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2010
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Die klassische Lehre vom Lehnswesen führt bei der Deutung zentraler Ereignisse der Geschichte des 12. Jahrhunderts nur zu fragwürdigen Sicherheiten. Dieser Eindruck verstärkt sich, wenn wir Forschungsfelder betrachten, die sich eigentlich auch mit dem Lehnswesen beschäftigen sollten. Wer wüsste anzugeben, welche Rolle dem Lehnswesen für den Herrschaftsaufbau des Adels im Hochmittelalter zukam, welche Bedeutung es neben Verwandtschaft und Freundschaft als dritte personale Bindung hatte oder in welcher Form es überregionale, »außenpolitische« Beziehungen strukturierte? Immer wieder wird das Lehnswesen in diesen Zusammenhängen genannt, die Verunsicherung über die fortwährende Geltung älterer Forschungspositionen führt aber dazu, dass es zwar als Tatsache aufgerufen, mit ihm aber nur selten eingehender argumentiert wird. Das Lehnswesen ist als Argument in unterschiedlichsten Kontexten zu wichtig, als dass wir die aufkommenden Zweifel allein durch den Rekurs auf die rechtshistorischen Synthesen der Zwischenkriegszeit beantworten sollten.
2008
"Nichts hat die Völker des Abendlandes in der ersten Hälfte des fünfzehnten Jahrhunderts so stark und so andauernd beschäftigt, wie die Frage nach der Besserung der kirchlichen Zustände, das, was man mit einem seither feststehenden Ausdruck die 'Reform der Kirche an Haupt und Gliedern' nannte. " Diese Einschätzung setzte Johannes Haller, der Gründervater der kritischen Forschung zum Basler Konzil, 1903 an die Spitze seiner klassischen Studie zu Papsttum und Kirchenreform. Ein Jahrhundert nach Haller ist man versucht, dieses Diktum mit unvermindertem Nachdruck zu wiederholen. Denn über die von Haller vor allem thematisierten konziliaren Reformen in capite hinaus hat die Forschung der letzten Jahrzehnte weitere Reformanstrengungen in membris erfaßt. Durch die Konzilien - mitunter auch die Päpste - initiiert, verwirklichten diese andere Träger wie päpstliche Legaten, Reformverbände, Bischöfe oder Partikularsynoden.
Grammatiktheorie und Empirie in der germanistischen Linguistik, 2018
Einleitung und inhaltliche Übersicht Mit den Beiträgen der Kolleginnen und Kollegen in diesem Band haben die Herausgeberinnen und Herausgeber versucht, zum Gesamtvorhaben beizutragen mit dem Ziel, eine Positionsbestimmung der germanistischen Linguistik der Gegenwart unter der Perspektive Grammatiktheorie und Empirie in der germanistischen Linguistik vorzunehmen. Die Beiträge behandeln Themen, die in der jüngeren Zeit einer besonderen Dynamik und Diskussion unterlagen und in denen sich für das Fach wesentliche Entwicklungen sowohl andeuten wie auch vollziehen und perspektivisch neu ausgerichtet werden. Der Fokus liegt auf den folgenden Themen: 1. Grammatiktheorie und Evidenz, 2. Sprach-und Grammatikmodelle, 3. Grammatik, Korpus(linguistik) und Variation, 4. Kontrastive Grammatik, Typologie und Wandel, 5. Grammatikographie, 6. Grammatik an den Schnittstellen. Die einzelnen Beiträge gehen Fragestellungen zu Standort-und Paradigmenbestimmungen nach, die einerseits heterogene Methoden und Teilziele durch die Fokussierung entweder auf den Sprachgebrauch oder auf die sprachliche Kompetenz verfolgen, andererseits jedoch dem allgemeinen Ziel des Erkenntnisgewinns über das Sprachsystem verpflichtet sind-wenn auch abhängig von Ergebnisorientiertheit, deskriptiver Vollständigkeit und systematischer empirischer Abdeckung oder dem Aufbau expliziter Modelle mit dem Ziel allgemeinerer Generalisierungen und trotz zum Teil scharfer Abgrenzungstendenzen
Psychologie und Kritik – Formen der Psychologisierung nach 1945, 2020
Malich, L., & Balz, V. (2020). Psychologie und Kritik – Formen der Psychologisierung nach 1945: Eine Einleitung. In V. Balz & L. Malich (Eds.), Psychologie und Kritik: Formen der Psychologisierung nach 1945 (pp. 3-21). Wiesbaden: Springer.
Digitalisierung und Soziale Arbeit. Transformationen und Herausforderungen, 2021
Neue Räume, neue Zeiten Kindheit und Familie im Kontext von (Trans-) Migration und sozialem Wandel, 2013
Migration und Wandel sind Themenfelder, die mit Blick auf Globalisierungsdynamiken, Urbanisierungsprozesse und politische Systemtransformationen derzeit hinreichend akademische Beachtung erfahren und aus unterschiedlichen disziplinären Blickwinkeln heraus diskutiert werden.
VHDL-Synthese, 2015
Auch Weber (2014, 100) unterscheidet drei Ebenen der Ökonomisierung von Gesellschaften: auf "der Ordnungsebene als Übertragung der Marktlogik auf bisher verschonte Bereiche", "der Prozessebene als Ausrichtung aller Prozesse auf Produktivität und Effizienz" und "der Subjektebene als Zwang des Individuums zur Selbstoptimierung". Einschränkend zur Kritik an der Ökonomisierung schreibt Weber (ebd.), "dass mit oder ohne Marktlogik wirtschaftliche Entscheidungen" immer schon die Knappheit der Mittel zu beachten hätten und "die Kritik" an der Ökonomisierung sich "stärker [an der] Ausrichtung der Kapitalverwertung an ökonomischen Kennziffern, die v.a. Kostensenkung und Gewinnmaximierung messen", orientieren müsste. Mit der Ökonomisierung einhergehen die Privatisierung staatlicher Aufgaben bzw. öffentlicher Güter und sog. öffentlich-private Partnerschaft (ÖPP) Einleitung und Übersicht 17 oder Public Private Partnership (PPP), bei denen Private im öffentlichen Auftrag z.B. Autobahnen bauen 16. Beispiele für Privatisierung (in Deutschland) sind u.a.: die Bundespost 17 , die Bundesbahn, die Luftraumüberwachung 18 , Luftsicherheitskontrollen an Flughäfen (mit Mängeln 19), Wachpersonal in Gefängnissen, militärische Aufgaben (so übernehmen Beschäftigte aus der Rüstungsindustrie Aufgaben der Bundeswehr in Afghanistan 20).-Die neueste Idee sind nun "staatliche Infrastrukturgesellschaften", die als Geld-Sammelstellen von ‚Privaten' fungieren und damit öffentliche Infrastruktur-Maßnahmen finanzieren 21 .-Diese Idee ist ähnlich kritisch zu sehen wie der gesamte ÖPP-Komplex, da auch hier wiederum Gewinnmitnahmen, ‚Rosinenpickerei' u.Ä. durch private Investoren stattfinden wird. Nach einer Meldung des Tagesspiegel (12.11.2014 22) gehe es "in der Privatisierungsdebatte vor allem um die beiden Bonner Großkonzerne [Post und Telekom] und weitere Beteiligungen wie die Flughäfen in München oder Köln/Bonn. An den Telekom-Aktien hält der Bund direkt und über die staatseigene KfW-Bank [23] noch 31,7 Prozent. Das Paket ist derzeit rund 17,8 Milliarden Euro wert. An der Post hält der Staat über die KfW rund 21 Prozent, ein Wert von aktuell 6,3 Milliarden Euro". Ein "Bahn-Börsengang" so der Tagesspiegel-gelte "als praktisch ausgeschlossen". 16 Vgl. hierzu einen "Bericht" des Bundesrechnungshofes "an den Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages" (04.06.2014) zu ÖPP und "Bundesfernstraßen". Der Bundesrechnungshof kommt u.a. zu dem Ergebnis, dass ÖPP für den Staat (in vielen Fällen) teurer ist. Dieses Ergebnis erstaunt insofern nicht, da die Privatunternehmen u.a. Gewinnaufschläge in die Rechnung einkalkulieren.-Die Welt (11.
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System-Aufstellungen und ihre naturwissenschaftliche Begründung, 2020
in: dies. (Hg.): Planlos! Zu den Grenzen von Planbarkeit (Schriftenreihe des Graduiertenkollegs „Automatismen“), Paderborn: Fink 2015, S. 7-17.