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Referat bei der Facharbeitsgruppe Neues Testament des Arbeitskreises für evangelikale Theologie 20.3.17 in Marburg,
Einführung zum Studiennachmittag am Tag des Judentums: "‚Messianisches Judentum'-eine Herausforderung für Juden und Christen", an der Katholisch-Theologischen
MThZ 64: Die historische Rückfrage nach Jesus, 2013
The present article examines Jesus’ place in early Judaism. In a first step some common features of Second Temple Judaism are analyzed. On this basis, Galilee as the context of Jesus’ activity is looked at. It is argued that Jesus was acting in the context of Galilean Judaism with a specific self-understanding which also determined his attitude towards the Jewish Scriptures and traditions. The political and social implications of his activity are of rather indirect character.
Die jüdische Geschichte ist durchgehend von mystischen und messianischen Bewegungen gekennzeichnet (siehe Abb. 1), welche häufig Hand in Hand gehen. Auch wenn die Mehrheit der Juden und vor allem die Rabbiner dieses nicht wahrhaben wollen, so sind doch diese Traditionen integraler Bestandteil der jüdischen Religionsgeschichte. Der jüdische Gottesdienst ist ohne mystische Elemente nicht vorstellbar, wie schon beispielsweise das bekannte Sabbatlied, das stimmungsvolle Lecha dodi, ,,Auf, mein Freund, der Braut entgegen, Königin Sabbat wollen wir empfangen", zeigt. Es stammt von dem berühmten Mystiker Rabbi Soloma Alkabez (1505-1584). Die jüdische Mystik oder Kabbala istkein Rand-phZinomen; sie ist für die Chassidim und Adepten'des Sohars von zentraler Bedeutung für ihr Denken. Die Chassidut, wörtlich ,,Frömmigkeit", aber von ihren Anhängern auch als ,,liebevolle Güte" bezeichnet -wegen der Absicht, das jüdische Volk über die innere Dimension der Tora mit Gott zu verbinden und so die Ankunft des Messias vorzubereiten2 -ist nicht denkbar ohne Kabbala. Das Wort Kabbatabedeutet ,,Empfangen'7,,Empfang" und zwar der Tradition aus der Sicht des Empfangenden. Es handelt sich dabei um eine esoterische Theosophie, die über Vorformen bis in dieZnitdes Zweiten Tempels zurückreicht. Ansatzpunkte esoterischer Interpretation sind die Schöpfung in Genesis 1 sowie die Wagenvision des Propheten in Ezechiel 1.3 Der Sohar,das Buch vom ,,Glan 2", istvor allem ein mystischer Kommentar zu den Fünf Büchern Mose. Dieses zentrale Werk der Kabbalavereinigt in sich u. a. theosophische, mystische, gnostische und theurgische Lehren (siehe unten) und wird von der Tradition dem Glauberiseiferer Schinfon bar Jochai (2. Jh. nChr) zugeschrieben, stammt aber mit seinem Hauptteil von dem spanischen Mystiker Moses de Leön (gest. 1305), der durch seinen Ehrentitel Ben Schem lov, ,,Sohn des guten Namens", als praktizierender Kabbalist und Magier ausgewiesen wird. Wie aktuell Mystik und Messiaserwartung sind, zeigt dieTatsache, dass die Zahl jener wächst, die in dem vor fünf Jatren verstorbenen Lubavitcher Rebben Schneerson den verheißenen Messias sehen und seine Wiederkehr erwarten. Die ultraorthodoxen Lubavitcher, deren 3000 Gesandte weltweit tlitig sind, können sich auf allen Kontinenten auf 150 000 bis 200 000 Anhänger stützen, zu denen noch weitere 250 000 Sympathisanten kommen. Die Geschichte dieser chassidischen Gruppe ist eine ,,Frfolgsstory" von globalen Ausmaßen, getragen von der Einsatz-1 freudigkeit ihrer Anhänger undder Benutzung modernster Kommunikationstechnologie. Heute ist Lubavitch eine starke, über Satelliten gestützte Organisation. Diese Erfahrungen werden auch den messianischenLubavirchern zugute kommen. Zgm gegenwäi.rrigen jüdischen Messianismus zählen drei Gruppen: die Messianischen Juden, die sabbataischen Juden und die erwähnüen messianischen Lubavitcher. Die Messianischen Juden Das grundlegende Kennzeichen dieser Juden ist der Glauben, dass Jeschua (Jesus) yon Nazareth der Messias Israeis ist. Diese Überzeugung, die am Nerv des rabbinischen Judentums rührt" ist nicht auf christliche Missionstätigkeit zurückzuführen. Der Oberste Israelische Gerichtshof hat an 25. Dezember 1989 entschieden, dass Juden mit diesem Bekenntnis nicht zum jüdischen Volk gehören. Mit einer ganzseitigen Anzeige in der Jerusalem Postvom 5.05.1990 traten darauftrin die ,,Messianic Jewish Alliance of Americai' und die ,,International Alliance of Messianic Congregations and Synagogues" an die Öffentlichkeit und formulierten ihre Überzeugungen.
Predigtmeditationen im Christlich-Juedischen Kontext
Als Herausgeberin des neuen Gebetbuchs des Reformjudentums in Israel sind meine Augen darauf trainiert, die Worte »Messias« )משיח( und »Erlöser« )גואל( im traditionellen Text des Gebetes zu finden und sie jedes Mal durch das Wort »Erlösung« )גאולה( zu ersetzen. Selbstverständlich bin ich nicht die erste, die das tut. Bereits im Hamburger Siddur aus dem Jahr 1819, einem der ersten reformjüdischen Gebetbücher, wurde bei der Übersetzung des Wortes »Erlöser« das Wort »Erlösung« verwendet. Die Grundlage dieser Veränderung war der tiefe und brennende Glaube an und das Warten auf eine messianische Zeit, einer Zeit der Gerechtigkeit und des Wohlverhaltens, eine Zeit der Wahrheit und Reinheit. Der messianische Glaube wurde von den ersten Reformern als Kern und Zentrum ihres religiösen Glaubens gesehen, der sie von dem Glauben in der säkularen Bewegung unterschied. Messianische Zeit -ja! Ein Messias aus Fleisch und Blut (und weitere traditionelle Kennzeichen der Erlösung) -nein! In vielen Predigten der Reformbewegung kam diese Glaubensüberzeugung zum Ausdruck. Die Ablehnung der Vorstellung eines menschlichen Messias war von Anfang an einer der Ecksteine der Reformbewegung. Um sie besser zu verstehen, werden wir kurz die Entwicklung der Idee eines Messias im Judentum betrachten.
Das Judentum hat viele Gesichter - Die religiösen Strömungen der Gegenwart, 2014
Das moderne Judentum stellt sich nicht als monolithische Lehre dar, sondern als eine Vielfalt geistiger Strömungen. Geschichte und Gegenwart dieser Strömungen werden dargestellt und Unterschiede der Interpretationen von Leben und Lehre im Judentum.
Ein Überblick über jüdische Jesus-Darstellungen des 19. und 20. Jahrhunderts zeigt sehr unterschiedliche Bilder von Jesus, die von respektvoller Ablehnung bis hin zu "Jewish Reclamation of Jesus". Für die christliche Theologie ist die Beobachtung bedeutsam, dass jüdische Forscher, bei all ihrer Unterschiedlichkeit, die Bruchlinien zwischen Jesus und dem Judentum übereinstimmend an anderen Stelle sehen als die Vertreter der christlichen Leben-Jesu-Forschung: Während diese die Unterschiede vor allem in der Lehre und Verkündigung Jesu zu begründen suchen, sehen jene den Konflikt meist viel deutlicher in der Frage seiner Person, seines messianischen Anspruchs und des christlichen Bekenntnisses zur Auferstehung. Für die Arbeit im christlich-jüdischen Dialog stellt diese Beobachtung eine neue Herausforderung dar: Christliche Theologen sollten zum einen eine immer noch durch Abgrenzung geprägte Lesart der Verkündigung und Lehre Jesu überdenken. Zugleich jedoch sollten sie die Kernfragen des christologischen Bekenntnisses, die im Dialog meist im Hintergrund bleiben, neu zum Gegenstand des Gesprächs und ihrer eigenen historischen Forschung machen. Erschienen in: Rolf Hille (Hrsg.): Gott als Mensch. Christologische Perspektiven. Bericht über die Theologische Studienkonferenz des Arbeitskreises für Evangelikale Theologie (AfeT) im November 2013 in Bad Blankenburg. Gießen: Brunnen 2015, S. 257-303
Persönliche Vorbemerkung Das Thema " Judentum " ist mir im Lauf meines Lebens auf zweifache, ganz unterschiedliche Weise zugewachsen. Zum einen wurde ich als junger Pfarrer gefragt, ob ich die Leitung eines deutschen Fördervereins für ein messianisch-jüdisches Altenheim in Haifa übernehmen könne. Mein damaliges " Ja " war der Beginn einer bis heute über 30-jährigen Geschichte mit und für Menschen, die sich als " Messianische Juden " bezeichnen – zuerst in Israel, dann auch in Deutschland. Mit den Bewohnern des Altenheims, das den Namen Eben-Ezer trägt und in dessen internationalem Vorstand ich mitarbeite, habe ich jüdische Menschen kennen gelernt, die die Abgründe des 20. Jahrhunderts erlebt und überlebt haben – zuerst die Shoah, auf die in Osteuropa, woher die meisten Bewohner kamen, nicht selten noch leidvolle Zeiten unter kommunistischer Herrschaft folgten. Ihnen gab erst die Einwanderung nach Israel den ersehnten, gesicherten Lebensrahmen. Vor, während oder nach der Shoah haben sie sich dem Glauben an Jesus zugewandt, wurden Glieder einer messianisch-jüdischen Gemeinde in Israel und haben – alt geworden – in diesem für messianisch-jüdische Menschen gegründeten Altenheim einen guten Ort für ihren Lebensabend gefunden. 1 Im Laufe der Zeit kamen für mich auch die messianisch-jüdischen Gemeinden in Israel deutlicher in den Blick, ihre theologischen und kulturellen bzw. ethnischen Unterschiede. Ich sah, dass viele dieser Gemeinden im Lauf der Jahre nicht nur gewachsen waren und weiterhin wachsen, sondern immer jünger wurden, was ihre Mitglieder betrifft. Ich nahm in zahlreichen Begegnungen auch wahr, dass Messianische Juden mit ihren Berufen in alle Bereiche der israelischen Gesellschaft hineinreichen und in ihr sprachlich und kulturell fest verwurzelt sind, selbstverständlich auch beim Militär. Neben dieser Erfahrung stand eine zweite, die zehnjährige Mitarbeit im Ausschuss " Christen und Juden " der Evangelischen Kirche im Rheinland. Der Ausschuss hatte mit seiner Erklärung " Zur Erneuerung des Verhältnisses von Christen und Juden " einen bahnbrechenden Beschluss erarbeitet, der 1980 von der Synode angenommen wurde. Im Gegensatz zu einer langen kirchlichen Tradition bekennt er sich u.a. zur bleibenden Erwählung Israels, widerspricht der Substitutionslehre (Israel sei in der Heilsgeschichte Gottes durch die Kirche ersetzt worden), bringt das Alte Testament und seine Themen neu zur Geltung und wagt die Formulierung, der Staat Israel sei ein " Zeichen der Treue Gottes " 2 , Errungenschaften, denen man nur zustimmen kann. Doch ein Thema wurde in der Ausschussarbeit konsequent ausgespart, ja tabuisiert: die Messianischen Juden. Sie schienen in dem erarbeiteten israel-theologischen Konzept auf jüdischer wie auf kirchlicher Seite eine Verlegenheit zu sein, die mit Schweigen übergangen wurde.
Freundesgabe zum 70sten Geburtstag von Prof. Dr. Wilfried Eckey, Wuppertal 2000, pp 136-151
Theologische Beiträge 19 -5.6,, 2019
1. Revision eines Irrwegs. Man übertreibt nicht, wenn man feststellt, dass es sich beim Prozess der Erneuerung des christlich-jüdischen Verhältnisses in der Evangelischen Kirche in Deutschland um eine tiefe Zäsur in der Theologie-und Kirchengeschichte handelt. Der nach Kriegsende zunächst zögernd, mit dem Kirchentag 1961 entschlossener verfolgte Prozess der Kor-rektur einer Sicht des Judentums, die von kirchlicher Überheblichkeit, Entwertung und Verfolgung geprägt war, erlangte eine besondere Dynamik. Es ging ja um Erkenntnisse, die an die Fundamente reichten: Die Christenheit hatte sich mit ihrer antijüdischen Haltung von Israel, ihrem Mutterboden, abgeschnitten. Vor allem aber musste sie sich bewusst werden, dass sie fast über ihre ganze Geschichte hin am jüdischen Volk schuldig geworden war, und das in der Verblendung, sie habe die Bibel und das Evangelium auf ihrer Seite. Diese Erkenntnisse setzten sich erst im Prozess der Begegnung mit jüdischen Gesprächspartnern durch und mussten zu einem schmerzlichen, an die theologischen Grundlagen reichenden Umkehrprozess führen. Die deutschen Landeskirchen und die EKD haben sich diese Arbeit nicht leicht gemacht. In kirchlichen Gremien, auf Konferenzen und Kirchentagen, in Studien und Denkschriften wurden, oft kontrovers, die Konsequenzen durchbuchstabiert, sei es die Stellung zum Alten Testament, zur "Erwählung Israels", dem "ungekündigten Bund" oder einer theologischen Aussage zum Staat Israel. Aber wie verhält sich dieser Neuanfang zu den Messianischen Juden und ihrer Israeltheologie? Warum fällt das Urteil der offiziellen Kirche gegenüber den Messianischen Juden so negativ aus?
Berliner Theologische Zeitschrift, 2014
Sind der „Messias“ und die Erwartung seiner Ankunft noch zentrale Vorstellungen im gegenwärtigen Judentum? Der Beitrag geht der Frage nach, in welchen Zusammenhängen die Messiasvorstellung in der Neuzeit eine Rolle spielt und was sie heute noch leistet, um das Verhältnis zwischen Gott und Mensch im Judentum zu beschreiben. Are the "Messiah" and the expectation of his arrival yet central ideas in contemporary Judaism? The article deals with the question of the contexts in which the messianic concept has a role in modern times and what it still contributes to describe the relationship between God and man in Judaism.
Zeitschrift für Religions- und Geistesgeschichte, 2016
Decker, Oliver; Kiess, Johannes; Brähler, Elmar (Hrsg.): Die Mitte im Umbruch. Rechtsextreme Einstellungen in Deutschland 2012, 2012
Zeitschrift für Religions- und Geistesgeschichte, 1994
Master Thesis, 2023
Historische Zeitschrift, 2008
Zeitschrift fuer Theologie und Kirche, 2012
Picard, Jacques: Zur Situation des Schweizer Judentums heute: Neuere Forschungen und das Nationale Forschungsprogramm 'Religionsgemeinschaften, Staat, Gesellschaft'. In: Schweizerische Zeitschrift für Religions- und Kulturgeschichte , 2013, H. 107, S. 97-113. , 2013
STUDIA COMENIANA ET HISTORICA XLIX (2019), č. 101–102, 2019
in: Antichrist: Konstruktionen von Feindbildern, ed. Wolfram Brandes and Felicitas Schmieder (Berlin: Akademie Verlag 2010), 197–217, 2010
LKRR Bd. 2, hg. v. Heribert Hallermann, Michael Droege, Thomas Meckel und Heinrich de Wall, Brill: Paderborn–München–Wien–Zürich, 2019