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2017
Beitrag zur Veranstaltung »Der Kommunikative Konstruktivismus und die Kommunikationsgesellschaft« der Sektion Wissenssoziologie "Wissensforschung-Forschungswissen" lautet der Titel des Bandes, in dem die Beiträge zum (gleichnamigen) 1. Kongress der Sektion Wissenssoziologie dokumentiert sind, der im Herbst 2015 an der Universität Landau stattgefunden hat (vgl. Keller, Raab 2016). Dieser Titel kann als programmatischer
Medien & Kommunikationswissenschaft, 2017
Betrachtet man die aktuelle Debatte um den Konstruktivismus in der Kommunikationswissenschaft, stehen immer wieder drei Fragen im Vordergrund: Wie genau konkretisiert sich konstruktivistisches Denken in der Kommunikations-und Medienforschung? Welche Grundlagen liefert es für eine empirische Forschung? Und inwieweit verschieben sich hierbei bisherige Blickwinkel und Ansätze? Diese Fragen aufgreifend führt die Einleitung in das Themenheft "Konstruktivismus in der Kommunikationswissenschaft" ein. Hierbei wird zuerst diskutiert, warum die Debatte um Konstruktivismus jetzt (erneut) geführt werden sollte. Ausgehend davon werden die Linien des Konstruktivismus in der deutschsprachigen Kommunikationswissenschaft über die letzten fünf Jahrzehnte rekonstruiert und die verschiedenen Beiträge dieses Themenhefts in diese Diskussion eingeordnet. Schließlich werden Überlegungen zu einer konstruktivistischen Kritik angestellt, wie sie im Hinblick auf den fundamentalen und tiefgreifenden Charakter des Medien-und Kommunikationswandels notwendig erscheint.
Geschlossene Gesellschaften - 38. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie, 2017
Medien- & Kommunikationswissenschaft, 2017
In diesem Beitrag geht es darum, einige wesentliche theoretische Neuerungen des Kommunikativen Konstruktivismus zu benennen und zu zeigen, welche Vorteile es für die Kommunikations-und Medienwissenschaft bringt, dieses Konzept der Arbeit zugrunde zu legen. Zu diesem Zweck wird anfangs der dem Kommunikativen Konstruktivismus zugrundeliegende wirkungsorientierte Kommunikationsbegriff dargestellt. Dann wird in Auseinandersetzung mit dem Sozialkonstruktivismus herausgearbeitet, weshalb der Kommunikative Konstruktivismus von Sprache und Wissen auf kommunikatives Handeln als basale Operation der Wissensgenerierung umstellt. Abschließend wird exemplarisch anhand der Betrachtung der Produktion und Interpretation von Fernsehsendungen gezeigt, welche Gewinne es bringt, diese als Artefakte, also als kommunikative Gesten eines korporierten Akteurs zu begreifen.
Josef Mitterer behauptet in seinem Vorwort zur Neuauflage des Buchs " Geschichten und Diskurse " vom Haupt-Proponenten des Konstruktivismus in Deutschland, von Siegfried J. Schmidt, dass sich der (Radikale) Konstruktivismus in der akademischen Philosophie nicht durchgesetzt habe, weil diese immer Neuem gegenüber Vorbehalte zeige (vgl. Mitterer 2017, S. 2 ff.). Hier soll eine andere Auffassung vertreten werden: Der Konstruktivismus, insbesondere der Radikale Konstruktivismus, ist so stark von Widersprüchen durchzogen, dass es wohl eher ein Gebot der akademischen Höflichkeit war, von einer ernsthaften Auseinandersetzung bislang abzusehen. Aus ‚pragmatischem' Grund entschied sich die akademische Philosophie für Schweigen. Die Widersprüche sollen in diesem Paper anhand von vier Beispielen herausgearbeitet werden.
Als die Punkcombo Mittagspause 1979 einen Song mit dem Titel „Intelnet“ aufnahm, war vom Internet noch keine Rede. (...) 1979 war auch das Jahr, in dem Philips seine Compact Disc vorstellte. (...) Im selben Jahr 1979 führte man in Wien (und zugleich an vielen anderen Orten weltweit) vor, was passiert, wenn man die weltumspannende Kommunikation von Künstlern ins Broadcastingsystem des Radios einspeist. (...) Das durch die Einbahnstraßen top-down und one-to-many gekennzeichnete Kommunikationsregime, das in den mehr oder minder autoritär bis totalitär verfassten Gesellschaften des frühen zwanzigsten Jahrhunderts etabliert wurde, hatte bis in die letzten Stunden des Kalten Krieges Bestand (...) Die Vernetzungskünstler der achtziger und neunziger Jahre setzten die emanzipatorischen Möglichkeiten des Networkings mithilfe neuer und alter Kommunikationstechnologien in die Designs ihrer Projekte um (...) Allein diese Konstruktion eines interinstitutionellen Projekts über Landesgrenzen hinweg hatte weitreichende ästhetische und politische Konsequenzen, wie Heidi Grundmann 1995 in ihrem Report zum Kunstradio-Projekt „Horizontal Radio“ analysierte (...) Über 200 Künstler nahmen an Horizontal Radio teil, die Zahl der involvierten Organisatoren, Redakteure und Techniker ist unbekannt. (...) Senden zu dürfen, war einst ein emanzipatorisches Ziel. Heute verheißt die Möglichkeit senden zu dürfen, wenn sie nicht schon längst in die Pflicht zu senden gekippt ist, nicht notwendigerweise Gutes.
1987
"Cybernetics" so heißt esin einer 1983 formulierten 'Declaration of the American Society for Cybernetics', "Cybernetics is a way of thinking, not a collection of facts". Diese Charakterisierung trifft auch für denjenigen Denk- und Forschungsansatz zu, der im Mittelpunkt der folgenden Überlegungen stehen soll: den sog. Radikalen Konstruktivismus. Doch nicht nur diese allgemeine Charakterisierung verbindet Kybernetik und Konstruktivismus; vielmehr stammen wesentliche Impulse zur Entwicklung des Konstruktivismus von Vertretern des " theoretischen Flügels" der Kybernetik.
2012
In diesem Beitrag werden Organisationen als Diskursordnungen konzipiert (vgl. auch Diaz-Bone/Krell 2009). Mit dieser Perspektive wird insbesondere ein Zugang zu den Mechanismen der Abschliesung von Reflexivitat eroffnet. Denn uber die diskursive Konstruktion von Organisation, so die paradigmatische Grundannahme, wird organisationales Handeln geformt und reglementiert, Wirklichkeit erzeugt und strukturiert und damit der Rahmen absteckt, in dem Neues hervorgebracht, weitergefuhrt und stabilisiert wird. Demgemas gehort die Analyse der diskursiven Dimension organisationaler Veranderungsprozesse zum Kern einer sozialwissenschaftlich fundierten Innovationsforschung. Der erste Teil dieses Beitrags ist der theoretischen Grundlegung der diskursiven Perspektive sowie ihrer Verortung im Konzept der Institutionellen Reflexivitat (vgl. Moldaschl 2005; 2006) gewidmet. Im zweiten Teil liefern zwei Fallstudien (bei einem high-tech Engineering-Dienstleister sowie einem deutschen Automobilhersteller)...
In vielerlei Hinsicht weist das Werk von Friedemann Schulz von Thun konstruktivistische Züge auf. Er selbst negierte das. Diese Bachelorarbeit jedoch zeigt den Mittelweg zwischen Realismus und Radikalem Konstruktivismus auf – und konstatiert, dass Schulz von Thuns Denken eine Dialektik aus beiden Erkenntnistheorien verfolgt, die ferner von der Humanistischen Psychologie und der Systemtheorie durchdrungen ist.
2021
Kapitel eins skizzierte den Themenbereich der vorliegenden Arbeit, der kommunikative Rekonstruktion innerhalb von Gesprächen zwischen Theaterbesuchern während der Aufführungspause umfasst. Darüber hinaus beleuchtete das erste Kapitel die zu Grunde gelegten Fragestellungen, die vor allem konkrete Gegenstände und kommunikative Formen der Rekonstruktion in ihren gesellschaftskonstruktivistischen Implikationen anvisieren. Daran anknüpfend geht das vorliegende Kapitel der Frage nach, was in der Analyse in Kapitel fünf als Rekonstruktion und als rekonstruktives Verfahren gefasst wird. Um diese Frage zu beantworten, beschreibt Abschnitt 2.1 die konzeptionelle Rahmung der Arbeit, nämlich den Themenbereich kommunikativer Gattungen. Anschließend zeichnet Abschnitt 2.2 einige für die Analyse relevante Arten von Rekonstruktion im Kontext nach. Darauf schließt sich eine terminologische Klärung des Begriffs Rekonstruktion auf Basis der einschlägigen Literatur (siehe Abschnitt 2.3) an. Anschließend entwirft Abschnitt 2.4 eine eigene definitorische Annäherung an das Phänomen der Rekonstruktion, welche im Terminus der rekonstruktiven Verfahren zugrunde gelegt und ergänzend weiterentwickelt wird (siehe Abschnitt 2.5). Schließlich beschreibt Abschnitt 2.6 einige funktionelle Einbettungen, in die rekonstruktive Verfahren interaktiv eingeordnet werden. Eine zusammenfassende Diskussion des gesamten Kapitels liefert Abschnitt 2.7. 2.1 Kommunikative Gattungen als theoretischer Rahmen 18 Den theoretischen Rahmen der Dissertationsschrift bilden die Konzepte des kommunikativen Haushalts und der kommunikativen Gattung nach den Ausgangstexten von Luckmann (1986) und Bergmann (1987a). Grundsätzlich fassen Luckmann und Bergmann kommunikative Gattungen als rekurrente kulturell verfestigte alltägliche kommunikative Muster. Der vorliegende Abschnitt widmet sich der wissenschaftshistorischen Einordnung, der differenzierten terminologischen Klärung und der kontextuellen Rahmung dieses Gattungsbegriffs im kommunikativen Haushalt. Das Konzept kommunikativer Gattungen im kommunikativen Haushalt baut wissenschaftshistorisch auf verschiedenen Ansätzen aus diversen Disziplinen auf. Elementare Impulse zur Entwicklung des Gattungsbegriffs kommen aus den Bereichen der Linguistik, Anthropologie, Literaturwissenschaft, Volkskunde sowie Ethnographie (des Sprechens). So besteht eine enge Verbindung des kommunikativen 18 Teile dieses Abschnitts basieren auf den Ausführungen eines Kapitels zu rekonstruktiven Verfahren (Schlinkmann 2018) in der Projektmonografie des Projekts "Theater im Gespräch", an das die Arbeit anknüpft (vgl. Gerwinski/Habscheid/Linz 2018).
2017
In den spaten 1970er und fruhen 1980er Jahren ergaben sich in San Francisco ungewohnliche Krankheitsfalle: Spezielle Krebsarten, Parsitenbefall und Lungenentzundungen traten auf, die bis dahin nur sehr selten vorkamen. Die meisten, die davon betroffen waren, berichteten, dass sie Sex mit anderen Manner gehabt hatten. Dies fuhrte dazu, dass fur diese Sammlung der Symptome das Akronym GRID ( Gay Related Immuno-Deficiency - Syndrome ) benutzt wurde. Der Annahme, dieses Syndrom trete ausschlieslich bei homosexuellen Mannern auf, widersprach dann die Beobachtung, dass dieses auch bei Mannern zu finden war, die erklarten, keinen Sex mit anderen Mannern gehabt zu haben. Da auch Frauen von ahnlichen Symptomen betroffen sein konnten, wurde die ursprungliche Benennung dieses Syndroms problematisch. Der allgemeinere Begriff Acquired Immuno-Deficiency Syndrom (AIDS) wurde eingefuhrt. Erst nach der „Entdeckung“ eines besonderen Virus (HIV) als wahrscheinlicher Ausloser von AIDS war es moglich, e...
Gabriel (2004): S, 2004
... (1) Zum einen orientiert sich die gesellschaftliche Konstruktion sehr viel ent-schiedener an der soziologischen Tradition. Stand bei Schütz anfänglich noch Berg-son und die ökonomische Grenznutzenschule, später Husserls transzendentale Phä- Page 131. ...
2021
Konstruktivistisches Denken ist in den vergangenen Jahren für sozialwissenschaftliche Forschung im Allgemeinen und IB-Forschung im Besonderen immer einflussreicher geworden. Der vorliegende Beitrag gibt einen systematischen Überblick über die Methodologie, die diese konstruktivistische Forschung informiert. Dabei argumentiert er, dass konstruktivistisches Denken einerseits ein pragmatisches, andererseits ein interpretatives Methodenverständnis erfordert. Pragmatisch ist das Verständnis, weil man vor dem Hintergrund konstruktivistischer Überlegungen die Funktion von Methoden vor allem darin sehen wird, die Praxis der gemeinschaftlichen Produktion wissenschaftlichen Wissens so zu befördern, dass plausible, relevante und interessante Ergebnisse resultieren. Dies macht systematische, genaue und klare methodische Reflexionen notwendig, ohne dass damit jedoch methodische Homogenität einhergehen müsste. Interpretativ ist das Methodenverständnis, weil konstruktivistisches Denken sich dessen...
Pädagogische Anthropologie der Technik
Aber was meint Buber mit dem Terminus "wirkliches Leben" und gehört diesbezüglich Technik zum unwirklichen Leben? Martin Buber, der 1878 in Wien geboren und 1965 in Jerusalem gestorben ist, war kein Maschinenstürmer und Sozialromantiker. Er wollte vielmehr ein neues Denken entwickeln, das eine binäre Logik überwindet. Dieses Denken sieht das Ich des Menschen als eine sich relational verwirklichende Anderheit, die mit Worten nur unzulänglich erfasst wird, was der Grund sein kann, warum Buber seine Gedanken keiner Systematik unterwirft und Technik als Ich-Es selten thematisiert. Dennoch bezieht er Stellung: Zur Technik widersprach Buber Rabindranath Tagores These über die "seelenlosen Technisierung der westlichen Völker" und sagte: "Er (Tagore) möge sich […] einen Mann vorstellen, der auf seinem Rücken ein schweres Wahrzeichen bergaufwärts trägt, um es auf dem Gipfel einzupflanzen. Einer kommt ihm halbwegs entgegen, schüttelt den Kopf über sein wahnwitziges
2020
Der radikale und der soziale Konstruktivismus haben in der Didaktik der Mathematik viele Anhänger gefunden, obwohl er weitreichende metaphysische Annahmen macht, deren Bedeutung in pädagogischen Handlungsfeldern ungeklärt ist. Erstaunlicherweise werden aber in der didaktischen Diskussion fast nur Aussagen des Konstruktivismus benutzt, die auch aus einer Reihe anderer Erkenntnistheorien folgen. Der Aufsatz argumentiert, dass ein moderner Realismus, ein realistisch gewendeter Konstruktivismus, eine bessere Hintergrundtheorie für mathematikdidaktische Überlegungen darstellt als der radikale Konstruktivismus.
In den letzten Jahren macht sich ein soziologischer Ansatz bemerkbar, der neu und bekannt zugleich ist. Es handelt sich um den kommunikativen Konstruktivismus. Neu ist dieser Ansatz dem Namen nach, markiert aber zugleich auch sehr deutlich, dass und wie er an einen schon bekannten Ansatz anschließt: den "Sozialkonstruktivismus". Angesichts der gegenwärtigen Sprach-und Wissensverwirrung über das, was Sozialkonstruktivismus heißt, sollte ich zu Anfang deutlich machen, was hier damit gemeint ist. Im Unterschied zu den häufig individualistischen Ansätzen des Konstruktivismus in der Psychologie oder der Philosophie geht er auf einen Text zurück, in dem der Sozialkonstruktivismus vermutlich zum ersten Mal benannt und ausformuliert wurde: Bergers und Luckmanns "The Social Construction of Reality. A Treatise in the Sociology of Knowledge", das 1966 in New York veröffentlicht wurde. Warum dieses sehr verständlich geschriebene und äußerst weit verbreitete Buch häufig so sehr missverstanden wurde, dass unter Sozialkonstruktivismus ganz unterschiedliche Dinge bezeichnet werden (Hacking 1999), könnte ein Gegenstand der Wissenschaftsgeschichte der Sozialwissenschaften sein. In diesem Beitrag liegt der Schwerpunkt indessen auf dem kommunikativen Konstruktivismus, der sehr ausdrücklich und begrifflich eindeutig an diese Theorie anschließt. 2 Das spezifische Thema dieses Beitrags wird jedoch erst dadurch aufgespannt, dass neuerdings auch ein zweiter Ansatz den Anschluss an die "gesellschaftliche Konstruktion" herstellt, der als "diskursiver Konstruktivismus" bezeichnet wird. Dieser Ansatz wird von der Augsburger Schule der Wissenssoziologischen Diskursanalyse vertreten (Keller u.a. 2005). Sie knüpft an Bergers und Luckmanns Wissenssoziologie an, bezieht sich aber, wie der Titel schon sagt,
Medien- & Kommunikationswissenschaft, 2017
2021
Heinz von Foerster: Sie kommen mit Fragen, oder wie ist das. Oder machen wir ein Gespräch? Albert Müller: Das wird sich ergeben. HvF : Das wird sich ergeben, gut. So, also ich bin bereit. AM: Wir haben uns überlegt, wir fangen so an: Geschichte ist neben der Soziologie das letzte Fach, in dem Objektivität noch eine Rolle spielt, ja geradezu etwas besonders Wichtiges ist. Wir hoffen allerdings, daß dies nach unserem Gespräch nicht mehr so sein wird.
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