionsapparat mit einer Reihe unbeweglicher Photogramme (Filmbildchen). Bei Bergson trat der Filmapparat als Modell zum Abstrahieren des Erlebens auf. Der Film war eine Art Reproduktion der konstanten und universellen Illusion, und die Analogie Kinoapparat-Bewusstsein (le cinématographe intérieur) (Bergson 1959) war metaphorisch gemeint.
Stimmen hören - Potentiale entwickeln - Störungen behandeln_Kinder- und Jugendstimme , 2020
Der Text ist die schriftliche Fassung eines Workshops beim 14. Leipziger Symposium zur Kinder- und Jugendstimme im Februar 2019. An vier Beispielen werden die Teilnehmenden in das Singen mit Gebärden unter Zuhilfenahme der Unterstützten Kommunikation (UK) eingeführt. Der Vortrag ist auf Youtube zu sehen: https://youtu.be/do09db6M49Y
Sichtbar machen. Politiken des Dokumentarischen - Texte zum Dokumentarfilm, hrsg. von Vräth Öhner, Lena Stölzl, Berlin: Vorwerk 8, 2018
"Der Film zeigt nicht nur Bilder, er umgibt sie auch mit einer Welt." Gilles Deleuze zufolge zeigt sich das Verhältnis von Bild und Welt vielgestaltig. Dieser Heterogenität entsprechend lassen sich die dokumentarischen Formen des Sichtbarmachens deuten. Gehört doch zum Kernbestand dokumentarischer Ästhetik wie dokumentarischer Politik, Aufmerksamkeit dorthin zu lenken, wo sie zuvor fehlte.
Swiss Medical Forum ‒ Schweizerisches Medizin-Forum
„Kann jemand, der diese Musik gehört hat, … noch ein schlechter Mensch sein?“ Zentraler Untersuchungsgegenstand dieses Aufsatzes soll die audiovisuelle Inszenierung solcher sinnlichen Erfahrungen im Spielfilm Das Leben der Anderen sein – die Choreographie zwischen Abhören und Zuhören, Beobachten und Verstehen, dem Eindringen in die Privatsphäre fremder Menschen und Empathie. Mit Blick auf entscheidende Momente im Film werde ich folgenden Fragen nachgehen: I. Welche Eindrücke rütteln an Wieslers politischen Überzeugungen und wie werden diese entlang der Schwelle zwischen Sichtbarem und Hörbarem, visualisiertem und akusmatischem Ton verwirklicht? II. Inwiefern entwirft Wieslers Konfrontation mit sinnlichen Erfahrungen, Musik und Literatur eine Parabel auf die Bedeutung von Kunst in der Politik?
Zeitschrift für deutsche Philologie, 2015
Der Aufsatz geht der Frage nach, ob der Chor, der Schiller zufolge auf die Verkörperung auf der Bühne angewiesen ist, im Theatertext Funktionen erfüllen kann, die über die Implikation der Aufführung hinausgehen. Exemplarisch wird in Stücken von Heiner Müller, Tankred Dorst und Elfriede Jelinek nach Momenten gesucht, in denen der Chor durch Sprechakte eine Ebene der Inszenierung in den Text integriert und so eine Unabhängigkeit von der Aufführung auf der Bühne erreicht.
Da s umfangreiche Schriften material, angeführt in der Biblio gr aphie zur Person (KovAR-EDER, S. 33, hier im Text abgekürzt: z. B. BP 2.2.), w irft ein Licht auf jene Zeit, in w elcher es verfaßt w urde. Darin zu lesen ist nicht nur interessant, manches verlockt zum Schmunze ln, anderes st immt durchaus nachdenklich. Einiges könnte auch aus un seren Tagen sta mmen, hätten sich nicht Wortwahl und Sprache verändert. Es wä re ein Versäumnis, solche Texte einem breiteren Publikum vo rzue nt halt en. Daher werden ausgewählte Passagen hier mit einem Minimum an Kommentar -alsTranskriptionen unter Beibehaltung von Schreibweise und Int er punkti o nen -wiedergegeben. Die Auswahl bezieht sich auf verschiedene Bereiche de s Lebens , der gesellschaft lichen und akademischen Realität. Die Reise zu geo logisch-paläontologischen Geländearbeiten dürfte nicht immer nur mit M ühen verbunden gewesen sein. Aus dem Brief C. v. EnlNGsHAUSEN s vo m 4. September 1851 aus Erdöbenye, Ungarn (BP 2.2.): "Soeben bin ich im Begriffe meine Hämmer und Meisel zu ergreifen und mit Freund KOVATS, der eineAnzahl ungarischer Bauern aufgetrommelt hat, einen Sturmangriff auf fossile Pßanzen zu machen... " In d iesem Schreiben weiter unten folgt eine Entschuldigung: "Verzeihen Sie, daß ich genöthiget bin, den Briefunfrankirt abzusenden, denn allgemein beklagt man sich hier, daß fran kirte Briefe unterschlagen werden." Frauenrechte -Frauenstudium: Brief vo n Arnold D ODEL, Riesbach/Zürich, 15.Juni I 880, an C. v. EnINGsHAUSEN , Graz (BP I .1 . I 0.): "Hochgeehrtester Herr Professor' Eine hier studierende Dame, welche in Erfahrung gebracht, daß ich seinerzeit in Graz eine dort studierende Dame kennen gelernt, die dort unter den Studenten den Namen ,Fräulein Algebra' trug, bittet mich, nach Graz zu schreiben, um in Erfahrung zu bringen, ob an der dortigen Univ. wirklich Damen zu den Studien zugelassen werden, event. ob es dort einer
Peter Lang eBooks, 2016
Die Frage nach dem, was die Macht des Worts und die Macht der Stimme verbinde, legt eine Besonderheit der Salzburger Festspiele nahe, die darin liegt, dass sie nicht nur Musik-sondern auch Sprechtheater zur Aufführung bringen. Kein späteres Festival weist eine solche Gleichzeitigkeit der Genres auf. Hugo von Hofmannsthal hatte sie in einem, anonym veröffentlichten Faltprospekt, schon 1919 begründet, als er das Programm der Festspiele folgendermaßen umriss: Musikalisch-dramatische Aufführungen, welche zu Salzburg in einem eigens dafür gebauten Festspielhaus stattfinden werden. 1 Worum es sich dabei handele, erläuterte er dann weiter: Um Oper und Schauspiel zugleich, denn die beiden sind im höchsten Grade nicht voneinander zu trennen […] Die Trennung ist gedankenlos oder nach der bloßen Routine. Die höhere Oper, die Opern Mozarts vor allem, auch die Glucks, Beethovens Fidelio, von Wagners Werken nicht zu sprechen, sind dramatische Schauspiele im stärksten Sinn, das große Schauspiel aber setzt entweder eine begleitende Musik voraus, wie sie etwa Goethe für seinen Faust verlangte, oder es strebt dem musikhaften Wesen in sich selbst entgegen, wie Shakespeares phantastische Schauspiele, Schillers romantische Dramen oder Raimunds Zaubermärchen. Auf den ersten Blick scheint eine solche Programmatik Utopie geblieben, waren doch die ersten Schauspielinszenierungen profane Mysterienspiele-Jedermann, Das große Salzburger Welttheater zum Beispiel. Dann kamen auch Komödien hinzu, 1923 Molières Der eingebildete Kranke mit einer Musik von Jean Baptiste Lully-, 1925 ein Marionettenspiel mit Musik des in Salzburg Ende des 17. Jahrhunderts tätigen Opernkomponisten Georg Muffat und im folgenden Jahr Carlo Goldonis Diener zweier Herren sowie Carlo Gozzis Turandot, die jeweils mit Arrangements von alter Musik bzw. von Kompositionen Mozarts durch Bernhard Paumgartner aufgeführt wurden. Ergänzten in den ersten Jahren zudem Opern Mozarts-die drei Da Ponte Opern 1922-, den Spielplan, so waren schon 1926 neben Mozarts Entführung aus dem Serail und Don Giovanni weitere Genres wie Carl Willibald Glucks pantomimisches Ballet Don Juan, Pergoleses Intermezzo in zwei Teilen La Serva Padrona und Mozarts Pastorale Les petits riens neben den Dramen bei den Sommerspielen vertreten. Diesen Akzent auf Mischformen unterstrich im gleichen Jahr zudem ein neueres Werk: Ariadne auf Naxos von Richard Strauß und Hugo von Hofmannsthal, uraufgeführt in der ersten, sechsstündigen Version 1912 in Stuttgart und in der revidierten zweiten Version 1916 in Wien.
Zwischen Apoll und Dionysos. Chöre im 20. Jahrhundert, hg. v. Antonia Egel, Baden-Baden, 2022
Unser Wissen vom Chor ist maßgeblich durch das geprägt, was Simon Goldhill "our German eyes" 1 nennt: durch die Philosophie der Frühromantik, des Deutschen Idealismus und der an ihn anschließenden Denktradition, kurz, an die "Philosophie des Tragischen" (Szondi), die nicht zuletzt auch eine Ästhetik des antiken Tragödien-und Komödienchors entworfen hat. Wenn auch einige der Überlegungen der Schlegel-Brüder, Schillers, Hegels oder Nietzsches heute aus altphilologischer Sicht als überholt gelten mögen, so haben ihre Einsätze doch unser Bild von der Bedeutung, den Funktionen und der Performanz des Chors in nicht zu unterschätzender Weise mitbestimmt. Das gilt nicht nur für die Erforschung des antiken Chors, sondern auch für dessen produktive Rezeption und Anverwandlung im Theater der Gegenwart. Die literarischen und theaterpraktischen Arbeiten, die im ausgehenden zwanzigsten Jahrhundert chorische Formen einbeziehen, berufen sich freilich nicht nur auf den von der idealistischen und nachidealistischen Ästhetik vornehmlich untersuchten antiken Tragödienchor. Sie greifen auf eine Vielfalt von Traditionen zurück, die sich nur zum Teil aus dem antiken Theater und seinem Erbe speisen. Historische Formen des Chorischen wie der barocke Reyen 2 , das corps de ballet 3 oder der Opernchor 4 , die Arbeiterchöre des Agitproptheater 5 oder das Thing-Spiel der Nationalsozialisten 6 , außereuropäische
der Pest und vom Glück des Volkes In einem vielzitierten Essay mit dem Titel »Was ist ein Volk?« 1 hat Giorgio Agamben eine seltsame Zweipoligkeit beschrieben, die dem Begriff Volk nicht nur in seiner deutschen Variante innewohnt. Einerseits nämlich bezeichnet das Wort, so Agamben, die konstitutive Größe eines Gemeinwesens, das als souverän definiert wird. In diesem Sinn spricht man etwa vom deutschen, italienischen oder amerikanischen Volk als Ganzem. Andererseits aber ist ›Volk‹ auch, und dann bezeichnenderweise häufig ohne Artikel, der Name lediglich für einen Teil dieses Ganzen, und zwar nicht für irgendeinen Teil: Gemeint ist jene zwielichtige und suspekte Größe, die bei Marx und Engels »Lumpenproletariat« und bei Hegel »Pöbel« hieß 2 und bei letzterem keineswegs auf die materiell radikal verarmte Schicht beschränkt war, sondern ein Gegenstück im verantwortungslos prassenden oder hasardierenden Adel hatte. Doch auch wenn heutiger Theoriejargon zumindest in Bezug auf die mittellosen Bevölkerungsteile höflicher zu sein versucht und lieber von den »Exkludierten« spricht, lässt sich der schlechte Beigeschmack nicht wirklich übertünchen: Volk im zweiten Sinn ist Plebs, Pack, a-soziales Gesindel, das allerdings -und damit beginnen die Schwierigkeiten -gleichwohl nicht einfach von der Kollektivgröße Volk abgetrennt werden kann. Das heißt: ›Das Volk‹ und ›Volk‹ gehören einerseits zusammen, bilden eine einzige Menge, sind andererseits aber durch eine strikte Linie geschieden. Ein innerer Spalt durchläuft den Begriff und trennt ihn gleichzeitig ebenso von sich selbst wie er ihn supplementiert.
Das uralte Orchester der menschlichen Stimme Politikum, Musik und Kollektivität in der Tätigkeit des Chors von Piroska Szalmás (19301940) Wir träumen nicht nur von unserem Zuhause, von unseren Frauen, Kindern und Gefängniswächtern, sondern es erscheinen Straßen und Plätze, Hügel und Parks in unseren Träumen, nicht nur die Spannung unserer Freuden und Trauern, Schmerzen und Gelächter erleben wir in der Traumwelt wir träumen auch von den verschiedenen Varianten unserer wachen Wirklichkeit. Ferenc Mérei: Psychologisches Tagebuch
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