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2022, transcript Verlag eBooks
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In Anlehnung an Kaja Silverman wird hier zwischen dem Gaze (Blickregime) und dem Look (Blick) unterschieden, welche sich aktuell diskursiv-ästhetisch als investigativer und invektiver Blick formieren. Der investigative Blick ist ein erneuertes epistemologisches Paradigma, das vorgibt, Anschluss an die Macht der Institutionen zu finden und invektive Erfahrungen wissenschaftlich zu ›heilen‹. Mithilfe modernster Technologien gewährt er einen partiellen Einblick in die Wirklichkeit, die dadurch zugleich scheinbar unter Kontrolle gebracht wird. Der investigative Blick erzeugt dabei eine Ideologie der Gleichheit. Angeblich kann jede:r sich durch Staatsinstitutionen ermächtigen, um die ›Wahrheit‹ herauszufinden und Gerechtigkeit zu erlangen. Im gleichen Zuge nivelliert er (auch durch die Genrelogik) Diskriminierungserfahrungen: Die invektiven Blicke der Individuen werden so technokratisch neutralisiert. Diese Prozesse sind mit Profilbildung verbunden-mit einer neuen Form der Subjektivierung an der Schnittstelle von Kriminologie, Psychologie, filmischer Fiktion und Sozialen Medien. 1 Ich bedanke mich bei Tanja Prokić für die vielen hilfreichen Ergänzungen und Anmerkungen.
Kulturwissenschaftliche Zeitschrift, 2021
A discussion of satire as borderline case of invectivity will be presented in this paper. The particular focus lies on literary debates in eighteenth-century Britain and in Germany. British satirists like Dryden, Haywood or Pope described ridicule and sarcasm as main features of satire, however, it was viewed as necessary to uphold the distinction between satire and libel resp. lampoon. This distinction was explained by concepts of urban wit or raillery. In German literature Wieland introduced the concept of wit in his satirical writings, however, since romanticism it was replaced with the opposition between sarcasm and ‚Humor‘.
Stimmungen und Atmosphären, 2017
Sind die Individuen erst einmal versammelt, so entlädt sich aufgrund des Tatbestands eine Art Elektrizität, die sie rasch in einen Zustand außerordentlicher Erregung versetzt. […] Jedes Bewußtsein findet sein Echo in den anderen."
Zeitschrift für Germanistik, 1999
Ein Merkmal des erinnernden Sehens und seine medialen Metamorphosen Staunen mag, wer die seit einigen Jahren virulente Diskussion um den sogenannten iconic oder pictorial turn 1 verfolgt: Bisweilen wird mit einer Emphase für ihn gestritten, als gelte es, den kulturanalytischen Alleinvertretungsanspruch, den der linguistic turn für sich beanspruchte und der inzwischen als lähmend erkannt wird, mit umgekehrten Vorzeichen zu restituieren. Dabei zeigen uns doch schon die PET-Scans der Hirnforschung in leuchtenden Farben, daß angesichts der neuronalen Kräfteverhältnisse Gelassenheit angebracht wäre: Der visuelle Kortex umfaßt weit über die Hälfte der Großhirnrinde und läßt das für die Sprache zuständige Broca-Zentrum vergleichsweise dürftig aussehen. Dies nährt unter Visualprimaten den alten Verdacht, daß das Wort, das am Anfang gewesen sein soll, kulturgeschichtlich chancenlos gewesen wäre, wenn ihm nicht das Sehen mit äußeren wie inneren Illustrationshilfen, Schriftzeichen und Tropen, beigestanden hätte. Indessen wollen auch Bilder gelesen sein, und wer das nicht tut, wer also die immanente Narrativität der Bilder 2 nicht erkennt, dessen Sehvermögen ist eingeschränkt. Freilich folgt die ikonologische oder piktogrammatische Lektüre eigenen Gesetzmäßigkeiten der Blickbewegung. Und das gilt selbstverständlich auch noch für die von phänomenophoben Medientheoretikern betonte digitale Kodiertheit elektronisch generierter und präsentierter Bilder. Das "Scanning" der menschlichen Bildbetrachtung funktioniert, wie Vilém Flusser die irreführend technoide Metapher zurechtrückend konstatiert, nicht wie das apparative
European journal of Scandinavian studies, 2023
This article is about differentiating the notion of cultural contact. Not every journey serves the exchange between different cultures when the travellers take on the role of an observer who does not or rarely interact with the observed, but rather projects his or her ideas and needs into them. Looking at the German authors Ernst Jünger and Edzard Schaper, the paper shows how this ,asymmetrical' cultural contact is realised in diaristic writings of both authors and what relationship of ,sentimental' observer and ,naïve' observed becomes visible in the process.
2023
Der gebrochene Blick. Versuch über die Unverständlichkeit der Dialektik der Aufklärung, in: Robert Zwarg / Sebastian Tränkle (Hgg.), Widerhall. Die Dialektik der Aufklärung in Amerika, Göttingen 2023, 33–60.
Wissenssümpfe. Die Fernsehserie ‚True Detective’ aus sozial- und kulturwissenschaftlicher Perspektive., 2017
Der folgende Text versucht, zwei Aspekte der Serie True Detective miteinander zu verbinden, die auf den ersten Blick nicht viel miteinander zu tun zu haben scheinen: das detektivische und polizeiliche Vorgehen und die "rassische" Zugehörigkeit der Charaktere der Serie, die sich vor allem durch eine Abwesenheit von Diversität auszeichnet. Dabei werden die beiden Staffeln nicht in ihrer Gesamtheit behandelt, sondern exemplarisch untersucht. © Springer Fachmedien Wiesbaden 2017 M. Arenhövel et al. (Hrsg.), Wissenssümpfe,
Das Bild vom Menschen und die Ordnung der Gesellschaft, 2019
Die-menschliche-Wahrheit ist perspektivisch 5 Die-menschliche-Wahrheit ist perspektivisch 5 Die-menschliche-Wahrheit ist perspektivisch Bis jetzt haben wir uns vor allem mit der Wahrheit von Aussagen befasst. Eine Aussage ist wahr, wenn der Inhalt der Aussage dem tatsächlichen Zustand der Dinge, über die eine Aussage gemacht wird, entspricht. Wir haben jedoch auch erwähnt, dass in dem Akt, in dem wir die Existenz eines Zustands der Dinge behaupten, immer und unvermeidlich das Subjekt mit einbezogen ist, das behauptet, dass sich die Dinge so und nicht anders verhalten. Das Subjekt ist auf zwei Arten mit einbezogen. Erstens sieht das Subjekt die Wahrheit immer von einem besonderen Standpunkt aus. Wenn wir einen Berg betrachten, können wir ihn nicht gleichzeitig von Norden und von Süden aus sehen. Wir können ihn selbstverständlich sowohl von Norden als auch von Süden aus sehen, aber doch eben nur in zwei aufeinander folgenden Zeitabschnitten. Wir können auch eine graphische Abbildung des Berges anfertigen, die ihn von allen Seiten zeigt, aber dies wäre eine Abbildung, nicht der Berg selbst. In diesem Dilemma zeigt sich im Grunde die-relative-Wahrheit des Relativismus: Jede Erkenntnis steht in einer Relation zur Positionierung des erkennenden Subjektes. Nur Gott erkennt zur gleichen Zeit von allen Seiten her. Der Gedanke der göttlichen Erkenntnis oder-wenn man eine weniger theologisch gefärbte Redeweise verwenden möchte-der Gedanke einer perspektivischen beziehungsweise perspektivlosen Erkenntnis ist notwendig, um die unterschiedlichen perspektivischen Erkenntnisse zu rechtfertigen und um deren Vergleich sowie die Suche nach einem letzten Zusammenhang zwischen diesen zu gestatten. Andererseits ist diese göttliche, perspektivlose Erkenntnis für jedes endliche erkennende Subjekt unerreichbar. Wir sind hier in der Nähe des Kantischen Begriffes von Gott als einer Idee der Vernunft, die zugleich notwendig wie unbeweisbar ist: notwendig in ihrer Eigenschaft als Idee, oder auch als transzendenter Horizont des Denkens, aber unbeweisbar, was ihre Existenz betrifft.
Forum der Psychoanalyse, 2011
Zusammenfassung Der autor sieht H.S. Sullivans (1892-1949) interpersonale theorie als den besten theoretischen rahmen für die gegenwärtige intersubjektive Sichtweise in der Psychoanalyse und stellt sie in ihrer mehrdimensionalen artikulation vor. nachdem Sullivan Freuds therapeutischen ansatz auf die psychotischen Patienten angewendet hatte, formulierte er eine entwicklungspsychologie und eine psychoanalytische und psychotherapeutische technik, die auf dem "interpersonalen Feld" als der grundeinheit seiner Untersuchungen basierten. Zum mehrdimensionalen Charakter seiner theorie gehört auch ihre anwendung auf die kulturellen und sozialen aspekte unserer psychologischen identität. Da die analytiker, die die gegenwärtige intersubjektive Sichtweise in der Psychoanalyse gestalteten, sich auf deren klinische Dimension begrenzten, kann Sullivans interpersonale theorie immer noch den theoretischen rahmen anbieten, den jede analytische theorie braucht. Sullivan and the intersubjective perspective Abstract the author sees H.S. Sullivan's (1892-1949) interpersonal theory as the best theoretical framework for the contemporary intersubjective perspective in psychoanalysis and presents it in its pluridimensional articulation. after having extended Freud's therapeutic approach to psychotic patients, Sullivan developed both a developmental psychology and a psychoanalytic and psychotherapeutic technique based on the "interpersonal field" as the basic unit of study. To the pluridimensional character of his theory also belongs its application to the cultural
2006
Zuerst erschienen im Dietz-Verlag: Ullrich, Peter: Das explorative ExpertInneninterview : Modifikationen und konkrete Umsetzung der Auswertung von ExpertInneninterviews nach Meuser/Nagel. - In: Engartner, Tim; Kuring, Diana; Teubl, Thorsten (Hrsg.): Die Transformation des Politischen : Analysen, Deutungen und Perspektiven ; siebentes und achtes DoktorandInnenseminar der Rosa-Luxemburg-Stiftung. - Berlin: Dietz, 2006. - (Manuskripte / Rosa-Luxemburg-Stiftung ; 66). - ISBN: 978-3-320-02105-4. - S. 100–109.
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Phosphor-Dynamiken in Böden, 2018
Mathesis & Graphé. Leonard Euler und die Entfaltung der Wissenssysteme, 2009
Hrčak Portal of scientific journals of Croatia (University Computing Centre), 2018
NSU, rassistische Gewalt und affektives Wissen, 2021
Ein-Sichten. Zugänge zur Sicht des Subjekts …, 1987
Die Moralität der Gefühle S. 175-196, 2002
Marian Library studies, 1998
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Organisationsberatung, Supervision, Coaching, 2019