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2011, in: Philipp Wüschner, Die Entdeckung der Langeweile. Über eine subversive Laune der Philosophie, Berlin/Wien Turia und Kant, 2011
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http://www.turia.at/titel/wueschner.html Die Stimmung der Langweile konterkariert das Ideal geistiger Regsamkeit sowie den bildungsbürgerlichen Auftrag, die eigene Zeit einer sinnvollen Beschäftigung zuzuführen. Die interessante Frage ist jedoch, ob sie ein genuines Problem des philosophischen Denkens selbst enthüllt: Ist Langweile doch die Dämmerung des Denkens, in der der Philosoph zum Ketzer an der eigenen Sache wird, ein untrügliches Anzeichen einer idiosynkratischen Überempfindlichkeit, die auf eine Fehlfunktion des Systems selbst hinweist. Der vorliegende Band geht dieser Frage kursorisch durch die Philosophiegeschichte nach. Dazu werden philosophische Idealzustände auf ihr ebenso naheliegendes wie weithin diskreditiertes Kippmoment hin untersucht: ihren Umschlag in Langeweile. Es scheint, als drohe die Philosophie gerade dort, wo sie sich verwirklichen möchte, unendlich langweilig zu werden, ganz so als würde mit zunehmender Wirksamkeit auch ihre Trägheit ins Unendliche ansteigen. Martin Heidegger liefert 1929, einem Jahr geprägt durch Bankenkrisen und politische Unruhen, ausgerechnet mit einer groß angelegten Analyse der Langeweile das Eskalationsmodell einer solchermaßen ins Leere laufenden Rationalität und stößt dabei unverhofft auch auf die potenzielle Nähe von Langeweile und Gewalt.
in: Philipp Wüschner, Die Entdeckung der Langeweile. Über eine subversive Laune der Philosophie, turia und kant, Berlin/Wien 2011 , 2011
http://www.turia.at/titel/wueschner.html Die Stimmung der Langweile konterkariert das Ideal geistiger Regsamkeit sowie den bildungsbürgerlichen Auftrag, die eigene Zeit einer sinnvollen Beschäftigung zuzuführen. Die interessante Frage ist jedoch, ob sie ein genuines Problem des philosophischen Denkens selbst enthüllt: Ist Langweile doch die Dämmerung des Denkens, in der der Philosoph zum Ketzer an der eigenen Sache wird, ein untrügliches Anzeichen einer idiosynkratischen Überempfindlichkeit, die auf eine Fehlfunktion des Systems selbst hinweist. Der vorliegende Band geht dieser Frage kursorisch durch die Philosophiegeschichte nach. Dazu werden philosophische Idealzustände auf ihr ebenso naheliegendes wie weithin diskreditiertes Kippmoment hin untersucht: ihren Umschlag in Langeweile. Es scheint, als drohe die Philosophie gerade dort, wo sie sich verwirklichen möchte, unendlich langweilig zu werden, ganz so als würde mit zunehmender Wirksamkeit auch ihre Trägheit ins Unendliche ansteigen. Martin Heidegger liefert 1929, einem Jahr geprägt durch Bankenkrisen und politische Unruhen, ausgerechnet mit einer groß angelegten Analyse der Langeweile das Eskalationsmodell einer solchermaßen ins Leere laufenden Rationalität und stößt dabei unverhofft auch auf die potenzielle Nähe von Langeweile und Gewalt.
Internationale Psychoanalyse, 2010
In der psychoanalytischen Literatur finden sich verstreut zahlreiche Hinweise auf Erfahrungen des Analytikers mit Langeweile, insbesondere bei Autoren, die sich mit primitiven seelischen Zuständen beschäftigen. In der vorliegenden Arbeit versucht der Autor, einige dieser Hinweise zusammenzutragen, die verschiedenen Facetten dieses weit verbreiteten Phänomens einzuordnen und sich über einige daraus entstehende klinische Fragestellungen und Dilemmata Gedanken zu machen. Er vertritt die Ansicht, dass Langeweile in der Analyse die Reaktion auf eine Begegnung mit einemverborgenen, eingekapselten Teil der Psyche, einemzweidimensionalen Bereich des Erlebens ist, in demjede seelische Aktivität eingestellt wurde und Erfahrung bedeutungslos bleibt. Hier handelt es sich umeinen leblosen Bereich des Mangels, umeine Begegnung mit demautistischen Kern der Psyche. Dennoch kann Langeweile auch ein erfahrungsgesättigter Ausdruck der Verzweiflung sein, ein Wiedererleben primitiver Objektbeziehungen mit einem emotional nicht vorhandenen Primärobjekt. Indemein Analysand die Leere und Trostlosigkeit in die Analyse einbringt, räumt er dementleerten, stumpfen, toten inneren Objekt, das in seinem Inneren haust und das in die Psyche integriert werden muss, einen Platzein. Dieses innere Objekt ist ein wesentlicher Teil der inneren Welt des Patienten, Teil seiner Geschichte, und kann weder ausgelöscht noch aufgefüllt werden, umso die Leere nicht fühlbar werden zu lassen. Das wird anhand von klinischem Material dargelegt, das sich amSpektrumvomAutismus über autistische Reaktionen nach traumatischen Erlebnissen bis hin zu autistischen Barrieren bei neurotischen Patienten orientiert.
2019
Lesefassung. Bitte nur die publizierte Fassung zitieren.
Die Widerlegung der Zeit. Prosa unter Libellenflügeln, 2022
Erzählung, Ausflug und Vortrag
2019
Der Gegensatz von Information ist Desinformation, der Gegensatz von Unterhaltung ist Langeweile" lautete ein 1996 erstmals erschienener und oft zitierter Diskussionsbeitrag. Kann dieses Statement auch heute noch so abgegeben werden? Die Antwort darauf fällt differenziert aus, weil die grundsätzliche Aussage, dass Information und Unterhaltung keine Gegensätze sind, sondern unterschiedliche Aspekte des Medien-und Kommunikationsprozesses fokussieren, nach wie vor stimmt und heute in Wissenschaft und Kommunikationsforschung weitgehend anerkannt ist. Allerdings, so argumentiert die Verfasserin mit Blick auf Reality TV und "Quality TV", hat sich der Dualismus insofern nur verschoben als die Trennung in "gute" versus "schlechte" Unterhaltung eine ähnliche Distinktionsfunktion erfüllt. Die gesellschaftlichen wie medialen Wandlungsprozesse, insbesondere die digital vernetzten Medien, haben weitere Veränderungen bewirkt, die sowohl die Information als auch die Unterhaltung betreffen und letztlich zu einer Modifikation des damaligen titelgebenden Statements führen.
Kohlhammer, 2016
Psychic phenomena can be viewed either from a first-person perspective or from a third-person perspective. Which of these perspectives can be considered an admissible source for a philosophical interpretation of mental phenomena and under which conditions? My proposed solution is a combined first-third person perspective guided by a methodological rule.
2015
Die politische Kultur der Schweiz ist davon geprägt, dass Super reiche wie Bauern auftreten und ihre finanzielle Potenz nicht oder nur als Kulturmäzene zur Schau stellen.
Journal Phänomenologie 19, 2003
Die Vorlesungen Heideggers Grundbegriffe der Metaphysik. Welt -Endlichkeit- Einsamkeit aus dem Wintersemester 1929/30 enden mit den Versen aus dem Trunkenen Lied Nietzsches. Was den Begriff der Metaphysik als ein Geschehen des Daseins angeht, können wir einen Übergang des Heidegger'schen Denkansatzes von der Position Kants zu Nietzsche konstatieren. Die Einführung der "Grundstimmungen" trägt hier die wesentliche Bedeutung. So können wir auch auf einen Weg von der Erweckung der tiefen Langeweile zur seinsgeschichtlichen Erfahrung des Nihilismus hinweisen.
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NZZ am Sonntag, 2022
Homiletische Monatshefte, 2012
2018 Paper von Anne Gräfe in: Juliane Rebentisch (Hg.), Das ist Ästhetik! - Kongress-Akten Band 4 der Deutschen Gesellschaft für Ästhetik, 2018
Hegel-Jahrbuch, 2020
Ästhetik der Reorganisation, 2025
Verschwindet die Natur?, 2006
In: Zum Zeitvertreib. Strategien – Institutionen – Lektüren – Bilder. Hrsg. von Alexander Karschnia, Oliver Kohns u.a., Bielefeld: Aisthesis , 2005
Verzeihen, Versöhnen, Vergessen
Ulrich Schödlbauer/Joachim Vahland, Das Ende der Kritik, Berlin 1997, 1997
Der Kanon im Zeitalter der Aufklärung. Beiträge zur historischen Kanonforschung. Eds. Anett Lütteken, Matthias Weishaupt, Carsten Zelle. Göttingen: Wallstein 2009, 2009
Philosophie Magazin, 2023
Zeitschrift für Praktische Philosophie, 2022
in: Susan Richter (Hg.): Verfolgter Unglaube. Atheismus und gesellschaftliche Exklusion in historischer Perspektive, Frankfurt a.M./ New York, 2018
Fischer, Thomas (ed.), Bilder von der Vergangenheit. ZAKMIRA-Schriften, Band 2, Wiesbaden., 2005
Andreas Mauz/Christiane Titz (Hg.), Interpretation und Geltung, Paderborn: Schöningh/Brill., 2022