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2002
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Die Entstehung der Schrift (Folge 1/4) Schriftentwicklung in Ägypten Die Verwendung von Schriftzeichen ist nicht allein die Voraussetzungfür das Zustandekommen der Bibel sondern generell die Basis aller Hochkulturen. Eine vierteilige Serie in Welt und Umwelt der Bibel beschäftigt sich mit der Er findung und Entwicklung dieser faszinierenden Kultur technik. Die erste Folge widmet sich den frühesten Zeug nissen von Schriftzeichen in Ägypten, den so genannten Hieroglyphen. Das Innere der Pyramide des Unas in Saqqara mit Pyramidentexten. © j.Kahi 62 weit und umweit der bibel 4/3002
Gibt es hier einen wie Hordjedef? Oder einen anderen wie Imbotep? Unter unseren Zeitgenossen ist keiner wie Neferti oder Cheti, der Größte unter ihnen. Ich nenne dir nur die Namen des Ptahemdjehuti und Chacheperreseneb. Gibt es einen anderen wie Ptahhotep oder wie Kairsuf Diese Weisen, die die Zukunft vorhersagten, was sie sagten ist eingetroffen. Man fand es als Spruch, aufgeschrieben in ihren Büchern. Anderer Leute Kinder wurden ihnen zu Erben gegeben wie eigene Kinder. Zwar sind sie verborgen, aber ihr Zauber erstreckt sich auf alle, die in ihren Büchern lesen. Sie sind gegangen, ihre Namen (wären längst) vergessen, aber ihre Schriften halten ihr Andenken wach. 6 i Zur ägyptischen Schule s. Brunner (1957) sowie (1981).
2009
Die Ägyptologie ist für ihre Kenntnisse der altägyptischen Religion vorrangig auf Texte angewiesen, auch wenn daneben die Archäologie einen nicht zu unterschätzenden Beitrag liefert. Da es sich um eine untergegangene Kultur handelt, kann man alle Aussagen über eine neben und jenseits der niederge schriebenen Texte bestehende Mündlichkeit bestenfalls indirekt treffen. Eben so fehlt jede Chance, Informanten nach der Richtigkeit der eigenen Analysen zu befragen (selbst wenn sie bereit wären zu antworten). Ein Übergang von religiösem Textgut aus einem ursprünglich mündlichen in einen verschrifteten Zusammenhang ist nur in wenigen Fällen positiv nach weisbar. So gibt es insbesondere im Rahmen der Herstellung der Osirisfiguri nen für die Feierlichkeiten im Monat Choiak Rezepte, bei denen im Titel angegeben wird, dass sie vom V ater an den Sohn weitervermittelt werden sol len (Dendara X 46, 6f); und bezeichnenderweise sind sie sprachlich auch in einer sehr späten, nämlich demotischen, Form der Sprache gehalten, die damit gut im Einklang steht, dass eine schriftliche Fixierung erst kurz vor der Zeit der erhaltenen Niederschrift erfolgte. 1 Dabei handelt es sich, auch wenn die Dinge in einem religiösen Umfeld stehen, um praktische Rezepte, nicht etwa theologische Traktate oder Hymnen. Zumindest ein formaler Rahmen mündlicher Gesprächssituation ist in einer Gruppe von Texten präsent, die man als "Initiationsverhöre" bezeichnen könnte. 2 Die meisten Beispiele stehen im Totenbuch in zumindest aktuell funerärer Nutzung, auch wenn eine vorangehende Nutzung für Lebende alles andere als unwahrscheinlich ist. V or kurzem hinzugekommen ist als kapitales weiteres Beispiel allerdings das "Thotbuch", das auch in seinen erhaltenen Handschriften deutlich in der Welt der Lebenden steht. 3 Gerade dieser Text ist
T. Derda – A. Łajtar – J. Urbanik (Hrsg.), Proceedings of the 27th International Congress of Papyrology, Warsaw, 29 July – 3 August 2013, JJP Suppl. XXVIII (Warschau 2016), S. 735-744.
Archiv für Religionsgeschichte, 2007
Die vor kurzem erschienene Publikation des Werkes, das von seinen Bearbeitern als "Thotbuch" bezeichnet wird, 1 hat große Aufmerksamkeit verdient. Inhalt des Textes ist vorrangig ein Dialog zwischen einem "Weisheitsliebenden" (mri-rh), den ich im folgenden auch als den "Kandidaten" bezeichnen will (wer etwas dreister ist, kann ihn in wörtlicher Bedeutung des griechischen Kompositums als "Philosoph" wiedergeben) und seinem Mentor und Examinator, der als hr^fn hsr.t ("so sagte er in Heseret") oder hr^f n hs-rh bezeichnet wird und nach Meinung der Herausgeber eine Form des Thot darstellt. Ich wäre hier eher skeptisch, da Thot im Text als klärlich von dem Dialogpartner unterschiedene Gestalt erwähnt wird. In einigen Passagen vor allem des hinteren Teils (z. B. B02, 11/11 ff.) spielt auch eine Gestalt namens wpi-tp-).t~f eine größere Rolle. Ich würde vorschlagen, den hinteren Bestandteil als Schreibung für tp-i).t=f "auf seiner Standarte" aufzufassen, wobei der vordere Bestandteil "der Öffner" eventuell eine Kurzform für Wpi-wH.wt, den "Wegöffner", darstellt, also eine typischerweise auf Standarten dargestellte Geleitgottheit in Schakalsgestalt. Weiterhin greift auch der Türhüter des Lebenshauses ins Gespräch ein (C02.1, 4). Eine Gestalt g/g=/nl b.w "er hat die Seelen (d.h. Bücher) gefangen" (V01, 2/18 u. Par.; B01, 2/4; eventuell auch V01, 4/14 f.) mischt sich ebenfalls ein. Auch ein kmWf nl mlwy "er hat die Gedanken geschaffen" ist B02, 11/2 als Redner belegt. Der Text ist in (relativ langen) Versen strukturiert und in der Mehrzahl der Zeugen auch durch stichische Schreibung äußerlich klar strukturiert; von den nicht stichisch geschriebenen weisen einige (V01 und B01) teilweise eine Markierung der Versgrenzen durch kleine Spaden auf. Die Handschrift B02 zeigt öfters innerhalb eines Verses noch Punkte unter der Zeile, deren Funktion allerdings nicht recht klar wird. Aller Wahrscheinlichkeit nach ist der Anfang des Werkes, und damit auch der Titel, weitgehend erhalten. Im Folgenden soll eine durchgehende deutsche Übersetzung zumindest der leidlich gut erhaltenen 1 Richard Jasnow, Karl-Theodor Zauzich, The Ancient Egyptian Book of Thot. A Demotic Discourse on Knowledge and Pendant to the Classical Hermetica (Wiesbaden 2005). Vgl. dazu J.F. Quack, Die Initiation zum Schreiberberuf im Alten Ägypten, SAK 36 (2007), 249-295; in letzterem Beitrag finden sich auch Begründungen für meine gegenüber der Erstbearbeitung nicht selten abweichenden Lesungen und Übersetzungen.
Nr. 21,4 (S. 132-133).
2004
Die Herausbildung der Schrift im Alten Ägypten gehört zu den spannendsten Fragen der Kulturgeschichte. Der vorliegende Band verbindet die empirische Auswertung neuerer Funde (insbesondere aus Abydos) mit der Weiterentwicklung älterer theoretischer Ansätze und entwickelt auf dieser Basis ein komplexes Modell des so vielschichtigen wie langfristigen Prozesses. Der Weg von einer in der Kultur des Niltales um 3300/3200 einsetzenden Phase der Bilder-Laut-Schrift, in der einzelne Wörter notiert wurden, hin zu einer entwickelten Laut-Bilder-Schrift, in der seit 2800/2700 auch grammatikalische Elemente der Sprache und damit narrative Texte fixierbar waren, wird anhand zahlreicher neuer Lesungen früher Schriftbeispiele nachgezeichnet. Im Zentrum steht dabei die Frühschrift. Die Anwendung des Rebus-Prinzips ermöglichte die Phonetisierung der Bilder. Die damit von der Bildbedeutung abgelöste Notierbarkeit von Lautwerten wurde primär für die Fixierung von Eigennahmen genutzt. Sprach-und Kulturkontakte wirkten insofern als wesentlicher Motor für die Herausbildung der Schrift, als die Notation der Lautwerte für fremdsprachliche Namen besonders wichtig war. Insgesamt kann jedoch kein einzelner Faktor als Auslöser der Schriftenentstehung isoliert werden. Sowohl ökonomische und administrative als auch ideologische und sakrale Interessen spielten eine treibenden Rolle. Für die Schaffung einer entwickelten Schrift hingegen-also der phonetischen Fixierung komplexer narrativer Botschaften-waren (re-)präsentative bzw. sakrale Bedürfnisse ausschlaggebend. Die konkreten ägyptischen Belege werden diskutiert und kulturhistorisch verortet. Außerdem wird vergleichend die Entwicklung im mesopotamischen Bereich genauer untersucht. Dabei zeigen sich bemerkenswerte Ähnlichkeiten zwischen den beiden ältesten bekannten Schriftkulturen ohne dass eine direkte Abhängigkeit behauptet werden könnte.
This chapter shows that writing and the use of writing were ubiquitous, even for the majority Roman-Egyptian society who could neither read nor write. The percentage of women who could write was still far below that of men, even though we have evidence for highly-educated women from Roman Egypt who could not only read and write, but were also closely familiar with classical literature. It is also clear, however, that even in a society that was mostly illiterate, writing meant power and access to information, even in everyday family life. Zusammenfassung: Der Beitrag zeigt, dass selbst für die grosse Mehrheit der Gesell-schaft des römischen Ägyptens, die weder lesen noch schreiben konnte, Schrift und Schriftlichkeit allgegenwärtig waren. Der Anteil der Frauen, die schreiben konnten, lag noch weit unter dem der Männer, auch wenn wir aus dem römischen Ägypten auch Zeugnissen von hochgebildeten Frauen besitzen, die nicht nur lesen und schrei-ben konnten, sondern auch mit der klassischen Literatur eng vertraut waren. Es wird jedoch ebenfalls deutlich, dass selbst in einer Gesellschaft, die weitestgehend aus Analphabeten bestand, selbst im Familienalltag Schriftlichkeit Macht und Zugang zu Informationen bedeutete.
Archiv für Papyrusforschung 68 (2022) 366–378., 2022
This article proposes new readings and interpretative suggestions to Greek and Coptic administrative documents from early Islamic Egypt (7th-8th century).
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Gunnar Sperveslage (Hg.), Early Egyptian Miscellanies. Discussions and Essays on Predynastic and Early Dynastic Egypt, IBAES 26, Berlin: www.ibaes / London: GHP, 1-29, 2022
In: Studien zur Altägyptischen Kultur (SAK) 44, 2015, 301-319., 2015
OLZ 116, 2021, 275-288
Traduction et Langues
The Simon-Dubnow Institute, "Hefez" series Ed. prof. Yfaat Weiss, Vandenhoeck&Ruprecht, 2022
Bulletin of The Faculty of Languages & Translation, 2019
in: Historisches Museum Speyer, Hg., Ägyptens Schätze entdecken – Meisterwerke aus dem Ägyptischen Museum Turin, München – London – New York 2012, 101-107.
Zeitschrift für Ägyptische Sprache und Altertumskunde
Joanna Popielska-Grzybowska (ed.), Proceedings of the First Central European Conference of Young Egyptologists., 2001
in: Blöbaum, A.I., Eaton-Krauss, M. und A. Wüthrich (eds.), Pérégrinations avec Erhart Graefe. Festschrift zu seinem 75. Geburtstag. ÄAT, 2018
20-22 Jun, 2019
Journal of Eastern Christian Studies 70 (1-2), 105-122, 2018