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Letopis 62(2015) 1, 38-55
The article discusses the attitudes of young people belonging to certain selected European minorities, to their culture, traditions, folklore and modernization. The analysis is based on participatory observations and semi-structured interviews conducted in 2012 and 2013 with young (aged 16–25) Catholic Upper Sorbs (in Germany), Kashubs (in Poland), Welsh (in the UK) and Bretons (in France). The analysis of the young peoples’ statements and the anthropological research shows that a relation with tradition is still important for minority culture participants, although it depends on the way this culture is lived daily. Tradition and the importance of customs is perceived as the most significant in the case of Catholic Upper Sorbs for whom it constitutes one of the most important aspects of their identification with the minority culture. In the case of young Kashubs their attitudes towards folk culture are ambivalent. On the one hand tradition distinguishes Kashubian culture from Polish culture. On the other, after years of folk- lorization its image is negative in the eyes of young people and they want their culture to modernize. The young Welsh respect traditions and have Eisteddfod as the event of cultural, language and community recognition, but wish Welsh could function in everyday life, not only at an organized level. Young Bretons try to show their culture as modern and interesting although they are conscious of its traditional image which for most people is equivalent to the Breton culture. Anthropological analysis has revealed that this conflict between tradition and modernity is in fact based on the apprehension of the recognition of the distinctiveness of a minority culture against that of the dominant one. Young people rebel against the folklorique image they do not identify with of minority cultures but at the same time they relate strongly to the traditions on which their culture is founded.
Ethnographica et Folkloristica Carpathica
Der vorliegende Artikel befasst sich mit der kritischen Ananlyse der ausgewählten Grimms Märchen im Zusammenhang mit Sozialdarwinismus. Zunächst wird einen kurzen Überblick über den Begriff und seinen historischen Hintergrund zur Verfügung gestellt. Des Weiteren beschäftigt sich dieser Artikel mit verschiedenen Ideen, die die DenkerInnen des Sozialdarwinismus im Laufe der Zeit verwendet und präsentiert haben. Danach wird der Artikel den Zusammenhang zwischen Sozialdarwinismus und Grimms Märchen darstellen. Des Weiteren werde wir die ausgewählten Märchen ein nach dem anderen im Kontext von Sozialdarwinismus betrachten. Die zur Analyse herangezogenen Märchen der Gebrüder Grimm umfassen: Der Fuchs und die Katze, Der Wolf und der Fuchs, Der Zaunkönig und der Bär. Die ausgewählten Märchen werden in diesem Artikel durch die Linse der theriozentrisch-animalistischen Perspektive betrachtet, da die anthropozentrische Leseart Märchentiere nur im Bezug auf den ‘Charaktermasken menschlicher Eig...
2015
Ausgangspunkt meiner überlegungen ist eine Irritation. Hundert Jahre nach Erscheinen der Ossianischen Gesänge Final und Temora von Macpherson veröffentlicht Jacob Grimm nicht, was zu erwarten gewesen wäre, eine kritische Analyse dieses wohl wirkmächtigsten "Betrugs"l des 18. Jahrhunderts, sondern eine pathetische Verteidigung: Nie vielleicht hat eine verneinende critik ärger gefrevelt. [ ... ] er ist echt und ungefälscht, eine menge äuszerer und innerer zeugnisse treffen für ihn zusammen, nichts ist an ihm was hätte können erdichtet werden; doch seine feinde werden erst dann die waffen strecken, wenn sie ihnen unter der hand brechen. 2 Diese Hommage war mehr als ein Minderheitsvotum. Sie wirft die Frage auf, ob Jacob Grimm diese solitär erscheinende Verteidigung Macphersons implizit in eigener Sache vorträgt. Rückt man, was die neuere Simulations-und Camouflageforschung nahelegt, nicht die moralischen Argumente in den Vordergrund, sondern die Innovationskraft der poetischen Produkte Macphersons und seine von ihm reklamierte kulturelle Notsituation, gewinnt die Parallele zu den Dissimulationstechniken der Brüder Grimm, ihre Verschweigenstaktik, ihre "philologische Skrupellosigkeit"3, ihre Verhüllung der eigenen methodischen Prämissen 4 als konstitutiver Teil ihrer genialen Werke an Plausibilität. Nachdem Derick Thomson Anfang der SOer-Jahre des letzten Jahrhunderts aufgezeigt hatte, dass Macpherson bei seiner Abfassung des Ossian (die er bekanntlich als übersetzung ausgab) sehr wohl aus gälischen Balladen sich inspirieren ließ,5 hat der Jenenser Anglist und Simulationsforscher Wolf gang G. Müller die geniale und neuartige Entdeckung des ,Fälschers' Macpherson an seiner Kompositionstechnik und Syntax nachgewiesen. Macpherson habe in Anlehnung an das Alte Testament und den Satzstil der Ballade eine kühne "asyndetisch sprunghafte" Schreibweise entwickelt, die mit ihrer "elliptischen Wucht" und "syntaktischen Unverbundenheit" eine bislang ungewohnte Beteiligung des Lesers oder Hörers fordere und zugleich durch ihre "suggestive Syntax" eine "fast magische Sprachkörperlichkeit" erreiche. 6 Ergänzend dazu hat der Camouflageforscher Heinrich Detering Macphersons ,Fälschung' in den politischen Kontext der "Zerstörung der kulturellen
Tsantsa, 2020
Frühling 2017: Es ist ein strahlend schöner Tag und wir fahren entlang der neuen Ringstrasse nahe der Uferlinie des Lashi Sees. Hingerissen von der malerischen Landschaft schaue ich aus dem Fenster, wir sind umgeben von Feldern, weiter hinten folgt Sumpfgebiet, und in der Ferne ist die blau schimmernde Oberfläche des Sees zu erkennen. Dazwischen tauchen immer wie-der kleine Dörfer auf, eingebettet am Fusse der dicht bewaldeten Hügel. Im Norden kann man von einigen Stellen aus sogar einen Blick auf die leuchtend weissen, vergletscherten Gipfel des Jadedrachen-Berges erhaschen. Die Idylle scheint perfekt. Dank der neuen Umfahrungsstrasse funktioniert der Verkehr nun einwandfrei, da sich die grossen Tourismusbusse nicht mehr durch die engen Gassen der Dörfer zwängen müssen. Hier und da überholen wir eine Gruppe von Tou-rist·innen, die auf den kleinen stämmigen Pferden reiten und von einem lokalen Guide geführt werden. Auch sehen wir mit bunten Fahnen und Blumen geschmückte Eingangspforten, die zu den unzähligen Besuchszentren führen. Dort warten die Guides mit ihren Pferden auf Kund-schaft. Die Pferdetouren folgen den schmalen Pfaden, auf welchen man zwischen den Feldern und üppigen Gärten hinauf in die Wälder und Hügel gelangt. Auf einmal scheinen mir meine Augen einen Streich zu spielen-vor uns erscheint eine rosarote Plastikskulptur eines riesigen Stöckelschuhs, mehrere Meter hoch, einfach aus dem Nichts, inmitten der Felder. Während ich noch an meiner Wahrnehmung zweifle, erreichen wir schon unser Ziel: das Dorf, in dem ich während der nächsten Monate die Feldforschung für meine Dissertation weiterführen werde. Obwohl ich mir dessen noch nicht bewusst bin, hat sich ein neuer Fokus meiner Arbeit in diesem Moment festgesetzt. Ich werde mich mit Prozessen der Ortsschaffung (place making) auseinan-dersetzen und analysieren, wie diese für den Tourismus erschaffenen Orte entstanden sind. Die folgenden Ausführungen basieren auf Daten, welche mittels ethnographischer Feldforschung während mehrerer Forschungsaufenthalten zwischen 2015 und 2018 in den Dörfern am Lashi See erhoben wurden. Dabei habe ich einen induktiven Forschungsansatz verfolgt und meine Fragestellungen stark von Beobachtungen im Feld bestimmen lassen.
2010
Die Geschichte der Minderheitensprachen in den letzten 200 Jahren ist vielerorts eine Geschichte ihrer Unterdrückung. Im Kontext der Entstehung von Nationalstaaten wurden und werden bis heute die Sprachen der Minderheiten vielfach benachteiligt, zum Teil verboten und ihre Sprecher auf unterschiedliche Art und Weise unter‐drückt. Mit Beginn der 1970er Jahre findet aber eine Umkehr in der Interpretation des Status der Minderheitensprachen statt, die verbunden ist mit einer Stärkung der Rechte der Minderheiten auf internationaler und nationaler Ebene. Eine Allianz von Juristen, Linguisten, Anthropologen, Sozialwissenschaftlern, sozialen Bewegungen und verschiedenen internationalen Organisationen war erfolgreich, die Idee des Schutzes der Minderheitensprachen vielerorts zur hegemonialen Idee werden zu las‐sen. So legitim es einerseits ist, gesellschaftlichen Gruppen, die eine eigene Sprache sprechen, das Recht zur sprachlichen Selbstbestimmung einzuräumen und sie vor der Verfolgung ihre...
Deplatzierungen, 2016
Am Anfang der vierziger Jahre dieses Jahrhunderts haben Horkheimer und Adorno das "klassische" Modell zur Kritik der Kulturindustrie erstellt. Aufgrund der Vorarbeiten Adornos im Princeton Radio Research Pro;ect der Columbia University und des Umzuges der beiden Philosophen nach Kalifornien, in die Nähe von Hollywood, konnten sie Daten und Erfahrungen sammeln, die die erste radikale philosophische Kritik des neuen " Industriezweigs", der sich Anfang des 20. Jahrhunderts in den Vereinigten
Tradition und Traditionsbruch zwischen Skepsis und Dogmatik, 2006
2021
German Studies and German Language Training in China have quite a long history closely linked to the impact of reforms and foreign exchange activities from the second half of the 19th century onwards. There are both traditions in very practical and economically useful language training as well as in philological studies (germanistics) especially after the May 4th-Movement. German Studies are also closely related to the development of Chinese politics and economics as forming the macro-level of the Chinese opening and reform policy since 1979, to educational reforms, the development of German-Chinese relations and to foreign language study and research policy reforms. While study activities of B.A.-curricula concentrate on language training and economically useful course contents which will provide the students with better job opportunities in future, research is engaged in translations and philological studies on (often contrastive) literature and grammar as well as in teaching meth...
Türkisch-Deutsche Studien, 2018
Zeitschrift für Soziologie, 1989
Vorbemerkung. Der im August-Heft 1988 der ZfS abgedruckte Aufsatz "Ethnische Differenzierung und moderne Gesellschaft" von Hartmut Esser ist zuerst auf einer Tagung der Arbeitsgruppe "Migra tion und ethnische Minderheiten" der Deutschen Gesellschaft für Soziologie am 27.11.1987 in Lud wigshafen vorgelegt worden. Abgesehen von einer kleineren Abänderung ist er unverändert geblie ben. Der nachfolgende Diskussionsbeitrag ist dasleicht überarbeitete und um einige abschließende Überlegungen ergänzte-Korreferat zu Essers Ludwigshafener Vortrag gewesen.
POP - Kultur und Kritik; URL:https://pop-zeitschrift.de/2023/08/29/je-mehr-es-gab-desto-weniger-gibt-esautorvon-kaspar-maase-autordatum29-8-2023-datum/, 2023
Der Vortrag argumentiert dafür, Massenliteratur und speziell Heftromane ernsthaft und umfassend als Teil des kulturellen Erbes zu betrachten und vor allem zu behandeln. Die Hefte sind nicht umfassend gesammelt und bibliografisch erfasst; private Bestände sind von Verlust und Verstreuung bedroht. Die Forschung weist erhebliche Desiderate auf, was etwa die internationale Vernetzung der Serien und die an ein weibliches Publikum gerichteten, extrem erfolgreichen Serien betrifft. Ebenso vernachlässigt sind weibliche Autorinnen. Bei der historischen Entwicklung ästhetischer Maßstäbe und Kompetenzen haben Romanheftserien über Generationen eine erstrangige Rolle gespielt, und mit ihnen verbinden sich wertvolle Erinnerungen an ästhetische Erlebnisse. Deshalb sollten sie im kulturellen Gedächtnis unserer Gesellschaft genau so respektvoll bewahrt und präsentiert werden wie die Zeugnisse der 'Hochkultur'.
Verschwörungserzählungen, Tagungsband der Kommission für Erzählforschung der Deutschen Gesellschaft für Volkskunde, 2020
Erzählungen über humanoide Mischwesen ziehen sich seit Jahrhunderten global durch alle Erzählgattungen bis in die heutige Populärkultur. Dabei werden ihr Auftreten und ihre Darstellung stets aktuellen medialen Er- zählformen angepasst. Wie Menschenfresser oder Hundsköpfige aus Reiseberichten und Flugblättern der Frühen Neuzeit zeigen, wurden sie keinesfalls immer als rein fiktiv empfunden. Gerade die modernen (Massen-)Medien fördern aufgrund ihrer Aktualität und Interaktivität die Entstehung und Verbreitung von Narrativen, wie sich zum Beispiel an der Figur des Slenderman zeigt.
Identität. Alterität. Musik, 2011
Die Integration von Zupfinstrumenten in ein Orchesterwerk ist zu Beginn des 20. Jahrhunderts noch überraschend und wirft Fragen auf, welche die Klangbalance, den musikalischen Charakter und die instrumentenspezifische Semantik betreffen. Im vierten Satz aus Gustav Mahlers siebter Symphonie, der mit »Nachtmusik II« betitelt ist, finden die Gitarre und die Mandoline erstmals Eingang ins symphonische Orchester. Erörtert werden die kompositionstechnischen Resultate dieses Kunstgriffs sowie dessen individuelle Bedeutung für das Schaffen Mahlers und seine künstlerische Identität. An den Kategorien der »Nachtmusik«, der »Serenade« und des »Ständchens« wird außerdem eine spezifische Gattungsproblematik deutlich. Die Wahrnehmung von Mahler als Schöpfer von universeller, welterklärender Musik wird hier durch ein folkloristisch gefärbtes Sujet gebrochen und gefiltert.
2020
This article discusses symbolic forms and the association of folklore and politics in the Riga Brethren Cemetery (Brāļu Kapi). The iconographic and formal analysis of this memorial sheds light on its function as a place of worship for those who fell in action while fighting for the sovereignty of the Latvian people. Considering that Latvia suffered severely from different foreign rules over the past centuries, the memorial has contributed to strengthen nationalistic movements in Latvian society and has played an important role in nation-building. The cemetery's landscape design as well as its large-scale monuments by the Latvian sculptor Kārlis Zāle (1888-1942) borrowed their themes from Latvian mythology. After investigating another major work of Zāle, the Freedom Monument in Riga, I analyse the main elements of the sculptural ensemble of the Brethren Cemetery. Eventually, I outline how the political circumstances have influenced the burial practices over the decades. With Latv...
2002
Dieses Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechdich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für VervieiCaitigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.
Akten des 122. Internationalen Kongresses für Klassiche Archäologie Athen 1983 (1986) 286-292
In den wenigen Minuten dieses Vortrags möchte ich auf eine Seite der klassischen griechischen Kunst aufmerksam machen, die anscheinend bislang nicht bemerkt worden ist. Das Phänomen ist zwar in der Kunstgeschichte der Neuzeit schon lange bekannt und diskutiert, inzwischen auch in der Kunst der römischen Antike gesehen worden; aber wahrend der klassischen Jahrhunderte der griechischen Kunst schien es nicht vorzukommen. Ich meine eine von der herrschenden Hochkunst deutlich verschiedene, in gewissem Grade selbstandige Volkskunst. Unter dem Eindruck der schöpferischen Kraft und einheitlichen Verbreitung der griechischen Kunst in Klassik und Hellenismus möchte man die Existenz einer gleichzeitigen Volkskunst eher bestreiten. Man hat das Phanomen vielleicht nicht nur deshalb übersehen, weil es tatsächlich (noch) nicht sehr viele Belege dafür gibt, sondern auch, weil man allzuoft, nicht selten bloß unbewußt, die klassische griechische Kunst als ein Naturgewächs ansieht. Wenn man ihre Formstruktur und -entwicklung zwar für weltgeschichtlich einmalig, aber naturgesetzlich entstanden halt, beachtet man zuwenig ihre historische und soziale Bedingtheit, aus der sich erst die regionalen und schichtspezifischen Unterschiede erklären, nicht zuletzt auch die Existenz einer Volkskunst wahrend und trotz der klassischen Jahrhunderte, zu denen ich hier auch die Zeit des Hellenismus zahle. Der Begriff der «Volkskunst» ist wohl nicht nur im deutschen Sprachgebrauch unvollständiger Bestimmung und ungenauer Anwendung ausgesetzt gewesen. Ich vermeide hier, eine abstrakte Definition vorauszuschicken, sondern hoffe, an den folgenden Beispielen zeigen zu können, wie ich ihn verstehe.
Radikal religiös - Eine Jugendkultur zwischen Moderne und Tradition?, 2023
Das Buch untersucht die Motive und Faktoren religiöser Radikalisierung von jungen Menschen sowie deren jugendkulturelle Konstitution in der deutschen Gegenwartsgesellschaft. Im Vordergrund stehen dabei die Perspektiven, Erfahrungen, Einstellungen und Weltsichten der radikalisierten und sich radikalisierenden Jugendlichen, die sich auf der Suche nach Sinn, Orientierung und Halt in ihrem Leben tiefer in der Religion des Islam und den radikal-religiösen Milieus und Strukturen verwurzeln.
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