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2012, Religion übersetzen
Der Beitrag wird unter Bezug auf ein Textbeispiel und darauf basierenden Praxiserfahrungen aus der Bibliodramaarbeit mit Theologiestudierenden Aspekte aufzeigen, die erkennen lassen, dass das bibliodramatische Spiel als Form von Übersetzung gedeutet werden kann. Ein Schwerpunkt wird dabei auf der im Spiel gestalteten Integration von Text und persönlicher Religiosität liegen, aber auch die Rolle der Spielleitung soll bedacht werden. Dabei wird sich zeigen, dass im Bibliodrama die unterschiedlichen Lebensbezüge den Text im individuellen und gemeinschaftlichen Erleben erfahrbar machen und damit auch über-setzen. Das Thema »Übersetzung« wird freilich zu Beginn im Blick auf den Bibliodramaprozess und seine Vorbereitung erörtert.
Jltonline Conference Proceedings, 2011
1989
Eine Theorie der literarischen Übersetzung kann nicht losgelöst von einer allgemeinen Übersetzungstheorie entwickelt werden, denn literarische Texte, die übersetzt werden, sind nicht etwas ganz anderes als die übrigen Texte. Daher steht vor der Frage nach dem literarischen Übersetzen die Frage nach dem grundsätzlichen Begriff vom Übersetzen. Hernach ist auf das Spezifikum literarischer Texte einzugehen, um schließlich den Entscheidungsprozeß des Übersetzens am Beispiel zu beschreiben.
Journal für Psychologie, 2021
Der vorliegende Text geht davon aus, dass ein großer Teil des Forschungsmaterials der Psychologie auf Daten basiert, die aus der Perspektive der zweiten Person gewonnen sind, das heißt aus der Interaktion zweier oder mehrerer Personen resultieren. Dies wird in Bezug auf die Introspektion anhand von zwei Herangehensweisen thematisiert, die jeweils für sich in Anspruch nehmen, Erleben in einem wissenschaftlich kontrollierten Setting zur Sprache zu bringen. Am Beispiel der Würzburger Schule wird zunächst gezeigt, dass der Prozess des Protokollierens durch den Versuchsleiter in einem dialogischen Aushandeln von Bedeutungen mit der Versuchsperson besteht. Dem methodischen Vorgehen der Würzburger Schule wird hiernach das Setting der Mikrophänomenologie gegenübergestellt. Anders als in der Bühler’schen Denkpsychologie wird hier nicht die Erinnerung an vergangenes Erleben, sondern – dem Anspruch nach – aktuelles bzw. aktualisiertes Erleben untersucht.
1999
Zeitlimit' etc. sind allesamt Begriffe, die noch vor hundert Jahren größtenteils auf absolutes Unverständnis gestoßen wären. Sämtliche Prozesse des modernen Lebens haben 'Eigenzeiten', die sich in weitere 'Unter-Eigenzeiten' aufgliedern: Das Studienjahr teilt sich in Semester und 'vorlesungsfreie Zeiten', ein Universitätsseminar hat seine Eigenzeit (montags von acht bis zehn Uhr, von Mitte Oktober bis Mitte Februar, zuzüglich 'Vor-und Nachbereitungszeit'); diese Zeiten fallen in die 'Studienzeit', die in der Regel von der 'Regelstudienzeit' abweicht. Nebenbei laufen verschiedenste andere Zeiten ab: Pubertät, Midlife-Crisis und die Wechseljahre sind schwierige Zeiten im Leben, in der Vorweihnachtszeit kauft man Geschenke für die Familie, die man in gewissen Zeitabständen auch sieht, und selbst der 100-Meter-Lauf hat seine Eigenzeit. Gleichfalls ist die Fülle wissenschaftlicher Literatur zum Thema 'Zeit' aus verschiedensten Blickwinkeln endlos, da auch hier Unmengen von Zeitsystemen existieren: physikalische, biologische, psychologische, soziale Zeit etc. Daß diese zahlreichen parallelen Zeitsysteme nicht miteinander im Einklang stehen, stört uns für gewöhnlich nicht und wird uns in der Regel überhaupt nur bewußt, wenn wir unter 'Zeitdruck' stehen: Daß die Zeit einer Prüfung mit anderen Maßstäben gemessen wird, wie die Zeit eines lauschigen Abendessens zu zweit bei Kerzenschein und einer Flasche Wein, ist selbstverständlich. Die Vielzahl konkurrierender Zeitsysteme, in der wir uns heute so selbstverständlich bewegen, ist das Produkt einer langen Entwicklung. Zeiterfahrung ist kultur-und epochenspezifisch verschieden; der Zeitbegriff ist in einem hohen Grade historisch. Je weiter wir in die Vergangenheit zurückgehen, desto weniger dieser konkurrierenden Zeitsysteme lassen sich nachweisen. Schließlich ist die von Uhren und Kalendern angezeigte Zeit reine Konvention, die in vergangenen Jahrhunderten anders ausgesehen hat, als sie es gegenwärtig tut, und die gesellschaftlichen Erfordernisse nach Zeitbestimmung waren in älteren Gesellschaften längst nicht so ausgeprägt und allgegenwärtig wie in den stärker durchorganisierten der neueren Zeit und erst recht in den Industriestaaten der Gegenwart.
2020
Der vorliegende Beitrag reformuliert das Phanomen des ›Wieder-‹ bzw. ›Anderserzahlens‹ mithilfe der ›Rahmen-Analyse‹ Goffmans. Denn nicht nur mittelalterliche Verfasser greifen auf bereits geformte Stoffe zuruck. Ihr Werk ist seinerseits der produktiven Rezeption durch Uberlieferungsbeteiligte ausgesetzt. Auch in den Uberlieferungstragern (Handschriften und Drucke) werden die Werke von ›Anderserzahlern‹ hoherer Ordnung gerahmt, sei es durch individuelle Einbande, handschriftliche Marginalien oder andere, beigebundene Werke. Am Beispiel der Mituberlieferung des Prosa-›Herzog Ernst‹ lasst sich zeigen, dass der ganze Facettenreichtum der literarischen Praxis, Altes immer wieder und wieder anders zu erzahlen, theoriebasiert als ein Vorgang des reframings zu fassen ist.
Literatur ist ein sehr vielschichtiges und lebendiges Phänomen, das beständig im Wandel ist. So wie sie im Laufe der Jahrhunderte und in den verschiedenen Kulturkreisen unter-schiedliche Formen angenommen und anderen Funktionen gedient hat, liegt es in ihrer Natur, immer wieder neue Ausdrucksformen zu entwickeln, die den sich ändernden Be-dürfnissen und Rahmenbedingungen gerecht werden können. Auch die theoretische Aus-einandersetzung mit der Literatur ist Veränderungen unterworfen, die manchmal wellen-förmige Bewegungen anzunehmen scheinen. Neue Fragestellungen geraten in den Mittel-punkt des Interesses, einzelne Aspekte werden besonders beachtet, während andere in Vergessenheit geraten – um eventuell zu einem späteren Zeitpunkt in neuer Form wieder-aufzutauchen. In der Philosophie der Literatur gilt es seit Längerem als weithin anerkannt, dass der Text die entscheidende Größe sei, und dass die Tatsache, dass an der Produktion und Rezeption von literarischen Kunstwerken Menschen beteiligt sind, die mit diesen Werken Ziele verfolgen und Wünsche und Interessen verwirklichen wollen, ignoriert werden kön-ne. Im vorliegenden Beitrag will ich auf die gegenwärtige Diskussion in der Philosophie der Literatur eingehen und für einen Perspektivenwechsel argumentieren: Um dem Phä-nomen Literatur gerecht zu werden, sollten wir versuchen, es ganzheitlich in das Blickfeld zu bekommen. Literatur ist mehr als bloß Text. Sie ist eine soziale Praxis, die einen festen Stellenwert in unserer Gesellschaft hat und stellt ein Medium dar, in dem wir uns mit an-deren austauschen und auf sie abstimmen können. Mein Hauptaugenmerk liegt auf der Debatte um den kognitiven Gehalt der Literatur, weil hier die negativen Auswirkungen der Verkürzung der vorherrschenden Perspektive besonders augenscheinlich sind.
Als Andere unter Anderen, 2020
Wie wir leben können und leben wollen-so die These, die sich durch die gesamte vorliegende Arbeit zieht-, lässt sich nur in Beziehung zu Anderen beschreiben. Hier geschieht also die Darstellung dessen, was es für die Wirklichkeit bedeutet, dass wir gezwungenermaßen mit Anderen zusammenleben. 1 Diese Art und Weise zu leben werde ich in dieser Arbeit mit dem Begriff des Erlebens bestimmen, da durch ihn all das gefasst werden kann, was für uns darlegt, wie man sich verhält, und dadurch auch, wie es in Erscheinung tritt. Dies erfordert jedoch nicht nur eine Beschreibung des Notwendigen oder des Wesenhaften, wie es in der Phänomenologie durch die eidetische Variation erreicht werden soll. Es erfordert vielmehr eine Fokusverschiebung auf dasjenige, was in der eidetischen Variation als kontingent beiseitegelassen bzw. ausgeklammert wird (also nicht für eine Wesensbestimmung zu rechtfertigen ist). Es ist demnach die Aufgabe dieser Arbeit, aufzuzeigen, dass das Erleben notwendig bzw. wesenhaft mit nicht zu Rechtfertigendem beschäftigt ist, um auf dieser phänomenologischen Basis eine Bestimmung der sozialen Strukturen, unsere Abhängigkeit von Anderen, aufzuzeigen. Oder kurz: Wie kann das Zusammenspiel von kontingenten sozialen Strukturen und den Bedingungen unserer Wirklichkeit dargestellt werden? Um diese Frage zu beantworten, werden in dieser Arbeit phänomenologische Positionen mit poststrukturalistischen Bestimmungen der sozialen Strukturen zusammengebracht. In diesem ersten Hauptteil wird dafür der Begriff des Erlebens in Abgrenzung zum Begriff eines theoretisierenden Bewusstseins beschrieben, durch welches vor
Elfirede Jelinek Forschungsplattform. Forschungsprojekt "Alterität und Xenophobie" (2017-2019), 2017
Skype-Gespräch mit Norbert Bachleitner, André Bastian und Klaus Kaindl, eingeleitet und zusammengefasst von Susanne Teutsch. (2017)
2005
Im Jahr 2003 innerhalb der Reihe "GrenzBereiche des Lesens" gehaltener Vortrag. "GrenzBereiche des Lesens" ist eine kulturwissenschaftliche Vortragsreihe, die 2003 und 2004 an der Universität Frankfurt stattfand. Sabine Nessel eröffnete die Vortragsreihe mit Beobachtungen zum Lektürebegriff hinsichtlich des Phänomens Film: am Beispiel von Otto Premingers "Bonjour Tristesse" zeigt sie, wie die seit den späten 1960er Jahren übliche Übertragung des Textparadigmas auf den Film im Folgenden eine Erfassung des „Erlebnis Kino“ als Ereignis verstellte. Im Durchgang durch verschiedene Filmtheorien zeigt sie auf, dass Filme zwar "gelesen" aber auch auf einer Ebene jenseits des Kino-Texts somatisch rezipiert – "genossen" – werden, dass also die Begriffe Film, Text und Lesen auf die Bereiche Kino, Ereignis und Erleben hin zu erweitern sind
2010
Die Studie von Rita M. Lennartz (zugl. Diss. Bonn, 2006) nahert sich Brentanos Godwi-Roman buchstablich von seinen Randern her. Sie richtet das Augenmerk auf einen bisher in der Godwi-Forschung als Randgebiet behandelten Phanomenkomplex, auf die Titelei und deren Illustrationen, und gewinnt dadurch eine neue Perspektive auf den gesamten Roman. Der Fokus auf die Parerga des Textes offnet namlich den Blick fur das eigentumliche Zusammenspiel von Buchgestaltung, Narration und Metaphorik, dem die Studie nachgeht. In den einleitenden Bemerkungen markiert die Untersuchung ihr Selbstverstandnis als philologische Studie und stellt sich unter das Motto des rechtsmedizinischen Terminus’ visum (et) repertum (»Befund nach Augenschein«) – im ubertragenen Sinn eine pragnante Formel fur das »Wechselspiel von Sehen und Erkennen« (S. 22 f.). Das visum repertum markiert nicht nur Lennartz’ erkenntnistheoretisches Interesse; vielmehr, so stellt die Verfasserin in Aussicht, werde es sich als »Kurzforme...
In: Hagen, Kirsten ; Hoffmann, C. (Hrsg.): Intermedia : eine Festschrift zu Ehren von Franz-Josef Albersmeier. - Bonn : Romanistischer Verlag, 2007. - S. 195-207. , 2007
Kaum jemand würde wohl widersprechen, Eugenio Montale als den bedeutendsten Dichter Italiens im 20. Jahrhundert zu bezeichnen. Im Grunde ein erstaunliches Phänomen. Seine Gedichte sind ‚modern', d.h. vorsätzlich dunkel. Ihre Schwerverständlichkeit lässt einen großen Publikumsverkehr nicht zu. Den Hermetikern wurde er deshalb zugeschlagen. Die Kritik hat, durchaus zutreffend, mehr seine Deutbarkeit als seine Deutung gefördert. Und doch wurde er zum Senator Italiens auf Lebenszeit ernannt, erhielt 1975 den Nobelpreis. Wie bringt es ein schwieriger Lyriker zu solcher Anerkennung? Hans Magnus Enzensberger hat sich in seinen "Meldungen vom lyrischen Betrieb" (FAZ, 14.3.1989) der Frage von einer fast schamlos nackten Seite genähert. Aber sie trifft ihren Kern. Er fragt (indirekt): "Wovon leben Lyriker eigentlich?" Unterstellt ist dabei: von ihrer Lyrik jedenfalls nicht. An ihrer ‚Unverkäuflichkeit' kann man sie also erkennen. Denn "das Gedicht ist das einzige Produkt menschlicher Geistestätigkeit, das gegen jeden Versuch, es zu verwerten, immun ist". Wer dennoch dichtet, muss daher ästhetische Moral-und Nebeneinkünfte haben. Viel von der Ausstrahlung Montales scheint hierin begründet. Er hat sich seiner Kunst verschrieben wie Faust, Baudelaire, Proust und andere. Nicht von ihr, für sie hat er gelebt: "Es war nicht klug, alles auf ein bißchen Literatur zu setzen und auf das Leben zu verzichten"1, schrieb er in einer düsteren Stunde, von denen es viele gab. Um ihrer Berufung folgen zu können, nahm er, wie er es nannte, einen ‚zweiten Beruf' an, als Rezensent, Bibliothekar, Redakteur beim
In diesem Beitrag wird die These vertreten, dass Texte kollektives Gedächtnis wahrnehmbar machen. Für diesen Zweck wird kollektives Gedächtnis als soziales und ebenso als sprachliches Phänomen betrachtet. Somit wird kollektives Gedächtnis auch zum linguistischen Forschungsobjekt. Wichtig ist dabei das Verständnis von Text, der hier in Anlehnung an Antos als eine semiotische, diskursive, mediale und kultursensitive Einheit betrachtet wird.
2012
Die hier verfasste Diplomarbeit setzt sich anhand einer spezifischen Aufführung mit dem Theater von Robert Lepage auseinander. Die ausschlaggebendsten Motive, welche den Leser durch die Arbeit begleiten, sind die menschliche Sprache und Stimme. Dabei führen verschiedenste Aspekte der Medialität, also der Hör- und Sichtbarkeit stimmlich-sprachlicher Phänomene, zu einem besseren Verständnis der Vorgehensweise in Robert Lepages Schaffensprozess. In Anbetracht dessen wird in der Arbeit neben der Medialität, die sowohl auf formaler, als auch auf inhaltlicher Ebene erfahrbar wird, auch die Wichtigkeit der Hybridität für die Transparenz zwischen Leben und Bühne verdeutlicht. Das Phänomen der Hybridität zeichnet sich durch seine Offenheit für ständige Transformation, Flexibilität, Durchlässigkeit und Imagination aus. Und diese Prozesse zeigen sich auf Lepages Bühne mit Hilfe von inhaltlichen Aspekten wie Identität, Nationalität, Stimmlichkeit und Körperlichkeit. Abschließend werden die indi...
In: Julian Hanich/Hans-Jürgen Wulff (eds.): Auslassen, Andeuten, Auffüllen. Der Film und die Imagination des Zuschauers. Paderborn: Fink, 2012., 2012
Verfilmungen illusionsbildender Romane lösen bei Zuschauern, die zuvor das Buch gelesen und dabei eine starke Bindung an den Text entwickelt haben, häufig eine stereotype Reaktion aus: Die Leser sind unzufrieden, ja enttäuscht. Dieser Aufsatz schlägt eine psychologische Hypothese für die Gründe dieser Unzufriedenheit vor und stützt sie mit einer vergleichenden Phänomenologie und Rezeptionsästhetik. Weil vielen Lesern der illusionsbildende Roman wichtig ist, wünschen sie sich, der Film solle so aussehen, wie sie sich selbst die Welt des Textes imaginiert haben. Die Verfilmung würde auf diese Weise eine Anerkennung der eigenen Roman-Konkretisierung bedeuten. Diese Hoffnung wird häufig enttäuscht, weil die Romanwelt im Film in eine andere, sehr konkrete Form gebracht wurde. Da der Leser seine eigene Version nicht dagegenhalten kann, scheint diese gleichsam von jemand anderem ersetzt – der Leser unterliegt in einem ‚Konkurrenzkampf’ der Konkretisierungen. In eine Position der Machtlosigkeit gebracht, fühlt er sich gekränkt und enttäuscht. Diese psychologische Hypothese ist eng verknüpft mit dem Konzept der Meinigkeit: Aufgrund der unterschiedlichen medialen Rezeptionskonstellationen und der verschiedenen mentalen Tätigkeiten empfinde ich als Zuschauer das zuvor gelesene Buch im Kontrast zur gerade ablaufenden Verfilmung in einem höheren Maße als zu-mir-gehörig, als von mir konkretisiert, als meinig. Dass meine großen Erwartungen vom Film nicht erfüllt werden, wird mir im Kino insbesondere aufgrund der unterschiedlichen Grade an Meinigkeit bewusst.
Materialien Deutsch als Fremdsprache - fadaf, 2016
Unter dem Motto DaFür München fand vom 05. bis 07. März 2015 die 42. Jahrestagung Deutsch als Fremdsprache am SDI München/Hochschule für Angewandte Sprachen statt. Organisiert und ausgerichtet wurde die Tagung vom Fachverband Deutsch als Fremdsprache und von der Professur Deutsch/Deutsch als Fremdsprache (Prof. Dr. Regina Freudenfeld) unter der Projektleitung von Tobias Schickhaus. Die Themenschwerpunkte zeigen eine Vielfalt an aktuellen Aspekten des Lehrens und Lernens von Deutsch als erster oder zweiter Fremdsprache. Einen wichtigen Fokus bildet das Thema Übersetzen/Sprachmittlung, dem-im weitgehenden Sinne − auch der Titel des Bandes gewidmet ist. Der Themenschwerpunkt (1) Sprachmittlung/Dolmetschen und Übersetzen befasste sich mit der inter-und intralingualen Übertragung und ihren didaktischen Implikationen sowie den metakommunikativen und interkulturellen Aspekten, die in diesem Zusammenhang eine Rolle spielen. Themenschwerpunkt (2) Mehrsprachigkeit im Kontext von internationaler Wirtschafts-und Unternehmenskommunikation thematisierte die verschiedenen Rollen, die den Sprachen im mehrsprachigen internationalen Kontext der Wissenschaft und Wirtschaft zukommen. Es wurde deutlich, dass die Differenzierung zwischen Unternehmenssprache, Landes-und Umgebungssprache unterschiedliche didaktische Konzeptualisierungen verlangt, die auch im Hinblick auf die sog. Mehrsprachigkeitsdidaktik diskutiert wurden. Im Themenschwerpunkt (3) Heterogenität als Herausforderung und Ressource in DaF und DaZ standen integrative und handlungsorientierte Lehr-und Lernprojekte im Mittelpunkt, die sich mit der beruflichen Bildung und Integration von Flüchtlingen und Asylbewerbern befassen und angesichts zunehmender integrativer Herausforderungen von hoher Aktualität sind. Die Fragestellungen im Themenschwerpunkt (4) Lebenswelten in Literatur und Landeskunde bezogen sich schließlich auf den Einsatz von literarischen und landeskundlichen Texten im DaF-, DaZ-und DaM-Unterricht und das Spannungsverhältnis von Ästhetik und Didaktik. Gerahmt wurden die inhaltlich gebundenen Themenschwerpunkte wie in den letzten Jahren von drei Plenarvorträgen: Im Eröffnungsvortrag Unternehmenssprache Deutsch? DaF in beruflichen Kontexten stellte Hermann Funk (Universität Jena) das wichtige Konzept funktionaler Mehrsprachigkeit vor, das sich an realen Verwendungskontexten und kommunikativen Szenarien orientiert und nicht nach Scheinalternativen (Deutsch oder Englisch) ausgerichtet ist. Udo Ohm (Universität Bielefeld) sprach mit seinem Vortrag Professionelle Kompetenzen angehender Fachlehrkräfte in Deutsch als Zweitsprache die inhaltlichen Dimensionen der DaZ-Kompetenzen in der Lehrerausbildung an, die in Themenschwerpunkt (3) weiter entfaltet wurden. Der Vortrag von Heidi Rösch (Pädagogische Hochschule Karlsruhe) Globale Literatur im (Deutsch als) Fremdsprachenunterricht widmete sich konkreten Beispielen globaler Literatur und ihrer sprachlichen und ästhetischen Umsetzung im anspruchsvollen Fremdsprachenunterricht. Zusätzlich standen den Teilnehmern der Tagung in bewährter Manier das Forum Unterrichtspraxis und das Forum Beruf und Qualifizierung zum Austausch zur Verfügung. Die Ausstellerpräsentationen zeigten, dass sich die Ausdifferenzierung im Fachbereich Deutsch als Fremdsprache auch in dem immer breiteren Angebot einschlägiger Fachverlage niederschlägt, was gleichzeitig durch eine große Anzahl an Fachpublikationen dokumentiert wird. Verantwortliche Betreuer der einzelnen Themenschwerpunkte und Foren waren jeweils Mitglieder des FaDaF sowie des austragenden SDI München. Themenschwerpunkte/Foren Koordination (1) Sprachmittlung/Dolmetschen und Übersetzen Antje Dohrn, Ursula Gross-Dinter (2) Mehrsprachigkeit im Kontext internationaler Wirtschafts-und Unternehmenskommunikation
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