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2006
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Arbeit im informatisierten Kapitalismus, 2015
2006) Informatisierung der Arbeit–Gesellschaft im …, 2006
Dass die Informatisierung der Arbeit diese heute umfassend und nachhaltig prägt, ist -abgesehen von dem Begriff selbst 2 -mittlerweile zum Allgemeingut geworden. Dass dieser Prozess ein wesentliches Merkmal einer Gesellschaft im Umbruch ist, ist weniger geläufig, zuweilen auch umstritten. Die Veranstalter der Konferenz, die der Ursprung für den vorliegenden Tagungsband war, gingen schon in der Formulierung des Tagungstitels, der zugleich der Titel dieses Buches ist, von der festen Überzeugung aus, dass dieser innere strukturelle Zusammenhang besteht und höchst bedeutsam für ein angemessenes Verständnis der heutigen Gesellschaft und ihrer Entwicklungstendenzen ist. Er findet seinen Ausdruck in dem von Manuel Castells geprägten Begriff des "informational capitalism", des informationellen Kapitalismus und der Netzwerkgesellschaft (Castells 2001a), deren differentia specifica im ersten Abschnitt skizziert wird. Zusammen mit einem erweiterten qualitativen Verständnis des Prozesses der Informatisierung als Schaffung einer verdoppelten Welt der "zweiten Natur", das Gegenstand des folgenden Abschnitts ist, bietet sich hiermit ein theoretischer Rahmen, innerhalb dessen viele der in diesem Band ausgelegten Fäden verknüpft werden können. Der gegenwärtige gesellschaftliche Umbruch ist nicht nur mit einer deutlichen quantitativen Ausdehnung der Informationsarbeit verbunden, spürbarer noch sind die qualitativen Veränderungen, die sich in der Arbeit selbst, in ihren Organisationsformen und auf gesellschaftlicher Ebene als Tendenz zum "social digital divide" beobachten lassen. Die Informatisierung ist jedoch keine lineare Tendenz, sondern in sich widersprüchlich: Sie bedarf ausgedehnter, sich jeweils neu definierender subjektiver Zutaten und Interpretationsleistungen, um Information zu Wissen und damit für zielgerichtete Praxis nutzbar zu machen; die allmähliche Ablösung des Begriffs der "Informationsge-
Scholz, D. ua, aaO, S, 2006
Die ganz unzweifelhaft bedeutsamer gewordene Rolle von „Information “und „Wissen “für alle Bereiche der Gesellschaft wird heute meist unter den Schlagworten der „Informationsge sellschaft “bzw. in den letzten Jahren vermehrt der „Wissensgesellschaft “diskutiert. Diese ...
Arbeit und Subjekt im gesellschaftlichen Epochenbruch I Die ganz unzweifelhaft bedeutsamer gewordene Rolle von "Information" und "Wissen" für alle Bereiche der Gesellschaft wird heute meist unter den Schlagworten der "Informationsge sellschaft" bzw. in den letzten Jahren vermehrt der "Wissensgesellschaft" diskutiert. Diese Begriffe sind allerdings keineswegs frei von ideologischen Obertönen; schon, dass die Mäch tigen dieser Welt -die Regierungschefs der G 7 auf ihrem Gipfeltreffen Anfang 1995 -sich die Realisierung der Informationsgesellschaft für das 21. Jahrhundert auf die Fahnen ge schrieben haben, gibt dieser Vermutung Nahrung. Und dass in unserer Alltagsdiskussion die Tendenz unübersehbar ist, von der Informatisierung bzw. von neuen Wissenstechniken die Lösung aller oder fast aller gesellschaftlichen Probleme -so z.B. die weitgehende Aufhebung sozialer Ungleichheit im nationalen und im internationalen Maßstab und eine durchgängige Demokratisierung -zu erwarten, bestärkt sie.
2017
Der besseren Ubersichtlichkeit halber erfolgt die Darstellung der qualitativen Auswertung unterteilt nach den vier Dimensionen subjektivierenden Arbeitshandelns: ‚sinnliche Wahrnehmung‘, ‚Wissen-Denken-Gefuhl‘, ‚Vorgehensweise‘ und ‚Beziehung‘ […].
Wissen benötigt jemanden, der weiß. In der analytischen Tradition erscheint das als eine Trivialität, die weiteres Nachdenken nicht lohnt. Verstärkt wird diese Haltung noch durch die Überzeugung, Wissen zeichne sich gegenuber der Meinung gerade dadurch aus, dass der Träger in seiner Partikularität austauschbar ist. Dabei ist hinreichend bekannt, dass Wissen, je mehr Praktiken dafur relevant sind, um so mehr zu einer persönlichen Angelegenheit wird (und es ist eine Einsicht, die auch mit dem Begriff der Wissenskultur verbunden ist, dass Wissen ohne Praktiken nicht denkbar ist). Die Rede von Wissenskulturen wirft daruberhinaus noch ein anderes Licht auf die Rolle des Subjekts: Denn nun kommen Kollektive als Träger von Wissen ins Spiel, die nicht mehr auf die bloße Menge ihrer Mitglieder reduziert werden können. In meinem Beitrag möchte ich untersuchen, ob es eine noch tiefere Verbindung zwischen Wissen und Subjekt gibt. Die antike Tradition stellt dafur zwei Modelle bereit: Das eine – aristotelische – besagt, dass das Streben nach Wissen die höchste Stufe der Entfaltung des Menschen ist; das andere – platonische – besagt, dass das Streben nach Wissen fur die Einheit des Subjekts konstitutiv ist. Berucksichtigt man diese Beziehung, gewinnt der Begriff der „Kultur“ eine neue Facette: nämlich den der Kultivierung oder Pflege – nicht nur des Wissens, sondern auch seines Trägers. Vorausgesetzt, die beiden antiken Modelle lassen sich systematisch fruchtbar machen, ist zu fragen, ob sie auch auf das kollektive Phänomen von Wissenskulturen ubertragbar sind, und ob sich daraus Kriterien für die Verwendung des Begriffs der Wissenskultur als Beschreibungswerkzeug finden lassen.
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Digitalisierung – Subjekt – Bildung, 2020
Berliner Journal für Soziologie, 2008
Ein neuer Geist des Kapitalismus?, 2008
Wissen und Arbeit. Neue Konturen von …, 1999
Digitalisierung als Distributivkraft, 2021