Academia.edu no longer supports Internet Explorer.
To browse Academia.edu and the wider internet faster and more securely, please take a few seconds to upgrade your browser.
2012
Das 19. Jahrhundert, 1991
Jahrbuch für Mitteleuropäische Studien 2020/2021, 2022
Auf Grundlage von diversen wissenschaftlichen Auseinandersetzungen über den multikulturellen und mehrsprachigen Charakter der Kommunikations- räume Wien2 und Pest-Buda3 soll einleitend festgestellt werden, dass die mehr- fach zitierte kulturelle Zirkulation4 zwischen diesen Kommunikationsräumen durch deutschsprachige Hungari beschleunigt bzw. sichergestellt wurde. Die Ausgangsthese des vorliegenden Beitrags, dass diese in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts als Bindeglieder zwischen den beiden Zentren funktionierten, erscheint auch auf Grund der im Titel zitierten Zeilen des Herausgebers des Jahrbuches des deutschen Elements in Ungarn (Pest 1846) Karl Maria Kertbeny (1824–1882) plausibel. Obwohl die „Lichtung des Waldes zum Nachbar“ (in diesem Kontext zum deutschsprachigen Raum) von den sog. „Magyaren“5 mit dem beginnenden Reformzeitalter immer weniger als ein begrüßenswerter Beitrag zur Entwicklung der ungarischen Literatur geschätzt wurde, trugen die Hungari insbesondere in den 1810er und 1820er Jahren zur Popularisierung des ungarischen Kulturgutes im deutschen Sprachraum wesentlich bei. Diese komplexe und ambivalente Situation, die Veränderungen der Positionen der Hungari im Hinblick auf sich intensivierende Magyarisierungsbestrebungen sowie die Umwandlung des Begriffs der Nation im ungarischen Reformzeit- alter stehen im Mittelpunkt des vorliegenden Beitrags. Außerdem wird der Fokus auf den Bezug dieser Autoren zum Königreich Ungarn und zur unga- rischen Nation, auf ihre literarischen Erzeugnisse als Speicher ihres spezi- fischen Hungarus-Bewusstseins sowie auf die eventuellen Unterschiede ih- rer Hungarus-Konzeptionen (Berzeviczy, Rumy, Csaplovics usw.) gelegt. Folgende Fragen sollen im Beitrag behandelt werden: Wer waren diese „wald- lichtenden“ und brückenbauenden Hungari, wie war ihr Zugang zur „Patria“, zur ungarischen Nation und zur Entfaltung und Ausbreitung der ungarischen Sprache, wie fand ihr Patriotismus in ihren literarischen Texten Niederschlag und welche Formen der Hungarus-Konzeption breiteten sich in den ersten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts, im Vorfeld der Ausbreitung der Ideen des Liberalismus und (Sprach)Nationalismus aus?
1991
Sprache und Antisemitismus im 19. Jahrhundert Das abzuhandelnde Thema steht innerhalb des Denkrahmens dieser Tagung an eigentümlicher Stelle. Blickt man auf den Untertitel: "Sprachgeschichtliche Wurzeln des heutigen Deutsch", so muß man sagen, daß antisemitischer Sprachgebrauch jetzt an den Rand der Gesellschaft gedrängt ist. Es hängt dies nicht so sehr mit Selbstreinigungsleistungen der Deutschen zusammen, sondern erstens mit dem Bruch, den die Niederwerfung Deutschlands 1945 brachte, zweitens aber mit der Tatsache, daß die Menschen, denen man mit jenem Sprachgebrauch entgegentrat, aus dem Lande gejagt oder umgebracht worden sind. Die Enge, der Schmutz, das Gewimmel, der Akzent einer unerfreulichen Sprache, alles zusammen machte den unangenehmsten Eindruck, wenn man auch nur am Tore vorbeigehend hineinsah. 9
Deutsche Sprache und Kultur im Banat
Velmezova, E. (éd.): Contributions suisses au XVe congrès mondial des slavistes à Minsk, août 2013. Bern etc., 63-79. (Slavica Helvetica 83), 2013
Сравнение влияния русского и польского литературных языков на рекодификацию литературного чешского языка в начале XIX в. В первой половине XIX в. для развития чешского литературного языка играли, как известно, значительную роль другие славянские литературные языки, прежде всего русский и польский. Результаты этого влияния в области лексики хорошо известны и документированы несколькими монографиями и большим количеством статей (Нещименко, Лилич, Орлош и др.). Гораздо менее известны результаты контакта чешского с литературными русским и польским в области грамматики: по Греплю (1968) существуют три грамматических руссизма в литературном чешском языке по крайней мере в 30-е и 40-е гг. XIX в.: творительный падеж сравнения типа letět sokolem, hořet ohněm, svítit bryliantem, разные конструкции с родительным падежом раньше чешскому языку неизвестные (управления глагола с родительным, родительный отрицания, родительный сравнения со сравнительной степенью; к ним относятся и примеры употребления категории одушевленности по русскому образцу типа objímá svých milých) и новые модальные предикативы как možno, nutno, dlužno, образованные по образцу русских можно, нужно (надо) и (бывшего тогда в употреблении) должно. К ним можно добавить действительное причастие прошедшего времени типа udělavší, napsavší, возникшее в литературном чешском около 1820 г. Как новые предикативы, так и новое причастие существуют в литературном чешском до сих пор. К литературному польскому Грепль совершенно верно относит распространненые в XIX в. в чешском литературном языке конструкции со страдательным причастием и винительным падежом объекта типа Do maloruštiny mícháno polštinu a latinu. К этой конструкции можно, однако, добавить другие модальные предикативы, употребляемые в это время по польскому образцу, обязательно volno, но наверно и možná, и, может быть, и употребление třeba без связки. Исследование происходит на основе оригинальных чешских текстов XIX в. и сделанных в то же время переводов с русского и польского.
Das habsburgische Kronland "Galizien-Lodomerien", das territorial am größten und vom Zentrum der Monarchie am weitesten entlegen war, existierte als politischer Raum 1 vom Ende des 18. bis Anfang des 20. Jahrhunderts, zwischen der ersten Teilung der polnischen Adelsrepublik und dem Zerfall der Monarchie 1918. In dieser Zeit entstand ein besonderes kulturhistorisches Phänomen Galiziens, das in Form des geistigen Erbes bis zum Anfang des Zweiten Weltkrieges wirkte und als Nachklang auch heute wahrnehmbar ist. Wenn man an die Anfänge des Bestehens des österreichischen Galiziens denkt, so fällt auf, dass es, laut Larry Wolff, auf rein künstlichen Wegen als ein politisches Gesamtgebilde "erfunden wurde" 2 : Die Bevölkerung dieser Provinz erwies sich in soziokultureller Hinsicht als enorm heterogen, insbesondere im Vergleich zu anderen Kronländern. Denn den Territorien, welche die Habsburger Monarchie gewann, war schon seit dem Mittelalter eine stark ausgeprägte Polyethnizität eigen. Im historischen Galizien, vor allem in seinem östlichen Teil, dominierten vier Völker: Ukrainer, Polen, Juden und die Deutschösterreicher. Solche Multikulturalität entsprach dem Sinn der Monarchie, für die der Begriff "Vielvölkerstaat" evoziert wurde: Das Habsburger Reich versuchte, wie Benedict Anderson bemerkte, schon aufgrund seines dynastischen Interesses den Erhalt und das Funktionieren polyethnischer Ordnungen zu sichern 3. Was bedeutete im Fall Galiziens diese Multikulturalität? Ein reales Miteinander verschiedener Völker, ein Austausch der
Zeitschrift Fur Ostmitteleuropa Forschung, 2005
Kirche und Nation im 19. Jahrhundert. Ein Forschungsbericht unter besonderer Berücksichtigung des preußischen Ostens von Ralph Schattkowsky Die Nationalismusforschung der letzten Jahrzehnte hat reichhaltige Erkenntnisse zu dem historischen Phänomen der modernen Nation gebracht und aus innovativen Fragestellungen und neuen methodischen Ansätzen heraus theoriebildend gewirkt. 1 Das gilt vor allem für die identitätsprägende Kraft des Nationalen und seinen Einfluß auf das Verhalten von Individuen und Gruppen sowie das Verhältnis von Masse und Eliten. Gleichzeitig haben sich damit neue Forschungsfelder aufgetan, und es wurden Desiderate formuliert, die über die engere Nationalismusforschung hinaus die Entstehung und Entwicklung der gesellschaftlichen Milieus in dem für Europa so entscheidenden Zeitraum zwischen Französischer Revolution und Erstem Weltkrieg im Auge haben. Eine ganz wesentliche Rolle kommt dabei der Kirche bzw. der Religion zu 2-einerseits durch ihre Anpassung und Einpassung in den Nationalisierungsprozeß und die aktive Mitgestaltung von sozialer Emanzipation und Modernisierung, andererseits durch ihre Massenverbundenheit und ihre traditionelle Rolle als Mittler zwischen "Masse und Macht", wodurch sie als Orientierungspunkt und Wertevermittler in entscheidendem Maße eine nationale Ethik prägt und den Charakter der modernen Massengesellschaft mitbestimmt. Diese zentrale Position der Kirche widerspricht der verbreiteten These von der stetigen Säkularisierung des modernen Europa und der Zurückdrängung von Glaube und Religion als einer der Modernisierung inhärenten Entwicklung. Es muß damit offensichtlich auch die Vorstellung von der Kirche als einem in sich geschlossenen System in Frage gestellt werden, das
Bohemia, 2017
One of the venues where group interests and group ideas could be expressed in the early modern era was the churches. Conflict potential was offered not only by religion itself, but – as in the case of Český Krumlov/Krumau in Southern Bohemia – language as well. Attempts by parish representatives, in the end unsuccessful, to get German-language sermon transferred from a smaller to the large church of the town parish have brought about a unique source: In the middle of the 17th and at the beginning of the 18th century listings were compiled of the whole town population by language. The question in what language sermons should be delivered led to heated debates between a multitude of actors – from rural and town residents through local clergy, representatives of town and local reign to the sovereign and his administration. The present study looks at the two lists and connected files from the perspective of which kind of personal or group identification with a given language was expressed. The author reaches the conclusion that, as early as the 17th century, the notion of nation was closely related to language, even in a unlearned environment.
Wiener Slavistisches Jahrbuch, 2007
Zur Frage der Nordgrenze des slowenischen Sprachgebiets im Mittelalter V srednjem veku se je tudi v vzhodni Avstriji, med slovenskim in č eškim govornim področ jem, govorilo slovansko. Vendar so Slovani od Gorenjske do Nižje Avstrije živeli pod bavarsko oblastjo. Njihov jezik je bil zato pod moč nim bavarskim vplivom in sicer tako na severu, kjer so izumrli, kot tudi na še slovensko govoreč em jugu. Č e opredelimo slovenšč ino kot slovanšč ino z bavarskim superstratom (kajti to jo razlikuje od vseh drugih slovanskih jezikov), potem se je njeno govorno podro č je v srednjem veku raztezalo vse tja do severne Nižje Avstrije. 1. Das Slavische zur Zeit der großen Expansion des Slaventums, also um ca. 600 n. Chr., war weitestgehend einheitlich.
transcript Verlag eBooks, 2017
Neuer Nationalismus im östlichen Europa? Was ist eigentlich neu an diesem Nationalismus, der-nicht nur, aber doch besonders heftig und augenfällig-im östlichen Europa seit einiger Zeit auf dem Vormarsch ist? Diese Frage beleuchten die Beiträge des vorliegenden Bandes in unterschiedlichen Facetten. Die Publikation resultiert aus einer gleichnamigen internationalen Tagung, die von Irene Götz und Klaus Roth im Auftrag der Fachkommission Volkskunde des Herder-Forschungsrats in Kooperation mit dem Institut für Volkskunde/Europäische Ethnologie (Ludwig-Maximilians-Universität München) und dem Georg R. Schroubek Fonds Östliches Europa organisiert wurde. Sie fand vom 1. bis 3. Dezember 2016 am Internationalen Begegnungszentrum der Universität München statt und versammelte Kulturwissenschaftlerinnen und Kulturwissenschaftler, Soziologen und Historiker aus Deutschland und aus etlichen Ländern des östlichen Europa: aus Bulgarien, Kroatien, Mazedonien, Polen, Rumänien, Russland, der Slowakei, Slowenien, Tschechien, der Ukraine und Ungarn. Sie alle betrachteten aus ihrer jeweiligen Fach-und/oder Landesperspektive die einschlägigen Formen und Praktiken, die Intentionen, Ideologien und Inszenierungen der »Wiederentdeckung des Nationalen« (Götz 2011). Es ging dabei um Phänomene wie die wiederbelebten oder neu geschaffenen Traditionen, die Denkmodelle, Repräsentationen und Strategien nationaler Identitätspolitik-und damit verbunden auch der Geschichts-, Minderheits-oder Sprachpolitik. Zu betonen ist, dass diese Wiederkehr des Nationalen keinesfalls nur in den osteuropäischen Ländern zu beobachten ist. Und dass dieser Band keinen Anspruch erhebt, diese Wiederkehr des Nationalen vollständig und gleichmäßig zu bedenken. Anders als von manchen wissenschaftlichen und politischen Akteuren gewünscht, zog im östlichen Europa nach 1989 kein postnationales Zeitalter auf; und schon gar nicht war, wie es der amerikanische Politologe Francis Fukuyama (1992) verkündet hatte, nun, nach dem Zusammenbruch des Staatssozialismus, »das Ende der Geschichte« gekommen. Die Neubesinnung auf das Nationale, auf nationale Geschichte und Mythen in Politik, Medien und Alltag kam nach dem Zusammenbruch Neuer Nationalismus im östlichen Europa | 13 Besonderer Dank geht an den Georg R. Schroubek Fonds für die großzügige Förderung des Bandes wie auch der vorausgegangenen Tagung sowie an die Lektorin und den Lektor des Bandes, Hildegard Hogen und Philip Saunders, und an unseren Layouter, Tomislav Helebrant.
Aschkenas, 2003
Die deutschsprachige Beschneidungsdebatte im 19. Jahrhundert Die Brit Milah, das Ritual der Beschneidung, stellt ein ganz zentrales jüdisches Zeremonialgesetz dar. Bis zum frühen 19. Jahrhundert blieb weithin unbestritten, daß seine Ausübung eine Voraussetzung für die Zugehörigkeit zum Judentum bildet. Dies änderte sich jedoch, als sich innerhalb des Judentums eine Reformbewegung konstituierte, deren radikale Repräsentanten die Bedeutung der Beschneidung für das Judesein leugneten. Vereinzelte jüdische Kritiker der Brit Milah forderten ihre Abschaffung. Gemäßigtere Reformer verlangten bloß Modifikationen in ihrer Durchführung. Andere wiederum relativierten ihre religiöse Bedeutung zugunsten ihrer medizinischen Relevanz. All diesen Neubestimmungen des Rituals war jedoch gemein, daß sie seine traditionelle religiöse Deutung hinterfragten. Im folgenden sollen diese neuen Ansichten über die Brit Milah dargestellt werden. Dabei handelt es sich um das Ergebnis einer Untersuchung, bei der aus Zeitungen, Monographien, medizinischen Fachartikeln und anderen Texten Beiträge zur Zirkumzisionsdebatte herausgearbeitet und nach ihren Begründungsmustern zu kategorisieren versucht wurden. Im großen und ganzen konnten drei Argumentationslinien ausgemacht werden, die jeweils in einer bestimmten Phase des 19. Jahrhunderts die kritische Diskussion um die Beschneidung im deutschen Sprachraum Ð zwar nicht ausschließlich, aber weitgehend Ð bestimmten.
1996
Gedruckt auf säure-und chlorfreiem, alterungsbeständigem Papier ISBN 3-476-01424-X Dieses Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.
2019
Despite the common assumption that premodern depositions, i.e. the removal of a monarch against his or her will by his subjects, are unusual and not even thinkable since they go against the dominant concept of divine rule of kings, they happened quite often. In fact, in Sweden between 1501 and 1599 four of six kings were deposed. On the British Isles, this relation was less but still roughly a quarter of British monarchs were deposed between 1500 and 1700. Until now, depositions as a certain type of political conflict, or as a certain type of event, have not been analysed for the early modern period, and also not for Northern Europe. One key question followed from the assumption that contemporaries as well as historians believe the concept of divine right of kings to be the dominant concept of monarchical rule, which would make depositions against God’s will. Taking a close look at the official legitimations of depositions reveals that in times of crisis concepts of tradition, rule of law, and political consensus are much more influential than the divine right of kings. A second key question about the role of deposition in the development of monarchical rule emphasized the need for questioning and discussing different political ideas. As such, depositions were a form of political conflict which pushed forward the state formation process through domestic consolidation. The comparative analysis of the depositions in Northern Europe made it possible to identify several common factors of how depositions worked. In regards to political culture, early modern depositions showed how ideas of institutionalised monarchy (meaning, the concept of belonging to a certain kingdom with specific laws and tradition instead of a more personal relationship between a monarch and his subjects), the rise of parliaments as place for political discussion and conflict (instead of the royal court or the battlefield), and the growing importance of middle- and lower classes became more influential since the late sixteenth century.
2010
Hinter den folgenden Ausführungen steht keinesfalls ein ursprünglich linguistisches Interesse. Linguistische Feststellungen sind dieses Mal allenfalls ein Anlass, über nationbildende Prozesse, über sprachlich und literarisch gesteuerte kulturelle Differenzierungen und in deren Gefolge auch über Kanonbildungen nachzudenken. Da der schönen Literatur auch bei den Slowenen im Laufe der kulturellen Selbstvergewisserung wie selbstverständlich die Funktion zugewachsen war, wegweisend für die noch aufzubauende nationale Kulturentwicklung zu sein, ist es notwendig, die Anfänge einer kontinuierlichen Belletristik in slowenischer Sprache, beginnend etwa um das Jahr 1830, näher ins Auge zu fassen. Unter diesem Aspekt ist es dann doch eine erstaunliche Tatsache, festzustellen, dass sich die wesentliche Emanzipation der slowenischen Literatur als Nationalliteratur im 19. Jahrhundert in der relativ kurzen Zeitspanne eines halben Jahrhunderts-zwischen den 30er Jahren und den 80er Jahren-abgespielt hat. Hierbei ist es allerdings notwendig, gleich mit einigen Präzisierungen die Plakathaftigkeit meines Titels einzugrenzen. Mit der anfänglichen "Zweisprachigkeit" gebe ich eine allgemeine Charakterisierung der Laibacher Stadtkultur in den 30er Jahren des 19. Jahrhunderts. Dies mag vielleicht nur in einem Teil der Fälle auch eine individuelle Zweisprachigkeit gewesen sein. Und sie war dazu noch sozial differenziert: Am knappsten und schönsten hat dies der deutsch und slowenisch dichtende France Prešeren in seinem Gedicht "Warum sie, wert dass Sänger aller Zungen ..." ausgedrückt, wo er feststellt, dass in der Regel "hierzulande" die Herren deutsch und die Diener slowenisch sprächen. 1 Ein weiteres, eindrucksvolles Zeugnis über eine heute geradezu indifferent anmutende Haltung zum Sprachproblem stammt aus den Erinnerungen des 1 "Deutsch sprechen in der Regel hier zu Lande / die Herrinnen und Herren, die befehlen / slowenisch die, so von dem Dienerstande." Prešeren 1964, S. 220. brought to you by CORE View metadata, citation and similar papers at core.ac.uk provided by Dokumentenserver der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen
Jahrbuch des Wissenschaftlichen Zentrums der Polnischen Akademie der Wissenschaften in Wien, 2017
Fata, Márta/ Schindling, Anton (Hgg.) Luther und die Evangelisch-Lutherischen in Ungarn und Siebenbürgen, 2017
Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte, insbesondere die der Übersetzung, des Nachdrucks, der Entnahme von Abbildungen, der Funksendung, der Wieder gabe auf fotomechanischem oder ähnlichem Wege und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Die Vergütungsansprüche des § 54, Abs. 2 UrhG werden durch die Verwertungsgesellschaft Wort wahrgenommen.
Loading Preview
Sorry, preview is currently unavailable. You can download the paper by clicking the button above.