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Der lykische Dynast Arttumbara und seine Anhänger

2012, Klio 94

Der lykische Dynast Arttumbara unds eine Anhänger Aufl ykischen Münzen sindd reiD ynasten mitd er persischen Tiaraa bgebildet:C here͂ i, sein NachfolgerD denewele 1 und dann Arttumbara, dessenN amea uch persischen Ursprungsi st wied er desA rppaχu, des Vaters vonC herigau nd Chere͂ i: *r̥ tam-bara-, bei Herodot I1 14 'Αρτεμβαρης,m it dem lykischenL autwandel vonn asalem ã zu u (GL2 4). 2 Ddenewelek önnte der Sohn desC here͂ ig ewesen sein.S einN ame läßt sich wohl am Schluß deslangenProsa-Textesauf demAgora-PfeilerinXanthos ergänzen(TL 44c, 16 f.): 3 ] tideimie hbia rusñ: nene χla[de?d den] 17 [e]wele͂ Abb. 1: nach Babelon (1893) cvif ig.5 9. 1 Tietz (2003) 62 ff. will in ddenewele nun einen Ortsnamen sehen, wobei das Hauptargument ist, daß der Name nicht auf der Seite mit dem Kopf steht wie bei den beiden anderen Dynasten. Aber es wäre paradox, wenn der Dynast da namenlos bliebe, und auch auf der Münze Nr. 178 bei Vismara (1989) 247 steht der Name beim Dynastenkopf. 2 Im Text gebe ich die lykische Namenform vereinfacht und aussprachenäher mit mb statt m͂ p wieder. Mit GL wird Neumann (2007) angeführt, mit DLL Melchert (2004), mit KPN Zgusta (1964). 3 Die hier behandelten Inschriften sind alle schon bei Kalinka (1901) zu finden (Sigle TL), die mit der Sigle N angeführten bei Neumann (1979), während mit MM ünzlegenden nach Mørkholm/Neumann (1978) angeführt werden. Es geht mir bei dieser Behandlung der lykischen Quellen für einen Dynasten darum, ihre geschichtliche Aussagekraft zu demonstrieren. Zu vergleichen ist vor allem Keen (1998); auf eine ausführliche Kritik bisheriger Annahmen verzichte ich. H. C. Melchert danke ich für Kritik und Bestärkung, für Hilfe der einen oder anderen Art St. Durnford, K.-D. Gernert und S. Şahin. KLIO 94 2012 11 8-44 Abb. 3: DasR eliefn achB orchhardt(1993)5 5A bb. 22. 5 Diem ittlereu nd sicher zuerst geschriebene InschriftT L1 04bd arunter lautet: tebursseli: prñnawate: gasabala: e͂ ke: ese: perikle: tebete: arttum͂ parã: sem͂ parahe: tele͂ zije͂: Dasi st m. E. so zu verstehen: 6 "Tebursselib aute. (Das wari n) Gasabala,a ls nieder Perikle warf denA rttumbara, des Sembara(Sohn), den tele͂ zije͂." Demnachd ürftei nd er MitteA rttumbara zu Füßen des Perikled argestellt sein,d er sich schona nderen Gegnernz uwendet.B ild und Text sprechen dafür, daßA rttumbaraf iel: So ward as jedenfalls beid em athenischen Feldherrn Melesandros (Thuk.I I6 9),f ür den in TL 44a, 44 f. dasg leiche Verb verwendet wird: χbane: ese: trbbe͂ nimi: tebete: terñ se-milasãñtrã "BeiK yaneain iederT rbbenimi warf dasH eer und den Melesandros". 7 Nurh ieri st prñnawate ohne Akkusativobjekt gebraucht, wied ie Wiederholung der Z. 1i n derI nschriftadavor(s. u.)z eigt, und in beiden Fällend ürfte der weitere Text auch syntaktisch nichta nschließen, wofür hier der Zeilenwechsel spricht. 8 Gasabala entspricht demk ilikischenO NΚασταβαλα und dem karischen ON Κοστοβαλος (neben Κασταβος): Fürd as Lykische istj ad er Lautwandel* st > s charakteristisch. 9 Der StadiasmusP atarensis 5 Wiederabdruck mit freundlicher Genehmigung des Österreichischen Archäologischen Instituts. 6 Schürr (2006) 124 f. und (2007a) 35 f.; zu sem͂ parahe schon Schürr (1991-1993) 164. Vergleiche auch die Übersetzungen bei Borchhardt et al. (2004) 39 (Neumann, Keen, van den Hout, Eichner). 7 Zu vergleichen ist außerdem das Z. 48 f. anschließende medbijahe: ese: χere͂ i: tebete:< t > erñ se-waχssepddimi "Bei Medbijahi nieder Chere͂ iw arf das Heer und den Waχssepddimi".D ie ganze Textpassage ist in Schürr (2009b) weiter behandelt. 8 Gegen eine Anbindung des Temporalsatzes an den ersten Satz spricht auch, daß e͂ ke dann ‚nachdem' bedeuten müßte, was sonst nicht paßt. Melchert stimmt nun (2007) brieflich meiner Übersetzung zu. 9 Zur Schreibung mit g im Anlaut ist nun gaχea uf einer Münze (GL 87) zu vergleichen, allerdings für Γαγαι ganz im Osten. Eine griechische Schreibung mit Gamma ist auch Γενδαυλατις KPN §215 (Idebessos in Ostlykien), wahrscheinlich für *χñtawalati. 20 D. Schürr,Der lykische Dynast Arttumbara 22 Und jetzt auch in einer neuen Felsgrabinschrift (N 351) südöstlich von Kumluca, die von dem gleichen Mann stammt (Seyer/Tekoğlu [2010]).