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2020, De Gruyter eBooks
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Die Historia literaria des 17. und des 18. Jahrhunderts ist als wissenschaftsgeschichtliches Phänomen längst keine unbekannte Größe mehr. Eine ganze Reihe von Einzelpublikationen haben sich in den letzten zwei Dezennien der Gelehrsamkeitsgeschichte angenommen und versucht, ihre inhaltlichen, formalen und pragmatischen Qualitäten zu beschreiben. 1 Angesichts ihrer Vielgestaltigkeit und der Dynamik ihrer eigenen Geschichte ist die Erforschung der Historia literaria kein leichtes Unternehmen, das sich rasch realisieren ließe. Vor allem wenn man beginnt, die Historia literaria in bestimmte Problemhorizonte einzubinden und von hier aus zu befragen, ergeben sich ganz neue, das ohnehin komplexe Bild nur langsam vervollständigende Perspektiven. Die Fokussierung auf die Verhältnisse an einer bestimmten Universität ist -wie die bisher vorliegenden Studien zur Lehre der Historia literaria an den Universitäten Helmstedt 2 und Königsberg 3 eindrucks-
Bramann, Ch. (2017): Das »Lehnswesen« im Geschichtsschulbuch. Bildungsadministrative und fachwissenschaftliche Einflussfaktoren auf die Darstellungen zum Lehnswesen in hessischen Geschichtsschulbüchern für Gymnasien zwischen 1945 und 2014 (Eckert.Beiträge 2017/2).
How do education policy guidelines manifest themselves in school history textbooks and to what extent is the influence of academic discourse discernible? This study explores such questions through a diachronic longitudinal examination of the how the medieval feudal system is depicted in Hessian school history textbooks published between 1945 and 2015. https://repository.gei.de/handle/11428/271 Auf welche Weise offenbart sich der Einfluss bildungsadministrativer Vorgaben und fachwissenschaftlicher Diskurse im Geschichtsschulbuch? Die vorliegende Studie geht dieser Frage anhand einer diachronen Längsschnittuntersuchung zum mittelalterlichen „Lehnswesen“ in hessischen Geschichtsschulbüchern zwischen 1945 und 2015 auf den Grund. https://repository.gei.de/handle/11428/271
Zeitschrift für Ägyptische Sprache und Altertumskunde, 1994
Die Eroberung Ägyptens durch Kambyses im Jahr 525 v.Chr. hat, folgt man den antiken Quellen, das Land tief erschüttert. Nach dem Bericht insbesondere der griechischen und in ihrem Gefolge auch der römischen Autoren war dieser Eroberungszug von schlimmsten Gewalttaten begleitet 2 . Kambyses ging aufgrund dieser Berichte als grausame und verbreche rische Gestalt in die Geschichte ein. So zeichnet Herodot den persischen Großkönig als einen Frevler an der Mumie des Amasis 3 , als Mörder des ApisStieres 4 , als Schänder von Tempel heiligtümern 5 , um nur einige der ihm zugeschriebenen Untaten zu nennen. Spätere Autoren haben dieses drastische Bild eher noch verstärkt. Neben anderen Untaten ist bei ihnen insbesondere immer wieder davon die Rede, daß Kambyses zahlreiche Tempel in Ägypten zerstört habe. Strabo etwa berichtet in seiner Geographie, daß Kambyses in Heliopolis den Tempel und die Obelisken, in Theben Tempelgebäude zerstört habe 6 . Außerdem nennt er einmal dezidiert Herodot als Quelle für die Nachricht, daß Kambyses ein Kabiren und ein PtahHeiligtum in Memphis zerstört habe ein interessanter Beleg dafür, wie sich Nachrichten weiterentwickeln können, Herodot hatte ja nur die Profanierung dieser Heiligtümer durch widerrechtliches Betreten geschildert 7 . Diodor spricht dann sogar dezidiert davon, daß Kambyses "die Tempel Ägyptens verbrannt" habe 8 . Die offenbar weite Verbreitung dieser Vorwürfe spiegelt sich selbst in einigen römerzeit lichen Graffiti auf den Memnonskolossen. Dort heißt es z.B. in einer griechischen Inschrift aus der Zeit Hadrians: "Die Zunge und die Ohren hat dir ein barbarischer Mann abgeschnitten: der gottlose Kambyses" 9 Diese Tradition setzt sich fort bis hin zum koptischen Kambysesroman bzw. bis zum Kambyseszyklus in der Chronik des Johannes von Nikiou 10 . Ihre vielfachen Verzweigungen auch innerhalb der ägyptischen Literatur bzw. in ägyptischen religiösen Texten sind nicht der Gegenstand dieser Untersuchung, sie müssen ohnehin im allgemeineren Zusammenhang des Themas "Widerstand gegen die Fremdenherrschaft" gesehen werden, einer Thematik, der ich 1 Erweiterte und mit Anmerkungen versehene Version eines am 29. 4. 1992 in Marburg gehaltenen Vortrages.
Gegenstand dieser Skizze ist ein bislang unerforschter Bereich der Wirkungsgeschichte hellenistischer Historiographie, und zwar das komplexe Verhältnis von epischer, rhetorischer und historiographischer Tradition im spätantiken Bibelepos am Beispiel von Sedulius’ Carmen paschale. Dabei stellt sich die Frage, wie über die rein literarisch-ästhetische Rezeption historiographischer Gattungselemente hinaus auch deren Wertesysteme weitertransportiert werden, da Gattungen mehr sind als bloß akzidentelle ästhetische Präsentationsformen, nämlich Strategien, mit denen Weltbilder in literarischer Form vermittelt werden können. Somit hat die Übernahme von Gattungslementen fast zwangsläufig einen Einfluß auf die vermittelten Inhalte, hier auf die literarisch bearbeiteten biblischen Erzählungen.
2016
Walther von der Vogelweide auf einem Stein sitzend, in der Großen Heidelberger Liederhandschrift, dem Codex Manesse, 14. Jahrhundert unterschiedlichen deutschen Volksstämmen in dieser Zeit gesprochen wurde, hatte sie nur wenig zu tun. Lange Zeit dominierte deswegen noch das Lateinische als Standardsprache. Erst mit der Reformation und Luthers Bibelübersetzung bildete sich langsam eine einheitliche deutsche Sprache heraus. Auch damit wurde das Deutsche jedoch nicht sofort salonfähig. Aber nicht nur, was die frühe Zeit der deutschen Literatur betrifft, ist die Sprache ein unzuverlässiger Indikator für deutsche Literatur. Zählen die Gedichte von Andreas Gryphius, die er noch auf Latein verfasste, zur deutschen Literatur? Was ist mit den Werken Heinrich Heines, die er in Paris lebend auf Französisch schrieb? Was ist mit denen, die Heine selbst wieder zurück ins Deutsche übersetzte -sind sie Teil der deutschen Literatur? Zählen auch Werke dazu, die Friedrich Hölderlin vom Griechischen ins Deutsche übersetzte? Oder was ist mit den Texten des deutsch-türkischen Autors Yüksel Pazarkaya, die er auf Türkisch verfasst? Zählen all diese Werke zur deutschen Literatur? Sprache ist sicher ein notwendiges Unterscheidungsmerkmal zur Kennzeichnung von deutscher Literatur. Aber es reicht bei Weitem nicht aus, um das Deutsche der deutschen Literatur dingfest zu machen. Ähnlich ist es, wenn man die deutsche Geschichte, die Geografie Deutschlands oder die Biografie der Autoren zu Hilfe nimmt. Besonders im Mittelalter war Deutschland ein lockeres Gebilde, dessen Geschichte mit zahlreichen Brüchen, Teilungen und Überschreitungen verbunden ist. Ähnlich schwer lässt sich behaupten, deutsche Literatur beschränke sich auf die Erzeugnisse, die innerhalb der deutschen Landesgrenzen entstanden. Was wäre mit den vielen für die deutsche Literatur wichtigen Autoren und Werken aus Österreich oder der Schweiz? Es wäre eine deutsche Literaturgeschichte ohne Adalbert Stifter,
Die Legitimation der Fiktionalität zwischen historia, Roman und Lehrdichtung. In: Historia Pragmatica. Hg. v. Oliver Bach und Michael Multhammer. Heidelberg 2020, S. 21-40.
Die Legitimation der Fiktionalität zwischen historia, Roman und Lehrdichtung I Dichtung als argumentatives Verfahren im Dienst der moralischen Erkenntnis 1707 erscheint in Kiel eine Abhandlung von Georg Pasch, Professor für Theologie, Logik und Metaphysik, die den Titel trägt: Über die verschiedenen Arten, moralisch korrektes Verhalten zu unterrichten (De variis modis moralia tradendi liber). 1 Die Schrift ist in sechs Kapitel gegliedert. Das erste Kapitel behandelt den Dialog, zu dem Pasch auch das Drama rechnet. Das zweite Kapitel ist der Tierfabel gewidmet, wobei Pasch allerdings in diesem Kapitel »aufgrund der Verwandtschaft in der Schreibart« (»ob commentandi affinitatem«) auch den Roman (»fabulae romanenses«) und die Utopien (»fictae respublicae«) behandelt. Das dritte Kapitel gilt der Satire, das vierte Kapitel den Aphorismen, Sentenzen, Adagia, Apophthegmata, Emblemata und ähnlichen Formen, das fünfte Kapitel schließlich den demonstrativen oder methodisch geführten Beweisen (»de ratione tractandi per Apodixin et demonstrationem, quam methodum systematicam vocant«). Die Abhandlung von Pasch ist interessant, weil sie mit dieser Gliederung 1707 einen Punkt markiert, an dem sich Neues und Altes vermischt. Alt ist die Tatsache, dass Pasch die Dichtung der Moralphilosophie unterordnet, das heißt die moralische Belehrung zum eigentlichen Zweck dieser Gattungen macht. Diese Unterordnung der Dichtung unter die Moralphilosophie geht zurück mindestens bis auf die Gliederung des aristotelischen Organons in der Spätantike (Ammonios) und dann
Zu Qualitätssicherung und Peer Review der vorliegenden Publikation Notes on the quality assurance and peer review of this publication Die Qualität der in dieser Reihe erscheinenden Arbeiten wird vor der Publikation durch den Herausgeber der Reihe geprüft. Prior to publication, the quality of the work published in this series is reviewed by the editor of the series.
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Internationales Archiv für Sozialgeschichte der deutschen Literatur, 2013
The Modern Language Review, 2002
Barlaam und Josaphat. Neue Perspektiven auf ein europäisches Phänomen, 2015
German Studies Review, 2000
Romane Thana. Orte der Roma und Sinti. Katalog zur Ausstellung. Hg. von Andrea Härle, Cornelia Kogoj, Werner Michael Schwarz, Michael Weese und Susanne Winkler. Wien: Czernin Verlag 2015, 194-200., 2015
Prosa: Theorie, Exegese, Geschichte
In: Marie Schoeß, Marko Zejnelovic und Laura Kohlrausch (Hg.): Krise. Mediale, sprachliche und literarische Horizonte eines viel zitierten Begriffs, 2018