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2010, VS Verlag für Sozialwissenschaften eBooks
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Sozial Extra, 2014
Ein-und Ausschließungsprozesse auf dem Spielplatz Häu g wird in der Sozialen Arbeit entweder über den Körper oder den Raum gesprochen, aber der Zusammenhang zwischen beiden bleibt meistens implizit. Am Beispiel des ö entlichen Spielplatzes in der Stadt zeigt der Beitrag, wie Sichtbarkeit den Zusammenhang von Körper und Raum in der Disziplinar-und in der Sicherheitsgesellschaft strukturiert und welche E ekte davon für Ein-und Ausschließungsprozesse ausgehen. Als Stichwort tauchen in den einschlägigen Handbüchern der Sozialen Arbeit die Begri e Körper, Leib noch wenig auf. Darüber hinaus bleiben die Bezüge zum Raum meistens implizit. Einzig und allein in der an Bourdieu, Foucault und Butler anschließenden poststrukturalistischen Theoriebildung der Sozialen Arbeit bzw. Pädagogik gewinnt der Körper auch in der sozialräumlichen Dimension eine zentrale Rolle (Tervooren 2006). Dabei werden die körperlichen Praktiken als Materialisierung gesellschaftlicher Machtverhältnisse wahrgenommen, die sich sozialräumlich zeigen (Hünersdorf 1999). Besondere Bedeutung bekommt der Raum als materialisierte Objektivierung bei Foucault vor allem in Überwachen und Strafen (Foucault 1977). Umgedreht taucht der Körper zwar auch in der Raumtheorie auf, wird dort häu g aber auch eher marginal expliziert. Eine Ausnahme bleibt die (Sozial-) Raum orientierte Soziale Arbeit im Anschluss an Löw 1 (2001) und ihre Rezeption von Kessl/Reutlinger (2007). Ich werde im Folgenden zeigen, dass es für Soziale Arbeit durchaus relevant ist, sowohl den Körper als auch den Raum in ihrer Relationierung in den Blick zu nehmen und diese gesellschaftlich historisch zu kontextualisieren. Dadurch könnte die Bedeutung des Körpers für soziale Ein-und Ausschließungsprozesse besser in den Blick genommen werden. Ich möchte in meinen folgenden Ausführungen dieses am Beispiel von ö entlichen Spielplätzen in der Stadt deutlich machen. Im ersten Schritt werde ich grundlegend das Verhältnis zwischen Leib/Körper und Raum klären, bevor ich dann im zweiten Schritt den gesellschaftlichen Zusammenhang der Körper-Raum-Relationierung am Beispiel der Disziplinargesellschaft darstelle. Im dritten Schritt zeige ich auf, in welcher Weise die Stadt ein Spiegel der Disziplinargesellschaft ist und welche Rolle in dieser der Spielplatz hat. Im vierten Schritt stelle ich am Beispiel eines ethnographischen Forschungsprojektes die Körper-Raum-Relationierungen auf dem Spielplatz als Ein-und Schließungsprozesse dar und schließe im fünften Schritt mit dem Spannungsverhältnis von funktionaler Orientierung und Ö entlichkeit auf dem Spielplatz ab sowie der Positionierung der Sozialen Arbeit in diesem Kontext. Körper und Leib Mit dem Körper steht häu g die Körperbeherrschung im Vordergrund, wie sie u. a. von Elias in seinem Werk "Über den Prozeß der Zivilisation" beschrieben wurde. Soziale und sozio-materielle Strukturen legen eine bestimmte Form der Körperbeherrschung nahe (Rumpf 2007, S. 5f.), die einen jeweils spezi schen Zugang zur Welt erö net und andere Zugänge verschließt. Häu g ist bei der Thematisierung des Körpers eine Di erenzierung zwischen einer Körperkultur und einer Kultur des Körpers (Rumpf 2007, S. 9) zu beobachten. Während erstere die Wirklichkeit des Körpers in seinen positiven wie negativen, in seinen kulturellen sowie kultischen Ausformungen beschreibt, wird die Kultur des Körpers, welche in diesem Zusammenhang häu g mit Leib bezeichnet wird, dem entgegengesetzt. In der phänomenologischen Tradition wird der Leib im Sinne des "lived body" verstanden, der zwischen Bewusstsein und Welt vermittelt. Damit geht auch einher, dass erst durch den Leib als Medium der Raum erfahren wird (Günzel 2013, S. 39). "Der Umstand, dass Menschen ein Gesicht haben, weshalb sie dem Raum frontal begegnen […], de niert den spezi sch anthropologischen Status. Der menschliche Körper bildet daher als Schema oder das Urbild des Raums, "insofern durch ihn bedingt ist, wie Raum dem Einzelnen erscheint und […] inwiefern die Wahrnehmung räumlich strukturiert ist" (Günzel 2013, S. 39). Abstract / Das Wichtigste in Kürze Für Soziale Arbeit ist es wichtig, sowohl den Körper als auch den Raum in ihrer Relationierung in den Blick zu nehmen. Dadurch könnte die Bedeutung des Körpers für soziale Ein-und Ausschließungsprozesse verständlicher werden, wie am Beispiel von ö entlichen Spielplätzen deutlich gemacht wird.
2021
Gemeinschaftsräume sind Raumressourcen zwischen dem individuellen und dem öffentlichen Raum. Meist einer eindeutig definierten Bewohner*innenschaft zugeordnet, befinden sie sich im nahen Umfeld derer Wohnungen. Ob nutzungsoffen oder klar funktional zugeordnet – an ihren Räumen lässt sich auch die Verfassung einer Gemeinschaft ablesen. Sie geben Utopien Raum, erweitern die Nutzungsmöglichkeiten und machen Bewohner*innen zu Nachbar*innen. Sie können Aushängeschild der Hausgemeinschaft oder auch großzügige Angebote an die Umgebung sein, wenn Planungs- und Verwaltungsziele in Einklang mit Anspruch und Nutzung der Bewohner* innen stehen.
Josef Bakic, Marc Diebäcker und Elisabeth Hammer (Hg.): Aktuelle Leitbegriffe der Sozialen Arbeit. Ein kritisches Handbuch. Band 1. 2. Aufl. Wien: Löcker, 2008
"Arme habt ihr immer bei euch", 2018
1. Teilhabedefizite treten stets in einem konkreten Sozialraum auf 2. Eine Bearbeitung von Teilhabedefiziten muss sozialräumlich erfolgen 3. Kirchengemeinden können einen wichtigen Beitrag zur sozialräumlichen Bearbeitung von Teilhabedefiziten leisten 4. Gemeinwesendiakonie als zukunftsweisende Option für Kirchengemeinden
2023
Der alltägliche Lebensraum "(home range") umfasst die Wohnung, das Wohnumfeld und Aktivitäts-und Begegnungsorte in Quartieren und Gemeinwesen. Die Erschließung sozial-räumlicher Orte außerhalb der Wohnung für Menschen mit Behinderungen, ihre Inklusion in Sozialräumen gilt als Königsweg für die Ermöglichung vollumfänglicher, selbstbestimmter und gleichberechtigter Teilhabe. In dem Beitrag wird geklärt, was unter Sozialraum und was unter sozialer Inklusion zu verstehen ist. Der Begriff Sozialraum ist im deutschsprachigen Raum weit verbreitet und eng mit dem Fachkonzept Sozialraumorientierung verbunden, das andernorts weitgehend unbekannt ist. International wird die anwendungsorientierte Forschung unter dem Begriff soziale Inklusion zusammengefasst. Vorgestellt wird ein Rahmenmodell, in dem sich die Faktoren verorten lassen, die Aspekte der sozialen Inklusion befördern oder behindern. Vorgeschlagen wird mithilfe ökologisch-psychologischer Theorien spezifischer die ökologischen Kontexte (Mikrosysteme oder Behavior Settings) zu fokussieren, in denen soziale Inklusion gelingt oder misslingt (z. B. im Nachbarschaftsgeschehen, in Geschäften, in Vereinen), und die dort stattfindenden Prozesse feiner zu beschreiben. Die Forschung zur sozialen Inklusion von Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung ist anwendungsorientiert. Anhand der Themen Sozialraumorientierung, Sozialplanung, Begegnungen im Sozialraum und Nachbarschaft wird exemplarisch deutlich, was das für die Weiterentwicklung der Forschung bedeutet.
Handbuch Wohnsoziologie
Bei der Problematisierung ungenügender Ausstattung oder benachteiligter Lage im Siedlungsraum zeigt sich häufig ein Verständnis von Wohnraum als materielle Hülle, in der Menschen wohnen. Ungenügend in den Blick geraten hingegen die sozialräumlichen Zusammenhänge, die gesellschaftliche Verfasstheit von Wohnraum. Aktuell wiederkehrende soziale Fragen, wie die schon im Übergang vom 19. ins 20. Jahrhundert thematisierte Wohnungsfrage, scheinen dadurch nur ungenügend bearbeitbarmehr noch, indem Soziales lediglich über die Materialität erklärt wird, liegt eine "Raumfalle" (Lippuner und Lossau 2004) ausgelegt, in die die Wohnforschung zu laufen droht. Aufbauend auf einer historischen Rekonstruktion zum in der Wohnungsfrage angelegten Begriff des Wohnraums wird im Beitrag ein sozialräumliches fundiertes Wohnraumverständnis erarbeitet. Mit diesem können die Ursachen der Wohnungsfrage in den Blick genommen werden.
2018
Das Verhältnis von Sozialer Arbeit und sozialer Frage(n) kann als komplexes Spannungsverhältnis von Disziplin, Profession, Praxis, sozialen Problemen und Sozialpolitik beschrieben und analysiert werden. Dieses historischsystematische Problem der Sozialpädagogik kann soziale Frage(n) von Theorie und Praxis daher nicht eindimensional fassen. Auf der Grundlage von vorliegenden Gegenwartsdiagnosen zur Sozialen Arbeit in Österreich (vgl. Heimgartner u.a. 2012; Heimgartner u.a. 2013; Scheipl 2013; Sting 2015) sowie der Analyse der aktuellen Forschungslandschaft soll im vorliegenden Beitrag herausgearbeitet werden, wie sich Soziale Arbeit als Akteurin in diesem Spannungsfeld positioniert. Dabei werden die Ebenen von Disziplin und Profession in einem ersten Schritt schwerpunktmäßig aus historischer Perspektive ausgelotet. In einem zweiten Schritt soll eine Studie zur Jugendforschung in Österreich (vgl. Babic u.a. 2016) die Situierung und Strukturierung von Jugendforschung exemplarisch für die Soziale Arbeit aufzeigen, wobei insbesondere auf inhaltliche Schwerpunkte sowie die personelle und finanzielle Ausstattung Bezug genommen wird. In einem dritten Schritt werden Potentiale von Akteur_innen in Forschung und Praxis diskutiert. In Anbetracht der sozialpolitischen Entwicklungen in Österreich (vgl. dazu Anastasiadis 2016; Schumeyer/Walzl 2010) scheint es notwendig, dass Soziale Arbeit sich ihrer Potentiale vergewissert, um sich als Akteurin bei der Gestaltung des Sozialen verstehen zu können. Es gilt daher, nicht nur fachliche Heterogenität unter dem Dach der Sozialen Arbeit voranzutreiben-so die These von Stephan Sting (2015)-sondern auch, sich politisch zu sozialen Fragen zu positionieren (vgl. auch Bütow u.a. 2014). Im Hinblick auf die vielfältigen Herausforderungen, aber auch der Chancen, die sich mit Sozialer Arbeit verknüpfen, stellt sich die Frage, welchen Beitrag Forschung hier leisten kann. Durch Forschung entwickelt sich Soziale Arbeit nicht nur als Profession und Disziplin, vielmehr können soziale Probleme durch ihre Erforschung gesellschaftliche Anerkennung erlangen. Dies zeigt die konflikt-und spannungsreiche Geschichte der Profession in
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transcript Verlag eBooks, 2004
Soziale Arbeit mit migrantischen Rom*nja - Praktische und theoretische Perspektiven aus Europa, 2022
VS Verlag für Sozialwissenschaften eBooks, 2005
Blätter der Wohlfahrtspflege, 2012
soziales_kapital, 2016
Soziales_Kapital, 2008
Quartiersforschung
Österreichische Zeitschrift für Soziologie, 2019
soziales_kapital, 2016
Technik – Macht – Raum, 2018
RaumFragen: Stadt - Region - Landschaft, 2021