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2023, Prokla
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Zusammenfassung: Das neoliberale Modell, das unter Augusto Pinochet nach dem Militärputsch gegen den sozialistischen Präsidenten Salvador Allende im Jahr 1973 in Chile etabliert wurde, erweist sich auch nach den großen Massenprotesten der 2010er-Jahre als stabil. Immer wieder wurde es herausgefordert, doch die politische Rechte konnte seine Grundstrukturen entgegen allen Protesten und politischen Widersachern verteidigen und teilweise sogar noch ausbauen. Dieser Beitrag argumentiert, dass die Militärdiktatur eine »permanente Konterrevolution« gegen die soziale und politische Partizipation der »marginalen Massen« initiierte, die 1973 zwar ihren Ausgang nahm, allerdings fortdauert und so das damals etablierte neoliberale Modell bis heute aufrecht erhält.
2017
Vor 50 Jahren entfesselte das indonesische Militär im Zeichen eines aggressiven Antikommunismus das bis dahin größte Massaker nach dem Zweiten Weltkrieg. Was den USA 1965/66, auf dem Höhepunkt des Vietnamkrieges, nicht gelang, sollte ihnen gleichzeitig in Indonesien, dem größten und bevölkerungsreichsten Land Südostasiens, gelingen-ein siegreicher Feldzug im Namen von freedom & democracy. Nutznießer dieser Entwicklung war ein Militärregime unter Führung von General Suharto, der bis zum Ende seiner Amtszeit 1998 vorbehaltlos Rückendeckung seitens der sogenannten westlichen Wertegemeinschaft genoss. Anstatt die Opfer des Massakers zu rehabilitieren, sind in Jakarta Bestrebungen im Gange, Suharto als »Nationalhelden« aufzuwerten und Amnesie als politisches Programm zu verankern.
PROKLA, 2023
Das neoliberale Modell, das unter Augusto Pinochet anschließend an den Militärputsch gegen den sozialistischen Präsidenten Salvador Allende im Jahr 1973 in Chile etabliert wurde, erweist sich auch nach den großen Massenprotesten der 2010er-Jahre als stabil. Immer wieder wurde es herausgefordert, doch die politische Rechte konnte seine Grundstrukturen entgegen allen Protesten und politischen Widersachern bis heute verteidigen und teilweise sogar noch ausbauen. Dieser Beitrag zeigt, dass die Militärdiktatur eine »permanente Konterrevolution« gegen die soziale und politische Partizipation der »marginalen Massen« initiierte, die 1973 zwar ihren Ausgang nahm, allerdings fortdauert und so das damals etablierte neoliberale Modell bis heute aufrecht erhält. Abstract: The neoliberal model established in Chile under Augusto Pinochet following the military coup against socialist President Salvador Allende in 1973 has proven stable even after the large mass protests of the 2010s. Again and again, it was politically challenged. But the political right has been able to defend and, in some cases, even expand its basic structures against all protests and political opponents. This article shows that in 1973 the military dictatorship initiated a »permanent counterrevolu-tion« against the social and political participation of the »marginal masses«, thereby maintaining the then-established neoliberal model to this day.
Von der Dämonologie zum Unbewussten
Thema dieses Textes sind Paradigmenwechsel in der Zeit um 1800, die den Diskurs um Hexerei veränderten. Die Beendigung der Hexenverfolgungen und die Zurückdrängung des Hexenglaubens werden gern als frühe Triumphe der sogenannten Aufklärung präsentiert. Das Ende der Hexenverfolgung konnte als Basis der Moderne angesprochen werden. 1 Die Abkehr von der dämonologischen Hexendoktrin, die Einstellung der Hexenprozesse und der mit den Mitteln der Volkserziehung und des Strafrechts geführte Kampf gegen den volkstümlichen Magieglauben könnten als Idealfall eines nicht nur wissenschaftlichen, sondern gesamtgesellschaftlichen Paradigmenwechsels angesehen werden. Dieser Text versucht, die Veränderungen in der Auffassung von Hexerei näher zu untersuchen. Ein Paradigmenwechsel im authentischen Verständnis Kuhns wäre ein umbruchsähnlicher, rascher und radikaler Wandel von Erkenntnis-und Deutungsmustern. Es soll kritisch gefragt werden, bis zu welchem Grad der Wandel im Hexereidiskurs um 1800 tatsächlich einen Bruch darstellte. Inwieweit wurden vormoderne Basisargumente der Hexendoktrin übernommen? Wie ähnlich war das neue Herrschaftswissen des ‚aufgeklärten' Staates und seiner Wissenschaften dem alten Herrschaftswissen der Dämonologie? Zunächst soll kurz die neue Konstruktion historischer Verantwortung durch Thomasius skizziert werden, die im 18. Jahrhundert die Hexenprozesse zurückdrängte und zugleich das Arsenal einer zu dieser Zeit aktuellen politischen Auseinandersetzung bereicherte. Auf Thomasius einzugehen ist notwendig, obwohl sich dieser Text auf das 19. Jahrhundert konzentriert, einmal weil er die folgenden Diskussionen ermöglichte, zum anderen weil bereits an seinem Beispiel gezeigt werden kann, dass die Debatte um Hexerei stets viele Implikationen hatten, die sich auf einen Kampf gegen ‚Aberglauben' oder ungerechte Gerichtsverfahren nicht reduzieren lassen. Danach werden vier auf den ersten Blick neue Deutungen von Hexerei und Magie untersucht, die sich im 19. Jahrhundert etablierten. Der Inhalt der Debatten des 19. Jahrhunderts bringt es dabei mit sich, dass trotz der Konzentration auf Hexerei der Fokus doch immer wieder auf Magie erweitert werden muss. Jede der neuen Deutungen wird daraufhin befragt, inwieweit sie das Erbe vormoderner Argumentationen aus
2017
Copyright (c) Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam e.V. und Autor ® V gl. J o h a n n e s R e g a lia v. B ie berste in, D ie I l l e s e v o n d e r V e rsc h w ö ru n g 1 7 7 6-1 9 4 5. P h ilo so p h e n , Freim aurer, Juden. Lib e rale un d S o z ia liste n a ls V e rsch w ö re r g e g e n die S o z ia l ord nu ng, Frankfurt a.
2017
Ende der 1940er Jahre gelang Karl Heinz Clasen, der seit den 1930er Jahren an den Universitäten Königsberg, Posen und Rostock tätig war, mit seine Berufung nach Greifswald der Wiedereinstieg in das Wissenschaftssystem der nunmehrigen DDR. Anhand seiner Person kann ein Schlaglicht auf die frühen Jahre einer Kunstgeschichte in der DDR geworfen werden, in der namentlich von Gerhard Strauss ausgehend mit der Formulierung neuer Leitlinien der Versuch einer Neuausrichtung nach materialistisch-dialektischen Gesichtspunkten unternommen wurde. Dabei steht zum einen im Vordergrund wie sich Clasen selber positionierte, zum anderen aber auch wie er von Seiten der zwischen Autonomie und Reformen lavierenden Universität Greifswald positioniert wurde.
Ovid-Handbuch. Leben - Werk – Wirkung, 2021
2009
Inhaltsverzeichnis 0 Einleitung 3 1 Die deutsch-französischen Beziehungen von 1945 bis 1990 9 1.1 Französische Deutschlandpolitik und deutsche Europapolitik nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs 10 1.2 Grundstrukturen des deutsch- französischen Bilateralismus während des Ost-West-Konfliktes 13 2 Kontinuitäts- und Wandlungsmomente in den deutsch-französischen europa-, sicherheits- und außenpolitischen Beziehungen seit 1990 20 2.1 Kontinuitätsmomente 21 2.1.1 Die deutsch-französische Kooperation im Bereich der EU-Politik 23 2.1.1.1 Der Maastricht-Vertrag und die Gründung der EU 23 2.1.1.2 Deutsch-französische Initiativen im Amsterdamer Vertrag 27 2.1.1.3 Der Blaesheim-Prozess 29 2.1.1.4 40. Jahrestag des Elysée-Vertrages 31 2.1.2 Das EUROKORPS – Symbol für die deutsch-französische Kooperation im Bereich der Sicherheits- und Verteidigungspolitik 33 2.1.3 Die deutsch-französische Zusammenarbeit in Krisenregionen 36 2.1.3.1 Der Kosovo-Krieg 36 2.1.3.2 Die deutsch-französische Konvergenz i...
Die Finanzkrise hat eindrücklich gezeigt, dass sich Regulatoren weltweit dem Problemkreis der Systemrelevanz von Finanzinstitutionen stellen müssen. Insbesondere die Schweiz ist aufgrund der Bedeutung der beiden Grossbanken besonderen Schwierigkeiten ausgesetzt. Strengere Regulierungen sollen die Gefahr der systemrelevanten Institute abschwächen. Die auf den Empfehlungen der Expertenkommission zur Limitierung von volkswirtschaftlichen Risiken durch Grossunternehmen basierende Vernehmlassungsvorlage zur Änderung des Bankengesetzes setzt auf ein vielfältiges Massnahmenbündel, das auch die Emission von sogenannten Contingent Convertible Bonds beinhaltet. Diese bedingten Pflichtwandelanleihen tragen den gestiegenen Eigenmittelanforderungen Rechnung und stellen ein innovatives Instrument zur Regulierung systemrelevanter Banken in der Schweiz dar
Forum der Psychoanalyse, 2011
Zusammenfassung Die poststrukturalistischen neueinschreibungen (reiterationen) des Konzepts der ambivalenz geben wichtige anhaltspunkte für seine Weiterentwicklung, insbesondere um bildungsprozesse im Kontext von diskursiven normierungen des Subjekts fassen zu können. Der beitrag erläutert aus diesem bildungstheoretischen erkenntnisinteresse erstens die reiterationen, das heißt die neueinschreibungen des ambivalenzbegriffs im Kontext von Derridas theorie und Praxis der Dekonstruktion, zweitens das Verhältnis von ambivalenz und ambiguität im Kontext von Derridas theorie der "différance" und butlers theorie der "Performativität", um schließlich die bildungstheoretisch relevanten implikationen von ambivalenz im Kontext von butlers Subjekttheorie zu fokussieren.
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¿Qué Onda? Neues aus San Rafael del Sur und Berlin, 2023
WISO-HH Working Paper Series, No. 38, 2017
in: Olga Neuwirth, hrsg. von Ulrich Tadday (= Musik-Konzepte 200/201), München: edition text & kritik 2023, S. 7–32
GMTH Proceedings
journal für lehrerInnenbildung jlb 01-2020 Digitalisierung, 2020
Form, Macht, Differenz: Motive und Felder …
Widerständige Theorie. Kritisches Lesen und Schreiben, 2018
Der Widerspenstigen Verstümmelung: Eine Geschichte der Kliteridektomie im „Westen“, 1500-2000, 2021
Muttersprache, 1969
In: Zeitschrift für Theologie und Philosophie , 2024