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2017
Nationaler Bildungsbericht Österreich 2015, Band 2
Auf Basis neuerer Daten für Österreich werden Ausmaß und Ursachen des frühen Bildungsabbruchs diskutiert. Nationale und internationale bildungspolitische Ansätze zur Prävention, Intervention und Kompensation sowie auch die Ausweitung der Ausbildungspflicht sind Gegenstand dieses Kapitels. neue Daten aus der BibEr-Erhebung werden vorgestellt.
2015
Der Beitrag rekonstruiert die Bedeutungszuschreibungen jugendlicher und heranwachsender Edukanden zu den Erziehungspraktiken ihrer Eltern. Die Datengrundlage der Analyse bilden 36 qualitative Interviews mit Jugendstrafgefangenen, die u.a. hinsichtlich folgender Fragestellungen untersucht werden: Auf welche Weise deuten die jungen Männer die erfahrenen Erziehungspraktiken und wie positionieren sich zu diesen? Reproduzieren sie in und durch ihre Interpretationen Momente sozialer Ungleichheit oder zeichnen sich biografische Neuorientierungen ab? Im Ergebnis lassen sich vier Deutungsschemata elterlicher Erziehungspraktiken ausmachen, die zugleich ein unterschiedliches Ablösungspotenzial vom Herkunftsmilieu andeuten. This paper reconstructs the interpretation of parenting practices from the perspective of adolescent educands. The data basis for the analysis consists of thirty-six qualitative interviews with young prisoners which will be examined with a particular focus on following questions: How do the young men make sense of the experienced parenting practices and how do they position themselves to this? In their interpretations, do they reproduce aspects of social inequality or do they indicate signs of a biographical reorientation? Results show that four interpretive schemes of parenting practices can be differentiated; each indicating a different potential of dissociation from a social background.
2007
Sozialisation als der Prozess der Persönlichkeitsentwicklung in produktiver Auseinandersetzung mit der inneren und der äußeren Realität findet während des gesamten Lebenslaufs statt. Der Lebenslauf ist die Abfolge von Ereignissen im Leben eines Menschen. Er ist durch die jeweils typischen Anforderungen an die Entwicklung in einzelnen Lebensphasen charakterisiert. Eine Phase baut zeitlich auf vorhergehenden auf, wodurch der gesamte Lebenslauf eine prozessorale Struktur gewinnt. Übergänge von einer Lebensphase in die nächste, insbesondere die „großen“ Übergänge von Kindheit in Jugend, von Jugend in das Erwachsenenalter und vom Erwachsenenalter in das Pensionsalter, fordern jeweils eine Neuorganisation von Einstellungen und Handlungen und können mit tiefgreifenden Krisen und Störungen einhergehen.
Baltische Bildungsgeschichte(n)
Berliner Journal für Soziologie, 2003
IJHE Bildungsgeschichte : International Journal for the Historiography of Education, 2/2013, pp. 199-208, 2013
""(Red.) Anhand der Geschichte der „Ragged Schools“, die im 19. Jahrhundert zur Bekämpfung der Jugendkriminalität in Großbritannien gegründet wurden, beschäftigt dieser Artikel sich mit der Frage, inwieweit eine präventive Erziehung zum sozialen Frieden beitragen kann. Anlass dazu bot die in Frankreich erneut geführte Debatte, ob minderjährige Straffällige dem Militär zur Betreuung übergeben werden sollen sowie die Diskussion um die Macht der Metropolitan Police in England, die vom Soziologen Tony Travers als eine der Ursachen der Krawalle in London im Sommer 2011 bezeichnet wird. (Ed.) Based on the history of the “ragged schools” that were established in Great Britain in the nineteenth century to combat juvenile delinquency, this article deals with the question as to the extent to which preventive education can contribute towards social peace. The question was triggered by debates taken up once again in France on whether underage criminals should be turned over to the care of the military and by the discussion on the power of the Metropolitan Police in England, whom sociologist Tony Travers named one of the causes of the London riots in the summer of 2011. "
Bund Lander Kommission Fur Bildungsplanung Und Forschungsforderung Hrsg Wie Offnet Sich Die Schule Neuen Entwicklungen Und Aufgaben Bonn Kollen 1989 S 42 66, 1989
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Zeitschrift für Erziehungswissenschaft
Erziehung, Bildung und Betreuung in frühpädagogischen Institutionen (Kindertageseinrichtungen) genießt anhaltend öffentliche sowie sozial-und bildungspolitische Aufmerksamkeit. Im letzten Jahrzehnt hat sich in Deutschland der Anteil von Kindern, die in Kindertageseinrichtungen betreut werden, deutlich erhöht. Bei unter dreijährigen Kindern besuchten 2006 12,6 % der Kinder eine Kindertageseinrichtung, 2019 waren es bereits 28,8 %. Auch bei drei-bis sechsjährigen Kindern lässt sich ein, wenn auch geringerer Anstieg von 87,1 auf 92,9 % beobachten. Der Ausbau wurde durch gesetzliche Regelungen und finanzielle Unterstützung durch den Bund befördert. Seit dem 1. August 2013 hat jedes Kind ab dem vollendeten ersten Lebensjahr einen Rechtsanspruch auf einen Platz in einer Kindertageseinrichtung oder in Kindertagespflege (für Kinder ab dem vollendeten dritten Lebensjahr bezieht sich der Rechtsanspruch auf Kindertageseinrichtungen). Am 1. Januar 2019 ist das Gesetz zur Weiterentwicklung der Qualität und zur Teilhabe in der Kindertagesbetreuung, das sogenannte Gute-KiTa-Gesetz, in Kraft getreten. Mit dem Gesetz unterstützt der Bund die Länder dabei, die Qualität in Kindertageseinrichtungen zu verbessern. Die Länder können dabei für sich spezifische Maßnahmen aus einem Bündel in zehn Handlungsfeldern auswählen (z. B. Maßnahmen zur Schaffung eines bedarfsgerechten Angebotes, eines guten Fachkraft-Kind-Schlüssels, zur Qualifizierung von Fachkräften oder zur Stärkung der Leitungen von Kindertages
2019
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ZA-Information / Zentralarchiv für Empirische Sozialforschung, 1979
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2000
Biographizität" ist das Privileg der Jugend Der Wandel der biographischen Selbstreflexion bei ehemaligen Gymnasiasten zwischen dem 30. und 43. Lebensjahr Zusammenfassung Die biographische Selbstreflexion ehemaliger Gymnasiasten über den Abschluß der Jugend im 30. Lebensjahr und über das frühe Erwachsenenalter im 43. Lebensjahr werden miteinander verglichen. Weil die Aufgabe der Jugend die Identitätsfindung und die Aufgabe des Erwachsenen die Identitätswahrung ist, sollte erstens die biographische Selbstreflexion an Intensität verlieren und sich in ihrer Struktur zweitens von Entscheidungen auf Entwicklungen, drittens von negativen auf positive Wertungen, viertens von frühen auf späte Inhalte und fünftens von Werten des Erwachsenwerdens wie Reife auf allgemeine Werte der Persönlichkeit verlagern. Die Auswertung offener Fragen nach bedauerten Entscheidungen, für das Leben wichtigen Ereignissen und als falsch empfundenen Entwicklungen bestätigt diese fünf Hypothesen. Das wird als empirischer Beleg dafür interpretiert, daß es nicht sinnvoll ist, "Biographizität" als lebenslang verbindliche Norm der Selbstsuche zu verstehen. Biographische Selbstreflexion im 30. und 43. Lebensjahr 05.09.2001 2 1 Untersuchungsfrage: Identitätsfindung und Identitätswahrung als Problembezug der biographischen Selbstreflexion "Das Leben muß vorwärts gelebt werden, aber es kann nur rückwärts verstanden werden" (Kierkegaard, zitiert nach O'Rand 1996: 74). Das "I" -das im Nominativ stehende, handelnde Ich -lebt "vorwärts"; es handelt auf Ziele hin und versucht, sich seine Zwecke und Mittel so gut als möglich zu verdeutlichen, aber es muß auch dann handeln, wenn noch so gewissenhaftes Überlegen eine bestimmte Entscheidung nicht nahelegt. Nach der Entscheidung aber versucht das Ich, sich "rückwärts" zu vergegenwärtigen, was die getroffene Entscheidung bedeutet und warum sie getroffen wurde; es ruft das "Me" hervor -das im Akkusativ stehende, reflektierte Ich (Mead 1934: 173-178). Der Rückblick deckt auf, was am vollzogenen Leben besonders war, und die entdeckte Besonderheit kann eine Leitlinie für das zukünftige Handeln sein. "I" und "Me", Handeln und Reflexion sind "Phasen des Selbst" (Mead 1934: 192), einander ablösende Schritte in der Lebensgeschichte. Der Lebenslauf, die Abfolge langfristig bindender Entscheidungen, wird von der biographischen Selbstreflexion begleitet. Aber während der Lebenslauf durch die Institutionen Ausbildung, Beruf und Familie als eine Folge aufeinander aufbauender Phasen der beruflichen Karriere und des Aufbaus einer eigenen Familie vorgezeichnet ist, löst die biographische Selbstreflexion sich von der Skala der Institutionen des Lebenslaufs, die sie betrachtet, und verfolgt ein gleichbleibendes Ziel: das bisherige Leben insgesamt zu überschauen, zu resümieren, kurzum: zu bewerten. Die Währung aber, in der sich das Leben insgesamt, der berufliche wie der private Lebenslauf, bewerten läßt, ist der Erfolg. Erfolg ist ein abstrakter und daher sehr weitreichender Maßstab. Erfolg hat, wer erreicht hat, was er erreichen wollte. Aber die Skala der Institutionen des Lebenslaufs setzt verbindliche Maßstäbe für das, was man erreichen sollte. Der Jugendliche, der nach Abschluß einer Ausbildung in den Beruf getreten ist, einen Lebenspartner gefunden hat und sich selbst in Gesellschaft, Politik und Religion einordnen kann, hat die Jugend erfolgreich abgeschlossen und ist gemäß der Skala der Institutionen des Lebenslaufs erwachsen geworden. Der Erwachsene, der in seinem Beruf verblieben oder aufgestiegen ist, mit seinem Lebenspartner eine Familie gegründet und Kinder aufgezogen hat und seinem Weltbild treu geblieben ist, hat auf der Skala der Institutionen des Lebenslaufs ebenfalls Erfolg, aber keinen abschließenden Erfolg: Arbeit, Liebe oder Glauben können verloren gehen. Dann muß der Erwachsene einen neuen Arbeitsplatz, einen neuen Lebenspartner, eine neue Überzeugung finden -und doch "irgendwie der alte" bleiben. Der Jugendliche und der Erwachsene wollen Lebenserfolg auf der gleichen Skala; aber der Jugendliche sucht seine Identität, der Erwachsene will die gefundene Identität wahren. Biographische Selbstreflexion im 30. und 43. Lebensjahr 05.09.2001 3 Denn das Ziel des Erwachsenen kann von der Suche des Jugendlichen nur dann unterschieden werden, wenn der Erwachsene an seine Identität gebunden ist -nicht nur in dem Sinne, daß er sie nicht ohne weiteres aufgeben kann, sondern auch, daß er sie nicht aufgeben soll (Meulemann 1995: 44-49). Natürlich wandelt sich auch der Erwachsene; aber er wandelt sich in seiner Identität. Wer eine Stelle verliert, sucht eine neue im gleichen Beruf; wer in eine Ehekrise geraten ist, versucht, sich mit dem Partner neu zu arrangieren; wer am Glauben zweifelt, konsultiert den Pfarrer. Nicht die Tatsache des Wandels trennt zwischen Jugendlichem und Erwachsenen, sondern die Umkehrung der Beweislast für den Wandel: Die Voreinstellung des Jugendlichen ist für den Wandel, die des Erwachsenen für die Kontinuität. Auch der Erwachsene kann Identität nicht ohne Anpassung nach innen und außen, Entwicklungen und Umstände bewahren; aber er wandelt sich von der Warte gefundener, statt im Blick auf eine gesuchte Identität. Im folgenden soll die Spiegelung des Lebenslaufs in der biographischen Selbstreflexion von der Jugend bis ins mittlere Erwachsenenleben verfolgt werden. Untersuchungsgruppe ist eine nach Bildung privilegierte Kohorte, die den Übergang in das Erwachsenenleben lange hinausschieben kann. Die biographische Selbstreflexion dieser Kohorte wurde im 30. und im 43. Lebensjahr erhoben. Im 30. Lebensjahr steht der Erfolg im Lebenslauf als Abschluß der Jugend, im 43. Lebensjahr als erste Bewährung im Erwachsenenleben zur Debatte, also vom beruflichen Einstieg und Aufstieg bis zur Elternschaft. Leitende Idee der Untersuchung ist, daß die Identitätsfindung des Jugendlichen mehr biographische Selbstreflexion verlangt als die Identitätswahrung des Erwachsenen. Denn die erstmals definitive Wahl fordert auf jeden Fall Begründungen, aber nur wer mit seinen Wahlen dauerhaft erfolglos ist, muß über Revisionen nachdenken. Die Entscheidung des Jugendlichen für einen Beruf, eine Familie und eine Weltanschauung ist stärker durch die Vielfalt fremder Modelle, durch Traditionen, Trends und Autoritäten als durch eigene Erfahrung angeleitet; aber die kumulierte Erfahrung des Erwachsenen, die Schwerkraft der einmal gefundenen Identität, ist gleichsam ein stummes Argument dafür, im gewählten Beruf zu bleiben, eine Familie nicht aufzulösen, eine Überzeugung nicht fallenzulassen. Wer sich selbst finden will, kommt nicht an der Überlegung vorbei, was ihm wünschbar und möglich ist; wer seine Identität gefunden hat, ist erst dann gezwungen, über Alternativen nachzudenken, wenn er unzufrieden, unglücklich oder ratlos ist. 2 Untersuchungsplan 2.1 Untersuchungsgruppe und Erhebungsinstrument Die Untersuchung beruht auf einer Stichprobe nordrhein-westfälischer Gymnasiasten (N=3240), die erstmals 1970 im zehnten Schuljahr als etwa 16jährige über ihre Herkunft und ihre schulischen Biographische Selbstreflexion im 30. und 43. Lebensjahr
Bildungsausstieg nach der Pflichtschule ist eine individuelle und gesellschaftliche Problematik mit langfristigen Konsequenzen und hohen Folgekosten. In Politik und Öffentlichkeit wird der Migrationshintergrund von Jugendlichen als Hauptrisikofaktor für einen frühen Austritt aus der Schule stark thematisiert. Durch den auf individuelle Defizite fokussierten Blick bleiben gesellschaftliche Integrationskontexte, wie die Struktur des Bildungssystems oder des Arbeitsmarktzugangs, unbeachtet. Der vorliegende Artikel untersucht mittels logistischer Regressionen auf Datenbasis der Arbeitskräfteerhebungen 2004 bis 2011, ob das Schulausstiegsrisiko 15- bis 19-Jähriger durch den Indikator Migrationshintergrund effektiv beschrieben werden kann, oder ob durch diesen Blickwinkel andere, inhaltlich wie kausal besser interpretierbare Indikatoren verdeckt werden. Danach werden die Auswirkungen des Verhältnisses zwischen betrieblicher und schulischer Ausbildung auf der Sekundarstufe II auf das Schulausstiegsrisiko von Jugendlichen mit Migrationshintergrund untersucht.
Geschichte und Gesellschaft, 2020
Children and Their Reality. Childhood Objects and Social Differences in the Early 1970s At the beginning of the 1970s, new social criticism in West Germany accused children's books, songs, toys and the like of locking children into a ghetto of cuteness and secrecy, cutting them off from social reality. This criticism spurred the creation of new childhood items aimed at opening up age-appropriate access to the adult world for children. In the process, this demand also raised the question of how to deal with social inequalities and hierarchies. This article shows how this new kids' material culture of the 1970s became a focal point in public debates over social inequalities, and how it promoted engagement with social difference as a necessary part of childhood for both parents and children.
Globkult, 2020
This is a review essay of Eckard Holler´s biography of tusk, a name resounding for decades in the German youth movement. tusk was the nom d´action chosen by Eberhard Koebel. In the final years of the Weimar Republic and in the Third Reich Koebel inspired many young Germans with his aesthetics and his politics, a synthesis of romanticism, elitism, and nationalism. In 1932 he joined the KPD at that time promulgating a program for the "national and social liberation of the German people". Arrested and threatened by the Gestapo in January 1934, Koebel made two suicide attempts. After his release, he managed to escape via Sweden to England. In 1948 he returned to East Germany, failing in his attempt to obtain a leading role in FDJ ("Free German Youth"). Like some other national revolutionaries, Koebel, by no means a hero in shining armor, represents a significant, yet little-known line of resistance to Nazism. His biography can be read as a paradigm of Germany´s failure in the 20th century..
Biographizität" ist das Privileg der Jugend Der Wandel der biographischen Selbstreflexion bei ehemaligen Gymnasiasten zwischen dem 30. und 43. Lebensjahr Zusammenfassung Die biographische Selbstreflexion ehemaliger Gymnasiasten über den Abschluß der Jugend im 30. Lebensjahr und über das frühe Erwachsenenalter im 43. Lebensjahr werden miteinander verglichen. Weil die Aufgabe der Jugend die Identitätsfindung und die Aufgabe des Erwachsenen die Identitätswahrung ist, sollte erstens die biographische Selbstreflexion an Intensität verlieren und sich in ihrer Struktur zweitens von Entscheidungen auf Entwicklungen, drittens von negativen auf positive Wertungen, viertens von frühen auf späte Inhalte und fünftens von Werten des Erwachsenwerdens wie Reife auf allgemeine Werte der Persönlichkeit verlagern. Die Auswertung offener Fragen nach bedauerten Entscheidungen, für das Leben wichtigen Ereignissen und als falsch empfundenen Entwicklungen bestätigt diese fünf Hypothesen. Das wird als empirischer Beleg dafür interpretiert, daß es nicht sinnvoll ist, "Biographizität" als lebenslang verbindliche Norm der Selbstsuche zu verstehen. Biographische Selbstreflexion im 30. und 43. Lebensjahr 05.09.2001 2 1 Untersuchungsfrage: Identitätsfindung und Identitätswahrung als Problembezug der biographischen Selbstreflexion "Das Leben muß vorwärts gelebt werden, aber es kann nur rückwärts verstanden werden" (Kierkegaard, zitiert nach O'Rand 1996: 74). Das "I" -das im Nominativ stehende, handelnde Ich -lebt "vorwärts"; es handelt auf Ziele hin und versucht, sich seine Zwecke und Mittel so gut als möglich zu verdeutlichen, aber es muß auch dann handeln, wenn noch so gewissenhaftes Überlegen eine bestimmte Entscheidung nicht nahelegt. Nach der Entscheidung aber versucht das Ich, sich "rückwärts" zu vergegenwärtigen, was die getroffene Entscheidung bedeutet und warum sie getroffen wurde; es ruft das "Me" hervor -das im Akkusativ stehende, reflektierte Ich (Mead 1934: 173-178). Der Rückblick deckt auf, was am vollzogenen Leben besonders war, und die entdeckte Besonderheit kann eine Leitlinie für das zukünftige Handeln sein. "I" und "Me", Handeln und Reflexion sind "Phasen des Selbst" (Mead 1934: 192), einander ablösende Schritte in der Lebensgeschichte. Der Lebenslauf, die Abfolge langfristig bindender Entscheidungen, wird von der biographischen Selbstreflexion begleitet. Aber während der Lebenslauf durch die Institutionen Ausbildung, Beruf und Familie als eine Folge aufeinander aufbauender Phasen der beruflichen Karriere und des Aufbaus einer eigenen Familie vorgezeichnet ist, löst die biographische Selbstreflexion sich von der Skala der Institutionen des Lebenslaufs, die sie betrachtet, und verfolgt ein gleichbleibendes Ziel: das bisherige Leben insgesamt zu überschauen, zu resümieren, kurzum: zu bewerten. Die Währung aber, in der sich das Leben insgesamt, der berufliche wie der private Lebenslauf, bewerten läßt, ist der Erfolg. Erfolg ist ein abstrakter und daher sehr weitreichender Maßstab. Erfolg hat, wer erreicht hat, was er erreichen wollte. Aber die Skala der Institutionen des Lebenslaufs setzt verbindliche Maßstäbe für das, was man erreichen sollte. Der Jugendliche, der nach Abschluß einer Ausbildung in den Beruf getreten ist, einen Lebenspartner gefunden hat und sich selbst in Gesellschaft, Politik und Religion einordnen kann, hat die Jugend erfolgreich abgeschlossen und ist gemäß der Skala der Institutionen des Lebenslaufs erwachsen geworden. Der Erwachsene, der in seinem Beruf verblieben oder aufgestiegen ist, mit seinem Lebenspartner eine Familie gegründet und Kinder aufgezogen hat und seinem Weltbild treu geblieben ist, hat auf der Skala der Institutionen des Lebenslaufs ebenfalls Erfolg, aber keinen abschließenden Erfolg: Arbeit, Liebe oder Glauben können verloren gehen. Dann muß der Erwachsene einen neuen Arbeitsplatz, einen neuen Lebenspartner, eine neue Überzeugung finden -und doch "irgendwie der alte" bleiben. Der Jugendliche und der Erwachsene wollen Lebenserfolg auf der gleichen Skala; aber der Jugendliche sucht seine Identität, der Erwachsene will die gefundene Identität wahren. Biographische Selbstreflexion im 30. und 43. Lebensjahr 05.09.2001 3 Denn das Ziel des Erwachsenen kann von der Suche des Jugendlichen nur dann unterschieden werden, wenn der Erwachsene an seine Identität gebunden ist -nicht nur in dem Sinne, daß er sie nicht ohne weiteres aufgeben kann, sondern auch, daß er sie nicht aufgeben soll (Meulemann 1995: 44-49). Natürlich wandelt sich auch der Erwachsene; aber er wandelt sich in seiner Identität. Wer eine Stelle verliert, sucht eine neue im gleichen Beruf; wer in eine Ehekrise geraten ist, versucht, sich mit dem Partner neu zu arrangieren; wer am Glauben zweifelt, konsultiert den Pfarrer. Nicht die Tatsache des Wandels trennt zwischen Jugendlichem und Erwachsenen, sondern die Umkehrung der Beweislast für den Wandel: Die Voreinstellung des Jugendlichen ist für den Wandel, die des Erwachsenen für die Kontinuität. Auch der Erwachsene kann Identität nicht ohne Anpassung nach innen und außen, Entwicklungen und Umstände bewahren; aber er wandelt sich von der Warte gefundener, statt im Blick auf eine gesuchte Identität. Im folgenden soll die Spiegelung des Lebenslaufs in der biographischen Selbstreflexion von der Jugend bis ins mittlere Erwachsenenleben verfolgt werden. Untersuchungsgruppe ist eine nach Bildung privilegierte Kohorte, die den Übergang in das Erwachsenenleben lange hinausschieben kann. Die biographische Selbstreflexion dieser Kohorte wurde im 30. und im 43. Lebensjahr erhoben. Im 30. Lebensjahr steht der Erfolg im Lebenslauf als Abschluß der Jugend, im 43. Lebensjahr als erste Bewährung im Erwachsenenleben zur Debatte, also vom beruflichen Einstieg und Aufstieg bis zur Elternschaft. Leitende Idee der Untersuchung ist, daß die Identitätsfindung des Jugendlichen mehr biographische Selbstreflexion verlangt als die Identitätswahrung des Erwachsenen. Denn die erstmals definitive Wahl fordert auf jeden Fall Begründungen, aber nur wer mit seinen Wahlen dauerhaft erfolglos ist, muß über Revisionen nachdenken. Die Entscheidung des Jugendlichen für einen Beruf, eine Familie und eine Weltanschauung ist stärker durch die Vielfalt fremder Modelle, durch Traditionen, Trends und Autoritäten als durch eigene Erfahrung angeleitet; aber die kumulierte Erfahrung des Erwachsenen, die Schwerkraft der einmal gefundenen Identität, ist gleichsam ein stummes Argument dafür, im gewählten Beruf zu bleiben, eine Familie nicht aufzulösen, eine Überzeugung nicht fallenzulassen. Wer sich selbst finden will, kommt nicht an der Überlegung vorbei, was ihm wünschbar und möglich ist; wer seine Identität gefunden hat, ist erst dann gezwungen, über Alternativen nachzudenken, wenn er unzufrieden, unglücklich oder ratlos ist. 2 Untersuchungsplan 2.1 Untersuchungsgruppe und Erhebungsinstrument Die Untersuchung beruht auf einer Stichprobe nordrhein-westfälischer Gymnasiasten (N=3240), die erstmals 1970 im zehnten Schuljahr als etwa 16jährige über ihre Herkunft und ihre schulischen Biographische Selbstreflexion im 30. und 43. Lebensjahr
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