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Einführung in die interaktionistische Ethnografie, 2012
Hoffentlich ist die Ethnografie, die aus der Feldarbeit erwächst, keine Tragödie. Die Einsicht aber bleibt für die Geschichte, die zu erzählen ist, anwendbar: Es geht nicht um Charaktere, nicht um Personen und ihre Persönlichkeiten. Es geht Interaktionisten um Handlung und die sozialen Prozesse, in denen Aktivitäten der Teilnehmer stehen, und zum Zweck der Darstellung dieser Handlungen und Prozesse beziehen sie Charaktere ein. Aber sie konzentrieren sich nicht auf sie, sondern auf Prozesse und Praktiken im Feld. Nachdem Analyse schon Teil der Feldphase war, beginnt die Schreibphase nicht mit einem Berg ungeordneter Information, sondern mit im Laufe der Feldforschung langsam konkretisierten Ideen, was am eigenen Feld spannend, mitteilungsfähig, anschlussfähig an soziologische Interessen ist und damit gewinnbringend thematisiert werden kann. Sie beginnt immer bereits mit vorläufigen Kategorisierungen und Ordnungen möglicher Studien. Ein ausgearbeitetes Analyselog ist nicht nur bereits Skelett der Arbeit: Gefüllt mit Teilen der Inhaltsnotizen ist es bereits mit dem Fleisch auf diesem Skelett ausgestattet, so dass ein gut gemachtes Analyselog das Schreiben der Arbeit letztlich zur leichten Übung machen wird. Zwar beginnt die Planung der Arbeit mit einer Pluralität solcher konkretisierter Linien, aber das ist zunächst eine Auswahlaufgabe, denn zumindest zunächst wird nur eine davon verfolgt. Die Tortur des Schreibens ist eine Tortur der Auswahl: Man schreibt eine eingegrenzte Analyse mit einem klaren Ziel-und nur diese eine Analyse, und nur dieses Ziel. Wer ethnografische Bücher schreibt, kann mehrere (dann aber zusammenhängende, konzeptionell "überdachte"-im Sinne von "denken" wie von "Dach"!) Analysen zusammenhängend verfolgen, aber sowohl ein Artikel oder eine Studienarbeit als auch eine ethnografische Arbeit in Langform muss sich an eine Linie halten. Dabei ist wieder keine eindeutige Linie vorzugeben. Ethnografen betonen üblicherweise, dass gutes Schreiben jenseits von Technik liegt und dass es, "wie
Schweizerisches Jahrbuch Fur Entwicklungspolitik, 2006
Das vorliegende Dossier befasst sich mit Krieg und Frieden -Fragen, welche die Menschheit seit jeher bewegt haben. Das Schweizerische Jahrbuch für Entwicklungspolitik hat sich zum Ziel gesetzt, die Zusammenhänge zwischen Frieden, Sicherheit und Entwicklung genauer zu beleuchten. Die Beschäftigung mit diesem Thema scheint uns aus unterschiedlichen Gründen zum jetzigen Zeitpunkt angebracht. Seit einem guten Jahrzehnt hat das Thema "Frieden, Sicherheit und Entwicklung" in der internationalen Entwicklungszusammenarbeit verstärkt Einzug gehalten. Die klassische Diplomatie beschäftigt sich seit dem Ende des Ost-West-Konflikts vermehrt mit der Verhütung und Beilegung innerstaatlicher bewaffneter Konflikte und Kriege ; die Entwicklungszusammenarbeit und die Humanitäre Hilfe diskutieren diese Fragen seit der Tragödie um den Genozid in Ruanda 1994. Die meisten Länder, die interne oder regionale Konflikte durchmachen, sind Entwicklungsländer. Um diesen Ländern zu Hilfe zu kommen, haben die traditionellen Geberstaaten seit dem Ende des Kalten Krieges eine friedenspolitische Komponente in ihre Politik der Entwicklungszusammenarbeit eingebaut. Auch wenn sich diese Konflikte in den Entwicklungsländern abspielen, haben sie dennoch regionale und sogar globale Auswirkungen, insbesondere in Verbindung mit strategischen natürlichen Ressourcen oder Migrationsströmen. Im Zuge dieser Dynamik wurden neue Konzepte eingeführt und operationalisiert, wie der Begriff "menschliche Sicherheit", der einen Zusammenhang zwischen der menschlichen Entwicklung des Individuums und dessen körperlicher Unversehrtheit herstellt. Auch wurden wissenschaftliche Methoden der Analyse von Konflikten in praktische "Werkzeuge" umgewandelt. Dabei nimmt die ökonomische Dimension der Konflikte einen Stellenwert in der Diskussion ein. Es gibt mittlerweile eine breite Palette an Instrumenten zur konfliktsensiblen Gestaltung von Entwicklungsprojekten. Eine umfangreiche theoretische Forschung befasst sich mit den Bedingungen, die den Konflikten und ihrem Fortbestehen zugrunde liegen, wie auch mit den Voraussetzungen zur Beendigung der Konflikte und zur Förderung des Friedens. Eine reichhaltige Literatur erforscht ferner die ausserordentliche Herausforderung, die in der Verhütung der Konflikte liegt. Die meisten Forschungsarbeiten sind in englischer Sprache veröffentlicht. Deshalb ist das Jahrbuchdossier bestrebt, die entsprechenden Konzepte und Ausführungen in deutscher und französischer Sprache zu präsentieren.
„Rent a Grandma“: Aktivierte Alterskraft. Großelterliche Gefühle und Fürsorge im Spiegel der Debatten um (Selbst-)Verantwortung im Alter., 2018
„Es muss einfach passen“: Leihgroßelternschaft ist weder ein institutionell geregeltes Tätigkeits feld noch als Rolle innerhalb eines Familiengefüges von vornherein geklärt. Vielmehr muss Leihgroßelternschaft als soziale Konstruktion gesehen werden, die auf unterschiedliche Normen sowie auf Alltagswissen zur individuellen Deutung und Ausgestaltung zurückgreift. Die Arbeit nimmt diese These zum Ausgangspunkt und fragt nach den Sinnstrukturen und Deutungsmustern von Leihgroßeltern. In fünf Fallportraits wird gezeigt, wie Leihgroßelternschaf durch Bezugnahmen auf gesellschaftlicheund subjektive Vorstellungsbilder von Familie, Alter und Großelternschaft jeweils unterschiedlich gedeutet und ausgehandelt wird. Zentrale Frage ist hierbei, welcher Stellenwert in diesen Erzählungen den Praktiken des „Gebens“ zugeschrieben wird, einem wiederkehrenden Motiv in den Diskursen um ehrenamtliche Arbeit im Alter und Fürsorgearbeit im Allgemeinen.
Gewalt und Selbstwerdung, 2023
Auf welche Weise verändert sich unsere Selbst- und Weltbeziehung, wenn ein schon ein verweigerter Gruß oder eine klischeehafte Verkleidung als Gewalt verstanden wird? Welche Gefahren entstehen für das gesellschaftliche Zusammenleben, wenn der Anspruch auf Rücksicht auch auf verletzte Gefühle ausgedehnt wird, die zudem von Dritten prinzipiell nicht zu hinterfragen sind? Angesichts eines sich verändernden öffentlichen Diskurses über das Thema Gewalt stellt dieser Essay alternative Perspektiven zur Diskussion: Welche Möglichkeiten zur Emanzipation hat der Mensch im Umgang mit seiner Verletzbarkeit durch andere? Welche Quellen des Lebensmutes und des Lebenkönnens erwachsen ihm aus der ihm eigenen Vulnerabilität? Welche Werte und Tugenden sollten wir bei allem Verständnis für unsere Bedürfnisse nach Schutz und Einhegung von Gewalt nicht aufgeben?
Integrated Sustainable Wildlife Management in the Biosphere Reserve Wienerwald, 2009
Übergeordnetes Projektziel: Das übergeordnete Ziel des Projekts war die partizipative Entwicklung von Konzepten und Instrumenten für eine Integration von Wildtieren, Wildtierlebensräumen und der Möglichkeit einer nachhaltigen Jagdausübung in ein sektorübergreifend abgestimmtes nachhaltiges Wildtiermanagement und in eine gesamt nachhaltige regionale Landnutzung im Biosphärenpark Wienerwald. Dafür sollten Prinzipien, Kriterien und Indikatoren für integratives nachhaltiges Wildtiermanagement im Biosphärenpark Wienerwald entwickelt werden, die auf nachhaltigkeitsrelevante Schnittstellen zwischen Wildtieren, deren Lebensräumen, deren Bejagung und den Einflüssen unterschiedlicher regionaler Landnutzergruppen fokussieren. Die Bewertungssets sollen der Selbstüberprüfung jener Landnutzer dienen, die maßgebliche Einflüsse auf die Erhaltung von heimischen Wildtierarten und deren Lebensräumen ausüben. Dabei waren Konflikt-und Synergiepotenziale zwischen einer nachhaltigen Jagdausübung und anderen regionalen Landnutzungen zu berücksichtigen. Abgeleitete Teilziele: Zur Erreichung des übergeordneten Projektzieles sollte die Erfüllung folgender Teilziele beitragen: • Entwicklung regionsbezogener Prinzipien, Kriterien und Indikatoren für eine nachhaltige Jagd bzw. für jagdliche Aktivitäten im Biosphärenpark Wienerwald unter Einbeziehung von Nachhaltigkeitsanforderungen an andere Landnutzungssektoren (Vermeidung von Wildschäden in der Land-und Forstwirtschaft, Erhaltung der Artenvielfalt, etc.).
Grammatiktheorie und Empirie in der germanistischen Linguistik, 2018
Einleitung und inhaltliche Übersicht Mit den Beiträgen der Kolleginnen und Kollegen in diesem Band haben die Herausgeberinnen und Herausgeber versucht, zum Gesamtvorhaben beizutragen mit dem Ziel, eine Positionsbestimmung der germanistischen Linguistik der Gegenwart unter der Perspektive Grammatiktheorie und Empirie in der germanistischen Linguistik vorzunehmen. Die Beiträge behandeln Themen, die in der jüngeren Zeit einer besonderen Dynamik und Diskussion unterlagen und in denen sich für das Fach wesentliche Entwicklungen sowohl andeuten wie auch vollziehen und perspektivisch neu ausgerichtet werden. Der Fokus liegt auf den folgenden Themen: 1. Grammatiktheorie und Evidenz, 2. Sprach-und Grammatikmodelle, 3. Grammatik, Korpus(linguistik) und Variation, 4. Kontrastive Grammatik, Typologie und Wandel, 5. Grammatikographie, 6. Grammatik an den Schnittstellen. Die einzelnen Beiträge gehen Fragestellungen zu Standort-und Paradigmenbestimmungen nach, die einerseits heterogene Methoden und Teilziele durch die Fokussierung entweder auf den Sprachgebrauch oder auf die sprachliche Kompetenz verfolgen, andererseits jedoch dem allgemeinen Ziel des Erkenntnisgewinns über das Sprachsystem verpflichtet sind-wenn auch abhängig von Ergebnisorientiertheit, deskriptiver Vollständigkeit und systematischer empirischer Abdeckung oder dem Aufbau expliziter Modelle mit dem Ziel allgemeinerer Generalisierungen und trotz zum Teil scharfer Abgrenzungstendenzen
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schule verantworten | führungskultur_innovation_autonomie, 2021
Klimabericht für die Metropolregion Hamburg, 2010
System-Aufstellungen und ihre naturwissenschaftliche Begründung, 2020
Psychologie und Kritik – Formen der Psychologisierung nach 1945, 2020
Absolventen von Waldorfschulen
Begrenzungen, Überschreitungen/ Limiter, franchir. Interdisziplinäre Perspektiven auf Grenzen und Körper/ Approches interdisciplinaires sur les frontières et les corps, 2021
NGOs als besondere Akteure der Interessenvermittlung, 2021
Andreas Mauz/Christiane Titz (Hg.), Interpretation und Geltung, Paderborn: Schöningh/Brill., 2022
Der "jüdisch-christliche" Dialog veränderte die Theologie, 2016