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2017
2021
Eine hohe Biodiversität ist Voraussetzung für die Funktionalität und Stabilität von Ökosystemen. Stabile Produktionssysteme, z.B. Obstanlagen, sichern unsere Ernährung, da bestäubende Insekten und natürliche Gegenspieler von Schädlingen unabdingbar für die Entwicklung von Früchten an Obstgehölzen und somit für die Ernteerträge sind. In den vergangenen Jahrzehnten sind Artendiversität und Biomasse von Insekten und Vögeln in unserer Landschaft auffallend stark zurückgegangen. Aus diesem Grund steht das Thema Biodiversität und vor allem der dokumentierte Rückgang von Vorkommen, Häufigkeit und Vielfalt vieler Insektenarten in der Kulturlandschaft, seit einigen Jahren nicht nur im Fokus der wissenschaftlichen, sondern auch der politischen und öffentlichen Aufmerksamkeit. Die möglichen Ursachen für den Rückgang von Biodiversität sind komplex und daher nicht leicht zu bewerten, es ist jedoch aus diversen Untersuchungen klar erkennbar, dass der Verlust und die qualitative Verschlechterung v...
2020
Die genetische Vielfalt der Nutzpflanzensorten und-arten ist in staatlichen Genbanken archiviert und immer noch Ausgangspunkt für die Züchtung von neuen Sorten. Ergänzend zu Genbanken machen zivilgesellschaftliche Netzwerke die Diversität der Nutzpflanzen zugänglich für die Landwirtschaft und den Gartenbau. Fünf dieser Netzwerke waren Partner im EU-Projekt DIVERSIFOOD, das im Februar 2019 abgeschlossen wurde. Gemeinsam mit Forschungseinrichtungen haben sie die genetische Vielfalt von Nutzpflanzen identifiziert, angebaut, weitergezüchtet und für die Lebensmittproduktion genutzt. Die Netzwerke interessierte speziell das Potenzial einer Kennzeichnung für Agrobiodiversität, um die Nutzung der genetischen Vielfalt in der Wertschöpfung attraktiv zu machen. Mit einer repräsentativen Befragung in vier europäischen Ländern (Schweiz, Frankreich, Italien, Spanien) konnte gezeigt werden, dass das Interesse an traditionellen, alten Sorten bei den befragten Konsumentinnen und Konsumenten in allen Ländern verglichen mit Geschmack, Herkunft oder Preis weniger ausgeprägt ist. Werden die Konsumentinnen und Konsumenten zum Thema genetische Vielfalt informiert, steigt das Interesse überall. Eine Kennzeichnung für Agrobiodiversität kann eine Orientierungshilfe sein für Konsumierende, die ein Bewusstsein für die Bedeutung der Vielfalt von Nutzpflanzensorten und-arten entwickelt haben.
2013
Farming practices are the key to maintaining and restoring farmland biodiversity. Selected farm management indicators, regarded as scientifically sound, practicable and attractive to stakeholders, were tested against species indicators in various farm types in 12 case studies across Europe. A set of eight farm management indicators is recommended, reflecting the pressure on biodiversity by farm management via energy and nutrient input, mechanical operations, pesticide use and livestock.
2020
Jahrtausendelang war die Ernährungssicherheit und Widerstandsfähigkeit des Menschen dank Tausenden von Kulturpflanzensorten, Dutzenden von Haustierarten sowie der grösseren Biodiversität, der sie entstammen, gewährleistet. Mit dem Ausbau der industriellen Landwirtschaft und der globalisierten, standardisierten Nahrungssysteme hat sich diese biologische Vielfalt jedoch drastisch verringert. Heute liefern nur drei Pflanzenarten die Hälfte aller pflanzlichen Nahrungskalorien, und nur vier Tierarten machen den Grossteil der Fleischversorgung aus. Die Wiederherstellung der <em>Agrobiodiversität</em> – die Vielfalt dessen, was wir anbauen, züchten, konsumieren und in freier Wildbahn erhalten – ist von entscheidender Bedeutung, um widerstandsfähige Nahrungssysteme vor dem Hintergrund des Klimawandels sicherzustellen. Dabei gilt es, den «Hütern der Agrobiodiversität» - die rund 500 Millionen kleinen landwirtschaftlichen Betriebe auf der ganzen Welt, vor allem im globalen Süden -...
This paper presents results of an on-farm biodiversity assessment of 45 organic arable farms in eastern Austria (region Weinviertel). The core of the assessment method consists of 99 parameters concerning agricultural practices and semi-natural habitats and their impacts on genetic diversity, habitat diversity and species diversity of eleven indicator species groups. For each farm a biodiversity performance score was calculated ranging from 0% to 100%, where 100% would be reached with the highest possible scores for all parameters. The biodiversity assessment of the 45 organic arable farms revealed big between-farm differences in the biodiversity performance (16.8% to 50.6%; Ø 32.8 ± 6.1%). While 32 farms for example achieved biodiversity scores >40% in their crop area, only nine farms got more than 10% concerning semi-natural habitats. These results show that although the assessed farms achieved good biodiversity performances regarding their agricultural practices due to their organic management, semi-natural habitats -which play an essential role in conserving biodiversity in agricultural landscapes -are underrepresented on all farms and reveal the need for improvement concerning conserving and promoting biodiversity on these farms.
Der biologische Landbau erbringt nachweislich deutliche Mehrleistungen zugunsten der Biodiversität im Vergleich zur konventionellen Landwirtschaft. Biobetriebe haben je nach Höhenlage zwischen 46 Prozent und 72 Prozent mehr naturnahe Flächen und beherbergen 30 Prozent mehr Arten und 50 Prozent mehr Individuen als nicht-biologisch bewirtschaftete Betriebe. Die geringere Anbauintensität und der höhere Anteil an naturnahen Flächen führen dazu, dass viele standorttypische Pflanzen-und Tierarten auf Biobetrieben noch vorkommen und die Landwirte von einem intakten und somit nachhaltig funktionierenden Ökosystem profitieren können.
Um die Effektivität landwirtschaftlicher Anbausysteme zu beurteilen, bedarf es eines Verständnisses der Agrarökosysteme. Eine 21-jährige Studie ergab 20 Prozent geringere Erträge bei ökologischen Anbausystemen gegenüber konventionellen, obgleich der Einsatz von Düngemitteln und Energie um 34 bis 53 Prozent und der von Pestiziden um 97 Prozent geringer war. Wahrscheinlich führen die erhöhte Bodenfruchtbarkeit und die größere biologische Vielfalt in den ökologischen Versuchsparzellen dazu, dass diese Systeme weniger auf Zufuhr von außen angewiesen sind.
Erwerbs-Obstbau, 2012
Zusammenfassung Südtirol ist mit 18.538 ha anbaufläche das größte zusammenhängende apfelanbaugebiet europas. Mit 1,18 Mio. t an produzierten Äpfeln (2011), mehr als die Hälfte der Produktion italiens, kommt jeder neunte in der eU-27 produzierte apfel aus Südtirol. 53 % der gesamten Wertschöpfung aus der landwirtschaft Südtirols stammt aus dem apfel-anbau, auf nur 7,7 % der landwirtschaftlichen nutzfläche Südtirols. in der vorliegenden arbeit wird die entwicklung der obstbaulichen Forschung beschrieben und wie sie sich aus dem historischen Kontext entwickelt hat. aus konkreten anbaufragen, dem auftreten der ersten globalen Schädlinge (Mehltau, Falscher Mehltau, apfel-Schorf, blutlaus, blütenstecher, apfelwickler, Maikäfer), und der Suche nach lösungen zu deren bekämpfung, wird im 19. Jahrhundert der ruf nach fachlicher begleitung, beratung, Weiterbildung und Forschung immer lauter. am 10. november 1874 wird das 'istituto agrario e stazione sperimentale' in St. Michael an der etsch eröffnet, das fortan die landwirtschaft des heutigen Südtirol und trentino begleitet. Mit ende des ersten Weltkrieges und der folgenden italianisierung Südtirols bricht die landwirtschaftliche Versuchstätigkeit und ausbildung zusammen. erst nach dem Zweiten Weltkrieg beginnt wieder der
2000
Wegen des Verzichts auf chemisch-synthetische Dünge-und Pflanzenschutzmittel sowie einer bodengebundenen Viehhaltung kann der ökologische Landbau grundsätzlich als grundwasserschonendes Landnutzungssystem angesehen werden. In der aktuellen Marktsituation stellt er außerdem für geeignete Betriebe eine Möglichkeit zur Einkommenssicherung dar. Der ökologische Landbau könnte daher einerseits zu einer Entspannung der Nitratproblematik im Grundwasser der Oberrheinebene beitragen und andererseits die Einkommenssituation in der Landwirtschaft verbessern. Aber auch in ökologisch wirtschaftenden Betrieben besteht die Gefahr der Nitratauswaschung ins Grundwasser. Die Stickstoff-Versorgung der Kulturen erfolgt überwiegend indirekt durch nur begrenzt steuerbare Bodenprozesse, so daß immer dann Nitrat verlagert werden kann, wenn die Bodennutzung nicht an den Standort angepaßt wird. Untersuchungen über den Einfluß einzelner Faktoren, wie z.B. die Fruchtfolgegestaltung oder Art und Zeitpunkt der Bodenbearbeitung auf die N-Dynamik liegen bereits vor. Es fehlt dagegen eine simultane Betrachtung aller Einflußfaktoren von Bodenbewirtschaftung und Standort mit dem Ziel, Nitratausträge aus den Bodennutzungssystemen des ökologischen Landbaus abzuschätzen. Außerdem wurden die bisherigen Untersuchungen überwiegend in den traditionellen ökologischen Gemischtbetrieben mit Viehhaltung durchgeführt. Aufgrund der hohen relativen Vorzüglichkeit des Ackerbaus wirtschaften die meisten Landwirte in der Oberrheinebene-auch die ökologisch wirtschaftenden-aber vieharm oder viehlos. Über die Bodennutzungssysteme und Stickstoff-Flüsse dieser Betriebe ist nur wenig bekannt. Generell unterscheiden sich viehlose oder vieharme Ökobetriebe in N-Versorgung und N-Dynamik deutlich von viehhaltenden: • Eine direkte Stickstoff-Düngung über den gezielten Einsatz von Wirtschaftsdüngern ist nicht oder nur sehr begrenzt möglich. Daher besteht in diesen Betrieben zunehmendes Interesse am Einsatz von N-haltigen organischen Zukaufsdüngern (z. B. Guano, Hornund Federmehl), um die 'N-Lücke' beispielsweise bei Getreide im Frühjahr zu schließen. Tabelle 1: Beispiel für die Eingabe von Daten in die EDV, hier: Erhebungsbogen Nr. 9 'Arbeitsgänge für das Produktionsverfahren Winterweizen nach Stillegung' Betr.Nr. Kultur Code (Kultur) Vorkultur Code (Vork.) Gültigkeit Monat Monatshälfte Gerät Arbeiten (m) Code (Gerät) Mengen (dt/ha) Anmerkungen Exploitation N°C ulture Code (Kultur) Préculture Code (Préc.) validité mois Quinzaine Outil Largeur de travail (m) Code (Outil) Quantité (qx/ha) Remarques diverses 27
2007
Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung 2 Ziele und Aufgabenstellung des Projektes, Bezug des Vorhabens zum Programm zur Förderung von Forschungs-und Entwicklungsvorhaben sowie von Maßnahmen zum Technologie-und Wissenstransfer im ökologischen Landbau 2.1 Planung und Ablauf des Projektes 2.1.1 Teilprojekt A: Vernetzung von Praxis, Beratung und Versuchsanstellung innerhalb der Bundesländer und bundesweit 2.1.2 Teilprojekt B: Workshops Praxis-Beratung-Forschung 2.1.3 Teilprojekt C: Informationsaufbereitung 2.1.4 Teilprojekt D: Koordination 2.2 Wissenschaftlicher und technischer Stand, an den angeknüpft wurde 3 Materialien und Methoden 4 Ablauf und Ergebnisse 4.1 Ausführliche Darstellung der wichtigsten Arbeitsschritte und Ergebnisse in den Teilprojekten 4.1.1 Vernetzung bundesweit und in den Bundesländern (Teilprojekt A) 4.1.2 Durchführung von Workshops (Teilprojekt B) 4.1.3 Informationsaufbereitung (Teilprojekt C) 4.1.4 Projektkoordination (Teilprojekt F) 4.2 Voraussichtlicher Nutzen und Verwertbarkeit der Ergebnisse; Möglichkeiten der Umsetzung oder Anwendung der Ergebnisse für deine Ausdehnung des ökologischen Landbaus; bisherige und geplante Aktivitäten zur Verbreitung der Ergebnisse 4.2.1 Erfolgsaussichten 4.2.2 Aufbereitung der Ergebnisse für beabsichtigte Zielgruppe/Technologie-und Wissenstransfer in die Praxis 4.3 Zusammenfassung 5 Gegenüberstellung der ursprünglich geplanten zu den tatsächlich erreichten Zielen; Hinweise auf weiterführende Fragestellungen 6 Literaturverzeichnis Schlussbericht BÖL-Projekt 06OE344 Netzwerk im ökologischen Gemüsebau Seite 4 Schlussbericht BÖL-Projekt 06OE344 Netzwerk im ökologischen Gemüsebau Seite 24 4.1.4 Projektkoordination (Teilprojekt F) Steuerungsgruppe Auch in der zweiten Projektphase wurden die anstehenden Schritte im Projekt in der bewährten Form in einer Steuerungsgruppe aus Praxis, Beratung und Forschung intensiv diskutiert. Geändert wurde allerdings die Zusammensetzung dieser Gruppe: Die Praktikerin Katja Besselmann schied aus privaten Gründen aus. Rudolf Regnat, der ursprünglich in einer Doppelfunktion als Berater und Unterauftragnehmer einbezogen worden war, orientierte sich beruflich anderweitig, so dass er nur noch als Unterauftragnehmer Mitglied der Steuerungsgruppe war.
Treffpunkt …
Die Landwirtschaft wird durch die intensive Nutzung natürlicher Ressourcen und die Bewirtschaftungsmaßnahmen mit zahlreichen Umweltwirkungen in Verbindung gebracht (BASTIAN & SCHREIBER 1999; JESSEL & TOBIAS 2002). Bezogen auf die biotische ...
2013
A long term farming system monitoring was established in the Eastern region of Austria in 2003, the first year of conversion to organic farming. The goal was to evaluate the performance of organic arable farming and its biotopes (flowering stripes, hedges and tree rows), and specifically their impact on biodiversity. After nine years of organic farming we note a considerable increase of biodiversity in the arable fields and accompanying biotopes. Indicators applied were soil fauna, breeding birds as well as weeds. Space-time aspects, rotation and management measures as well as crop specific characteristics were influencing the development of species diversity. The development of diversity however is limited due to the intense farming in the past and in the farm surroundings.
Das interdisziplinäre Bodenfruchtbarkeitsprojekt beschäftigte sich in vier Versuchs- und fünf Projektjahren mit den Zusammenhängen zwischen dem Anbau von Körnerleguminosen und Bodenfruchtbarkeit, insbesondere auf viehschwachen bzw. viehlosen Biobetrieben. In Erhebungen auf 32 Praxisbetrieben konnten bislang allenfalls vermutete Zusammenhänge wie z. B. die Zunahme des Unkrautdeckungsgrades mit zunehmendem Humusgehalt bestätigt werden. Die Ergebnisse deuten auch darauf hin, dass z. B. die Anbauabstände im Erbsenanbau im Vergleich zu praxisüblichen Empfehlungen vergrößert werden müssen, daneben ergaben sich auch interessante neue Anknüpfungspunkte. Hinsichtlich der Leguminosengesundheit ermöglicht die neu entwickelte Differenzialdiagnose, die Ursache für ggf. auftretende „Leguminosenmüdigkeit“ einzugrenzen bzw. Praxisschläge vor dem Anbau auf Krankheitsrisiken zu testen. Im Projekt konnte außerdem gezeigt werden, dass Grüngutkomposte die Wurzelgesundheit von Erbsen deutlich verbessern ...
Biogas production is a key technology for sustainable use of biomass from agricultural production. An optimisation of biogas production from energy crops should not confine to the consideration of the biogas process. To assure a durable success, cropping of energy plants has to be designed according to the principles of sustainable crop rotations. Only in site-adapted and ecologically balanced crop rotation systems, energy crop production is meaningful. The general aim of this study was to develope siteadapted crop rotation systems including energy crops as main and catch crops. Study regions were chosen to represent large regions of Austria. To include a great share of the crop species relevant for Austria, sites from the dry region (NUTS III region "Weinviertel"), the transition zone (NUTS III region "Mostviertel-Eisenwurzen, Northern part") and the Northern Alps (NUTS III region "Mostviertel-Eisenwurzen, Southern part) were chosen. Altogether, three different categories of model crop rotations were designed: 1. Typical regional model crop rotations 2. Crop rotations for energy crop production (I) with the aim of optimising methane hectare yields considering ethical and economic guidelines 3. Crop rotations for energy crop production (II) with the aim of maximal methane hectare yields The methane hectare yields in organic crop rotations I amounted to around 830 to 1700 Nm 3 ha-1 a-1. Crop rotations II yielded around 2430 to 3650 Nm 3 ha-1 a-1. Highest values were achieved on farms with a great share of energetically used fodder crops.
2021
Mamar – hinter dem klangvollen Namen verbirgt sich ein altes und bis heute wirksames landwirtschaftliches und kulturelles System. Das Mamar-System im Dorf Ponain wurde Ende des 18. Jahrhunderts errichtet, als das Königreich Koroh noch existierte, bevor es 1945 zusammen mit anderen lokalen Königreichen des Archipels in die Republik Indonesien eingegliedert wurde. Bis 1968, als ein neues Gesetz über die Dorfverwaltung in Indonesien verabschiedet wurde, umfasste das Königreich Koroh drei Dörfer im Großraum Ponain. Bis in die 1990er Jahre war das Mamar-System die Haupteinnahmequelle der Dorfbewohner*innen.
Schädlingsregulation gezielt verbessern Mit naturnahen Flächen werden Nützlinge als Teil des modernen biologischen Pflanzenschutzes gefördert. Um ihre Effizienz zu steigern, reicht die Förderung der generellen Biodiversität nicht aus; eine maßgeschneiderte,"funktionelle" Biodiversität ist nötig.Von Lukas Pfiffner, Henryk Luka und Christian Schlatter Abb. 1: Mehrstufige Pflanzenschutz-Strategie-optimale Kombination von vorbeugenden mit direkten Maßnahmen
Biologie in unserer Zeit, 2003
Die Anzahl der auf der Erde vorkommenden Arten von Lebewesen ist keine Naturkonstante und lässt sich nicht durch einfache physikalische Gesetzmäßigkeiten erklären. Die Vielfalt des Lebens hat sich über lange Zeit durch Evolution entwickelt und ist auch heute noch eine dynamische Größe. Es stellt sich deshalb die Frage, welchen Einfluss die Biodiversität auf die Eigenschaften von Ökosystemen hat und ob ein von Menschen verursachter Rückgang der Biodiversität negative Auswirkungen auf ihre natürliche Umwelt hat. Biodiversität Die funktionelle Bedeutung der Artenvielfalt BERNHARD SCHMID ABB . 1 Ein Ökosystem ist ein kleiner, aber funktionell kompletter Ausschnitt aus der Biosphäre. Es besteht aus Boden, Atmosphäre und den darin lebenden Organismen, die in der Abbildung schematisch durch Quadrate, Kreise und Dreiecke dargestellt sind. Durch die "Arbeit" dieser Organismen kann das Ökosystem Energie und Stoffe als Input aufnehmen, sie verarbeiten und dadurch zahlreiche Outputfunktionen erfüllen, welche die Umwelt aus menschlicher Sicht positiv beeinflussen. Deshalb werden die Outputfunktionen auch als "Dienstleistungs"-Funktionen der Ökosysteme bezeichnet. So beeinflussen Pflanzen beispielsweise durch Transpiration das Klima und produzieren mit Hilfe von Sonnenenergie eine große Menge Biomasse, die in Nahrungsnetze einfließt (weiße Pfeile) oder einfach akkumuliert. Eine zentrale Frage in der Forschung ist, ob eine größere Anzahl von Arten die Funktionsfähigkeit von Ökosystemen erhöht. Biomasse Krankheiten etc. Ökosystem Klima Stoffe Energie Wasser, Boden, Untergrund Nr. 6 | 33. Jahrgang 2003 | Biol. Unserer Zeit | 357
Während die biologischen Verfahren D2 und O2 in der ersten Fruchtfolgeperiode des DOK-Versuchs 12% weniger Ertrag aufwiesen als das konventionelle Verfahren K2, erhöhten sich die Ertrags-unterschiede in der zweiten Fruchtfolgeperiode auf 24 bzw. 19%. Die Erträge von K2 waren infolge der höheren Düngungsintensität sowie des Einsatzes von mineralischen N-Düngern und chemischen Pflanzenschutzmitteln am höchsten. Das Verfahren K1 mit einer ähnlichen Düngungsintensität wie D2 und O2 erzielte ebenfalls höhere Erträge als die beiden biologischen Verfahren. Die Mindererträge von D2 und O2 waren bei den Kartoffeln am höchsten, beim Getreide mittel und bei der Kunstwiese gering. Die Kartoffeln sind auf eine gute Versorgung mit löslichen Nährstoffen angewiesen und werden stark von Krankheiten und Schädlingen befallen. Die Kunstwiese - eine Mischung von verschiedenen Futterpflanzen - kann dank den Leguminosen Luftstickstoff fixieren und leidet wenig unter Krankheiten und Schädlingen. Das Getrei...
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