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2009
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142 pages
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Die ungewöhnliche Vielzahl an Zeichnungen, besonders die Detailzeichnungen, die Barocci der Nachwelt hinterließ, deuteten eine Sonderstellung in der damaligen Kunstauffassung an. Obwohl, wie sich herausstellte, alle heute erhaltenen größeren Sammlungen einen ungeordneten Zustand offen legen, schienen dennoch alle Zeichnungen in einem bestimmten Zusammenhang zueinander zu stehen, den es zu ergründen galt. Die Frage nach einem systematisch angewendeten Konzept, das sich in den Zeichnungen verbirgt, wurde an den ca. 400 Zeichnungen des Berliner Kupferstichkabinetts eingehender untersucht. Analysen der von Barocci verwendeten Trägermaterialien, der Zeichenmaterialien, wie auch die eingehende Sichtung aller Zeichnungen bestätigte die Existenz dieses Konzeptes. In Form einer Retrospektive wurde hierfür der detaillierte Entstehungsprozess der Bildthemen "Madonna del Popolo" und der "Heimsuchung" nachvollzogen und ermöglichte neue Einblicke in die konstruktive Vorgehensw...
2017
Vor 50 Jahren entfesselte das indonesische Militär im Zeichen eines aggressiven Antikommunismus das bis dahin größte Massaker nach dem Zweiten Weltkrieg. Was den USA 1965/66, auf dem Höhepunkt des Vietnamkrieges, nicht gelang, sollte ihnen gleichzeitig in Indonesien, dem größten und bevölkerungsreichsten Land Südostasiens, gelingen-ein siegreicher Feldzug im Namen von freedom & democracy. Nutznießer dieser Entwicklung war ein Militärregime unter Führung von General Suharto, der bis zum Ende seiner Amtszeit 1998 vorbehaltlos Rückendeckung seitens der sogenannten westlichen Wertegemeinschaft genoss. Anstatt die Opfer des Massakers zu rehabilitieren, sind in Jakarta Bestrebungen im Gange, Suharto als »Nationalhelden« aufzuwerten und Amnesie als politisches Programm zu verankern.
2010
Das graphische Werk Baroccis erweckte erstmals mein großes Interesse im Wintersemester 2005, als ich eine Skizze des mir bis dato weniger bekannten Künstlers zum Seminarthema wählte und diese in den folgenden Monaten analysierte. Die ungewöhnlich große Anzahl und Vielfältigkeit der erhaltenen Barocci-Zeichnungen, sowie die daraus ersichtliche Werkgenese, die ich intensiver studieren konnte, deuteten eine Sonderstellung des Künstlers an und bewogen mich die Zeichnungen Baroccis zum zentralen Thema meiner Diplomarbeit zu machen. Für die wertvollen Hinweise und Gespräche und für die geduldige Betreuung während der Jahre, die ich am Institut für Kunstgeschichte in Wien verbracht habe, danke ich besonders Frau Ao. Univ.-Prof. Dr. Monika Dachs-Nickel. Mein Dank gilt auch Herrn Dr. Schulze-Altcappenberg, Direktor des Kupferstichkabinetts in Berlin, der mir wichtige Impulse für die Ausführung dieser Arbeit gab, sowie Frau Dr. Carolin Bohlmann für ihre freundschaftliche Unterstützung während meiner Zeit in Berlin. Tomoko, Jan und meiner Familie danke ich für ihre Hilfestellung, Unterstützung und Geduld.
2008
Es scheint in der Natur der Sache zu liegen, dass die kulturwissenschaftliche Beschäftigung mit Kreativität immer auch mit dem Verlauf einer Grenze befasst ist: der Grenze zwischen dem, was als »schöpferisch«, »kreativ« oder »produktiv« gilt, und dem, was zum Beispiel als repetitiv, fremdbestimmt oder bereits Vorhandenes bloß reproduzierend bezeichnet wird. Die Empfi ndung einer Notwendigkeit, kreative von nicht-kreativen Formen des Zeitvertreibs zu unterscheiden, haben die Sozialanthropologinnen Penny Harvey und Marilyn Strathern im Themenheft »Time or Creativity« der Cambridge Anthropology (2005) auf »euro-amerikanische« Vorstellungen von Zeit und menschlicher Handlungsfähigkeit zurückgeführt (Harvey/ Strathern 2005: 109). In diesem Denken, so die Autorinnen, stellt die Zukunft eine existenzielle Frage dar, weshalb die Kreativität des handelnden Subjekts gefordert ist, um einen zeitlichen Verlauf zu gestalten. Der Verlauf von Zeit sei demnach aufs engste mit der Vorstellung verbunden, dass in ihm ein bestimmtes kreatives Potenzial zur Entfaltung gebracht werden muss: »The concept of creativity […] augments the scope of human agency, a potential that Euro-Americans see as lying in the passage of time. What is so distinctive about these Euro-American values is that they divide people that use time in this productive sense, from those who do not.« (Ebd.) Meist wird dabei zugleich unterstellt, dass das Prädikat »kreativ« die so bezeichnete Praxis, die jeweilige Person oder Personengruppe in irgendeiner Form adelt, sein Fehlen hingegen als eine Herabwürdigung zu verstehen ist.
De Gruyter eBooks, 2011
Vgl. hierzu etwa Mathias Wallner, "American Creativity Research in a Bipolar World: A Look at One Chapter in World History and History of Science" sowie Fußnote 3. Der Diskurs der "ecology" löste das kybernetische Denkmodell von seiner historisch bedingten Fixierung auf die Maschine; vgl. hierzu unten Kap. 6 sowie Kap. 8 (Schlußwort).
Zu Beginn der modernen Ära wurde Kreativität (K, engl. "creativity") von Guilford als eine "neue" Dimension der Begabung eingeführt, die die bisherige Überbetonung von in IQ-Werten darstellbarer Intelligenz ausgleichen sollte. Als Folge wurde schließlich K in erster Linie als ein kognitiver Faktor konzipiert, dessen Förderung notwendig sei, um die gesellschaftliche Leistungsfähigkeit zu steigern. Aus der Sicht der heutigen Pädagogischen Psychologie leitet sich jedoch die Notwendigkeit der Kreativitätsförderung (Kf) aus der Idealvorstellung ab, daß alle Kinder das Recht haben, sich optimal zu entfalten, wobei das Bildungswesen die Pflicht habe, ihnen angemessene Entfaltungschancen zu bieten. K ist jedoch nicht als Mittel zum Zweck der Selbstverherrlichung oder der Dominierung anderer Menschen zu verstehen, sondern als ein Faktor, der im Dienste der Allgemeinheit einzusetzen wäre dabei muß die Diskussion über K um ethische Dimensionen bereichert werden (s. auch .
2000
Kreativität im Team-ein neues Lehrerbild für die Wissensgesellschaft "Ein unzuträgliches Arbeitsumfeld kann selbst Menschen mit den besten Fähigkeiten lähmen. Das passende Umfeld aber stimuliert zu Höchstleistung." Cummings & Oldham 1.Warum hat die Öffentlichkeit ein negatives Lehrerbild? Ein Gang durch die Darstellung des Lehrers in der Literatur zeigt einen merkwürdigen Wandel: Wurde der Lehrer in der Vergangenheit etwa bei Friedrich Torbergs "Der Schüler Gerber" oder Alfred Anderschs "Der Vater eines Mörders" oft als autoritäre, dem Schüler feindlich eingestellte Karrikatur dargestellt, so finden wir seit den siebziger Jahren zunehmend Porträts von empfindsamen, einfühlsamen Lehre-rInnen, die nun immer häufiger unter Überforderung leiden. Neueste Untersuchungen zeigen, daß weniger als ein Drittel die Altersgrenze erreichen und bis zu zwei Drittel vorher die Dienstunfähigkeit beantragen. Nicht selten stehen dahinter Formen des Burnout. Die Überforderung hat vielfältige Ursachen. Prof. Bernhard Sieland (1999) von der Universität Lüneburg stellt fest, daß ein Lehrer an einem Vormittag in sechs Stunden etwa 6000 Entscheidungen treffen muß, wenn er auf Fragen, Störungen und Probleme einzelner Schüler eingeht. Diese Entscheidungsdichte sei mit der von Fluglotsen vergleichbar, die wegen ihrer Beanspruchung allerdings schon mit 55 pensioniert werden. Besonders problematisch sei, daß Lehrer einen permanenten Wandel von der Bildungsarbeit zur Erziehungsarbeit leisten müßten, was auf Kosten des Unterrichts gehe. Nicht mehr die Schüler, sondern die Lehrer erscheinen jetzt als Opfer der Institution. Wie Hillert &Schmitz herausgefunden haben, sind besonders KollegInnen gefährdet, die aus idealistischen Motiven den Beruf ergriffen haben und an sich und andere überhöhte Ansprüche stellen. Nicht allein, daß sensiblere Persönlichkeiten mit den widersprüchlichen Anforderungen ihrer Rolle hadern macht ihren Beruf schwer. Sie haben auch Schwierigkeiten mit Schülern, die ihre Autorität nicht mehr akzeptieren und nicht selten den Frust man
„Wa(h)re Kunst“, Concent-Art, Berlin, 2008
Sind die ökonomischen Kategorien denn auf die künstlerischen Kategorien zu projizieren? Diese Frage bleibt wohl insofern nur eine rhetorische, als die Ausstellung „Wa(h)re Kunst“ das Geistige durchaus als einen Aspekt des Sozialen erkennen lässt. Groucho Marx hat den kaum beneidenswerten Status des Wirtschaftlers, Wissenschaftlers, Künstlers, Priesters, Komikers, Gauners – des aufrichtigen Unaufrichtigen – auf die folgende Formel reduziert: „Ich möchte nie einem Klub angehören, der Leute wie mich als Mitglied aufnimmt.“ Die Ausstellung „Wa(h)re Kunst“ spricht eine Einladung aus, die ohnehin nicht ausgeschlagen werden kann, denn „Entweder sind Sie mit uns, oder sind Sie gegen uns“. Oder?
Gesellschaft der Unterschiede, 2014
Wie läuft kreatives Arbeiten ab? Was bedeutet Kreativität für den Arbeitsalltag und wie wird in komplexen Organisationen Kreativität verankert? Am Beispiel der Arbeitspraxis in der Werbeindustrie rekonstruiert Hannes Krämer die Entdeckung, Formierung und Stabilisierung kreativer Produkte en détail. Hierbei zeichnet er ethnografisch die Entstehung eines Werbeprodukts anhand prägender Stationen nach und schließt so eine systematische Leerstelle: den Einblick in die konkrete Praxis künstlerisch-kreativer Arbeit in zeitgenössischen Ökonomien. Kreativarbeit erscheint demnach nicht vordergründig als mythische Tätigkeit, sondern als Ensemble kreativer Routinen.
1 Falsche Adressierung? Die Figur des Künstlers gilt als Inbegriff des Kreativsubjekts. 1 Inspiration, Originalität und eruptiv schöpferisches, selbst bestimmtes Arbeiten sind die Klischees, aus denen (die zumeist männlichen) Künstlerbilder gemacht sind. Wie kommt es aber, dass innerhalb des Kunstfeldes gegenwärtig ein eher distanziertes Verhältnis zum Kreativitätsbegriff gepflegt wird? 2 Der folgende Beitrag geht der Frage nach, welche Rolle die heute (insbesondere in der Arbeitswelt) nahezu allgegenwärtige Verpflichtung auf Kreativität für die aktuelle künstlerische Praxis spielt. Entlang von künstlerischen, kunsttheoretischen und kunstsoziologischen Argumentationslinien wird nachvollzogen, warum die Akteure des Kunstfeldes -entgegen verbreiteter Annahmen -sich selbst nicht als erste Adresse für kursierende Kreativitätsbegriffe sehen und warum das zu einer Art Imperativ multioptionaler Gesellschaften gewordene Label "kreativ" (vgl. Luhmann 1998; Bröckling 2004; Reckwitz 2008) von Künstler/innen und Kunsttheoretiker/innen beinahe reflexartig abgelehnt wird. Drei Gründe werden erörtert, weshalb das heutige Kunstfeld zum Kreativitätspostulat auf Distanz geht. So kann der Kreativitätsbegriff von seiner Rückseite aus betrachtet eine spezifische Kontur gewinnen.
2024
We argue from at heological perspective that novels provide af ertile ground forfosteringcreative scenarios and thoughtexperiments about AI creativity. Ian McEwan'snovel "Machines Like Me and People Like You" serves as abasis for explorations of possible creativity of AI. In fiction, thinkingcan be even more experimental, so thenovel'smain characters inspire us to think through the question of AI creativity to an end. It is used as as pringboard for examining AI creativity from literary and techno-philosophical perspectives. By drawing parallelsbetween the novel'sc oncepts of AI Creativity and technological posthumanism, we explore the techno-philosophical implicationst hat the novel constructs. Additionally, we highlight the role of subjectivity in AI systems and draw attention to the often overlooked and underpaidwork of individuals from the Global South in AI systems and discussions surroundinga utonomous/artificial/automated creativity.Our contribution seekst oo ffer new perspectiveso nt he potential and challenges of AI creativity. Neuroflash, Jasper,Creaitor.ai oder ChatGPT sind KI-gestützte Textgeneratoren und repräsentieren einigeder jüngsten und spannendsten Entwicklungena uf dem Gebiet der Künstlichen Intelligenz.¹ Obwohl die dahinterstehende Technologie -die Berechnungv on Wahrscheinlichkeiten -recht einfach ist,b asierts ie doch auf riesigen Datenmengen. Das große öffentliche Interesse an den Technologien lässt sich durch (teilweise berechtigte) Ängstev or dem Arbeitsplatzverlust,A llmachtsphantasien vonKIoder durch damit verbundene Vergleiche zwischenMensch und Maschinee rklären, die durch entsprechende Entwicklungeng eschürt zu werden scheinen. So äußert sich Olaf Zimmermann, der Geschäftsführerd es Deutschen Kulturrates,wie folgt: "Maschinenlernen und KI werden massive Auswirkungen auf den Kultur-u nd Mediensektorh aben. Sie bieten große Potenziale, aber sie haben
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Journal for General Philosophy of Science - Zeitschrift für Allgemeine Wissenschaftstheorie, 1977
Berichte des German Chapter of the ACM, 2001
Handbuch Künstliche Intelligenz und die Künste, 2023
Die Praxis der Kreativität, 2014
Alexander Steig - VISUS VISERE. Icon Verlag Munich, 2017
Zeitschrift für Medienwissenschaft
Gestalt Theory - An International Multidisciplinary Journal, 2014
Unbestimmtheitssignaturen der Technik, 2005