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Die These dieses Buches ist, dass die Literatur, die sich bekanntlich im späten 18. Jh. zu einem autonomen Funktionsbereich ausdifferenziert, durch den Entwurf von neuartigen Liebesmodellen nicht nur einen wichtigen Beitrag zur Evolution der gesellschaftlich sanktionierten Rede über Liebe (Liebessemantik im Sinne von Luhmann) leistet, sondern dass sie im Medium der Liebe zugleich sich selbst thematisiert. Liebe wird zur Metapher bzw. Metonymie für Literatur und umgekehrt. Die These wird durch die eingehende Analyse von Texten Jean-Jacques Rousseaus, Friedrich Hölderlins, Ugo Foscolos, Madame de Staëls und Giacomo Leopardis untermauert. Ein wichtiger Ertrag dieser vergleichenden Untersuchung ist der Nachweis einer gesamteuropäischen Gemeinsamkeit der literarischen Rede über Liebe um 1800.
2008
Danksagung Meinem Doktorvater, Prof. Dr. Volker Lenhart möchte ich meine innigste Dankbarkeit für seine fortlaufende Unterstützung und Anregungen sowie für sein menschliches Verständnis und Vertrauen aussprechen. Besonders allen Mitarbeitern des Erziehungswissenschaftlichen Seminars, allen Menschen die mir bis jetzt begegnet sind, möchte ich meine herzlichste Dankbarkeit aussprechen, weil ich ohne sie keine Möglichkeit hätte, meine Menschlichkeit und Liebe auszudrücken und aus dem selben Grund möchte ich im voraus allen Danke sagen, die mir weiterhin begegnen und in der Zukunft noch begegnen werden, auch allen Menschen die mir nie begegnet sind und auch nie begegnen werden habe ich zu danken, denn alle ermöglichen mir, meine Persönlichkeit zum Ausdruck zu bringen, in meiner Persönlichkeit und Kommunikationsfähigkeit zu reifen. Die Ersteren durch wertvolle Erfahrungen mit ihnen, die Zweiten als Hoffnungen für die Zukunft und die zukünftige Welt. Einem ganz besonderen Menschen, meinem Zwillingsbruder Özkan Ergen, danke ich für seine vielfältige Mithilfe bei der Erstellung dieses Dissertationsvorhabens. Vor allem bin ich ihm aber zum Dank verpflichtet, weil er mich seit meiner Geburt, sogar noch früher, Lebenslang liebevoll begleitet hat. Und meiner wunderbaren Ehefrau Zehra Ergen schließlich, gilt mein besonderer Dank, denn gerade ihre grenzenlose Liebe, ihre uneingeschränkte Unterstützung in jeder Hinsicht und ihre anregende Diskussionen haben mich vielfältig bereichert und mir sehr viel Kraft gegeben. Ich bin ihr auch dafür mein Lebenslang innigste Dankbarkeit schuldig, weil sie sich entschlossen hat, ihr Dasein ein Lebenslang mit mir zu teilen. Selbstverständlich bin ich auch Antje Gramlich, Gabi Huber und Dr. Dietrich Mathy dankbar, da sie sich die Mühe gemacht haben, die vorliegende Arbeit zur Korrektur zu lesen.
SprachGefühl. Interdisziplinäre Perspektiven auf einen nur ‚scheinbar‘ altbekannten Begriff, 2014
Die „erzählerische Funktionsweise“ und die „Machart“ der mystischen Offenbarungsschrift das „Fließende Licht der Gottheit“ (Mechthild von Magdeburg; 13. Jahrhundert) und des Romans „Die Liebesblödigkeit“ (Wilhelm Genazino; 2005) zu analysieren und diese Ergebnisse mit den im Text angelegten Emotionalisierungsstrategien ins Gespräch zu bringen, ist gemeinsam mit der Liebessujet-Untersuchung, also dem analytischen Blick auf den entfalteten Liebesentwurf in der fiktionalen Welt, das Kernanliegen dieses Beitrags von Nils Lehnert und Susanne Schul.
2008
Uber die Wechselbeziehungen zwischen Kommunikation und Kognition wurde praktisch schon immer in der Linguistik reflektiert. Grundlegend und richtungweisend ist immer noch F. de Saussure: „Das Denken, fur sich genommen, ist wie eine Nebelwolke, in der nichts notwendigerweise begrenzt ist. Es gibt keine von vornherein feststehenden Vorstellungen, und nichts ist bestimmt, ehe die Sprache in Erscheinung tritt.“ (Saussure 1967, 133) [...]
Der Donauraum, 1999
sich mit der rumänischen Literatur vertraut-ein Schnellkurs in zwanzig Minuten"-so ähnlich hätte der Titel meines Vortrages lauten können. Statt Ihnen aber einen solch anstrengenden Kraftakt zuzumuten, habe ich mich für etwas anderes entschieden: Lassen Sie mich berichten, wie die Rumänen sich selber betrachten und darstellen, indem ich Ihnen zeige, wie die Rumänen ihre eigene Literatur betrachten und darstellen. Auf diese Weise werden Sie auch etwas über mein Land und die dort vorherrschenden Mentalitäten erfahren. Noch immer ist die Vorstellung weit verbreitet, daß in den Beziehungen zwischen den Völkern, die Kunst im allgemeinen und die Literatur im besonderen ein gutes Tauschobjekt darstellen, zumindest im Stadium der Vorverhandlungen. Aber auch die ersten Menschen auf dem Mond des H. G. Wells versuchten mit den Seleniten/Mondbewohnern über Zeichnungen mit geometrischen Figuren zu kommunizieren. Spielbergs Techniker der Begegnungen der dritten Art wählten als Dialogmodus musikalische Schemata. Die mehr terrestrischen, interethnischen Beziehungen scheinen allerdings von Ausdrucksformen geprägt, die den logisch-mathematischen Universalia völlig entgegengesetzt sind. Die Menschen des vergangenen Jahrhunderts waren jedenfalls fest davon überzeugt, daß die Literatur eines Volkes etwas ausdrückt, was als "Geist" dieses Volkes bezeichnet werden kann. Daraus konnten eine Reihe praktischer Schlüsse gezogen werden. Willst du die Engländer, die Franzosen, die Österreicher, die Russen, die Rumänen kennen und verstehen lernen? Wenn ja, so lese ihre Bücher. Natürlich wurde dieses Privileg der Nationalliteratur nicht gleichmäßig auf alle ihre Werke verteilt. Es gab Auswahlschwierigkeiten. Einige Werke oder Werktypen galten und gelten als besonders repräsentativ und authentisch oder sogar als die "Wahrheit" an und für sich über ein Volk, während andere als unspezifisch, marginal, abweichlerisch, wenn nicht gar als "falsch" und "lügnerisch" angesehen wurden oder noch werden. In der rumänischen Kultur hat diese Art von Differenzierungen in der Mitte des vorigen Jahrhunderts eingesetzt und rasch an Boden gewonnen. Eine ganze Reihe von Schriftstellern, die damals im Ausland studiert hatten und, von den Ideen der Französischen Revolution bewegt, auch Politik machten, setzten sich seit 1840 mit dem Hauptdilemma ihrer Zeit auseinander: In welche Richtung sollte sich die rumänische Gesellschaft entwickeln? Der Einfluß dieser Schriftsteller in ihrer Epoche war überwältigend, umso mehr als es keine politisch oder soziologisch ausgebildeten Denker in ihrem Umkreis gab. "Die Menschen des Aufbruchs", wie man sie später sehr richtig nannte, waren den Umständen entsprechend Dilettanten. Sie hatten die Chance, aber auch das Pech, in einer frenetischen und frustrierenden Zeit zu leben: es gab so viel zu tun, daß nur enttäuschend wenig vollendet werden konnte. Die erste Generation des Asachi in der Moldau und des Heliade Radulescu in der Wallachei engagierten sich von aufklärerischem Enthusiasmus bewegt in ehrgeizigen Kulturprojekten, die ihre eigenen Möglichkeiten, aber auch jene ihrer Epoche weit überstiegen. Ihre Nachfolger der zweiten Generation-Alecsandri, Kogalniceanu, Alecu Rus-60
"Die Sprache der Liebe", so Werner Hamacher, "korrespondiert keinem Gegenstand, den sie nicht selbst durch ihre Tropen erst entworfen hätte. Ihre Bilder und Wendungen, ihre Sätze und Worte beziehen sich auf etwas, das es nicht gibt und das auch sie nicht zur Gänze geben können, weil sie unfähig sind, es vollständig und wirklich zu sagen." Entlang dieser und anderer theoretischer Reflexionen, die Hamacher in seinem Text Lectio. De Mans Imperativ entwickelt, habe ich ein (Liebes-)Gedicht Mayröckers ("deinetwegen ist .." (Pindar / Hölderlin) gelesen und über dieses Lesen, damit über die Rhetorik, die Figurationen, über Fragen der Referentialität und Literarizität in Mayröckers Text geschrieben. Die Sprache Mayröckers erzeugt, so meine These, einen infiniten Sprachstrom (der Liebe), als sprachliches Ereignis der Entstimmung und Entstellung, des Zufalls und des Einfalls, überbordend und produktiv, als Flut an Texten, die ihrerseits, in der eigenen (der der Autorin Mayröcker) oder der fremden Lektüre, wiederum Texte generieren, die wir, in ihrem ethischen Imperativ (de Man) und ihrer figurativen Durchkreuzung, in all ihrer Kontingenz, Grundlosigkeit und Notwendigkeit, entfernt verstehen.
›Wort für Wort‹ – Lektüren zum Werk von Oswald Egger
Jede Kunst ist auf ihr Primärmedium angewiesen als ihre notwendige, jedoch nicht zureichende Bedingung. Sprache als Primärmedium der Literatur ist nur die Grundlage des eigentlichen literarischen Mediums. Während man im Allgemeinen davon ausgeht, »daß es ein Medium schon gibt, auf das die Form zugreift« (Luhmann 2008b, 127), verhält es sich mit den Medien der Kunst gerade umgekehrt. Ein solches Medium geht der Kunst nicht voraus, sondern wird erst durch künstlerische Formen geschaffen, deren Bestand in ihnen erhalten bleibt als »ein eigenes ›Woraus‹ der Selektion, ein[] Raum sinnvoller kompositorischer Möglichkeiten« 1. Neue Formen verändern und erweitern dieses Medium und werden dadurch wiederum zur Voraussetzung weiterer Formen. Einer Literaturwissenschaft, die sich an der genauen Textlektüre orientiert und zugleich der Beliebigkeit und Geschichtsvergessenheit sogenannter textimmanenter Interpretationen opponiert, stellt sich die Aufgabe, historische Bedingungen und Veränderungen des von jedem Werk als Hintergrund und Widerstand mitgeführten Mediums der Literatur sichtbar zu machen und im Verhältnis zur Form des Werks zu reflektieren. Das gegenwärtige Interesse an Varianten des distant reading, die sich eher auf Datenerhebung als Hermeneutik stützen, hat seinen Grund nicht zuletzt in der historischen Unzulänglichkeit herkömmlicher textimmanenter Verfahren. Doch gerade die Frontenbildung zwischen einem eingeschränkten, ausschließlich textbezogenen, formalistischen Verständnis des literaturwissenschaftlichen Gegenstandsbereichs und psychologischer, soziologischer undganz allgemeinhistorischer Kontextualisierungen literarischen Schaffens lässt die autopoietische Konstitution des Literatursystems als Wechselspiel zwischen literarischer Form und literarischem Medium gar nicht erst in den Blick kommen. Traditioneller, der Textimmanenz verpflichteter Formalismus verlagert die Autonomie des Kunstsystems auf das einzelne Werk und ignoriert das der jeweiligen Kunstart eigene Medium zweiter Ordnung, in das ihre Formen eingeschrieben sind und durch das
2020
Beschäftigt man sich mit dem Phänomen literarischer oder auch künstlerischer Selbstreferenz1 stößt man auf eine Fülle von Konzepten sowie simultan und teilweise synonym verwendeten Begriffen wie ‚Potenzierung‘2, Komposita mit dem Präfix ‚Meta-‘3 oder ‚Selbstreflexion‘4. Lässt man vereinzelte Bemerkungen in größeren Zusammenhängen außer Acht, wurden selbstreferentielle Textstrukturen zwar erst in den 1970er Jahren als lohnenswertes Ziel literaturbzw. kulturwissenschaftlicher Forschung entdeckt,5 doch führte insbesondere die seit Beginn der 1990er Jahre einsetzende rasche Intensivierung der Forschung auf diesem Gebiet6 zu einer Begriffsund Perspektivenverwirrung7. Einen großen Schritt in Richtung einer Systematisierung der nunmehr kaum überschaubaren Forschung leistete schließlich der im Jahr 2007 von Janine Hauthal, Juli1.
2019
Es gibt keinen Liebesbegriff, der nicht vor dem Hintergrund seiner Epoche zu verstehen ist. So sind Liebeserkl\ue4rungen immer nur vor dem Hintergrund ihrer Zeit aufzufassen, denn Liebeserkl\ue4rungen zielen auf etwas ab, das nur in diesem Zusammenhang zu verstehen ist. In dem, was der Liebende unter Liebe versteht, und in der Art, wie er seine Liebe bekennt, flie fen zwangsl\ue4ufig die Erfahrungen mit ein, die in seiner Zeit m\uf6glich sind. Allerdings gr\ufcndet der einer Liebeserkl\ue4rung zugrunde liegende Liebesbegriff auch z. T. in einer epochen\ufcberschreitenden Vorstellung: Liebe wird prinzipiell als cbergangsm\uf6glichkeit zu einer anderen Wirklichkeit, als Schwelle zu einer anderen Welt aufgefasst. Derjenige, der an einen geliebten Menschen denkt, denkt auch immer die Welt mit, in der sich die Liebe entfalten kann. Die liebeserkl\ue4rende Sprachhandlung ist von dem Glauben des Vortragenden beseelt. Wird seiner Liebe entsprochen, so kommen die Liebenden in eine Welt, die ...
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Literatur und Selbstreflexion auf der Oberstufe - In: Bömmel,H.v./Christ,H./Wendt,M.(Hg.): Lernen und Lehren fremder Sprachen. Tübingen.130-146. , 1992
Von La Strada bis The Hours - Leidende und souveräne Frauen im Spielfilm, 2021
Empirische Ratgeberforschung. Forschungszugänge und Befunde zu Produktion, Angebot und Inanspruchnahme ratgeberhafter Medien, 2024
Beiträge zur Geschichte der deutschen Sprache und Literatur
Nach Todorov: Beiträge zu einer Definition des Phantastischen in der Literatur, 2006
Schiewer Hans Jochen Seeber Stefan, 2012
Affekte. Analysen ästhetisch-medialer Prozesse. Hrsg. von Antje Krause-Wahl, Heike Oehlschlägel, Serjoscha Wiemer, Bielefeld: Tanscript, 2006
Sexualitäten - Sexualities, 2019